Mittwoch, 10. Juni 2015

Der Schneeleopard



Bildquelle


von Tess Gerritsen                                 übersetzt durch Andreas Jäger

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 20.04.2015
  • Aktuelle Ausgabe : 20.04.2015
  • Verlag : Limes
  • ISBN: 9783809026372
  • Fester Einband 416 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

Das Hardcover-Buch wurde mir vom Limes Verlag und Blogg dein Buch kostenlos zur Rezension zugestellt, vielen Dank dafür!


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Inhalt


Die Polizei von Boston ermittelt in einem bizarren Mordfall. Die Leiche eines Jägers und Tierpräparators wurde gefunden – ausgeweidet und aufgehängt wie eines seiner Beutetiere. In den Wäldern werden Knochenreste eines weiteren Opfers entdeckt. Doch Boston ist nicht das einzige Jagdrevier des Killers. Es scheint eine Verbindung zu einem fünf Jahre zurückliegenden Vorfall in Afrika zu geben, wo die Teilnehmer einer Safari förmlich abgeschlachtet wurden. Nur eine Frau entkam dem Massaker und könnte Jane Rizzoli helfen, den Mörder zu identifizieren ...
(Quelle: Limes)


Mein Fazit


In Boston wird ein Tierpräparator brutal ermordet. Die Polizistin Jane Rizzoli macht sich zusammen mit der Rechtsmedizinerin Maura Isles auf die Suche nach dem Motiv, das in der Vergangenheit des Opfers liegen muss.

„Der Schneeleopard“ ist meine erste Begegnung mit dem Ermittlerteam Rizzoli und Isles. Natürlich kannte ich die beiden dem Namen nach (wer tut das nicht), aber ich hatte zuvor keinen der vielen Thriller von Tess Gerritsen gelesen (bei „Der Schneeleopard“ handelt es sich bereits um den 12. Band der Rizzoli-und-Isles-Reihe), noch die dazu passende Fernsehserie gesehen. Dem Kriminalfall konnte ich natürlich auch ohne Vorkenntnisse problemlos folgen, aber wenn es um das Privatleben der beiden Ermittlerinnen ging, habe ich schon gemerkt, dass mir hier Vorwissen fehlt. Die groben Eckdaten werden aber ausreichend dargelegt, sodass es auch für Neueinsteiger verständlich war.

Der Thriller besteht aus zwei Handlungssträngen, dem Mordfall in Boston einerseits, sowie einer Safari in Botswana andererseits. Wie die beiden Handlungsstränge zusammenhängen, und wie sie zeitlich zueinander stehen, wird erst im Laufe der Geschichte klar. Während die Handlung in Boston abwechslungsweise aus der Sicht von Rizzoli und Isles erzählt wird, wird die Geschichte in Botswana in der Ich-Perspektive einer der Teilnehmerinnen in der Gegenwart erzählt, ein Stilmittel, das den Leser zwar sehr nahe an das Geschehen bringt, ich aber ehrlich gesagt nicht leiden kann.

Die beiden Protagonistinnen Rizzoli und Isles waren mir durchaus sympathisch, wenn es sich dabei auch nicht um besonders tiefgründige Charaktere handelt. Sie wurden durch die Autorin Tess Gerritsen aber ausreichend charakterisiert, damit ich mir ein gutes Bild von den beiden machen konnte. Der Schreibstil der Autorin liest sich angenehm flüssig, mit ausreichenden, aber nicht zu blumigen Beschreibungen. Tess Gerritsen liefert eine anschauliche Beschreibung der Ermittlungen, sodass sich der Leser seine eigenen Gedanken machen und Schlussfolgerungen ziehen kann. Die Zusammensetzung des Ermittlerteams bestehend aus einer Polizistin und einer Rechtsmedizinerin sorgt für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen klassischer Polizeiarbeit mit Spurensuche und Zeugenbefragungen und den wissenschaftlichen Aspekten einer Morduntersuchung, wie der Obduktion der Leiche, DNA-Abgleichen etc.

Die Krimihandlung ist angenehm komplex. Ich hatte zumindest einen Teil der Auflösung zwar bereits nach etwa einem Drittel des Buches erraten, es blieb aber dennoch spannend, da ich mir doch nicht sicher war, ob ich die richtige Lösung angezielt hatte. Diese stellte sich dann auch um einiges komplexer heraus, als ich vermutet hatte. Der thrillertypische Showdown geriet recht kurz, was mich aber nicht gestört hat. Ich bevorzuge diese Lösung, ein Showdown über 100 Seiten beginnt mich irgendwann zu langweilen. Was mir etwas gefehlt hat war die Frage nach dem Motiv, das nicht wirklich geklärt wurde. Das Privatleben der beiden Ermittlerinnen wird zwar immer wieder erwähnt, nimmt aber keinen übermächtigen Teil in der Geschichte ein, der Schwerpunkt liegt eindeutig auf dem Kriminalfall.

„Der Schneeleopard“ hat mich sehr gut unterhalten und neugierig auf die früheren Fälle von Rizzoli und Isles gemacht. Ich werde mir mit Sicherheit auch einige der bisherigen Thriller von Tess Gerritsen besorgen, um noch mehr Fälle mit den beiden Ermittlerinnen aufklären zu können (nachdem ich nun mehrfach gelesen habe, dass es sich bei „Der Schneeleopard“ eher um einen der schlechteren Fälle handeln soll, freue ich mich darauf, die angeblich [noch] viel besseren zu lesen). Thrillerfans kann ich dieses Buch absolut empfehlen, auch wenn es wohl sinnvoll sein mag, mit dem ersten Band der Reihe, „Die Chirurgin“ einzusteigen, und nicht wie ich mit dem 12. Es ist aber nicht zwingend notwendig, alle Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Sensible Gemüter sollten sich von diesem Thriller allerdings fernhalten, er enthält doch einige etwas unappetitliche Szenen. 




Rezensionsexemplar


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