Mittwoch, 30. Juli 2014

Mord in Kehrsatz




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  • Verlag : Weltwoche-ABC-Verlag
  • ISBN: 9783855041190
  • Flexibler Einband: 384 Seiten


    Dieses Buch ist vergriffen und nur noch gebraucht erhältlich



Mein Fazit



Eine junge Frau wird tot in ihrer eigenen Gefriertruhe aufgefunden. Für ihre Eltern, die Polizei und die Gerichtsbehörden ist schnell klar, dass es der Ehemann gewesen sein muss. Doch ist der Fall wirklich so eindeutig?

Schweizer ü30 werden sich wohl noch an den Mordfall Z. (da Wikipedia den Namen des Täters abkürzt, werde ich es hier auch tun. Im Buch werden die Namen von (fast) allen Beteiligten genannt) und die darauf folgenden Gerichtsprozesse, die in den Medien ein grosses Echo fanden, erinnern können. Ich selber kann mich zwar nicht aktiv an den Mordfall und den ersten Prozess erinnern, da ich damals noch zu jung war, aber weiss noch, dass meine Eltern manchmal beim Abendessen über den Revisionsprozess sprachen, bei dem Z. freigesprochen wurde.

Einer der Gründe für die Wiederaufnahme des Verfahrens war dieses Buch. Der Journalist Hanspeter Born war von der Darstellung der berner Behörden nicht überzeugt und begann Fragen zu stellen; zuerst als Artikelserie in der „Weltwoche“, danach in diesem Buch. Born sammelte dazu Fakten, Aussagen und Indizien zusammen, um den Mordfall und das danach stattgefundene Untersuchungs- und Gerichtsverfahren so realitätsgetreu wie möglich darzustellen und dabei die Widersprüche in der Indizienkette aufzudecken. Dabei bleibt er relativ neutral, stellt auch mal die Darstellung von Z. in Frage. Schlussendlich kann er jedoch nicht verstecken (und bestätigt es abschliessend selber), dass er Z.‘s Darstellung glaubt und ihn nicht für den Täter hält. Wer der wirkliche Täter war, kann aber auch dieses Buch nicht beantworten.

Als strafrechtsorientierte Juristin habe ich ein grosses Interesse an wahren Kriminalfällen. Der geschilderte Mordfall, der quasi „vor meiner Haustür“ stattgefunden hat (ich bin rund 30km von Kehrsatz entfernt aufgewachsen), bildet hier natürlich keine Ausnahme. Mir hat das Buch ausgezeichnet gefallen, ich tue mich dennoch etwas schwer damit, es weiterzuempfehlen. Wer eine spannende Kriminalgeschichte erwartet, wird enttäuscht, Action gibt es hier nicht. Wer aber mehr Hintergründe über den Mordfall Z. erfahren möchte und sich nicht an etwas trockener Sprache stört (wie erwähnt handelt es sich beim Autor nicht um einen Romanschriftsteller, sondern um einen Zeitungsjournalisten), kann hier ruhig zugreifen.




Montag, 28. Juli 2014

Dating ist kein Zuckerschlecken




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von Fairy Gold

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 30.06.2014
  • Aktuelle Ausgabe : 30.06.2014
  • Verlag :
  • ISBN: B00LFLYEBE
  • E-Buch Text: 173 Seiten

Die Autorinnen haben mir das eBook im Rahmen einer Lovelybooks-Leserunde kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!


Inhalt


Ist Online-Dating nur etwas für Frauen unter 35?
Katrin, Sabine und Melanie sind Frauen in den besten Jahren und sie haben die Nase voll vom Single-Dasein. Sie beschließen das Experiment Online-Dating zu wagen und melden sich bei verschiedenen Internet-Portalen an. Was folgt, sind ungewöhnliche, grauenhafte und überraschende Dates, die jede Menge Gesprächsstoff liefern. Jede Woche treffen die Freundinnen sich zum Kochen und jedes Rezept wird gewürzt mit den Neuigkeiten von der Dating-Front.
Die Drei gehen der Liebe zwar am Ende ins Netz, aber ganz anders, als sie es erwartet hatten.
Mit Esprit und Witz begleitet Fairy Gold die Frauen auf ihrem bittersüßen Weg durch den Dating-Dschungel.

(Quelle: Amazon)



Mein Fazit


Kann man über eine Internet-Plattform die wahre Liebe finden? Dieser Frage gehen die drei Freundinnen Melanie, Sabine und Katrin im kurzweiligen Roman „Dating ist kein Zuckerschlecken“ nach.

Melanie, Sabine und Katrin sind drei alleinstehende Frauen in den Vierzigern, alle schon seit längerem Single. Sie treffen sich regelmässig, um vegetarisch zu kochen/essen und beschliessen gemeinsam, über Online-Dating-Plattformen einen neuen Partner zu finden.
Zu Beginn hatte ich etwas Mühe, die drei auseinanderzuhalten, aber schon nach wenigen Kapiteln wusste ich genau, wer welche Eigenschaften und Vorlieben hat. Die drei sind mir im Laufe des Romans richtig ans Herz gewachsen und ich habe beim obligaten Happy End zugegebenermassen etwas feuchte Augen gekriegt. Das Ende verlangt eine recht offene Denkweise vom Leser, ohne Vorurteile und Schubladendenken, ansonsten kann es als ziemlich unrealistisch empfunden werden (ich fand es sehr gut nachvollziehbar).
Die Dates der drei Frauen werden teilweise aus der Beobachterperspektive, teilweise auch von den drei Freundinnen direkt im Dialog erzählt und sehr realistisch dargestellt. Jede Frau mit Date-Erfahrung wird wohl ähnliche Geschichten selbst erlebt haben. Wer hier übertriebene Skurrilitäten erwartet, kommt nicht auf seine Kosten, die im Roman geschilderten Begebenheiten könnten sich genau so tatsächlich ereignet haben.
Jedes der 12 Kapitel ist mit dem Namen eines vegetarischen Gerichts betitelt, welches die Freundinnen beim entsprechenden  Treffen dann auch essen. Die Rezepte finden sich am Schluss des Buches im Anhang. Wem beim Lesen das Wasser im Mund zusammenläuft kann daher alle Speisen nachkochen.
„Dating ist kein Zuckerschlecken“ hat mich gut unterhalten, daher empfehle ich das Buch gerne allen Frauen, die gerne auf ein erwartetes Happy End hinlesen und Romantik eher mit Komödie als mit Tragödie verbinden.




Rezensionsexemplar

Freitag, 25. Juli 2014

Blutige Spuren



Blutige Spuren


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von Claire Rainer
  • Verlag : Bastei Lübbe
  • ISBN: 9783404144259
  • Flexibler Einband: 415 Seiten
Dieses Buch ist nur noch gebraucht erhältlich

Inhalt


Für Dr. George Barnabas ist es blosse Routine, als in der Themse ein abgetrenntes Bein entdeckt wird - angespühlte Leichenteile sind in der britischen Millionenstadt keine Seltenheit. Aber dann überschlagen sich die Ereignisse, und innerhalb kürzester Zeit werden zwei junge Frauen tot aufgefunden. Die Leichen sind verbrannt, und das Feuer nahm offensichtlich von den Köpfen der beiden Opfer einen Ausgang.
Erst allmählich gelingt es Dr. Barnabas, eine Verbindung zwischen den ominösen Todesfällen und dem Leichenteil aus der Themse zu herzustellen. Doch es gibt Kreise, denen an einer Aufklärung der Verbrechen nicht gelegen ist, und die Pathologin muss ihr ganzes Können aufwenden, um den Täter zur Strecke zu bringen.
(Quelle: Klappentext)


Mein Fazit


Ein abgetrenntes Bein im Fluss, zwei verbrannte Leichen, eine interne Untersuchung gegen ihren Freund - die Pathologin George Barnabas hat gleich mehrere Fälle aufzuklären und findet dabei heraus, dass alle miteinander verstrickt sind.


Leider hat mir "Blutige Spuren" überhaupt nicht gefallen. Die Autorin packt so viele Personen und Handlungsstränge bereits in den Anfang des Buches, dass ich bald die Übersicht verloren habe. Manche davon werden für den Rest des Buches nicht mehr erwähnt, so dass ich nicht eingesehen habe, wieso sie überhaupt in die Geschichte eingeführt wurden. Die Restlichen wurden gegen den Schluss auf ziemlich hahnebücherne Weise miteinander verstrickt, damit schlussendlich ein einziger Fall für die Pathologin entstand. Dass die Hauptfigur Pathologin ist, ist für den Thriller im Übrigen absolut irrelevant, die Aufklärung der Taten steht in keinem Zusammenhang mit den medizinischen Kenntnissen von George Barnabas.

Auch die Charaktere waren mir durch's Band unsympathisch, allen voran die Hauptfigur George Barnabas. Sie ist unhöflich, arrogant, egozentrisch und ohne Mitgefühl, dazu hält sie sich für die einzige Person in ganz London, die in der Lage ist, Verbrechen aufzuklären.

Ich habe mir dieses Buch gekauft, da mir vor Jahren einen Thriller von der selben Autorin sehr gefallen hat. Nach der Lektüre von "Blutige Spuren" muss ich mich nun fragen, ob dieser Thriller so viel schlechter geschrieben ist, oder ob ich die Erinnerung an den ersten von mir gelesenen Band der George Barnabas Reihe so sehr nostalgisch verklärt habe...Weiterempfehlen kann ich "Blutige Spuren" leider nicht.




Mittwoch, 23. Juli 2014

Teufelsmord




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von Tanja Noy
  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.07.2014
  • Aktuelle Ausgabe : 01.07.2014
  • Verlag : MIRA Taschenbuch
  • ISBN: 9783956490293
  • Flexibler Einband:  384 Seiten
  • Sprache: Deutsch

Der Mira-Taschenbuch Verlag hat mir das Taschenbuch im Rahmen einer Lovelybooks-Leserunde kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!



Inhalt


"Der Teufel ist auf dem Weg zu Ihnen, Frau Wagner."
Über 20 Jahre sind vergangen seit drei grausame Morde in Julia Wagners niedersächsischer Heimat als "Teufelsmorde" Schlagzeilen machten. Doch jetzt taucht eine nach gleichem Muster zugerichtete Leiche auf. Eine Jugendfreundin Julias gesteht die Tat, bevor sie sich das Leben nimmt. Von der Unschuld ihrer Freundin überzeugt, beginnt Julia eigene Nachforschungen in einer verschworenen Dorfgemeinschaft, derer sie nie ein Teil war und die alle und alles von "draußen" als Bedrohung betrachtet. Während ihrer lebensgefährlichen Suche nach Antworten macht sie sich mächtige Feinde und erfährt dabei unfassbare Dinge über ihre eigene Vergangenheit. 
(Quelle: Mira-Taschenbuch)




Mein Fazit


1987. Im niedersächsischen Dorf Wittenrode werden drei Menschen ermordet, offenbar von einem Satanisten. Der Schuldige ist schnell gefunden, kurz nach der Verurteilung begeht er im Gefängnis Selbstmord.
2010. In Wittenrode wird ein Mann auf dieselbe Art umgebracht, wie die drei Opfer von 1987. Seine Ehefrau gesteht die Tat und tötet sich kurz darauf selbst. Julia Wagner, eine Kindheitsfreundin der Ehefrau, besucht Wittenrode, um an der Beerdigung teilzunehmen. Schon bald merkt sie, dass in Wittenrode fast jeder ein Geheimnis hat, und die Dinge selten so geschehen, wie es den Anschein hat. Julia, die nicht glauben kann, dass ihre Freundin eine Mörderin ist, will der Sache auf den Grund gehen und begibt sich dabei selbst in Gefahr.

Rasant geht es in diesem Thriller zur Sache, der Schreibstil ist flüssig, das Tempo ist hoch, Längen ergeben sich kaum. Ein wirklich überzeugendes Erstlingswerk von Tanja Noy. Zusammen mit Julia erfährt der Leser stückchenweise neue Informationen, was die Spannung hoch hält und miträtseln lässt. Der Thriller-typische Showndown am Ende des Buches ist angenehm kurz gehalten, vielleicht sogar etwas zu kurz. Er gibt dem Leser zwar die nötigen Informationen, um das Motiv des Täters einigermassen nachvollziehen zu können, manche Fragen bleiben aber dennoch offen.
Die Autorin hat sich die Mühe gemacht, für beinahe jeden im Buch vorkommenden Charakter eine eigene Hintergrundgeschichte zu schreiben, was das Dorf Wittenrode und seine Bewohner zwar einerseits sehr plastisch erscheinen lässt, andererseits die Handlung etwas überlädt. Ich würde es gerne sehen, wenn im Nachfolgeband etwas weniger Protagonisten vorkommen; die Figuren weniger ausführlich zu beschreiben und damit weniger plastisch zu zeichnen wäre schade, Tanja Noy  hat es nämlich hervorragend geschafft, bei mir zu jeder Figur Gefühle hervorzurufen, wenn auch meist negative.
Anscheinend plant die Autorin eine ganze Reihe um Julia Wagner, der zweite Band ist schon angekündigt. Da mich „Teufelsmord“ sehr gut unterhalten hat, werde ich mir den Nachfolger mit Sicherheit holen und empfehle in der Zwischenzeit allen Thriller-Fans die Lektüre dieses Buches.



 Rezensionsexemplar

Montag, 21. Juli 2014

Sieben letzte Worte




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von Franz Zeller

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 03.05.2014
  • Aktuelle Ausgabe : 03.05.2014
  • Verlag : Knaur eBook
  • ISBN: 9783426423035
  • E-Buch Text: 288 Seiten
  • Sprache: Deutsch


Der Verlag Droemer Knaur hat mir das eBook im Rahmen einer Lovelybooks-Leserunde kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!

Noch kurz zur Leserunde: dies war meine erste, und ich fand es eine tolle Erfahrung, zusammen mit anderen und dem Autor sozusagen gemeinsam ein neues Buch erleben zu dürfen.



Inhalt


Blutrotes Wasser fließt über die malerische Petersmühle im Zentrum der Salzburger Altstadt. Es ist Ende Juli, die Festspiele haben bereits begonnen. Die Journaille hält das grausliche Intermezzo für eine Werbeaktion zugunsten einer skandalträchtigen Inszenierung. Doch wenige Tage später speit der Almkanal eine Leiche aus dem Festungsberg und lässt sie auf dem Mühlrad rotieren wie einen gebrochenen Schmetterling.
(Quelle: Droemer Knaur)



Mein Fazit


Während der Salzburger Festspiele wird im Almkanal eine Tote gefunden. Verdächtige gibt es viele, denn das Opfer war Schauspielerin und offenbar Männerbekanntschaften nicht abgeneigt.

Das Erzähltempo dieses Krimis ist eher gemütlich, während eines grossen Teils der Geschichte gehen die Ermittlungen im Mordfall kaum voran. Der Autor sorgt jedoch mit tiefen Einblicken in das Privatleben der Ermittler, insbesondere von Franco Moll, dass der Roman trotzdem nie langweilig wird. Erst im letzten Fünftel der Geschichte zieht das Tempo an, die Erkenntnisse kommen Schlag auf Schlag, praktisch aus dem Nichts wird die Lösung präsentiert. Rückblickend zeigt sich dann jedoch, dass Franz Zeller bereits von Anfang an relevante Hinweise gestreut hat, die ich zwar nicht überlesen, jedoch nicht in den richtigen Zusammenhang gebracht hatte. Für aufmerksame Leser ist die Lösung absolut nachvollziehbar, auch wenn der AHA-Effekt vielleicht etwas später kommt (wie bei mir).
Gut gefallen haben mir Franz Zellers Charakterzeichnungen, jeder der Protagonisten wird plastisch dargestellt und handelt nachvollziehbar (auch wenn einige ganz klar psychische Störungen haben). Der Fokus liegt dabei auf dem Polizeibeamten Franco Moll, bei dem wir tiefe Einblicke in sein Privat- und Gefühlsleben erhalten.
Schön fand ich auch, dass der salzburger Lokalkolorit durchaus seinen Eingang in den Roman gefunden hat, aber auch Personen wie mich, die weder die Stadt noch den Dialekt kennen, nicht aussen vor lässt sondern gut verständlich bleibt.
Sieben letzte Worte ist schon der dritte Salzburg Krimi von Franz Zeller. Da ich die vorhergehenden Bände nicht kenne, mich aber mit diesem gut unterhalten habe, werde ich mir die beiden anderen Krimis auch noch besorgen. Krimi-Fans, die es gerne etwas gemütlicher haben und keine atemlose Spannung, sondern lieber detailliert gezeichnete Protagonisten bevorzugen, empfehle ich gerne die Lektüre von Sieben letzte Worte.





Rezensionsexemplar


Samstag, 19. Juli 2014

Smaragdgrün




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von Kerstin Gier
  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 08.12.2010
  • Aktuelle Ausgabe : 08.12.2010
  • Verlag : Arena
  • ISBN: 9783401063485
  • Fester Einband: 487 Seiten
  • Sprache: Deutsch


Inhalt


Gwendolyn ist am Boden zerstört. War Gideons Liebesgeständnis nur eine Farce, um ihrem großen Gegenspieler, dem düsteren Graf von Saint Germain, in die Hände zu spielen? Fast sieht es für die junge Zeitreisende so aus. Doch dann geschieht etwas Unfassbares, das Gwennys Weltbild einmal mehr auf den Kopf stellt. Für sie und Gideon beginnt eine atemberaubende Flucht in die Vergangenheit. Rauschende Ballnächte und wilde Verfolgungsjagden erwarten die Heldin wider Willen und über allem steht die Frage, ob man ein gebrochenes Herz wirklich heilen kann ...
(Quelle: Arena)



Mein Fazit


Im dritten Band stellt die Zeitreisende Gwendolyn fest, dass ihre Abenteuer mit dem attraktiven Gideon ("Ich liebe ihn" - "Ich hasse ihn") nicht nur ein anstrengendes Vergnügen, sondern ein Wettlauf gegen die Zeit und ein Kampf um Leben und Tod sind.


Auch Band drei der Edelstein-Trilogie hat mir gut gefallen, jedoch kommt auch der dritte Teil in meinen Augen nicht an den ersten heran. Wie im zweiten Band dreht sich praktisch das gesamte Leben und Denken von Gwendolyn nur noch um Gideon. Auch wenn das für eine verliebte 16-jährige durchaus normal ist und Gwendolyns Gefühle einen wichtigen Teil der Handlung einnehmen, wurde es mir zwischendurch dann doch zu viel.

Smaragdgrün schliesst die in Rubinrot begonnene Geschichte gut ab und beantwortet die meisten der in den vorherigen Bänden aufgeworfenen Fragen. Zwar wird nicht erklärt, was es nun genau mit dem Zeitreise-Gen auf sich hat, wie der Chronograph funktioniert und was eigentlich genau hinter der Loge steckt, ich vermisste diese Antworten während des Lesens aber nie. In meinen Augen gehört es beim Lesen eines Fantasy-Romans dazu, sich für die Eigenheiten der Welt, in der die Geschichte spielt, zu öffnen ohne sie zu hinterfragen. Bei Harry Potter wurde ja schliesslich auch nicht erklärt, wieso manche Menschen zaubern können und andere nicht, dort hat es auch niemanden gestört.

Die Zusammenhänge rund um den Grafen von Saint Germain erschienen mir nicht immer logisch (Tatsachen in der Vergangenheit müssen in der Zukunft erst erschaffen werden, bestehen aber schon, bevor diese zukünftige Handlung begangen wurde...), darüber kann ich aber hinwegsehen. Zeitreisegeschichten ganz ohne Paradoxen zu schreiben schein nahezu unmöglich zu sein (ich kenne jedenfalls keine).

Zusammenfassend konnte mich Smaragdgrün (und schlussendlich auch die komplette Trilogie) nicht zu 100% überzeugen, ich wurde beim Lesen jedoch gut unterhalten und kann die Reihe mit gutem Gewissen anderen Fantasy-Fans weiterempfehlen.



Donnerstag, 17. Juli 2014

Saphirblau



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von Kerstin Gier
  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.01.2010
  • Aktuelle Ausgabe : 01.01.2010
  • Verlag : Arena
  • ISBN: 9783401063478
  • Fester Einband: 400 Seiten
  • Sprache: Deutsch


Inhalt


Gideon und Gwendolyn sind bis über beide Ohren verliebt. Doch Liebe unter Zeitreisende birgt ungeahnte Tücken. Gut, dass Gwendolyn jede Menge Ratgeber an ihrer Seite weiß, sei es nun ihre beste Freundin Leslie oder Geisterfreund James. Nur Xemerius, ein leicht anhänglicher Wasserspeier, sorgt eher für Turbulenzen, als dass er hilft. Und als Gideon und Gwendolyn ein weiteres Mal in die Fänge des Grafen von St. Germain geraten, wird ihre Liebe auf eine harte Probe gestellt ...
(Quelle: Arena)


Mein Fazit


Die 16-jährige Gwendolyn ist eine Zeitreisende, die von einer Geheimloge zusammen mit dem attraktiven Gideon in die Vergangenheit geschickt wird, um das Blut ihrer (ebenfalls Zeitreisenden) Vorfahren zu sammeln. Dahinter steckt jedoch offenbar mehr, als man Gwendolyn sagen will...

Nachdem ich den ersten Band regelrecht verschlungen habe, kam der zweite Band auch gleich dran. Leider konnte mich Saphirblau nicht so sehr überzeugen wie Rubinrot. Die Romanze zwischen Gwendolyn und Gideon nahm für meinen Geschmack etwas zu viel Platz ein, vor allem das teenagertypische "Ich liebe ihn! - Ich hasse ihn! - Er ist soooo süss! - Er ist soooo gemein!" ging mir bald auf die Nerven (Gwendolyn ist immerhin schon 16, da darf man doch erwarten, dass sie für eine Person zumindest 24 Stunden am Stück die gleichen Gefühle hegt, oder?). Gegen Ende des Bandes wird zwar klar, dass diese Romanze nicht ohne Grund in den Vordergrund gestellt wurde, aber den etwas schalen Beigeschmack konnte dieses Wissen trotzdem nicht ganz vertreiben. Daher "nur" vier und nicht fünf Sterne.


Dienstag, 15. Juli 2014

Rubinrot





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Diese Woche steht im Zeichen der "Edelstein-Trilogie" von Kerstin Gier. Ich habe mir die Jugendbuchreihe in der Komplettbox bei Amazon gekauft und konnte so alle drei Bände am Stück lesen.


  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 16.01.2009
  • Aktuelle Ausgabe : 16.01.2009
  • Verlag : Arena
  • ISBN: 9783401063348
  • Fester Einband: 345 Seiten
  • Sprache: Deutsch


Inhalt


Manchmal ist es ein echtes Kreuz, in einer Familie zu leben, die jede Menge Geheimnisse hat. Der Überzeugung ist zumindest die 16jährige Gwendolyn. Bis sie sich eines Tages aus heiterem Himmel im London um die letzte Jahrhundertwende wiederfindet. Und ihr klar wird, dass ausgerechnet sie das allergrößte Geheimnis ihrer Familie ist. Was ihr dagegen nicht klar ist: Dass man sich zwischen den Zeiten möglichst nicht verlieben sollte. Denn das macht die Sache erst recht kompliziert!
(Quelle: Arena)



Mein Fazit


Dass Zeitreisen möglich sind, weiss Gwendolyn schon lange. Dass sie selber eine Zeitreisende ist, erfährt sie jedoch erst, als sie sich in der Vergangenheit wiederfindet.

Der Hype um diese Buchtrilogie besteht ja schon seit längerem. Um mitreden und mir eine eigene Meinung bilden zu können, habe ich mir die Komplettbox besorgt und es nicht bereut. Kerstin Gier baut eine sannende Zeitreisegeschichte rund um die Familien Montrose und de Villiers auf und spickt sie mit Gefahren, politischen Intrigen und natürlich auch ein bisschen Romantik.

Der erste Band Rubinrot führt in die Charaktere und die Rahmenhandlung ein, besonders viel passiert noch nicht. Der Band ist auch nicht in sich abgeschlossen, sondern bildet lediglich den ersten Teil einer gedrittelten Gesamtgeschichte, der noch viele Fragen offen lässt. Manche Leser mag dies stören, mir machte es jedoch nichts aus, da ich danach gleich mit dem zweiten Band fortfahren konnte. Hätte ich das Buch gekauft, bevor die Nachfolgebände erschienen waren, hätte ich es wohl etwas schlechter bewertet. So schaue ich es als gelungene Einführung in eine spannende Geschichte mit interessanten Fantasy-Elementen und sympathischen Charakteren an.


Samstag, 12. Juli 2014

Geek, Pray, Love





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von Andrea Bottlinger, Christian Humberg
Flexcover, 
sw, 
320 Seiten, 
Preis: 14,80 €
ISBN
 978-386425-428-4



Inhalt


Faszinierend! Jahrelang als Subkultur belächelt, regieren wir Geeks und Nerds inzwischen die Welt – und zwar längst nicht nur die digitale. Doch noch immer steht uns der Großteil der Erdlinge so ratlos gegenüber wie Darth Vader dereinst den Ewoks.

Nur keine Panik, Menschheit. In einer galaktischen Mischung aus Roman und Sachtext erklärt dir dieses Buch die Spezies Geek in all ihren schillernden Facetten – von den Anfängen der Conventionszene bis zu den Untiefen der Fanfiction, vom Schicksalsberg bis nach Hogwarts, vom Turnbeutelvergesser bis zur großen Liebe. Ein praktischer Leitfaden für ein komplettes Lebensgefühl.
GEEK PRAY LOVE – Wer will denn schon normal sein?

(Quelle: Cross Cult)


Mein Fazit


Ich gebe es zu, ich bin ein Geek. Schon immer gewesen, auch wenn in den 80ern noch niemand diesen Begriff kannte. Jedenfalls ist "Raumschiff Enterprise", wie die Serie damals in der deutschen Ausstrahlung offiziell hiess, die erste Fernsehserie, an die ich mich erinnern kann (und die ich heute, fast 30 Jahre später, immer noch gerne schaue). Daher musste ich dieses Buch unbedingt haben und hatte das Glück, es auf der FedCon (ja, ich bin Con-Gänger) von den Autoren persönlich kaufen zu können und natürlich signieren zu lassen.

Im Unterschied zum Vorgänger (Sorge dich nicht, beame) ist Geek, Pray, Love nicht ein reines Sachbuch, sondern es enthält eine Rahmenhandlung um den Schüler Lukas, der aus Versehen in einer Kinovorstellung von A New Hope (=Star Wars) landet und so seine Liebe zur Phantastik entdeckt. Schon kurze Zeit darauf findet er, der ewige Einzelgänger, im Fandom Freunde, die ihn so akzeptieren, wie er ist, und auch in schwierigen Situationen zu ihm halten.

Zwischen den einzelnen Sequenzen der Rahmenhandlung schieben die Autoren kurze Abschnitte mit Erklärungen für "Nicht-Geeks" ein (Was ist ein/e Con, ein Fanzine, Cosplay etc.). Wir Geeks werden uns in der Figur des Lukas sicher wiedererkennen (jedenfalls ich tat das), während die erklärenden Abschnitte Unbeteiligten vielleicht helfen, uns besser zu verstehen. Auch die Rahmengeschichte selbst führt den Laien in die Welt der Fandoms ein, da der Protagonist Lukas selbst ganz neu in dieser Szene ist.

Das Buch ist mit hübschen Bleistiftzeichnungen (?) und weiteren Illustrationen bebildert, die mich etwas an die alten MAD-Hefte erinnert haben.

Ich habe das Glück, dass sowohl meine Familie (Eltern und Bruder) wie auch mein Partner selber grosse Phantastik-Fans sind, daher muss ich mich ihnen nicht erklären. Wer dieses Glück nicht hat, kann wohl nichts falsch machen, wenn er dieses Buch an die betreffenden Personen verschenkt. Die Chancen stehen in meinen Augen gut, dass der Geek danach auf etwas mehr Verständnis stösst. Eine vorbehaltlose Empfehlung daher an alle Geeks und solche, die mit ihnen Umgang pflegen.


Donnerstag, 10. Juli 2014

Schwesterlein, komm stirb mit mir





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Karen Sander
  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.08.2013
  • Aktuelle Ausgabe : 01.08.2013
  • Verlag : Rowohlt Taschenbuch
  • ISBN: 9783499242175
  • Flexibler Einband: 352 Seiten
  • Sprache: Deutsch


Inhalt


Eine Frau wird in ihrer Wohnung umgebracht. Regelrecht abgeschlachtet. Hauptkommissar Georg Stadler fühlt sich an einen früheren Fall erinnert. Ein Serienmörder? Keiner der Kollegen glaubt daran: Denn für die erste Tat sitzt bereits ein Mann in Haft.
Stadler bittet eine Psychologin um Hilfe. Liz Montario hat im Vorjahr spektakulär eine Mordserie aufgeklärt. Sie sagt zu, obwohl sie selbst bedroht wird. Denn jemand schreibt ihr anonyme Briefe. Jemand, der sehr viel über sie weiß.
Es kommt zu weiteren Morden. Und Liz beginnt sich zu fragen: Ist hier wirklich ein Serienmörder am Werk? Oder ein Mörder, der einen Serienmörder spielt?
(Quelle: Rowohlt)



Mein Fazit


Ein Serienmörder macht Düsseldorf unsicher. Hauptkommissar Stadler und sein Team versuchen mit Hilfe der Psychologin Liz Montario den Täter zu fassen, bevor noch mehr Personen sterben müssen.

Die Autorin schafft es auf überzeugende Weise, die Geschichte spannend zu halten, obschon dem mitdenkenden Leser schon lange vor dem "finalen Showdown" klar wird, wer der Täter sein muss. Leider beantwortet Karen Sander die Frage nach den Motiven des Täters nicht, auf Nachfrage lässt sie ihn lediglich antworten "Was soll dieses Psychogequatsche? Glaubst du, ich breite jetzt mein Innenleben vor dir aus?". Da ich in Thrillern die Beweggründe des Täters gerne nachzuvollziehen versuche, hat mich das offensichtiche Fehlen von Motiven etwas gestört.

Obschon die Mordserie sehr brutal ist, ist der Roman auch für zartere Gemüter zumutbar, gruselig oder unheimlich wird die Geschichte nicht wirklich; die Thriller-typische Schlusssequenz, in der sich die Hauptpersonen selber in Gefahr befinden, dauert nur kurz.

Die Hauptfiguren, Liz Montario und Georg Stadler waren mir beide sehr sympathisch und ich habe erfreut festgestellt, das im Herbst ein zweiter Band mit diesem Ermittlerduo erscheinen wird. Ich werde mir den Nachfolger sicher zulegen und empfehle bis dann allen Thrillerfans diesen Band weiter.



Dienstag, 8. Juli 2014

Die Flüsse von London





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dtv-Verlag
Autor: Ben Aaronovitch
Deutsch von Karlheinz Dürr
Deutsche Erstausgabe
480 Seiten
ISBN 978-3-423-21341-7
Januar 2012



Inhalt


Peter Grant ist frischgebackener Police Constable in London. Eines Nachts wird er nach Covent Garden zum Tatort eines grausigen Mordes beordert. Dort begegnet er einem Geist, der behauptet, Zeuge des Mordes gewesen zu sein. Peters Hang zum Magischen und seine Begegnung mit dem Übernatürlichen ruft den letzten Zauberer Englands auf den Plan: seinen Vorgesetzten, Polizeiinspektor Thomas Nightingale. Der führt Peter in die Grundlagen der Magie ein. Ab jetzt wird Peters Leben um einiges komplizierter.

Londons Wasseradern - in Ben Aaronovitchs "Die Flüsse von London" erhalten sie ein Gesicht. Wer hätte geahnt, dass der Themsegott und die Themsegöttin einander spinnefeind sind und ihre Zwistigkeiten auf ihre Nachkommen, alle kleineren Zuläufe und Kanäle des weitläufigen Londoner Flussnetzes, übertragen? Ausgerechnet Peter soll zwischen den Lagern vermitteln. Keine leichte Aufgabe, insbesondere da eine der Flusstöchter unwiderstehliche Reize besitzt …
Gleichzeitig dauern die Ermittlungen im Covent-Garden-Mord an, dem bald weitere schaurige Taten folgen. Irgendjemand (oder etwas?) sät Bosheit und Gewalt in der Stadt. Die Spuren führen weit in die Vergangenheit, zum ungesühnten Mord an einem Schauspieler, der vor 200 Jahren an dieser Stelle den Tod fand.

(Quelle: dtv)


Mein Fazit


Peter Grant, ein junger Police Constable, erfährt nicht nur, dass die Welt voller (echter) Magie ist, sondern wird auch einer "magischen Sonderabteilung" der Polizei zugeteilt und soll mit Hilfe von Zauberei übernatürliche Verbrechen aufklären.

Ein Krimi, gespickt mit Geistern, Göttern und Magie - für mich als Krimi- und Fantasy-Fan klingt das grundsätzlich herrlich. Leider konnte mich "Die Flüsse von London" nicht wirklich überzeugen. Die Handlung ist an und für sich sehr spannend und originell, alles andere als vorhersehbar. Ich hatte jedoch etwas Mühe mit Ben Aaronovitch's Schreibstil. Er verteilt eine endlose Anzahl Nebencharaktere auf verschiedene Nebenhandlungen, dass ich schon bald den Überblick verloren habe. Zudem verstrickt er sich oft in (in meinem Augen) unnötig langen Erklärungen über geschichtliche und geographische Details, die das Buch gemessen an der Handlung etwas überlang machen. Sicher hängt meine Meinung auch damit zusammen, dass ich meist Abends auf dem Nachhauseweg von der Arbeit lese und dann schon etwas müde bin, aber von einem Unterhaltungsroman wünsche ich mir, dass er auch mit 80% Konzentration verstanden verden kann, was hier leider nicht der Fall war. Da ich die Handlung, wie erwähnt, eigentlich mochte, werde ich momentan nicht ausschliessen, zu einem späteren Zeitpunkt auch mal die Folgebände zu lesen.



Montag, 7. Juli 2014

Als Gott schlief








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Als Gott schlief

Thriller
von Jennifer B. Wind

Seiten: (ca.) 403
Erscheinungsform: Originalausgabe
Erscheinungsdatum: Mai 2014
ISBN: eBook 978-3-95520-494-5
eBook-Formate: Sie können das eBook bei uns im MOBI-Format für den Kindle oder im ePUB-Format für alle anderen eReader kaufen. Alle dotbooks-eBooks werden ohne Kopierschutz ausgeliefert. 

Erhältlich bei dotbooks, bei Amazon und in diversen Online-Buchhandlungen.


Durch Blogg Dein Buch erhielt ich die Gelegenheit, das eBook "Als Gott schlief" von Jennifer B. Wind aus dem Verlag dotbooks.de probezulesen. Vielen Dank dafür!

Inhalt

"Meine Hände rutschten zum wiederholten Male von der Wand ab. Ich pochte gegen die Tür, die sich Sekunden vorher geschlossen hatte. Ich wollte schreien: »Lasst mich hier raus!«

München und Wien: Eine Serie brutaler Morde an katholischen Geistlichen schockiert die Öffentlichkeit. Die Opfer werden auf grausame Weise gefoltert und getötet. Am Tatort werden mysteriöse Hinweise gefunden, die jedoch niemand entschlüsseln kann. Kriminalbeamtin Jutta Stern und ihr Partner Thomas Neumann stehen vor einem Rätsel. Was hat die Opfer verbunden? Was treibt den Mörder an? Bei ihren Ermittlungen stößt Jutta auf eine Mauer aus Angst und Schweigen – doch dann entdeckt sie eine Spur, die weit in die Vergangenheit zurückreicht …

Eine junge Kriminalbeamtin, ein sadistischer Mörder und eine schreckliche Wahrheit ..."
(Quelle: dotbooks)




Mein Fazit


Zwei Junge Ermittler decken auf der Suche nach einem Serienmörder grauenhafte Verbrechen der Vergangenheit auf.



Jennifer B. Wind erzählt die Geschichte aus wechselnden Perspektiven. Ein Grossteil des Romans wird aus der Sicht eines der beiden Ermittler geschildert, zwischendurch werden jedoch immer wieder kurze Passagen aus einer anderen Perspektive eingeschoben. Grundsätzlich bevorzuge ich es, die ganze Geschichte aus der Perspektive eines einzelnen, am liebsten aus der Sicht eines der Ermittlers, zu lesen, aber da die Einschübe nur kurz sind, hat es mich nicht weiter gestört. Die Protagonisten erschienen mir zu Beginn des Buchs allesamt unsympathisch, im Laufe der Geschichte konnte ich mich jedoch dann durchaus für die beiden Hauptermittler erwärmen, obschon es mich ehrlich gesagt etwas gestört hat, dass ACHTUNG SPOILER sich die beiden ineinander verlieben müssen. Kann es wirklich kein gemischtgeschlechtliches Ermittlerduo ohne sexualle Spannungen oder verliebte Gefühle geben?

Edit: anscheinend habe ich da zu viel hineininterpretiert, wie mich die Autorin informiert hat, verlieben sich die Beiden weder in diesem, noch im Folgeroman.

Obschon körperliche (und auch psychische) Gewalt eine grosse Rolle in der Geschichte spielt, wird sie oft nicht explizit dargestellt sondern nur angedeutet, was mir ehrlich gesagt auch lieber ist. Die Szenen waren auch so schon verstörend genug, eine bildhafte Beschreibung der Gewalttaten wäre absolut unnötig gewesen.

In Sachen Spannung verschenkt der Roman leider so einiges, da der Zusammenhang zwischen den Morden schon in der ersten Hälfte der Geschichte aufgedeckt und das Ende somit sehr absehbar wird. Ich habe mich bei der zweiten Hälfte nicht gelangweilt, da ich ja schliesslich wissen wollte, ob ich mit meiner Tätervermutung recht hatte, der Abfall im Spannungsbogen ist dennoch schade.

Zusammenfassend habe ich mich beim Lesen gut unterhalten und kann „Als Gott schlief“ als solide Kost für Krimi-/Thrillerfans weiterempfehlen, jedoch mit der Betonung, dass hier keine Überraschungen erwartet werden dürfen.






 

 Rezensionsexemplar

Bridget Jones - Mad About The Boy




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Through Blogg Dein Buch and Random House I got the oportunity to read the latest "Bridget Jones" book by Helen Fielding, "Mad About the Boy". Thank you so much!


Synopsis


"Is it morally wrong to have a blow-dry when one of your children has head lice?

Is technology now the fifth element? Or is that wood?

Is sleeping with someone after 2 dates and 6 weeks of texting the same as getting married after 2 meetings and 6 months of letter writing in Jane Austen's day?

Pondering these, and other modern dilemmas, Bridget Jones stumbles through the challenges of single-motherhood, tweeting, texting and redisovering her sexuality in what SOME people rudely and outdatedly call 'middle age'.

The long-awaited return of a much-loved character, Bridget Jones: Mad About the Boy is timely, tender, touching, witty, wise and bloody hilarious."
(Source: Random House)



Conclusion


Bridget Jones has gotten older and lives her life as a single mother, always looking for love and trying to avoid complete nervous breakdown.

I haven‘t read any oft the previous Bridget Jones Books, but as a girl, of course I’ve seen both movies. Over and over. And then some more. So I already knew what Bridget Jones is all about. Still, at first I was a little confused about the writing style, but then I remembered that there had to be a reason why it’s called Bridget Jones‘ Diary, of course it has to be written like a diary. And now I realise how accurate the movies were made, with Bridget’s (Renée Zellweger) off-voice using the exact same "phrases in note form" as the books use.

Since I was already familiar with Bridget, Daniel Cleaver ( I always saw Hugh Grant’s blue eyes while reading about Daniel), her friends and family, I was able to dive right into the story, waiting for Bridget to drop as many bricks as possible (as she always does), have several nervous breakdowns and find  love (at least temporary). „Mad About the Boy“ doesn’t bring any big surprises storywise (but then, I didn’t expect any), but serves you with a couple of hours of pleasant entertainment and a couple of loud laughs.

Apparently, a lot of people did like the previous books much better than "Mad About the Boy". As I mentioned, I haven't read the others and can't say anything about them, but I did like this one.  If you love Bridget Jones, you think you can’t do anything wrong with buying/reading this (even if there are some people who were disapointed with "Mad About the Boy" despite of being Bridget Jones fans), if you hate her (I’m sure there must be some gals on this planet who can’t stand Bridget), well then don’t. I really enjoyed reading it and probably will get the other Bridget Jones books, too.




Rezensionsexemplar


Die Schwerter: Höllengold








Bildquelle


Durch Blogg Dein Buch erhielt ich die Gelegenheit, das eBook "Die Schwerter: Höllengold" von Thomas Lisowsky aus dem Verlag dotbooks.de probezulesen. Vielen Dank dafür!


Inhalt

"»Wenn wir hier nicht in einem harmlosen, friedlichen Dörfchen am Rande des Nirgendwo wären«, sagte sie und stocherte mit ihrem Stab im Stroh herum, »würde ich sagen, jemand will uns ein halbes Dutzend blutiger Morde in die Schuhe schieben.«

Auf den ersten Blick glaubt niemand, dass sie zusammengehören – aber sobald Gefahr droht, lehren sie gemeinsam jeden Angreifer das Fürchten: Dante, der gerissene Schwertkämpfer, Malveyra, die kühle Magierin und Bross, der kampfeslustige Halb-Oger. „Die Schwerter“, wie sich die drei Söldner nennen, scheinen unbezwingbar. Doch dann übernehmen sie einen ganz harmlosen Auftrag – und ihr Schicksal nimmt eine dramatische Wendung!

Abenteuer, Gefahren, coole Sprüche und jede Menge Action: Der Auftakt zu Thomas Lisowskys neunbändiger Serie DIE SCHWERTER garantiert atemloses High-Fantasy-Lesevergnügen!"
(Quelle: dotbooks)


DIE SCHWERTER: Höllengold

Erster Roman
von Thomas Lisowsky

Seiten: (ca.) 80
Erscheinungsform: Originalausgabe
Erscheinungsdatum: Mär 2014
ISBN: eBook 978-3-95520-550-8
eBook-Formate: Sie können das eBook bei uns im MOBI-Format für den Kindle oder im ePUB-Format für alle anderen eReader kaufen. Alle dotbooks-eBooks werden ohne Kopierschutz ausgeliefert.

Erhältlich bei dotbooks oder bei Amazon



Mein Fazit


Drei Söldner sollen eine Diebestruppe einfangen und treffen dabei auf unerwartete und gefährliche Gegner.
Die Geschichte beginnt ohne richtige Einführung, der Leser findet sich direkt mitten in der Handlung und muss sich das Drumherum selber zusammenreimen. Über die drei Hauptcharaktere Dante, Bross und Mel erfuhr ich sehr wenig, die Figuren blieben daher eher platt, ein Mitfiebern blieb aus. Dies liegt wohl an der Kürze dieses Buches, auf so wenigen Seiten können die Charaktere nur ungenügend eingeführt werden, wenn auch noch Platz für die Handlung bleiben soll. 

Das Buch enthält klassische Fantasy-Figuren wie Magier und Oger und erinnert sowohl durch die Charaktere wie auch durch die Handlung stark an ein Rollenspiel. Ich hatte des öfteren das Gefühl, nicht einen Roman sondern eine Spielanleitung zu lesen und erwartete unterbewusst ständig, vor Spielentscheidungen gestellt zu werden. 

Der Autor schafft es überzeugend, den ersten Teil seiner Reihe in sich abzuschliessen, aber dennoch einen Cliffhanger zum nächsten Teil stehen zu lassen, der die Neugier auf die Fortsetzung der Geschichte schürt. 

Der erste Teil dieser Buchreihe umfasst lediglich 67 Seiten, entspricht daher eher einer umfangreichen Leseprobe als einem eigenständigen Buch. Da die Buchreihe aus neun Bänden besteht, ist Pi mal Daumen von einem Gesamtumfang von knapp 600 Seiten auszugehen (die Nachfolgebände haben eine ähnlichen Umfang resp. sind sogar noch etwas kürzer), in meinen Augen kein Über-Umfang, der eine Aufteilung in einzelne Bände zwingend erfordert hätte. Da ich davon ausgehe, dass sich der Preis der Einzelbände nicht verringern wird, ist zudem für die gesamte Reihe mit einem Totalpreis von rund 18-27 Euro zu rechnen (1.99-2.99 pro Band, je nach Anbieter), was ich als ziemlich teuer erachte. Bis und mit Teil 7 sind mittlerweile bei Amazon erschienen, direkt beim Verlag ist die Reihe vollständig erhältlich. Ich werde wohl aber darauf verzichten, mir die Folgebände zu holen, da ich die Geschichte zwar recht spannend fand, aber nicht „ich-lade-9-einzelne-Teile-runter-und-zahle-dafür-liebend-gerne-18-Euro“-toll.






Rezensionsexemplar

Indigo - Das Erwachen




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Über Blogg Dein Buch erhielt ich die Gelegenheit, "Indigo - Das Erwachen" zu lesen, vielen Dank dafür!


"Indigo - Das Erwachen" ist am 10. März 2014 im Verlag Darkiss erschienen und sowohl als Taschenbuch, wie ich es erhalten habe, als auch als eBook erhältlich. Hier findet ihr Informationen zum Buch wie auch diverse Bezugsquellen.


JORDAN DANE

Indigo - Das Erwachen
ISBN 978-3-95649-017-0
10,99 EUR [D] 11,30 EUR [AT] 16,50 sFr [CH]
368 Seiten
ISBN eBook 978-3-95649-319-5 10,99 EUR [D]


Inhalt


Sie sind unsere Zukunft – wenn sie lange genug überleben.
Der packende Auftakt der neuen Fantasy-Serie von Erfolgsautorin Jordan Dane!


"Ich will dich sehen, aber es ist zu gefährlich. Du darfst nicht nach mir suchen. Versprich es mir."
Als Rayne Darby die Nachricht ihres Bruders Luke auf ihrem Anrufbeantworter hört, ist sie völlig verwirrt. Überstürzt macht Rayne sich auf die Suche, bemerkt jedoch bald, dass sie verfolgt wird. In einem Tunnel sieht sie dann plötzlich ein blaues Licht, das von einem fremden Jungen ausgeht. Er hat die Arme ausgestreckt, die Lippen geöffnet in einem stummen Schrei – und ihre Verfolger ergreifen die Flucht.
Ihr Retter heißt Gabe – mehr gibt er nicht von sich preis. Er scheint jedoch zu wissen, wo Luke steckt …
(Quelle: Darkiss)

 

Mein Fazit


Eine Gruppe von übersinnlich begabten Jugendlichen (sie können Geister und Auren sehen, Gedanken lesen oder in anderen Personen Urinstinkte wecken) ist in LA auf der Flucht vor einer Geheimorganisation namens „Church of Spiritual Freedom“.

Die Autorin wechselt beim Erzählen immer wieder die Perspektive, mal wird die Geschichte aus der Sicht eines der Jugendlichen erzählt, mal aus der Sicht ihrer Verfolger. Der Roman lässt sich dabei, wie es bei den meisten Jugendbüchern der Fall ist, sehr flüssig lesen, ohne dass der Schreibstil dabei ins Kindliche abfällt. 

Die Darstellung der hauptsächlich jugendlichen Protagonisten konnte mich jedoch nicht überzeugen: sie wirken alle sehr erwachsen, zu überlegt und seriös, ohne den jugendlichen Leichtsinn oder pubertäres Verhalten, wie man es bei 15-18jährigen erwartet. Zudem erfährt man nur wenig über sie, so bleiben die Figuren sehr flach. Von den Geschwistern Mia, Rayne und Lucas erfährt man lediglich, dass ihre Eltern gestorben sind, Mia für die „Church“ arbeitet, Rayne alleine lebt und einen Leguan hält (der eigentlich gar nicht lebensfähig wäre: sie muss ihm Salat pürieren, da er keine Zähne hat und sein Essen daher nicht alleine zerkleinern könne) und Lucas aufgrund seiner Begabung in eine psychiatrische Klinik eingewiesen wurde. Von Gabe erfährt man, dass auch seine Eltern nicht mehr leben, er jedoch einen Onkel hat, bei dem er sich aufhalten kann. Vom Leben und der Herkunft der anderen Protagonisten erzählt die Autorin nichts. So wird es schwierig, sich in die Figuren hineinzuversetzen und mit ihnen mitzufühlen. Auch über die „Church of Spiritual Freedom“ erfährt man sehr wenig; mir wurde beispielsweise nicht klar, ob es sich dabei tatsächlich um eine religiöse Vereinigung handelt. Klar wird jedoch, dass die „Church“ über grosse Macht und wohl auch viel Geld verfügt und mafiöse Verbindungen bis hin zu Krankenhäusern, Polizei und wohl auch Politik hat. 

Die Geschichte lässt bis zum Schluss viele Fragen offen: woher kommen diese Indigo-Kinder (wieso sie so heissen wird wenigstens am Schluss in der Danksagung erklärt), wer oder was ist die „Church of Spiritual Freedom“, wieso jagen sie die Jugendlichen und was wollen sie mit ihnen anstellen, wenn sie sie gefangen haben? Da es sich hier um den ersten Band einer ganzen Reihe handelt, werden diese Fragen wohl in den späteren Bänden geklärt, für das Verständnis wären jedoch schon im ersten Band Antworten sehr hilfreich gewesen. So konnte ich lediglich erahnen, dass diese besonderen Begabungen wohl vererbbar sind (sowohl Gabes Mutter wie auch sein Onkel waren ebenfalls „Indigo-Kinder“) und dass die „Church of Spiritual Freedom“ wohl Experimente mit den Kindern durchführt. 

Der zweite Band der Reihe, „Der Aufstand“, erscheint im Dezember 2014. Ich habe mich noch nicht entschieden, ob ich mir die weiteren Bände kaufen werde, da ich zwar neugierig bin, was mit den Jugendlichen passiert und was hinter der „Church“ steckt, mich die Geschichte und die Charaktere jedoch nicht 100% überzeugen konnten.



Rezensionsexemplar

Nr. 13




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Über die Seite Blogg dein Buch erhielt ich die Möglichkeit, den Thriller "Nr. 13" von Laura Wulff probezulesen. Vielen Dank dafür!


"Nr. 13" ist beim Verlag dotbooks erschienen und sowohl dort wie auch bei Amazon als eBook erhältlich. 


Nr. 13
Thriller
von Laura Wulff

Seiten: (ca.) 502
Erscheinungsform: eBook-Lizenz
Erscheinungsdatum: Mär 2014
ISBN: eBook 978-3-95520-539-3
Formate: ePUB und MOBI 


Inhalt

Daniels Magen krampfte sich zusammen, je näher er dem Eingang des Ritualbads kam. Er empfand keinen Spaß daran, blutbesudelte Tatorte aufzusuchen, Leichen zu betrachten und Morde en détail zu rekonstruieren. Es stimmte, dass er seinen Beruf mit Leidenschaft ausübte, aber es ging ihm einzig um Gerechtigkeit.

„Er trug die Kutte eines Mönchs.“ So beschreibt eine verwirrte alte Frau den Mörder, den sie in der gegenüberliegenden Wohneinrichtung für rehabilitierte Sexualstraftäter beobachtet haben will. Nur mit dieser Aussage kann der Kölner Kriminalkommissar Daniel Zucker – nach einem Unfall an den Rollstuhl gefesselt, nun aber wieder im Dienst – nicht mit den Ermittlungen anfangen, ohne einen Eklat zu verursachen. Darum wird Daniels Frau Marie beauftragt, ein Phantombild des Mörders zu erstellen. So stößt sie auf beunruhigende Hinweise: Hat ihr eigener Chef eine dunkle Seite, von der niemand etwas ahnt? Währenddessen beschließt Maries 19-jähriger Cousin, Daniel bei der Suche nach der Wahrheit zu helfen – und bringt sich damit in größte Gefahr…

Ein mysteriöser Mord, ein Haus voller Verurteilter und ein Alptraum, aus dem es kein Erwachen zu geben scheint: der neue Fall für die Zuckers!
(Quelle: dotbooks)


Mein Fazit

Daniel Zucker ist Kriminalhauptkommissar bei der Kripo Köln – und sitzt im Rollstuhl. Vor kurzem hatte er einen Unfall und ist seither querschnittgelähmt. Seinen ermittlerischen Fähigkeiten tut dies jedoch keinen Abbruch, so konzentriert er sich darauf, gleich zwei Mordfälle zu lösen – und klärt dabei auch weitere, bisher unentdeckte Verbrechen auf. 

Ein Ermittler im Rollstuhl – im Roman funktioniert es ganz gut, obschon Daniel Zucker einige Schwierigkeiten zu überwinden hat und oft von seinen Mitmenschen nicht ernst genommen wird. Auch im echten Leben kann ich mir gut vorstellen, dass es funktionieren könnte: die Spurensicherung übernehmen ohnehin darauf spezialisierte Beamte, zum Befragen von Zeugen und Verdächtigen braucht es keine Beine, und wenn tatsächlich mal jemand verfolgt werden muss, kann das auch der Partner übernehmen. Lediglich das Begehen von Tatorten kann Schwierigkeiten bringen, da Mörder wohl selten darauf achten, nur an rollstuhlgängigen Orten zu morden. Daniel Zucker löst dieses Problem einfach damit, dass er seinem Partner eine Kamera mitgibt und sich die Sache per Liveübertragung am Laptop anschaut.

Die Autorin Laura Wulff benutzt eine sehr bildliche Sprache („seine Augen hatten die Farbe von Dünnpfiff“) und versucht, Wiederholungen zu vermeiden, was besonders an den phantasievollen Bezeichnungen von Daniel Zuckers Rollstuhl auffällt (Krüppel-Harley, Popo-Ferrari). Die sehr plastischen Beschreibungen haben aber durchaus auch Nachteile: manche Szenen musste ich überblättern, ich hielt die detailgetreue Beschreibung von Missbrauchsszenen schlicht nicht aus. Die Spannung wird durch den ganzen Roman aufrechterhalten; auch die Auflösung ist einiges komplexer als es in den Anfangskapiteln den Anschein machte.

Mit ihrem Thriller „Nr. 13“ konnte mich Laura Wulff vollends begeistern, ich empfehle den Roman daher gerne allen Thriller-Begeisterten, die nicht auf einem Handlungsort in den USA bestehen sondern gerne mal etwas Lokales (oder für uns Schweizer zumindest „lokaleres“) lesen. Die Autorin hat neben „Nr. 13“ zwei weitere Thriller verfasst (beide erhältlich bei dotbooks oder Amazon), einer davon ebenfalls mit dem Ermittler Daniel Zucker, den ich mir nach der Lektüre ebenfalls besorgt habe.




 

Rezensionsexemplar

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