Mittwoch, 24. September 2014

Ein Terrorist im Gepäck


Bildquelle


von Johannes Wilkes

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 23.10.2013
  • Aktuelle Ausgabe : 23.10.2013
  • Verlag : Prolibris
  • ISBN: 9783954750740
  • Flexibler Einband: 182 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

 Ich habe das Taschenbuch vom ProLibris-Verlag im Rahmen einer Lovelybooks-Leserunde kostenlos zugeschickt erhalten, vielen Dank dafür!

Inhalt

 Einen international gesuchten Terroristen tot auf einer Seehundbank in Ostfriesland zu finden, ist ungefähr so wahrscheinlich wie ein Sechser im Lotto, aber nicht so lukrativ. Die beiden Erlanger Freunde, die den Toten entdecken, wollen jedoch aus ihrem Fund Kapital schlagen. Sie sehen sich schon in allen Fernsehtalkshows und ihr Bild in sämtlichen Illustrierten. Aber dann haben sie eine Idee, den kostbaren Körper zu Geld zu machen – eine vielversprechende, aber sehr gefährliche Idee! Die burleske Geschichte beginnt mit ihrer Heimreise nach Erlangen, und nicht einmal ihre eigenen Frauen ahnen, wen sie da im Gepäck haben ...
(Quelle: ProLibris)



Mein Fazit

Die zwei Rentner Horst und Rüdiger finden während eines Ostseeurlaubs die Leiche von Osama bin Laden. Sie wittern eine Gelegenheit, damit zu Geld zu kommen, und nehmen den Toten kurzerhand mit nach Hause.

Genauso absurd wie die Inhaltsangabe klingt, ist das Buch schlussendlich auch. Während Rüdiger der vorsichtigere der beiden ist, lässt Horst keine Gelegenheit aus, den Leser zum Schmunzeln, Kopfschütteln oder an die Stirn fassen zu bewegen. Was sehr lustig klingt (und es zu Beginn auch ist), wird jedoch auf Dauer anstrengend. Der Roman (Krimi wäre etwas übertrieben) erinnert mich an britische Slapstick-Comedy (Mr. Bean, Fawlty Towers etc.): sehr amüsant für eine kurze Weile (glücklicherweise dauern die Folgen solcher Serien nur eine halbe Stunde), nach einer gewissen Zeit wird die Sache dann aber zu plump und nur noch bedingt komisch...

Während der Lektüre haben sich mir einige Fragen gestellt, auf deren Auflösung ich bis zum Schluss vergeblich gewartet habe. Insbesondere die Hauptfrage (war die Leiche wirklich bin Laden?) wird nicht geklärt.

Wer bei Mr. Bean auch beim abendfüllenden Spielfilm durchgehend lachen kann, wird sich wohl auch mit diesem Roman amüsieren, wer wie ich diese Art von Humor nur in kleinen Dosen lustig findet, wird mit dem "Terroristen" wohl nur bedingt glücklich





Rezensionsexemplar


Freitag, 19. September 2014

Ihr ergebener Jack the Ripper






von Tanya Herig

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 14.05.2014
  • Aktuelle Ausgabe : 14.05.2014
  • Verlag :
  • ISBN: B00KCXJZEM
  • E-Buch Text: 290 Seiten

 Die Autorin Tanya Herig hat mir das eBook im Rahmen einer Lovelybooks-Leserunde kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!


Inhalt

 „Ich kenne die wahre Identität von Jack the Ripper.“ Das gesteht Kate Rosewood am Ende ihres Lebens. Nach Jahren des Schweigens schildert sie in ihrem Tagebuch, was ihr in jenem schicksalhaften Herbst des Jahres 1888 in Londoner East End widerfahren ist.
Hautnah erlebt sie das Grauen mit, das der Serienmörder Jack the Ripper auslöst. Was mit einer seltsamen Faszination beginnt, wird bald zu einem Albtraum. Ihr kommt der schreckliche Verdacht, dass eine ihr nahestehende Person der Täter sein könnte.
Von Angst und Zweifeln geplagt, beschließt sie selbst dem Täter auf die Schliche zu kommen. Aber wird es ihr gelingen diese Bestie aufhalten?
(Quelle: Autorin)



Mein Fazit


London, 1888. Jack the Ripper ermordet mehrere Prostituierte. Kate fühlt sich mit den getöteten Frauen verbunden und versucht, den Mörder zu finden.

Jack the Ripper hat mich schon seit Jahren fasziniert und ich habe auch einige Bücher über ihn gelesen. Daher war ich sehr gespannt, wie Tanya Herig die Geschichte umsetzen würde. Das Buch ist in Form von Briefen der Protagonistin Kate an ihre Tochter geschrieben, viele Jahre nach Jack the Ripper. Kate kommt als doch recht verwöhntes Mädel (eigentlich ist sie eine Frau von 24 Jahren, was zu dieser Zeit schon nicht mehr sooo jung war, sie benimmt sich aber oft wie ein Teenager) vom Lande nach London und ist entsetzt über die Armut und den Dreck. Dass sich ihre Cousine, bei der sie unterkommt, prostituiert, um die Miete zu bezahlen, findet sie entsetzlich, hat aber trotzdem keine Probleme damit, sich von ihr aushalten zu lassen, ohne gross einen eigenen Beitrag an den Lebensunterhalt zu leisten. Lieber rennt sie ziemlich kopflos in der Stadt herum und wartet auf Zufälle, die ihr bei der Suche nach dem Ripper helfen. Wie man merkt, mag ich Kate nicht besonders. Sie ist egozentrisch, verwöhnt, arrogant und ziemlich empathielos.

Positiv anmerken möchte ich die Recherche, die Tanya Herig getätigt hat. Die Taten werden präzise beschrieben und stimmen mit den bekannten Tatsachen überein. Für mich waren die genauen Beschreibungen eigentlich nicht nötig, da ich schon genügend über das wie, wann und wo der Ripper-Morde gelesen habe, aber wer sich mit dieser Mordserie nicht auskennt, wird durch die ausführlichen Beschreibungen alles erfahren, was es an gesicherten Daten über die Morde gibt (na ja, fast alles, das Goulston-Street-Graffito wird nicht erwähnt…). Die faktengetreue Beschreibung hat allerdings auch den Nachteil, dass es keine wirklichen Überraschungen gibt, da die Taten ja bekannt sind. Das ist jedoch ein allgemeines Problem von Romanen, die auf tatsächlichen historischen Begebenheiten basieren.

Ich habe mich während des Lesens eigentlich gut unterhalten, vollends überzeugen konnte mich der Roman dennoch nicht. Hauptsächlich liegt es an der Protagonistin Kate, die ich einfach nicht mag. Es fällt mir immer schwer, von einem Buch begeistert zu sein, wenn mir die Protagonisten unsympathisch sind. Zudem hätte ich mir gewünscht, noch mehr eigene Ideen der Autorin zu lesen, anstelle des Schwerpunkts auf den allgemein bekannten Fakten. Grundsätzlich Interessierten empfehle ich einen Blick in die Leseprobe.






Rezensionsexemplar


Mittwoch, 17. September 2014

Das Schattenhaus



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von Mascha Vassena

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 11.08.2014
  • Aktuelle Ausgabe : 11.08.2014
  • Verlag : Piper
  • ISBN: 9783492303255
  • Flexibler Einband: 320 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


Inhalt

 Ein verschlafenes Bergdorf im Tessin: Anna ist nach Vignano gekommen, um die alte Villa zu verkaufen, die sie von ihrer Mutter geerbt hat. Doch bei ihrer Ankunft stellt sie überrascht fest, dass in dem Haus eine ältere Dame lebt, die den Dachboden bewohnt. Wer ist sie? Und warum verlässt sie nie ihr Zimmer? Langsam begreift Anna, dass ihre Mutter ein düsteres Geheimnis mit ins Grab nahm. Und dass die Schatten der Vergangenheit noch immer über der verfallenen Villa schweben ...
(Quelle: Piper)


Mein Fazit

Eigentlich ist Anna nur ins Tessin gereist, um das Haus zu verkaufen, das sie von ihrer verstorbenen Mutter geerbt hat. Dabei lernt sie mehr über ihre Herkunft, als sie je erwartet hätte...

Die Geschichte beginnt mit einem Prolog aus der Perspektive einer unbekannten Frau zu einem unbekannten Zeitpunkt. Erst am Ende des Romans lässt sich dieser Prolog genau einordnen. Nach dem Prolog wechselt die Perspektive und Zeit zwischen Anna im Jahr 2013 und Charlotte, deren Geschichte sich von 1963 über 50 Jahre hin erstreckt. Schon bald lässt sich die Verbindung zwischen den beiden Frauen erahnen, Klarheit herrscht jedoch erst zum Schluss.

Die Autorin Mascha Vassena beschreibt sowohl die Personen wie auch die Landschaft in ihrem Roman sehr lebensecht und nachvollziehbar. Die Handlung schreitet immer weiter voran, was zuerst nur eine Vermutung war, wird bald zur Gewissheit, bis sich die Geschichte zum Schluss in einen Thriller-artigen Showdown steigert. Gerade diese Thriller-Aspekte haben mir sehr gut gefallen. Obschon ich sonst eigentlich keine Familien-Dramen lese, habe ich dieses Buch zügig durchgelesen und wurde dabei spannend unterhalten.

Wer hier ein klassisches Familien-Drama erwartet, wird wohl enttäuscht, wer aber Thriller mit psychologischer Note mag und keine 200 Toten braucht, um unterhalten zu werden, dem kann ich einen Blick in dieses Buch empfehlen.







Rezensionsexemplar



Montag, 15. September 2014

Keine Angst, es ist nur Liebe



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von Marlies Zebinger

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.08.2014
  • Aktuelle Ausgabe : 03.08.2014
  • Verlag : FeuerWerke Verlag
  • ISBN: 9783945362037
  • E-Buch Text: 335 Seiten
  • Sprache: Deutsch

Die Autorin Marlies Zebinger hat mir das eBook kostenlos zu Rezensionszwecken zugestellt, vielen Dank dafür!


Inhalt


Warum kann ich, Anna Maria Elisabeth Rogner, nicht einfach nur ein bisschen mehr normal und ein bisschen weniger oberangsthasenmäßig sein? Ich habe nämlich Angst vor so ziemlich allem – das heißt, eigentlich gibt es fast nichts, wovor ich nicht Angst habe, um genau zu sein. Wobei – vor zu teuren Therapiesitzungen habe ich keine Angst. Und vor Sonnenblumen auch nicht. Und vor Dreifach-und-Doppelsprüngen auf dem Eis schon gar nicht! ABER: ja, es ist tatsächlich so! Seit der Geschichte mit dem Baby habe ich definitiv Angst vor der Liebe und somit auch vor Matts, der mein Leben gerade ziemlich durcheinander wirbelt. Sieben erstaunliche Angstbewältigungsaufgaben hat er mir gestellt, dieser eigenartige Profisportler. Sieben Aufgaben, mit denen ich mich auf die Suche nach mir selbst begebe – und letztendlich auch auf die Suche nach dem Mann, den ich liebe…
(Quelle: FeuerWerke Verlag)



Mein Fazit


Anna leidet an einer Angststörung. Mit Hilfe von Matts versucht sie, wieder Vertrauen fassen zu können.

Die Autorin litt selber unter einer Angsstörung, die sie mit dem Schreiben dieses Buches überwinden konnte. Der Roman wird aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Anna erzählt und liest sich ein bisschen wie ein Selbstgespräch. Anna scheint die Geschichte nicht jemand anderem, sondern sich selbst zu erzählen und versucht ständig, sich von der Richtigkeit ihrer Gedanken und Gefühle zu überzeugen. Dabei dauert es lange bis sie lernt, nicht auf ihren Kopf, sondern auf ihr Bauchgefühl zu hören. Gerade das fand ich sehr interessant, als selber nicht Betroffene ging ich davon aus, dass Angstpatienten gerade nicht auf den Kopf (der ihnen ja sagen müsste, dass die Ängste nicht rational begründet sind), sondern auf die Gefühle hören...

Dem Schreibstil von Marlies Zebinger merkt man an, dass es sich hier (noch) nicht um eine geübte Schriftstellerin, sondern um eine Erstlingsautorin handelt. Die etwas holprige Sprache und viele Wiederholungen fallen auf. Wett macht dies Marlies Zebinger jedoch mit der sehr rührenden Geschichte, bei der ich oft Tränen in den Augen hatte (ja, ich bin nahe am Wasser gebaut, ich gebe es zu. Und natürlich habe ich das Buch nicht zu Hause auf dem Sofa gelesen, wo ich ungestört hätte flennen können, sondern unterwegs, im Zug, am Flughafen, im Flieger. Schniefend und mit verschmierter Wimperntusche). Annas Gefühle und Gedanken werden dabei sehr lebensecht und nachvollziehbar rübergebracht, auch wenn ein Mann wie Matts wohl so nicht existieren wird (oder zumindest nicht langfristig, irgendwann wird sich auch bei Anna und Matts die Routine einschleichen. Aber wer will schon den Alltag bei den romantischen Liebespaaren in Literatur und Film miterleben? Auch Romeo und Julia hätte wohl der Alltag eingeholt, wenn sie sich nicht vorher umgebracht hätten...).

Wer rührende Liebesgeschichten (natürlich mit den obligaten Verwirrungen gegen das Ende zu) mag und keine hohen Ansprüche an perfekt ausgefeilte Sprache stellt, wird an diesem Roman sicher seine Freude haben.






Rezensionsexemplar

 

Freitag, 12. September 2014

Doctor Who - 11 Doktoren, 11 Geschichten




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  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.05.2014
  • Aktuelle Ausgabe : 01.05.2014
  • Verlag : Cross Cult
  • ISBN: 9783864253126
  • Flexibler Einband: 560 Seiten
  • Sprache: Deutsch


Inhalt

Die Jubiläumskollektion: 11 Doktoren, 11 Geschichten, 1 Time Lord! Ein neues Abenteuer von jeder Inkarnation - von einigen der berühmtesten Autoren unserer Galaxis: Eoin Colfer, Neil Gaiman, Richelle Mead, Charlie Higson uvm.
(Quelle: Amazon)


Mein Fazit


Als grosser Doctor Who Fan (man nennt es auch Whovian) konnte ich nicht wiederstehen, mir dieses Buch zuzulegen. „11 Doktoren, 11 Geschichten“ ist eine Sammlung von Doctor-Who-Kurzgeschichten, eine über, respektive mit jedem der bisherigen Doktoren (der aktuelle, Nr. 12 Peter Capaldi, ist nicht mit von der Partie. Da zum Erscheinungszeitpunkt des Buches noch keine seiner Folgen ausgestrahlt wurde, ist dies absolut nachvollziehbar. Auch der erst kürzlich eingeführte „War Doctor“ fehlt). Es ist mein erstes Doctor-Who-Buch, bisher kannte ich den Doktor nur in der TV-Version, nicht komplett alle seit 1963 erschienenen Episoden, aber immerhin einen grossen Teil davon.

Wie es Kurzgeschichtensammlungen von verschiedenen Autoren so an sich haben, schwankt die Qualität etwas, in der Sammlung ist jedoch keine Geschichte dabei, die mir wirklich gar nicht gefallen hat. Einige mochte ich etwas weniger, einige etwas mehr, und einige Geschichten hätte ich wirklich gerne als TV-Episode verfilmt gesehen. Bis auf die erste Geschichte haben die Autoren den jeweiligen Doktor und das Flair seiner Episoden gut eingefangen, alles wirkte stimmig. Manche Geschichten hätten aber durchaus etwas länger dauern können, vor allem der Schluss wirkte vereinzelt etwas überhastet.
Die Geschichten wurden alle auf Englisch geschrieben und dann von verschiedenen deutschen Autoren übersetzt. Normalerweise äussere ich mich in meinen Rezensionen nicht über die Übersetzung, doch leider muss ich hier anmerken, dass nicht alle Geschichten sauber übersetzt wurden, in einigen Storys wurden einzelne Wörter so unpassend übersetzt, dass sie richtig herausgestochen sind. Schade, verschenktes Potential!
Alles in allem hat mir diese Kurzgeschichtensammlung wirklich gut gefallen. Weiterempfehlen würde ich sie trotzdem nur Leuten, die Doctor Who bereits kennen und mögen, ich denke, für komplette Neueinsteiger würde dann doch etwas Vorwissen fehlen, um die Geschichten wirklich verstehen und auch geniessen zu können.








Mittwoch, 10. September 2014

Die Janus-Protokolle


Bildquelle


von Turhan Boydak

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 06.05.2014
  • Aktuelle Ausgabe : 06.05.2014
  • Verlag : dotbooks Verlag
  • ISBN: 9783955202804
  • E-Buch Text: 521 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

Der dotbooks Verlag und Blogg dein Buch haben mir das eBook kostenlos zu Rezensionszwecken zukommen lassen, vielen Dank dafür!


Inhalt


Nur wenige Sekunden später beobachtete die gerade noch jubelnde Menge im Stadion, wie der Fallschirmspringer über ihnen ohne geöffneten Schirm auf sie zustürzte. Beaumonts Körper zerschmetterte auf dem Asphalt des mehrspurigen Boulevard Périphérique, der direkt am Stadion entlang führte.

Nach dem vermeintlichen Unfalltod seines Freundes stößt der New Yorker Journalist Jason Bradley in dessen Nachlass auf eine für ihn bestimmte Nachricht. Sie führt ihn zu einem von der Bundespolizei gesuchten Computerhacker, der unter dem Pseudonym Veritas Verschwörungstheorien im Internet veröffentlicht. Diesen Theorien zufolge arbeiten mehrere große Internet- und Softwareunternehmen mit den amerikanischen Nachrichtendiensten zusammen. Durch seine Nachforschungen gerät Bradley zunehmend ins Fadenkreuz amerikanischer Geheimdienste und muss schließlich sogar um sein Leben fürchten.

Gnadenlos, brandaktuell, beklemmend: Wenn Verschwörungstheorien und der gläserne Mensch bittere Realität werden!
(Quelle: Dotbooks)



Mein Fazit


Ich war schon immer sehr an Verschwörungstheorien interessiert, da ich der Überzeugung bin, dass vor allem in Amerika nicht immer alles so abläuft, wie es uns die amerikanische Regierung mit Hilfe der Medien glauben lassen will (ich glaube aber nicht alles, was ich im Internet lese, die Theorie der Chemtrails beispielsweise halte ich persönlich für unglaubwürdig, bei Kennedy hat die Öffentlichkeit meiner Ansicht nach aber nicht alles erfahren). Daher hatte mich der Klappentext dieses Buches neugierig gemacht, und ich wurde nicht enttäuscht. 

Der deutsche Autor Turhan Boydak hat einen flüssigen Schreibstil, der sich gut lesen lässt. In der ersten Hälfte des Thrillers wird die eigentliche Geschichte in zwei Handlungsstränge aufgeteilt, die immer wieder durch kurze Kapitel unterbrochen werden, in denen eine Person kurz vorgestellt und bereits wenige Seiten später getötet wird, ohne dass der Leser genau versteht, was diese Person eigentlich mit der Handlung zu tun hat. Erst gegen Buchmitte werden die beiden Handlungsstränge zusammengeführt und die Hintergründe der erwähnten Todesfälle erläutert. So liest sich die erste Hälfte etwas stockend, was dann aber mit dem zweiten Teil wettgemacht wird. 

Die Hauptfiguren Jason, Michael und Veritas werden zwar nicht sonderlich detailliert beschrieben, ich hatte dennoch kein Problem, mit ihnen mitzufiebern. Der Thriller ist sehr geradelinig geschrieben, grosse Überraschungen gibt es keine. Trotzdem fand ich ihn sehr spannend, gerade weil die Handlung, wenn auch erfunden, sehr aktuell und auch recht plausibel erscheint. Er wirkt daher oft eher wie ein Tatsachenbericht und weniger wie ein Roman. Wer nicht zwingend einen psychopathischen Mörder und eine Handlung mit Zick-Zack-Kurs braucht, um einen Thriller zu mögen, wird wahrscheinlich durch dieses Buch gut unterhalten werden.





Rezensionsexemplar


Montag, 8. September 2014

Der Ruf des Kuckucks




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von Robert Galbraith

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 30.11.2013
  • Aktuelle Ausgabe : 30.11.2013
  • Verlag : Blanvalet
  • ISBN: 9783764505103
  • Fester Einband: 600 Seiten
  • Sprache: Deutsch 
(die Angaben entsprechen der gebundenen deutschen Übersetzung. Ich habe die englische Taschenbuchausgabe gelesen)


Inhalt

Als das berühmte Model Lula Landry von ihrem schneebedeckten Balkon im Londoner Stadtteil Mayfair in den Tod stürzt, steht für die ermittelnden Beamten schnell fest, dass es Selbstmord war. Der Fall scheint abgeschlossen. Doch Lulas Bruder hat Zweifel – ein Privatdetektiv soll für ihn die Wahrheit ans Licht bringen.

Cormoran Strike hat in Afghanistan körperliche und seelische Wunden davongetragen, mangels Aufträgen ist er außerdem finanziell am Ende. Der spektakuläre neue Fall ist seine Rettung, doch der Privatdetektiv ahnt nicht, was die Ermittlungen ihm abverlangen werden. Während Strike immer weiter eindringt in die Welt der Reichen und Schönen, fördert er Erschreckendes zutage und gerät selbst in große Gefahr …

Ein fesselnder, einzigartiger Kriminalroman, der die Atmosphäre Londons eindrucksvoll einfängt – von der gedämpften Ruhe in den Straßen Mayfairs zu den versteckten Pubs des East Ends und dem lebhaften Treiben Sohos. "Der Ruf des Kuckucks“ ist das hochgelobte Krimidebüt von J.K. Rowling, geschrieben unter dem Pseudonym Robert Galbraith, in dem sie mit Cormoran Strike einen ungewöhnlichen Ermittler präsentiert.
(Quelle: Amazon)


Mein Fazit

Ein Fotomodell stürzt vom Balkon ihrer Wohnung in den Tod. Die Polizei erachtet den Todesfall als Selbstmord und schliesst den Fall ab. Der Bruder des Models glaubt jedoch nicht daran und beauftragt den Privatdetektiven Cormoran Strike damit, die Wahrheit herauszufinden.

Der Aufbau dieses Kriminalromans, der, wie heute allgemein bekannt ist, von der Harry Potter Autorin J.K. Rowling geschriben wurde, ist sehr klassisch und erinnert an die altbekannten Geschichten um Hercule Poirot oder Sherlock Holmes. Obschon der Leser immer wieder mit der Erwähnung von Handys und Computern daran erinnert wird, dass der Roman in der heutigen Zeit spielt, fällt es oft leicht, dies zu vergessen. Die Stimmung erinnert eher an vergangene Zeiten Mitte des 20. Jahrhunderts, eine Verfilmung in Schwarz-Weiss wäre hier passend.

Der Protagonist Cormoran Strike ist ein sehr spezieller Charakter, Kriegsveteran mit vielen "Baustellen" in seinem Leben. Obschon er alles andere als ein strahlender Held ist, ist er mir im Laufe der Geschichte ans Herz gewachsen. Sofort gemocht habe ich auch seine Sekretärin Robin, die zwar manchmal die Stimmungsschwankungen eines Teenagers zeigt, Strike aber mit ihrer sympathischen Art nicht nur beruflich weiterhilft.

Die Autorin führt den Leser zusammen mit Cormoran Strike langsam zur überraschenden Auflösung des Falls. Obschon der Krimi kein hohes Tempo vorlegt, wurde mir während des Lesens nie langweilig. Krimi-Fans kann ich diesen Roman mit gutem Gewissen weiterempfehlen. Der Nachfolgeband "The Silkworm" steht bereits auf meiner Wunschliste.




Freitag, 5. September 2014

Der verlorene Ursprung



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von Matilde Asensi
  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.02.2006
  • Aktuelle Ausgabe : 01.06.2007
  • Verlag : Ullstein Taschenbuch Verlag
  • ISBN: 9783548607375
  • Flexibler Einband: 525 Seiten
  • Sprache: Deutsch 
 Dieses Buch ist vergriffen und nur noch gebraucht erhältlich


Inhalt


Der junge Anthropologe Daniel Queralt erkrankt lebensgefährlich und fällt ins Koma, ohne dass die Ärzte eine Ursache dafür feststellen können. Sein Bruder Arnau setzt alles daran, ihn zu retten. Er erfährt, dass Daniel mit der Entzifferung einer geheimnisvollen Schrift der Inka zu tun hatte. Seine Spurensuche führt Arnau zu den Ruinen von Tiahuanaco im Dschungel des Amazonasgebiets. Ist Daniel einem uralten Fluch zum Opfer gefallen?
(Quelle: Amazon)



Mein Fazit


„Der verlorene Ursprung“ ist mit über 500 eng bedruckten Seiten ein rechter Schinken. In den meisten Fällen wäre dies für mich ein Pro-Argument. Leider liest sich dieses Buch sehr zäh. Die Handlung versteckt sich zwischen seitenlangen Abhandlungen über die Kultur und Sprache der Inka. Das mag ja durchaus interessant sein, aber wenn ich mich darüber informieren möchte, hole ich mir ein Sachbuch, und nicht einen Roman.

Die Handlung, die sich zwischen den Informationen versteckt, wäre an sich durchaus interessant, leider schafft es Matilde Asensi nicht, mir diese auf eine spannende Weise zu präsentieren. Ich wollte zwar schon wissen, wie der Roman zu Ende geht, ein fasziniertes „Seitenfressen“ blieb jedoch aus. Ich würde es als langsames dahinplätschern ohne Tempo beschreiben, vor allem im zweiten Teil des Buches (die erste Hälfte spielt während rund einer Woche, die zweite während mehrerer Monate). Nach einer Weile ging mir übrigens die ewig wiederholte Bezeichnung von Arnauds Freund Jabba, benannt nach Jabba the Hutt aus Star Wars, als „Megawurm“ extrem auf den Geist...

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass dieses Buch jemandem gefallen könnte, der sich stark für die Inka interessiert, kaum etwas über dieses Volk weiss, aber unbedingt mehr wissen will und die ganze Sache gerne in Romanform verpackt hat. Ich gehöre leider nicht zu dieser Zielgruppe.








Mittwoch, 3. September 2014

Die Chemie des Todes



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von Simon Beckett
  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 17.02.2006
  • Aktuelle Ausgabe : 23.08.2011
  • Verlag : Rowohlt Taschenbuch
  • ISBN: 9783499256462
  • Flexibler Einband: 430 Seiten
  • Sprache: Deutsch

Inhalt


STERBEN KANN EWIG DAUERN ... ... aber der menschliche Körper beginnt kaum fünf Minuten nach dem Tod zu verwesen – und wird dann zu einem gigantischen Festschmaus für andere Organismen. Zuerst für Bakterien, dann für Insekten. Fliegen. Die Larven verlassen die Leiche in Reih und Glied, in einer Schlangenlinie, die sich immer nach Süden bewegt. Ein Anblick, der jeden dazu veranlassen würde, das Phänomen zu seinem Ursprungzurückzuverfolgen. Und so entdecken die Yates-Brüder, was von Sally Palmer übrig geblieben war ... Die Tote war Schriftstellerin, eine Außenseiterin in Devonshire. Verdächtiger Nummer eins ist der schweigsame Fremde im Dorf, ein Dr. David Hunter. Doch es stellt sich heraus, dass er früher Englands berühmtester Rechtsmediziner war, und die Polizei bittet ihn um Unterstützung. Gerade als seine Analysen zeigen, dass die Ermordete vor ihrem Tod tagelang gefoltert wurde, verschwindet eine weitere junge Frau. Eine fieberhafte Suche beginnt. Gleichzeitig bricht im Dorf eine Hexenjagd los. Der Pfarrer, ein knöcherner Fanatiker, hetzt die Leute auf, und David ist Zielscheibe seiner Hasspredigten ...
(Quelle: Amazon)



Mein Fazit

Der ehemalige forensische Anthropologe David Hunter arbeitet als Landarzt im kleinen englischen Dorf Manham. Als dort eine Leiche gefunden wird, ist es mit der Landruhe vorbei, David Hunter wird von der Polizei gebeten, bei der Aufklärung des Verbrechens mitzuhelfen. Bald stellt sich heraus, dass dem Täter ein Opfer nicht genügt, und im Dorf wird bald klar, dass ein Zugezogener der Täter sein muss. Einheimische können doch nicht so grausam sein, oder?

Gleich zum Einstieg lässt der Autor Simon Beckett seinen Protagonisten David Hunter einen kleinen Vortrag zu den Vorgängen im menschlichen Körper gleich nach dem Tod halten. Solche Einschübe kommen im Buch mehrmals vor, ich habe sie jeweils überblättert. Als begeistere CSI-Konsumentin, die alle Kathy Reichs Thriller gelesen hat, weiss ich bereits genügend über dieses Thema, sodass mich die erneute Repetition lediglich gelangweilt hätte. Für andere mögen diese Erklärungen jedoch durchaus interessant und lehrreich sein.

Die Erzählperspektive wechselt ab zwischen David Hunters Ich-Perspektive und der Beobachterperspektive bei Gegebenheiten, die Hunter nicht selbst miterlebt. Dies führt dazu, dass der Leser nur dann Einblick in die Gefühlswelt der anderen Charaktere erhält, wenn sie David Hunter davon erzählen, oder dieser gerade nicht dabei ist.

Der Autor führt in einer eher gemächlichen ersten Hälfte den Protagonisten und die Bewohner des Dorfes Manham ein, wobei die Charaktere differenziert beschrieben werden und sich gut voneinander unterscheiden. Die aufzuklärenden Verbrechen bilden eher eine Nebenhandlung, Schwerpunkt der Erzählung ist das Leben im Dorf und die Reaktion der Bewohner auf die Taten. Tempo nimmt der Thriller erst im Laufe der zweiten Hälfte auf, dann aber gewaltig. Gegen Schluss geht es Schlag auf Schlag, bis zum obligaten Showdown, der mit einem kleiner Cliffhanger endet. Dieser wird dann aber im Epilog aufgelöst, sodass „Die Chemie des Todes“ eine komplett abgeschlossene Geschichte darstellt, die gut auch für sich alleine gelesen werden kann.

Die (zweigeteilte) Auflösung wirkt zwar etwas konstruiert, ist aber in sich logisch und schlussendlich überzeugend. Die eine Hälfte der Auflösung ist zwar recht vorhersehbar, ich hatte schon ab Buchmitte meine Vermutung, die sich später als richtig herausstellte. Die zweite Hälfte der Auflösung war für mich hingegen komplett überraschend, hier hatten mir die Hinweise gefehlt, die ein Miträtseln möglich gemacht hätten.
Mit „Die Chemie des Todes“ beginnt die Thriller-Reihe um David Hunter, von der bis heute vier Bände erschienen sind. In mehreren Rezensionen wurde dieser Band als der schlechteste der Reihe bezeichnet. Falls dies tatsächlich der Fall sein sollte, freue ich mich umso mehr, die Nachfolgebände zu lesen, denn mich hat schon der Einstiegsband begeistert. Falls es noch Thriller-Fans geben sollte, die diese Reihe nicht kennen, gebe ich hier eine uneingeschränkte Empfehlung ab.







Montag, 1. September 2014

Monats-Rückblick August






Statistik


Bücher gelesen:           13 (davon 7 eBooks)
Seiten gelesen: ca.   5050
Seiten pro Tag: ca.     160


Ich habe im August über 5000 Seiten gelesen?! Das erstaunt mich jetzt selber. Im September wirds dann wahrscheinlich wieder etwas weniger, ich bin nämlich jetzt gerade auf einer einwöchigen Städtereise, da wird mir wohl die Zeit zum Lesen fehlen ;-)


Top des Monats

Eine einzige Fünfstern-Wertung habe ich diesen Monat vergeben, daher ist mein Monats-Hit klar: es ist "Bis alle Schuld beglichen" von Alexander Hartung. Ein toller Thriller, den ich allen, die Thriller mögen, wärmstens ans Herz lege.


Flop des Monats

Am wenigsten gefallen hat mir diesen Monat "Der verlorene Ursprung" von Matilde Asensi (Rezension folgt nächste Woche). Das Buch ist nicht schlecht, es hat einfach meinen Geschmack nicht getroffen.


Neuzugänge

Auch diesen Monat gab es einige Neuzugänge, aber etwas weniger als im Juli. Daher wage ich es dieses Mal, sie zu zeigen :-)

Nebst den Papierausgaben sind auch einige eBooks bei mir eingezogen (die meisten davon entweder Rezensionsexemplare oder Gratis-Aktionen für den Kindle), die ich hier aber nicht aufliste.


Gekauft


Ausgeliehen
Rezensionsexemplare



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