Mittwoch, 30. März 2016

The Silkworm / Der Seidenspinner




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von Robert Galbraith
  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 19.06.2014
  • Aktuelle Ausgabe : 19.06.2014
  • Verlag : Mulholland Books
  • ISBN: 9780316206877
  • Fester Einband 455 Seiten
  • Sprache: Englisch 

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Auf deutsch ist das Buch unter dem Namen "Der Seidenspinner" beim Blanvalet Verlag erschienen.


Bücher der Reihe:
The Cuckoo's Calling
The Silkworm
Career of Evil


Inhalt


Als der Romanautor Owen Quine spurlos verschwindet, bittet seine Frau den privaten Ermittler Cormoran Strike um Hilfe. Es ist nicht das erste Mal, dass Quine für einige Tage abgetaucht ist, und sie möchte, dass Strike ihn findet und nach Hause zurückbringt. Doch schon zu Beginn seiner Ermittlungen wird Strike klar, dass mehr hinter Quines Verschwinden steckt, als seine Frau ahnt. Der Schriftsteller hat soeben ein Manuskript vollendet, das scharfzüngige Porträts beinahe jeder Person aus seinem Bekanntenkreis enthält. Sollte das Buch veröffentlicht werden, würde es Leben zerstören – zahlreiche Menschen hätten also allen Grund, Quine zum Schweigen zu bringen. Als Quine tatsächlich tot aufgefunden wird, brutal ermordet unter bizarren Umständen, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, um das wahre Motiv des skrupellosen Mörders aufzudecken – eines Mörders, wie Strike ihm noch nie zuvor begegnet ist …
(Quelle: Blanvalet)


Meine Meinung



Der umstrittene Schriftsteller Owen Quine ist verschwunden. Seine Ehefrau beauftragt den Privatdetektiven Cormoran Strike, nach ihrem Ehemann zu suchen. Hat dessen Verschwinden etwas mit seinem neusten Roman zu tun?

„Der Seidenspinner“ (respektive „The Silkworm“ im englischen Original, das ich gelesen habe) ist der zweite Band der bisher dreiteiligen Krimireihe um den Londoner Privatdetektiven Cormoran Strike, der nach dem Verlust eines Unterschenkels in Afghanistan aus der Armee entlassen wurde. Das Buch enthält zwar einige Anspielungen auf den ersten Band, Vorkenntnisse sind aber zum Verständnis nicht zwingend nötig. Wie mittlerweile wohl den meisten bekannt sein wird, handelt es sich beim Autor Robert Galbraith um ein Pseudonym der bekannten Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Cormoran Strike erzählt, alle anderen Charaktere bleiben blosse Nebendarsteller. Mit wenigen Ausnahmen, wie beispielsweise Strikes Assistentin Robin, sind die weiteren Figuren dem Leser nicht bereits aus dem Vorgänger bekannt, und besonders viel erfährt er auch nicht über sie. Umso lebendiger ist hingegen die Umgebung gestaltet, die Winteratmosphäre wird quasi spürbar.

Die Aufklärung des Falles, mit dem Strike beauftragt wurde, ist durchaus interessant gestaltet, zieht sich aber aufgrund der detaillierten Beschreibung von Strikes Berufs- und Privatleben doch recht in die Länge. Der Leser bekommt so nicht nur mit, wie Strike Verbrechern hinterherschleicht, sondern auch wie er sich die Zähne putzt, Fussball schaut, die U-Bahn nimmt und für Befragungen von Haustür zu Haustür humpelt. Es weniger Detailreichtum hätte das Tempo wohl merklich beschleunigt. Die Handlung wirkt etwas gar konstruiert, ist aber doch unterhaltsam (auch wenn das Miträtseln hier etwas zu kurz kam, da mir einfach die nötigen Infos gefehlt hatten). Das Buch enthält übrigens einige etwas unappetitliche Szenen, sensible Leser sollten sich daher davon eher fernhalten.

Die Lektüre hat sich aufgrund der überbordenden Details und der starken Dialoklastigkeit etwas zäh gestaltet, aber „Der Seiderspinner“ hat mich trotzdem gut unterhalten. Der dritte Band der Reihe, „Die Ernte des Bösen“ liegt bereits auf meinem SuB.  

Mein Fazit

Unterhaltsam, aber auch etwas langfädig und zäh.




Task-Challenge

Aufgabe 1, Lies ein Buch, mit einem roten Cover (Pink und Rosa darf auch sein, Lila nicht!). Rot ist zwar nicht die einzige Farbe, aber das Cover ist ziemlich rot-lastig.

Montag, 28. März 2016

[Hörbuch] Harry Potter and the Goblet of Fire / Harry Potter und der Feuerkelch


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von J.K. Rowling
gelesen von Stephen Fry

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.07.2000
  • Aktuelle Ausgabe : 04.07.2011
  • Verlag : Helen Nicholl Publishing
  • ISBN: 9781408824108
  • Audio CD: 21h
  • Sprache: Englisch 

Soweit ich sehen konnte, ist die englische Hörbuchversion wohl (ausser Restposten) nur noch gebraucht oder als Digital Download erhältlich. Ich habe da wohl eines der letzten Exemplare beim britischen Amazon ergattert...


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Bücher der Reihe
Harry Potter and the Philosopher's Stone
Harry Potter and the Chamber of Secrets
Harry Potter and the Prisoner of Azkaban
Harry Potter and the Goblet of Fire
Harry Potter and the Order of the Phoenix
Harry Potter and the Half Blood Prince
Harry Potter and the Deathly Hallows


Inhalt


The summer holidays seem never-ending and Harry Potter can’t wait for the start of the school term. It is his fourth year at Hogwarts School of Witchcraft and Wizardry, and there are spells to learn and (unluckily) Potions and Divination lessons to attend. But Harry needs to be on his guard at all times – his worst enemy is preparing a horrifying fate for him…
(Quelle: Pottermore)


Meine Meinung


In Hogwarts findet ein internationales Zauberturnier statt, und Harry ist natürlich mit dabei. Auch wenn er es sich selber nicht erklären kann, denn eigentlich ist er noch viel zu jung für die Teilnahme, und angemeldet hat er sich auch nicht. Wer hat dafür gesorgt, dass Harry am lebensgefährlichen Spiel teilnimmt?

Kenner der Harry Potter Reihe können (respektive konnten vor der ersten Lektüre) sich natürlich denken, wer hinter der ganzen Sache steckt. Doch auch mit diesem Wissen (oder zumindest mit der Vermutung) bleibt der „Feuerkelch“ spannend, da das Buch noch genügend Wendungen und Überraschungen enthält, die der Leser so wohl nicht erwartet hat. Einzelne Textpassagen mit wenig Action zeihen sich etwas in die Länge, was meinem Lesevergnügen insgesamt aber keinen Abbruch getan hat. Als Einzellektüre eignet sich dieser Band nicht, die Reihe ist ganz klar darauf ausgelegt, als Ganzes gelesen zu werden. Die Handlung ist zwar in sich abgeschlossen, die Figuren und das ganze „Drumherum“ bauen jedoch auf den vorhergehenden Bänden auf.

Neben einigen Neuzugängen dreht sich das Buch in erster Linie um die altbekannten Figuren, die Harry schon seit dem ersten Band begleiten. Negativ aufgefallen ist mir in diesem Band ehrlich gesagt Ron. Er benimmt sich so richtig pubertär, alle paar Seiten ist er wieder neidisch auf Harry, sauer auf Hermione, alles ohne vernünftigen Grund. So richtig unsympathisch. Aber bei 14jährigen ist es ja schliesslich zu erwarten, dass sie sich zwischendurch unmöglich benehmen, oder? ;-)

Der Schreibstil der Autorin J.K. Rowlings liest sich gewohnt flüssig, auch wenn mir nun zum ersten Mal aufgefallen ist, dass ihr verwendetes Vokabular nicht allzu gross ist. Gewisse Beschreibungen, zum Beispiel von Fleurs Haaren, werden immer wieder mit genau den gleichen Worten formuliert, sodass der Eindruck von Textbausteinen entsteht.

„Harry Potter und der Feuerkelch“ ist einiges düsterer und auch brutaler als seine Vorgänger. Ich würde daher die Altersempfehlung deutlich nach oben schrauben und auf ungefähr 13-14 setzen. Im Allgemeinen bin ich der Ansicht, dass es sinnvoll ist, bei dieser Reihe das Alter der Protagonisten als ungefähre Altersempfehlung zu nehmen.

Stephen Fry macht seine Sache als Vorleser gewohnt brilliant, mit eigenen Stimmen für jeden einzelnen Charakter (auch wenn seine osteuropäischen und französischen Akzente nicht allzu überzeugend sind…), sodass der Hörer auch ohne Erwähnung des Namens gleich weiss, wer da gerade spricht. Dies alles in einem auch für Nicht-Muttersprachler gut verständlichen, deutlich ausgesprochenen Englisch.

Mein Fazit

Trotz im Grunde voraussehbarer Handlung durch kleinere Wendungen sehr spannend und unterhaltsam, wenn auch für jüngere Leser wohl zu beängstigend. Die Hörbuchversion, gelesen von Stephen Fry, ist ein Genuss. 








Samstag, 26. März 2016

[Hörbuch] Sakrileg


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von Dan Brown
übersetzt durch ? (weder auf der Lübbe Homepage, noch bei Amazon oder auf der CD-Hülle ist der Übersetzer verzeichnet)
gelesen von Wolfgang Pampel

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 02.05.2013
  • Aktuelle Ausgabe : 02.05.2013
  • Verlag : Lübbe Audio
  • ISBN: 9783785749029
  • Audio CD: 7h 29 (gekürzt)
  • Sprache: Deutsch 

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Bücher der Reihe:
Illuminati
Sakrileg
Das verlorene Symbol
Inferno


Inhalt


Robert Langdon, Symbolologe aus Harvard, erhält in Paris einen merkwürdigen Anruf: Der Chefkurator des Louvre wurde ermordet aufgefunden. Bei seiner Suche nach den Hintergründen der Tat wird er von Sophie Neveu unterstützt, einer Kryptologin der Pariser Polizei und Enkelin des ermordeten Kurators. Von ihm erfährt sie auch, dass der Ermordete der Sions-Bruderschaft angehörte - einer Bruderschaft, die seit Jahrhunderten ein dunkles Geheimnis wahrt ...
(Quelle: Lübbe Audio)


Meine Meinung


Der Kurator des Louvre wird ermordet, und der Symbolologe Robert Langdon steht an der Spitze der Verdächtigenliste. Zusammen mit der Enkelin des Ermordeten macht er sich auf die Suche nach dem heiligen Gral.

Wie bei den Robert Langdon Büchern so üblich, wird auch „Sakrileg“ aus wechselnder Perspektive erzählt. Einerseits wird die Sicht von Robert Langdon geschildert, andererseits die seiner Widersacher. So wird dem Leser schon bald klar, wer der augenscheinliche Gegner Langdons ist, der Kopf hinter der ganzen Sache wird aber erst gegen Schluss aufgedeckt. Auch in diesem Band wird Langdon wieder auf eine „Schnitzeljagd“ geschickt um den einzelnen Spuren zur Lösung des Geheimnisses zu folgen. Im Grunde hat der Autor Dan Brown hier nichts anderes getan, als seinen Bestseller „Illuminati“ in ein neues Gewand zu stecken. Dies hat er aber sehr geschickt gemacht und der Thriller vermag den Leser mit viel Spannung zu fesseln. Etwas schade fand ich, dass die Hintergründe schon etwa in Buchmitte aufgedeckt wurden und es dann nur noch darum ging, wer hinter der ganzen Sache steckte. Mit dem Rauszögern der Auflösung hätte die Spannung hier noch etwas gesteigert werden können. Nach dem Showdown der hier nicht ganz an Ende des Buches angesetzt ist, kommt noch ein ruhiger, erzählender Teil, der das Tempo und die Spannung stark senkt.

Der Schreibstil von Dan Brown ist nicht besonders hochstehend, aber er lässt sich schnell und flüssig lesen. Durch die kurzen Kapitel, die meist mit einem Cliffhanger enden, gerät der Leser in einen Sog, der er schwer macht, das Buch zur Seite zu legen.

Die gesamte Robert-Langdon-Reihe wird in der Hörbuchversion von Wolfgang Pampel gelesen. Während ich die anderen Hörbücher („Sakrileg“ ist mein drittes der Reihe) durchaus angenehm zu hören fand und nur kleinere Kritikpunkte hatte, fühlte ich mich mit diesem gar nicht wohl. Wolfgang Pampel hat die an sich nicht schlechte Idee, mit Akzenten zu spielen, um die verschiedenen Charaktere unterschiedlich zu gestalten. Nur leider wirken diese Akzente so aufgesetzt, dass sie beinahe in den Ohren schmerzen. Zudem ist er nicht konsequent, manche Franzosen spricht er mit französischem Akzent, manche ohne, ebenso bei den Briten. Zunächst dachte ich, er gäbe nur den Charakteren einen hörbaren Akzent, bei denen dieser auch im Buch erwähnt wird, doch manchmal wird ein starker Akzent ausdrücklich erwähnt, der danach aber nicht hörbar ist. Darum werde ich „Sakrileg“ beim nächsten Mal wohl doch lieber lesen als hören, das schont die Nerven…

Im Grunde bietet „Sakrileg“ wenig Neues für Leser, die bereits „Illuminati“ oder einen der anderen Robert Langdon Thriller kennen. Dennoch vermag das bewährte Schema mit Spannung zu fesseln und gut zu unterhalten.

Mein Fazit

„Standardkost“ nach bewährtem Schema, spannend, aber mit furchtbaren Akzenten in der Hörbuchversion. 




Freitag, 25. März 2016

Der letzte Pilger


Bildquelle

von Gard Sveen
übersetzt durch Günther Frauenlob

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 26.02.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 26.02.2016
  • Verlag : List Verlag
  • ISBN: 9783471351161
  • Flexibler Einband 544 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

Der List Verlag und Vorablesen haben mir das Buch kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!


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Inhalt


Es ist Frühling in Oslo, als ein grausames Verbrechen geschieht: Der ehemalige Widerstandskämpfer Carl Oscar Krogh wird brutal ermordet. Er war eine Institution in Norwegen und stand während des Krieges immer auf der richtigen Seite. Wer bringt einen Mann um, den alle bewundern? Kurz zuvor findet man in der Nordmarka drei Leichen. Unter ihnen ein kleines Mädchen. Kommissar Tommy Bergmann ist scharfsinnig, klug und eingefleischter Selbsthasser voller innerer Abgründe. Er sieht einen Zusammenhang: Alle Toten haben eine Verbindung zu Agnes Gerner, einer Agentin des norwegischen Widerstandes gegen die deutsche Besatzung. Schon bald begreift Bergmann, wie nah Liebe und Hass beieinander liegen.
(Quelle: List)


Meine Meinung


In der Nordmarka bei Oslo werden 2003 mehrere Skelette gefunden, die schon rund 60 Jahre dort gelegen haben. Kurz darauf wird ein Mann getötet, der im 2. Weltkrieg gegen die Nazi-Besatzung gekämpft hat. Was hat der Ermordete mit den Skeletten zu tun?

Die Geschichte wird in zwei Erzählsträngen geschildert, einerseits während oder kurz nach dem zweiten Weltkrieg, andererseits 2003. Der neuere Strang wird dabei aus der Sicht des Polizisten Tommy Bergmann geschildert, der sehr schnell entdeckt, dass zwischen dem aktuellen Mord und den während dem 2. Weltkrieg Verstorbenen ein Zusammenhang bestehen muss. Wie dieser aussieht, wird jedoch erst im Laufe des Buches klar

Der Schreibstil des Autors Gard Sveen lässt sich an sich flüssig lesen, durch die ständigen Zeitsprünge gerät der Lesefluss jedoch oft etwas ins Stocken. Durch die zwei Zeitschienen verdoppeln sich zudem die Figuren, was es mir teilweise etwas schwierig gemacht hat, mir zu merken, wer nun wer ist und was er mit der Geschichte zu tun hat.

Durch einige Eigenschaften, die dem Leser schon früh unter die Nase gerieben werden, fiel es mir recht schwer, den Protagonisten Tommy sympathisch zu finden, auch wenn mich seine Hartnäckigkeit, das Verbrechen von 1942 aufzuklären, beeindruckt hat. Auch mit der Protagonistin aus dem vergangenen Zeitstrang hatte ich meine Mühe. Ich konnte zwar ihre Beweggründe grösstenteils nachvollziehen, gutheissen konnte ich ihre Handlungen aber trotzdem nicht immer.

Die Handlung ist durchaus spannend, jedoch vor allem zu Beginn, wenn dem Leser noch viele wichtige Informationen fehlen, recht verworren. Der Krimi schreitet eher gemütlich voran, da die Hälfte der Handlung bereits 60 Jahre davor abgeschlossen war und der neuere Handlungsstrang in erster Linie aus Befragungen und damit Dialogen besteht. Die Auflösung kommt nicht überraschend, da sich der Leser mit all den gelieferten Puzzleteilen die Lösung während der Lektüre selbst zusammenreimen kann.

Wie ich herausgefunden habe, bildet „Der letzte Pilger“ den ersten Band einer Reihe. Die nachfolgenden Bände sind aber noch nicht (oder zumindest noch nicht auf Deutsch) erschienen.

Mein Fazit

Interessante Handlung in gemütlichem Tempo, aber die Charaktere haben mich nicht mitgerissen.





Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 27, ein Buch von einem Autor (männlich oder weiblich), der nicht aus Deutschland, Großbritannien oder den USA stammt. Gard Sveen stammt aus Norwegen.


Rezensionsexemplar

 

Mittwoch, 23. März 2016

Ostseetod


Bildquelle

von Eva Almstädt

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 11.03.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 11.03.2016
  • Verlag : Bastei Lübbe
  • ISBN: 9783404173419
  • Flexibler Einband 336 Seiten
  • Sprache: Deutsch

Der Bastei Lübbe Verlag hat mir das Buch im Rahmen einer Lesejury-Leserunde kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!


Leseprobe
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Bücher der Reihe:
Kalter Grund
Engelsgrube
Blaues Gift
Grablichter
Tödliche Mitgift
Ostseeblut
Düsterbruch
Ostseefluch
Ostseesühne
Ostseefeuer
Ostseetod


Inhalt


In einem kleinen Dorf an der Ostsee verschwindet ein elfjähriges Mädchen. Die groß angelegte Suchaktion bleibt erfolglos; angeheizt durch Gerüchte formiert sich eine Bürgerwehr. Kurz darauf wird im Wald die Leiche eines Mannes gefunden – Mord, wie sich herausstellt. Welche Verbindung besteht zwischen dem Toten und dem verschwundenen Kind? War der Tote Laras Entführer? Kommissarin Pia Korittki, selbst Mutter, weiß, dass jede Sekunde zählt. Und dann ist plötzlich ein zweites...
(Quelle: Bastei Lübbe)


Meine Meinung


Das Verschwinden eines kleinen Mädchens bringt nicht nur das ganze Dorf in Aufruhr, sondern auch die Polizei rund um Pia Korittki auf den Plan. Als kurz darauf der Nachbar des Mädchens ermordet aufgefunden wird, stellt sich die Frage nach dem Zusammenhang…

Ostseetod ist bereits der 11. Band der Krimireihe um die Ermittlerin Pia Korittki. Ich habe vereinzelte Bände gelesen, jedoch noch nicht die ganze Reihe. Zum Verständnis des Kriminalfalles sind Vorkenntnisse nicht nötig. Da aber auch immer wieder das Privatleben von Pia eine Rolle im Buch spielt, ist es zum Verständnis zwar nicht zwingend nötig, aber doch durchaus hilfreich, wenn man die vorhergehenden Bände kennt. Durch diese „Einblender“ aus Pias Privatleben wirkt diese sehr realistisch, lebensecht, und ich konnte mich einige Male sehr gut in sie hineinfühlen.

Wie bei den Büchern der Reihe üblich, verwendet die Autorin viel Raum darauf, die Bewohner des Dorfes, in dem Die zu untersuchende Tat stattfand, detailliert zu beschreiben. So verbringt der Leser die ersten paar Kapitel damit, die Dorfbevölkerung kennenzulernen. Die Zusammenhänge und Verbindungen zwischen den einzelnen Personen werden jedoch erst nach und nach im Laufe der Geschichte aufgedeckt.

Die Handlung wird zu einem grossen Teil aus der Sicht der Protagonistin Pia Korittki erzählt, unterbrochen durch Einschübe aus der Sicht weiterer Beteiligter, sodass der Leser oft den Ermittlern durch „Insiderwissen“ ein kleines bisschen voraus ist. Die Autorin Eva Almstädt streut dabei genügend Hinweise, um das Miträtseln zu ermöglichen, ohne es dabei dem Leser zu einfach zu machen.

Der Schreibstil von Eva Almstädt lässt sich flüssig lesen, sodass die Lektüre bei mir schnell von der Hand ging. Die spannende Handlung mit vielen falschen Spuren und einer in sich logischen Auflösung taten ihr übriges. Als Regionalkrimi würde ich jedoch „Ostseetod“ nicht unbedingt bezeichnen. Die Umgebung und die Landschaft spielten keine wirkliche Rolle, die Handlung hätte ohne Verluste in einer anderen Umgebung erzählt werden können.

„Ostseetod“ hat mich während der Lektüre gut unterhalten und hat in mir die Neugier auf die anderen Bände der Reihe geweckt (mit diesem habe ich nun drei gelesen). Die werde ich nun nach und nach auch noch lesen.

Mein Fazit

Unterhaltsamer und spannender Kriminalroman mit realistischer Ermittlerin. Teil einer Reihe, kann aber auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden.





Rezensionsexemplar


Montag, 21. März 2016

Leichenblässe


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von Simon Beckett
übersetzt durch Andree Hesse

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 16.01.2009
  • Aktuelle Ausgabe : 01.08.2014
  • Verlag : Rowohlt Taschenbuch
  • ISBN: 9783499268298
  • Buch 416 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


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Bücher der Reihe:
Die Chemie des Todes
Kalte Asche
Leichenblässe
Verwesung


Inhalt


Bei seinem letzten Einsatz ist David Hunter nur knapp dem Tode entronnen. Nicht vollständig genesen, quält den Forensiker die Frage, ob er seinem Beruf noch gewachsen ist. Bis ein alter Freund ihn um Hilfe bittet: In einer Jagdhütte in den Smoky Mountains wurde ein Toter gefunden. Die Leiche ist bis zur Unkenntlichkeit zersetzt. Die Spuren sind widersprüchlich. Und David Hunter ist im Begriff, einen folgenschweren Fehler zu begehen 
(Quelle: Rowohlt)


Meine Meinung


Eigentlich wollte der forensische Anthropologe David Hunter nur einen Forschungsurlaub in Tennessee machen, als er ungewollt als Ermittler in eine Mordreihe hineingezogen wird.

„Leichenblässe“ ist der dritte Band der Thriller-Reihe um den forensischen Anthropologen David Hunter. Ich habe die Bände in der vorgesehenen Reihenfolge gelesen, und empfehle allen Interessierten, dies auch zu tun. Zum Verständnis des Buches sind zwar keine Vorkenntnisse nötig, aber es bezieht sich mehrmals detailliert auf Geschehnisse im zweiten Band, sodass es Lesern, die diesen noch nicht kennen, ihn aber eigentlich gerne noch lesen möchten, wohl den Spass verdirbt, da ganz übel gespoilert wird.

Wie bei der David-Hunter-Reihe üblich, wird auch „Leichenblässe“ aus der Ich-Perspektive des Protagonisten David Hunter erzählt. Unterbrochen wird dies jeweils durch kurze Einschübe aus der Sicht des Täters, in denen er in der zweiten Person mit sich selber spricht. Der Schreibstil des Autors Simon Beckett ist unauffällig und lässt sich flüssig lesen. Nach zwei Fällen in Grossbritannien hat David Hunter nun erstmals einen Fall in den USA zu lösen. Abgesehen vom Wetter ergeben sich daraus aber keine nennenswerten Unterschiede zu den bisherigen Bänden.

„Leichenblässe“ spielt neun Monate nach dem Vorgänger „Kalte Asche“ und nimmt oft Bezug auf diesen. In meinen Augen zu oft, der Protagonist David Hunter wird stark durch die damalige Geschehnisse in Beschlag genommen. Auch wenn ich nachvollziehen kann, dass sich gewisse Ereignisse nicht einfach abschütteln lassen, so haben mich die ewigen Rückblicke doch auf Dauer gelangweilt und auch David fand ich deswegen nicht mehr so interessant wie in den beiden Vorgängern; er erhielt vor lauter Erinnerungen (und ehrlich gesagt Gejammere) schlicht keinen Platz, sich zu entfalten. Von den anderen Figuren erhält man relativ wenige Infos, aber das ist der Ich-Perspektive geschuldet. Der Leser kann so über die anderen Charaktere zwangsläufig nur was wahrnehmen, was auch der Protagonist feststellt.

Die Handlung ist spannend aufgebaut, auch wenn sich dies im Grunde erst rückblickend ergibt. Während der Lektüre hatte ich oft das Gefühl, ich hätte den Fall schon lange durchschaut und er sie viel zu geradelinig aufgebaut. Ein Irrtum, wie sich später herausstellte. Leider gab es dann schlussendlich doch nicht genügend Hinweise, um anständig mitraten zu können, und auch das Motiv des Täters hat mich überhaupt nicht zufriedengestellt. Da hätte ich etwas ausgefeilteres erhofft. Auch die Ermittlungen im Fall haben mich nicht wirklich überzeugen können. Die Arbeit, die David Hunter hier abliefert, hätte jeder seriös arbeitende Rechtsmediziner auch erledigen können, die Notwenigkeit eines forensischen Anthropologen ergibt sich nicht. Insbesondere, da die Ermittler ohnehin stets nur durch Zufallsentdeckungen weiterkommen.

Wie bei einem Thriller um einen forensischen Anthropologen zu erwarten ist, enthält „Leichenblässe“ durchaus die eine oder andere etwas unappetitliche Szene. Leser mit empfindlichem Magen sollte sich daher lieber etwas anderes suchen. Für thrillergewohnte Leser wie mich ist das Buch aber nichts aussergewöhnliches. Durchaus unterhaltsam und lesenswert, aber schlussendlich „nur“ einer von vielen Thrillern auf dem Markt. Den Nachfolgeband „Verwesung“ werde ich aber mit Sicherheit auch noch lesen, denn wie gesagt, unterhaltsam war der Thriller ja.

Mein Fazit

Unterhaltsam und durchaus lesenswert, aber nichts aussergewöhnliches. 






Samstag, 19. März 2016

Witch Hunter


Bildquelle

von Virginia Boecker
übersetzt durch Alexandra Ernst

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 18.03.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 18.03.2016
  • Verlag : dtv Verlagsgesellschaft
  • ISBN: 9783423761352
  • Fester Einband 400 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

Der dtv Verlag und Vorablesen haben mir das Buch kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!


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Inhalt


Als die 16-jährige Elizabeth mit einem Bündel Kräuter gefunden wird, das ihr zum Schutz dienen soll, wird sie in den Kerker geworfen und der Hexerei angeklagt. Doch wider Erwarten retten weder Caleb, ihr engster Freund und heimlicher Schwarm, noch ihr Lehrmeister Blackwell sie vor dem Scheiterhaufen. Stattdessen befreit sie in letzter Sekunde ein ganz anderer: Nicholas Perevil, der mächtigste Magier des Landes und Erzfeind aller Hexenjäger. Er lässt sie heilen und nimmt sie bei sich und den Magiern auf. Denn längst ist im Hintergrund ein Machtkampf entbrannt, und Elizabeth spielt darin eine Schlüsselrolle. Nun muss sie sich entscheiden, wo ihre Loyalitäten liegen. 
(Quelle: dtv)


Meine Meinung


Elizabeth ist eine Hexenjägerin. Doch eines Tages wird sie verdächtigt, selbst eine Hexe zu sein, muss fliehen und schliesst sich einer Rebellengruppe an.

Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive von Elizabeth im Präsens erzählt. Durch die Perspektive erfährt man recht wenig über die anderen Figuren, nur das, was die Protagonistin selbst wahrnimmt. So wird zwar klar, wie sie aussehen und sich verhalten, was sie jedoch denken und fühlen bleibt perspektivenbedingt in Dunkeln. Doch auch über die Protagonistin erfährt der Leser nicht allzuviel, was sie eigentlich antreibt, bleibt unklar. Ein Beispiel dazu zeigt sich gleich zu Beginn des Buches: bei Elizabeth werden verbotene Hexenkräuter gefunden. Es wird jedoch nie aufgeklärt, wieso sie diese bei sich hatte, da sie doch wusste, dass sie verboten sind (und sie die gesetzlichen Regeln grundsätzlich gutheisst und Magier verachtet).

Die Handlung ist durchaus unterhaltsam und spannend aufgebaut und mit einigen Wendungen versehen, die mich überrascht haben. Unklar blieb mir jedoch, ob die Geschichte in einer komplett erfundenen Welt spielt, oder ob es die unsere sein sollte. Falls zweites der Fall sein sollte (die Erwähnung von Jesus deutet darauf hin), so haben sich der Autorin einige historische Schnitzer eingeschlichen. So betrinkt sich die Protagonistin 1588 mit Absinth, der jedoch erst im 18. Jahrhundert erfunden wurde. Ausserdem nannte sich England meines Wissens zu diesem Zeitpunkt schon länger nicht mehr Anglia (oder sollte damit wohl East Angia gemeint sein?). Über das Leben in dieser Welt, ob nun unsere oder eine Fantasywelt, erfährt der Leser auf jeden Fall nur wenig.

Der Schreibstil der Autorin Virginia Boecker lässt sich flüssig lesen, sodass ich das Buch innert weniger Tage durch hatte. Auch wen ich mit den Figuren aufgrund ihrer Blässe nicht richtig warm wurde, so hat mich die actionreiche Lektüre doch gut unterhalten. Das Ende ist zwar in sich abgeschlossen, lässt aber dennoch Raum für eine mögliche Fortsetzung.

Mein Fazit

Durchaus unterhaltsam, aber mit blassen Figuren.





 Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 9, ein Buch mit mindestens einer Person auf dem Cover


Rezensionsexemplar

 

Freitag, 18. März 2016

Chroniken der Unterwelt - City of Ashes


Bildquelle

von Cassandra Clare
übersetzt durch Franca Fritz und Heinrich Koop

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.06.2008
  • Aktuelle Ausgabe : 01.05.2011
  • Verlag : Arena
  • ISBN: 9783401502618
  • Flexibler Einband 480 Seiten
  • Sprache: Deutsch


Leseprobe
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Bücher der Reihe:
City of Bones
City of Ashes
City of Glass
City of fallen Angels
City of lost Souls
City of heavenly Fire


Inhalt


Clary wünscht sich ihr normales Leben zurück. Aber was ist schon normal, wenn man als Schattenjägerin gegen Dämonen, Werwölfe, Vampire und Feen kämpfen muss? Doch die Unterwelt ist nicht bereit, sie gehen zu lassen. Als Jace in Gefahr gerät, stellt sich Clary ihrem Schicksal – und wird in einen tödlichen Kampf gegen die Kreaturen der Nacht verstrickt.
(Quelle: Arena)


Meine Meinung


Erneut müssen sich Clary und Jace gegen den bösen Schattenjäger Valentin stellen – dabei hätte Clary doch mit ihren Liebesleben schon genug Probleme…

„City of Ashes“ setzt direkt am Vorgänger „City of Bones“ an. Eine Einzellektüre ist daher nicht zu empfehlen, die Bücher der Reihe sollten in der richtigen Reihenfolge gelesen werden, damit die Handlung verständlich bleibt.

Wie schon im ersten Teil sind die Figuren nicht besonders tiefgründig. Die Charaktere wurden im ersten Band etabliert und entwickeln sich nun nicht mehr weiter. Besonders aufgefallen ist mir das bei Valentin. Er, der als so charismatisch beschrieben wird, wirkte auf mich einfach nur blass und eindimensional. Wieso ihm die Leute scharenweise gefolgt sind, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Einige neue Figuren, wie beispielsweise die Inquisitorin, werden eingeführt, aber auch sie werden nur oberflächlich beschrieben und erlangen keine Tiefe.

Viele der angedeuteten Themen (Homosexualität im Teenageralter, Liebe zwischen den Spezies, Auflehnung gegen die Eltern) hätten bei einer Vertiefung grosses Potential für die Geschichte geliefert, das leider nicht ausgenutzt wurde. Die Handlung von „City of Ashes“ dreht sich im Grunde weniger um Valentin, der die Weltherrschaft an sich reissen will, sondern mehr um die Beziehungen zwischen Clary, Jace und Simon. Dadurch wird „City of Ashes“ zu einem 08/15-Teenager-Liebesroman mit einigen Fantasyaspekten. Daher wird die Zielgruppe wohl auf Mädchen im Teenageralter beschränkt bleiben, im Gegensatz beispielsweise zur Harry-Potter-Reihe, die problemlos auch erwachsene Leser begeistern kann. Dennoch bleibt das Geplänkel zwischen den dreien durchaus unterhaltsam, wenn auch nicht sonderlich spannend. Meiner Ansicht nach ist die Reihe ein literarisches Pendant zu Fast Food: zwischendurch durchaus lecker, sättigt aber nicht langanhaltend, und jeden Tag möchte man es auch nicht haben.

Meine Meinung

Zu viel Teenager-Romanze und zu wenig Fantasy für meinen Geschmack.






Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 2, ein Buch mit einem überwiegend rosa oder roten Cover.

Task-Challenge

Aufgabe 3, Lies ein Buch, das gleichgeschlechtliche Paare/Liebe thematisiert. Es ist zwar nicht das Hauptthema, aber ein gleichgeschlechtiches Liebespaar kommt vor (Alec/Magnus).

 

Mittwoch, 16. März 2016

[Hörbuch] Tintentod


Bildquelle

von Cornelia Funke
gelesen von Rainer Strecker

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 28.09.2007
  • Aktuelle Ausgabe : 29.09.2008
  • Verlag : Goya Libre
  • ISBN: 9783833721441
  • Audio CD: 22h 50
  • Sprache: Deutsch 

Ich habe mir das Hörbuch über Audible gekauft


Hörprobe
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Hörbücher der Reihe:
Tintenherz
Tintenblut
Tintentod


Inhalt


"War die andere Welt ebenso gewesen? Warum erinnerte er sich kaum? Hatte das Leben dort aus demselben betörenden Gemisch bestanden: aus Dunkelheit und Licht, aus Grausamkeit und Schönheit ... so viel Schönheit, dass sie ihn manchmal fast betrunken machte?"

Wie glücklich war Meggie, endlich mit ihren Eltern in der Tintenwelt zu leben. Doch seit der schreckliche Natternkopf einen Handel mit dem Tod eingegangen ist, sind sie alle in Gefahr. Es ist höchste Zeit, ihm entgegen zu treten.

Der Schauspieler Rainer Strecker lässt in diesem fulminanten Finale der Trilogie die Wesen und Wunder der Tintenwelt lebendig werden.
(Quelle: Goya Libre)



Meine Meinung


„Tintentod“ ist der dritte und letze Band der „Tintenherz“ Trilogie von Cornelia Funke. Die Bände sollten unbedingt in der richtigen Reihenfolge gelesen werden, da die Geschichte jeweils weitergeführt wird und ohne Kenntnisse der vorhergehenden Bände nicht viel Sinn ergibt.

Im dritten und letzten Teil der Reihe wird die Geschichte zu einem Ende gebracht. Jede der Figuren erhält eine mehr oder wenig zufriedenstellende Lösung, auch wenn es sich nur um ein „und so lebte er zufrieden noch viele Jahre weiter“ handelt. Dennoch blieben für mich noch einige Fragen offen, die ich hier nicht weiter erörtern kann, da dies das Verraten des Endes voraussetzen würde…

Während mich die einzelnen Figuren schon im Vorgänger „Tintenblut“ zu nerven begonnen haben, wurde dies in „Tintentod“ noch schlimmer. So gut wie jeder jammert selbstmitleidig vor sich hin oder erklärt grosspurig, wie toll er doch ist, und dass ihn gefälligst alle verehren sollten, oft auch abwechslungsweise. Besonders Fenoglio ist mir hier negativ ausgefallen. War er im ersten Band noch ein etwas grummliger, aber durchaus sympathischer alter Mann, so wird er hier als Oberegomane dargestellt, der nur jammern und schimpfen kann. Auch Meggie, die doch eigentlich als Identifikationsfigur für die jugendliche Leserin dienen sollte, ist hier nur noch mutlos am heulen und schiebt die Schuld an ihrem Elend allen um sie herum zu, sodass ich keine rechte Sympathie für sie empfand.

Nachdem mir schon in den ersten Bänden aufgefallen ist, dass Meggie und ihre Familie in der „realen Welt“ keinerlei Sozialkontakte zu anderen Menschen zu führen scheinen (immerhin können sie tage- und wochenlang verschwinden, ohne dass dies jemandem aufzufallen scheint), so werden hier doch einmalig Meggies Freunde in „der anderen Welt“ erwähnt. Ob es Cornelia Funke aufgefallen ist, dass solche nie erwähnt wurden, und wollte sie es nun nachholen? Besonders überzeugend wirkt es jedoch nicht, wenn sie zweieinhalb Bände lang nie erwähnt werden und dann nur in einem halben Nebensatz. Hier wäre die Autorin besser konsequent geblieben und hätte sie ganz weggelassen. Was Meggie und ihre Familie an der Tintenwelt eigentlich so faszinierend finden, bliebt auch im Abschlussband unverständlich, müssen sie doch ständig um ihr Leben oder zumindest um ihre körperliche Unversehrtheit fürchten und sind bitterarm, hungernd und frierend, wie die meisten Bewohner dieser Welt.

Die Handlung erschien mir sowohl hier als auch im Vorgänger „Tintenblut“ oft etwas zäh und in die Länge gezogen, mit Nebenhandlungen, die die Geschichte nicht weiterbringen, und vielen Wiederholungen der Grundhandlung. Vielleicht wäre es besser gewesen, die beiden Bände deutlich zu straffen und zu einem zu verbinden, einen Zweiteiler aus der Trilogie zu schaffen. Wie auch in den Vorgängern fallen besonders die vielen Satzbausteine und Wiederholungen auf, gefühlt jedes zweite Adjektiv wird doppelt genannt (Ihr war kalt. So kalt. Es tat weh. So weh. Die Soldaten waren jung. So jung.), ein Stilmittel, das bald langweilt. Ebenso unnötig für die Geschichte ist die Gewalt, die in jedem Band stärker zu Tage tritt und hier die Hauptrolle einnimmt. In fast jedem Kapitel wird jemand erschlagen, erstochen, vergiftet oder zumindest grün und blau geprügelt.

Zur Hörbuchversion bleibt mir nicht viel Neues zu sagen. Der Sprecher Rainer Strecker liest angenehm, auch wenn sich viele der Figuren von der Stimmlage sehr ähneln. Und wie auch bei den beiden vorhergehenden Teilen ist die Musik zwischen den Kapiteln viel zu laut eingespielt und nervt nach einer Weile.

Mein Fazit

Durchaus unterhaltsam, aber die Faszination fehlt und die Figuren sind langsam nervig…




Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 1, ein Buch mit einem überwiegend blauen oder lilafarbenen Cover

Montag, 14. März 2016

Dem Horizont so nah


Bildquelle

von Jessica Koch

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 15.03.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 15.03.2016
  • Verlag : FeuerWerke Verlag
  • ISBN: 9783945362181
  • E-Buch Text 470 Seiten 

Die Autorin Jessica Koch hat mir das eBook kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!


Leseprobe
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Inhalt


Wie viel zählt ein flüchtiges Versprechen?
Wie viel Zeit muss vergehen, bis der Schmerz nachlässt?
Wie viel muss passieren, bis du den Glauben an die Menschheit verlierst?
Jessica ist jung, liebt das unkomplizierte Leben und hat Aussichten auf eine vielversprechende Zukunft. Als sie eines Abends das Haus verlässt, ahnt sie nicht, dass sie ihrer großen Liebe begegnen wird. Sie ahnt nicht, dass diese Begegnung ihr gesamtes Weltbild verändert. Und vor allem ahnt sie nicht, dass sie schon bald vor der schwerwiegendsten Entscheidung ihres Lebens stehen wird.
Die Geschichte einer großen Liebe. Eine Geschichte über Vertrauen, Mut, Schmerz, Verzweiflung und die Kraft loszulassen. Eine Geschichte aus dem wahren Leben.
(Quelle: FeuerWerke)


Meine Meinung


Die 17-jährige Jessica verliebt sich in den etwas älteren Danny. Dieser versteckt ein grosses Geheimnis vor ihr…

Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive der Protagonistin Jessica erzählt. Wenn ich hier nichts falsch verstanden habe, dann ist der Roman autobiographisch, die Autorin ist daher gleichzeitig die Erzählerin. Einige Kapitel, die Situationen schildern, die Jessica nicht direkt miterlebt, werden in der Beobachterperspektive erzählt. Die Handlung spielt vor über 10 Jahren und wird Rückblickend von heutigen Zeitpunkt aus erzählt.

Zu Beginn der Geschichte hatte ich etwas Mühe mit dem Buch. Die Figuren konnten mich nicht von Beginn weg packen, besonders Jessica erschien mir zunächst recht oberflächlich, zickig und naiv (nicht böse sein, Jessica, wenn Du das hier liest, der Eindruck hat sich im Laufe der Geschichte geändert). Aber schliesslich war sie am Anfang erst 17, und wer kann schon guten Gewissens behaupten, er sei schon als Teenager tiefgründig und weise gewesen… Auch Danny kam mir zunächst ziemlich suspekt vor, denn offensichtlich hat er vieles vor Jessica versteckt, und auch recht arrogant, was sich später als Schutzverhalten herausgestellt hat. Auch die Handlung packte mich nicht von Beginn weg, die ersten paar Kapitel plätschert sie eher gemütlich vor sich hin, hier und da unterbrochen vom obligaten Drama, das Teenagerromane eigentlich immer behandeln (das Leben als Teenager besteht ja schliesslich oft aus seinem Haufen aneinandergereihten Dramen – jedenfalls aus Sicht der Betroffenen). Erst als langsam klar wurde, was genau Danny eigentlich zu verstecken hat und Jessica vor einer grossen Entscheidung stand, hat mich das Buch dann wirklich gepackt und nicht mehr losgelassen. Je länger ich „Dem Horizont so nah“ gelesen habe, desto mehr habe ich die drei Hauptfiguren Jessica, Danny und Tina, Dannys beste Freundin, ins Herz geschlossen. So wie auch Jessica ihre Zeit braucht, um sich mit den beiden anzufreunden, so brauchte auch ich meine Zeit – mit allen dreien. Gegen Ende hat mich ihr Schicksal jedoch zu Tränen gerührt – und das ist jetzt nicht bildlich gesprochen.

Der Schreibstil der Autorin Jessica Koch ist gut dem Genre des autobiografischen Romans angepasst. „Dem Horizont so nah“ liest sich so, als ob die Erzählerin und Protagonistin neben einem sitzen und die ganzen Geschehnisse persönlich schildern würde. Der Schreibstil ist nicht besonders hochstehend, aber sehr authentisch, wirkt eher gesprochen als geschrieben. Für die berührende Handlung hätte das Buch die maximale Punktzahl verdient, einen kleinen Abzug erhält der für mich etwas harzige Einstieg.

Mein Fazit

Berührende Teenager-Liebesgeschichte. Wahr, und damit umso trauriger.




Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 25, ein Buch eines Autors (männlich oder weiblich), der jünger ist, als Du. Die Autorin Jessica Koch ist ein Jahr jünger als ich.


Rezensionsexemplar

Samstag, 12. März 2016

The other Girl


Bildquelle

von Maggie Mitchell
übersetzt durch Sybille Uplegger

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 26.02.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 26.02.2016
  • Verlag : List Verlag
  • ISBN: 9783471351123
  • Flexibler Einband 384 Seiten
  • Sprache: Deutsch

Der List Verlag und Vorablesen haben mir das Buch kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!


Leseprobe
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Inhalt


Lois und Carly May sind zwölf, als sie entführt und in einer abgelegenen Jagdhütte für zwei Monate eingesperrt werden. In diesem Sommer, unter dem wachsamen Blick des Entführers, gehen sie eine innige Freundschaft ein, die sie für immer verbinden wird. Aber nach ihrer Befreiung dürfen sie sich nicht mehr sehen und verlieren den Kontakt. Zwanzig Jahre später. Lois ist Professorin für Literatur und hat unter Pseudonym einen Roman über ihre Entführung geschrieben. Carly May kämpft in L. A. um Filmrollen und gegen den Alkohol. Bis sie ein Drehbuch in die Hände bekommt, das genau ihre Geschichte erzählt. Ihr wird die Rolle der Ermittlerin angeboten. Zufall? Es gibt nur eine Person, mit der sie jetzt sprechen will: Lois. Doch die ist nicht so leicht aufzuspüren. Nur eins ist deutlich: Die Vergangenheit ist nicht vorbei.
(Quelle: List)


Meine Meinung


Carly May und Lois werden als Zwölfjährige entführt und sechs Wochen gefangen gehalten. Mit 30 treffen sie das erste Mal nach Jahren wieder aufeinander.

Erzählt wird die Geschichte in der heutigen Zeit aus der Ich-Perspektive, abwechselnd von Lois und Carly May, die sich heute Chloe nennt. Dabei nimmt die heutige Zeit den Hauptteil ein, die Entführung wird nur in kurzen Rückblenden geschildert. Die Haupthandlung dreht sich um das Alltagsleben der Mädchen, insbesondere von Chloe (über Lois gibt es wohl nicht so viel zu erzählen). Was während der sechs Wochen, in denen die Mädchen gefangen waren, genau passiert ist, erfährt der Leser lediglich als Ausschnitt aus dem Buch, das Lois später über ihre Erlebnisse geschrieben hat. Da dieses Buch als Roman verfasst wurde, erfährt man jedoch nie, ob die Schilderung tatsächlich „wahrheitsgetreu“ war. Was den Mädchen also wirklich passiert ist, bleibt ihr Geheimnis.

Die Figuren erschienen mir durchgehend blass und emotionslos. Was sie antreibt, blieb mir unklar. Die grossen Fragen, die sich im Buch zu der Entführung stellen (und die sich auch der Leser stellt), was war das Motiv des Täters, wieso haben die Mädchen nie versucht, zu fliehen, wieso sind sie überhaupt zu ihm ins Auto gestiegen, bleiben bis zum Ende unbeantwortet. So liess mich „The other Girl“ nach der Lektüre mit einem sehr unbefriedigten Gefühl zurück. Auch die eigentliche Handlung des Buches blieb schlussendlich schwammig und konturlos. Spannung kam nie auf, da unklar blieb, worum sich die Handlung überhaupt drehte. Die treibende Frage nach dem „warum“, die mich weiterlesen liess, bliebt offen.

Wer (wie ich) anhand des Klappentextes einen Psychothriller erwartet, wird gnadenlos enttäuscht. Das Buch bleibt ein schwammiges Nichts. Als Drama möchte ich es nicht bezeichnen, da kaum Gefühle hervorgerufen werden. Charakterstudie trifft es auch nicht, da die Charaktere keine wirklichen Eigenschaften und Gefühle haben. Mehr als „Roman“ fällt mir da zur Bezeichnung nicht ein.

Mein Fazit

Fehlende Spannung, blasse Figuren, unklar gebliebene Hintergründe – nichts für mich. 





Rezensionsexemplar

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