Samstag, 30. April 2016

Mörderische Wahrheiten


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von Theresa Prammer

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 15.04.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 15.04.2016
  • Verlag : List Verlag
  • ISBN: 9783471351376
  • Flexibler Einband 496 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

Der List Verlag und Vorablesen haben mir das Taschenbuch kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!


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Bücher der Reihe:
Wiener Totenlieder
Mörderische Wahrheiten


Inhalt


Ein Serienmörder geht um in Wien. Mehrere Teenager werden tot aufgefunden, alle gekleidet in gelbe T-Shirts, die Fingernägel rosa lackiert. Das Tatmuster erinnert an eine alte Mordserie zwanzig Jahre zuvor. Doch der verurteilte Mörder ist gerade im Gefängnis gestorben. War er unschuldig? Carlotta Fiore, Kaufhausdetektivin und gescheiterte Opernsängerin, ermittelt. Sie kennt die Familie des Mörders, der drei Kinder hat. Eine Art Hassliebe verbindet die Geschwister. Carlotta wünscht sich, ihr alter Partner Konrad Fürst könnte ihr helfen, Licht ins Dunkel des verstrickten Familiengeflechts zu bringen. Er hat damals die Ermittlungen geleitet. Doch Konrad ist gerade erst aus dem Koma erwacht und erinnert sich an nichts. Nicht mal an sie. Dann gerät Carlotta ins Visier des Mörders. Werden Konrads Erinnerungen zurückkehren, bevor es zu spät ist?
(Quelle: List)


Meine Meinung


Eine Schülerin wird ermordet aufgefunden, eine weitere vermisst. Die Umstände, unter denen das Opfer gefunden wurde, deuten auf den verurteilten Kindermörder Riedl hin – doch dieser ist vor wenigen Tagen gestorben. Hatte man damals den falschen verhaftet, oder ist hier ein Trittbrettfahrer am Werk?

„Mörderische Wahrheiten“ ist bereits der zweite Krimi um die ehemalige Opernsängerin und heutige Kaufhausdetektivin Carlotta Fiore, und das merkt man als Leser auch. Immer wieder gibt es Anspielungen auf die Geschehnisse im ersten Band, bereits aus dem Vorgänger bekannte Figuren werden nicht mehr wirklich vorgestellt. So konnte ich als Neueinsteigerin in die Reihe zwar dem Kriminalfall folgen, hatte aber ständig das Gefühl, dass mir wichtige Informationen fehlen. Interessierten empfehle ich daher, zunächst den ersten Band der Reihe, „Wiener Totenlieder“, zu lesen.

„Mörderische Wahrheiten“ wird aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Carlotta Fiore erzählt, unterbrochen von kurzen Abschnitten aus der Sicht der entführten Jugendlichen. Obschon Carlotta klar die „Heldin“ der Geschichte ist, hatte ich Mühe, mich mit ihr anzufreunden. Sie war mir nicht wirklich sympathisch, sondern schien mir in erster Linie auf sich selbst bezogen. Eine Alkoholikerin, die es nur bedingt schafft, trocken zu bleiben, die lügt und Dinge verschweigt, wie es ihr in den Kram passt und trotz ihrer Beziehung zu Hannes mit anderen Männern rummacht, wenn es ihr hilft, ihre Ziele zu erreichen. Einfach nicht mein Fall… (ich habe in einer Rezension gelesen, dass es zum Verständnis von Carlottas Handlungen Kenntnisse des Vorgängers benötigt. Vielleicht ist das mein Problem…)

Die Handlung selbst ist im Grunde spannend aufgebaut, lädt aber nicht zum Miträtseln ein. Über lange Zeit ist unklar, wer und was genau hinter den Taten steckt, Hinweise werden keine gestreut. Die Auflösung ist zwar in sich logisch und stimmig, kommt aber aus dem Nichts. Die Aufklärungsarbeit der Polizei (und auch von Carlotta) ist quasi inexistent, die Taten der Ermittlerin und der Polizei tragen nichts zur Auflösung bei. Bis zur Enttarnung gibt es keinerlei Hinweise auf den Täter.

„Mörderische Wahrheiten“ spielt ausschliesslich in Wien, das „Regionalkrimi-Feeling“ kommt aber erst im Laufe der Geschichte auf, wenn die Umgebung wichtiger wird. Die ersten rund zwei Drittel des Buches hätten ohne grössere Anpassungen auch sonstwo spielen können.

Mein Fazit

Durchaus unterhaltsam, aber die Auflösung kommt mir zu sehr aus dem Nichts.





Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 37, ein Buch das im deutschsprachigen Ausland spielt.

Rezensionsexemplar

Donnerstag, 28. April 2016

UR


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von Stephen King

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 2009
  • Aktuelle Ausgabe : 2009
  • Verlag : Amazon
  • ISBN: B001RF3U9K
  • eBook: 61 Seiten
  • Sprache: Englisch

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Inhalt


Englisch-Professor Wesley Smith kauft sich ein solches Gerät, um sich mit der neuen Technologie vertraut zu machen und seiner Ex-Freundin zu trotzen, die ihn für zu altmodisch hält. Doch Wesleys Kindle ist von Anfang an anders: Es ist pink – dabei gibt es das Gerät offiziellen Angaben zufolge nur in weiß. Zudem hat es eine seltsame Funktion, genannt „UR Funktion“.
Schnell findet Wesley Unglaubliches heraus: Sein Kindle kann sich in parallele Welten einloggen und dort Werke aufspüren, die hier, in unserer Welt, nie verfasst wurden. So etwa stolpert er über einen Hemingway-Roman, der in einem Universum verfasst wurde, in dem der Schriftsteller länger lebte als in unserem.
Nach der anfänglichen Begeisterung weicht Wesleys Faszination jedoch tiefer Bestürzung, als ihm klar wird, dass sein Kindle noch mehr kann: Es verfügt über Zeitungsartikel aus der Zukunft – und plötzlich findet sich Wesley auf einer Mission, um das Leben seiner Ex-Freundin zu retten.
(Quelle: Wikipedia)


Meine Meinung


Wesley Smith kauft sich einen Kindle. Doch dieser bietet ihm Bücher an, die es eigentlich gar nicht gibt. Zumindest nicht in unserer Realität…

Die Kurzgeschichte wird aus der Sicht des Protagonisten Wesley Smith erzählt. Der Name erinnert mich etwas an Winston Smith, den Protagonisten aus „1984“ vom George Orwell. Ob das beabsichtigt war, kann ich nicht beurteilen, inhaltlich sah ich auf jeden Fall keinen Zusammenhang zwischen „UR“ und „1984“ (ok, ein gewisses Mass an Überwachung ist auch in „UR“ festzustellen). Während Wesley zu Beginn der Geschichte noch ein Privatleben hat, dreht sich schon bald alles um den mysteriösen eBook-Reader. Als Leser erlebt man direkt, wie dieser das ganze Denken Wesleys beschlagnahmt, was aber auch dazu führt, dass über ihn als Mensch kaum mehr etwas zu erfahren ist.

Wie die meisten Stephen King Geschichten enthält auch „UR“ gewisse übersinnliche Elemente. Er seine Bücher und Kurzgeschichten streng realistisch mag, wird hier also nicht glücklich. In der Auflösung wird ein Turm erwähnt, was wohl auf die King-Buchreihe „Der dunkle Turm“ anspielen soll (die ich allerdings nicht gelesen habe). Obschon kaum etwas passiert (die gesamte Handlung lässt sich in maximal fünf Sätzen zusammenfassen), vermag „UR“ durchaus zu unterhalten, auch wenn mich die Auflösung nicht überzeugen konnte. Die auffällige Amazon-Werbung im Text (Schliesslich dreht sich das gesamte Buch um den Kindle) wirkt etwas störend.

Mein Fazit

Kurz, aber unterhaltsam.





Dienstag, 26. April 2016

MINDEXX - Tödlicher IQ


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von Katharina Stock

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 17.03.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 17.03.2016
  • Verlag : Magnolia
  • ISBN: 9783981625738
  • Flexibler Einband 470 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

Der Magnolia Verlag und Vorablesen haben mir das Taschenbuch kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!


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Inhalt


Die Firma Personal Mail bietet höchsten Sicherheitsstandard bei der Datensicherung und -übertragung. Das einzige Problem: Die Beschaffung von geeignetem Speicherplatz.
Als Nathalie Reinhard einen IQ-Test im Internet anklickt, ahnt sie nicht, wen sie damit auf sich aufmerksam macht. Kurz darauf verschwindet das Mädchen spurlos. Die Suche der Polizei bleibt ohne Erfolg.
Sie wird zusammen mit anderen Kindern im Forschungslabor von Dr. Lösch festgehalten. Ein Horrortrip der besonderen Art beginnt.
Nathalie hat nur ein Ziel: ÜBERLEBEN.
Dann geschieht etwas Unerwartetes: Ein skrupelloser Mörder ist hinter wichtigen Firmendaten her. Nathalie muss untertauchen. Wem kann sie noch vertrauen? Kann ihr Freund Jan sie aus den Fängen der Verbrecher retten?
(Quelle: Magnolia)


Meine Meinung


Die 17-jährige Nathalie, die vor vier Jahren entführt wurde, taucht plötzlich wieder auf. Was ist mit ihr passiert?

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Nathalie erzählt. Dabei nutzt die Autorin Katharina Stock zwei verschiedene Erzählstränge, einen davon in der Gegenwart, in dem Nathalie wieder bei ihren Eltern wohnt, die Schule besucht und sich dabei mit ihrem Mitschüler Jan anfreundet. Im zweiten Erzählstrang schildert Nathalie Jan ihre Erlebnisse während der vier Jahre, in denen sie verschwunden war. Konsequenterweise endet der zweite Handlungsstrang dann auch da, wo der erste begonnen hat. Leider konnte mich Nathalie als Protagonistin nicht überzeugen. Durch die Ich-Perspektive sollte eigentlich eine Identifikation des Lesers mit der Protagonistin herbeigeführt werden, allerdings konnte ich ihr Verhalten überhaupt nicht nachvollziehen. Nathalies Gefühle blieben mir das ganze Buch hinweg vollkommen unklar. Wieso hat sie sich nie wirklich gegen ihre Entführer aufgelehnt? War es Angst? Die wird zwar erwähnt, blieb aber für mich nicht wirklich fühlbar. Oder hat sie sich sogar im Sinne eines Stockholm-Syndroms mit den Entführern zu identifizieren begonnen? Davon wäre auch nicht viel zu merken gewesen, sie hat ihr Verhalten jedenfalls nie explizit verteidigt.

Das Handlungskonzept fand ich im Grunde sehr spannend, leider konnte mich aber die Umsetzung nicht überzeugen. Erst im letzten Buchviertel wird aufgeklärt, was überhaupt hinter den Entführungen steckte. Und dies nicht durch eine schrittweise Annäherung, die die Spannung geschürt hätte, sondern durch ein plumpes „Du, was sollte das Ganze eigentlich?“, „Ach, das war aus dem und dem Grund“. So war zwar durchaus eine gewisse Neugier bei mit bemerkbar, Spannung wollte aber nicht wirklich aufkommen. Auch der Klappentext hat da für meinen Geschmack schon zu viel verraten, der Hintergrund für die Entführungen war dadurch für mich alles andere als eine Überraschung. Und eine weitere Aufklärung, wieso gerade dieser Weg gewählt wurde, fehlt leider vollständig.

Der Schreibstil der Autorin Katharina Stock liess sich flüssig lesen, aber ein Element hat mich nach einer Weile ziemlich gestört: gefühlt alle zwei Seiten streicht sich jemand (meist die Protagonistin Nathalie) die Haare hinter die Ohren. Das scheint zwar ihr Markenzeichen zu sein, wie mal erwähnt wird, spätestens nach dem zehnten Mal ist es aber einfach nur noch nervig. Der Magnolia Verlag war mir bisher unbekannt, und ich muss leider sagen, dass ich ihn zumindest zurzeit auch nicht uneingeschränkt weiterempfehlen kann. Das Buch wurde leider nicht sorgfältig überarbeitet, mir sind mehrfach Druckfehler und fehlende Zeilenumbrüche/Leerzeilen aufgefallen. Das ist zwar nicht wirklich tragisch, stört aber doch etwas das Gesamtbild und wirkt unprofessionell.

Mein Fazit

Spannendes Grundkonzept, aber die Umsetzung konnte mich nicht überzeugen. 





Rezensionsexemplar

Samstag, 23. April 2016

Die letzten Tage des Vatikan


Bildquelle

von Jacques Neirynck
übersetzt durch Ingrid Altrichter

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : Nicht bekannt
  • Aktuelle Ausgabe : Nicht bekannt
  • Verlag : Rowohlt TB.
  • ISBN: 9783499241222
  • Flexibler Einband 395 Seiten 

Dieses Buch ist vergriffen und nur noch gebraucht erhältlich.


Inhalt


Theo de Fully ist mit Leib und Seele Physiker. Mit seiner einzigartigen Methode soll er die Echtheit des Turiner Grabtuchs bestimmen. Doch das Ergebnis sorgt für Hektik und Verstörung. Um seine These zu belegen, macht Theo sich auf, das Heilige Grab zu suchen. Als er ein Skelett findet, auf das die Umrisse des Grabtuchs zutreffen, ist die Aufregung gross. Ist Jesus gar nicht auferstanden? Doch de Fully ahnt, dass er noch weiter forschen muss...
(Quelle: Klappentext)


Meine Meinung


Der Physiker Theo untersucht das Turiner Grabtuch. Kann er durch das Tuch die Existenz Jesu beweisen?

Die Geschichte wird aus wechselnder Perspektive erzählt, die Protagonisten sind dabei die de Fully Geschwister Colombe, Theo und Emmanuel. Von den dreien war mir leider keiner sympathisch, sie erschienen mir fad und allzu religiös, dazu alle drei ständig nur auf sich selbst bezogen. Auch die Nebencharaktere konnten mich nicht packen, die wenigen, über die der Leser etwas mehr erfährt, wie beispielsweise Colombes Liebhaber Paolo, werden arrogant und egoistisch dargestellt.

Auch die Handlung konnte mich nicht überzeugen, da in „Die letzten Tage des Vatikan“ kaum etwas passiert. Das Grab Jesu wird gesucht, ein Grab (das echte?) wird gefunden, man philosophiert darüber, fertig. Aufgrund des Klappentextes hatte ich einen Religionsthriller mit viel Action und Bedrohungen erwartet (das war wohl mein Fehler, der Verlag betitelt das Buch wohl nicht ohne Grund schlicht als „Roman“), und nichts davon erwartet. Ausser der Religion, davon gibt es zuhauf, wie ich schon in Bezug auf die Figuren erwähnt habe. Ausserdem betrachtet der Roman intensiv das Leben der drei Protagonisten. Zunächst erkrankt der Priester Emmanuel an Parkinson, kann dann aber geheilt werden. Danach wird Colombes Liebesleben geschildert, die ihre Erfüllung in jungen Gigolos sucht und doch nicht findet. Zuletzt wird Theos Biographie erzählt, der sein Leben in Grunde immer alleine verbracht hat. Diese Charakterstudien sind schön und gut, aber bremsen die doch sehr gemütliche Handlung noch mehr aus, da sie nichts zum Fortschreiten der Geschichte beitragen. Immerhin lässt sich über den Schreibstil nichts Negatives sagen, das Buch liest sich flüssig.

Mein Fazit

Kaum Handlung, dafür viel Langeweile.







Donnerstag, 21. April 2016

Deutschland, deine Götter


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von Gideon Böss

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 19.03.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 19.03.2016
  • Verlag : Tropen
  • ISBN: 9783608502305
  • Fester Einband 398 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

Der Tropen Verlag und Blogg dein Buch haben mir das Buch bedingunslos geschenkt, vielen Dank dafür!



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Inhalt


Längst haben wir in Deutschland amerikanische Verhältnisse. Zumindest was die religiöse Vielfalt angeht. Neben den Platzhirschen katholische und evangelische Kirche gibt es längst ein multikulturelles Durcheinander der verschiedensten Gottheiten. Magische Wölfe, verheiratete Hexen, gutmütige Aliens, fernöstliche Buddhas und ein lebendiger Johannes der Täufer. Egal welche Art der Seelenrettung dem Einzelnen zusagt, er wird für jede einen Anbieter finden. Gideon Böss reist durch das ganze Land, um sich mit Mitgliedern der verschiedensten Gruppen zu treffen und sich ihre Weltsicht erläutern zu lassen. Dabei entsteht eine kurzweilige und doch informative Momentaufnahme darüber, wie knapp fünfhundert Jahre nach Luther im Land der Reformation geglaubt, gebetet und gehofft wird. 
(Quelle: Tropen)


Meine Meinung


Der Autor Gideon Böss macht sich auf die Suche nach Gott. Da er aber nicht weiss, nach welchem Gott er suchen soll, tingelt er durch ganz Deutschland und interviewt Priester, Hexen und Rabbiner über ihren Glauben. So kamen mit der Zeit 26 verschiedene Religionsgemeinschaften zisammen, die Böss in seinem Buch vorstellt. Neben einem geschichtlichen Abriss und Angaben zur Verbreitung steht das Gespräch mit einem Angehörigen der Religion im Zentrum. Er stellt dabei oft die selben Fragen (was passiert nach dem Tod, komme ich in die Hölle, wie steht Ihre Religion zu Homosexualität), wirkt dabei aber immer interessiert und versucht, sich nicht über den jeweiligen Glauben lustig zu machen.

Der Schreibstil des Autors liest sich flüssig und unterhaltsam und hat mich öfters zum Schmunzeln gebracht. Wie erwähnt bleibt er dabei aber respektvoll und nicht wertend. Nur selten ist aus seinen Interviews leiser Spott herauszulesen. Einige der vorgestellten Religionen kenne ich recht gut, von anderen habe ich zumindest mal den Namen gehört. Einige Religionen waren mir jedoch komplett unbekannt, sodass ich es sehr spannend fand, einen kleinen Einblick zu erhalten. Gideon Böss verwendet zur Veranschaulichung plastische Beispiele sowie einige wenige Fotos im Polariod-Stil.

Da Gideon Böss in seinem Buch Wert auf einen vielfältigen Überblick gelegt hat, dürfen natürlich nicht allzu tief gehende Erkenntnisse und Beschreibungen über die verschiedenen Religionsgemeinschaften erwartet werden. Wer sich dafür besonders interessiert, sollte sich eher mit entsprechender Fachliteratur eindecken. Die einzelnen Abschnitte in „Deutschland, deine Götter“ sind eher kurz gehalten und hängen nicht von der Anzahl der Anhänger ab. So erhalten beispielsweise die Pastafari etwas gleich viel Platz wie die katholische Kirche.

Mein Fazit

Kurzweiliger und humorvoller Überblick über einige (ich kann mir nicht vorstellen, dass es alle sind) Religionsgemeinschaften Deutschlands.




Verlagsgeschenk


Dienstag, 19. April 2016

Love Letters to the Dead


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von Ava Dellaira

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.05.2014
  • Aktuelle Ausgabe : 01.05.2014
  • Verlag : Hot Key Books
  • ISBN: B00LKDCKMW
  • eBook: 337 Seiten
  • Sprache: Englisch

Die deutsche Ausgabe ist beim cbt Verlag erschienen


Leseprobe (deutsch)
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Inhalt


Es beginnt mit einem Brief. Laurel soll für ihren Englischunterricht an eine verstorbene Persönlichkeit schreiben. Sie wählt Kurt Cobain, den Lieblingssänger ihrer Schwester May, die ebenfalls viel zu früh starb. Aus dem ersten Brief wird eine lange Unterhaltung mit toten Berühmtheiten wie Janis Joplin, Amy Winehouse und Heath Ledger. Denn die Toten verstehen Laurel besser als die Lebenden. Laurel erzählt ihnen von der neuen Schule, ihren neuen Freunden und Sky, ihrer großen Liebe. Doch erst, als sie die Wahrheit über sich und ihre Schwester May offenbart, findet sie den Weg zurück ins Leben und kann einen letzten Brief an May schreiben …
(Quelle: cbt)


Meine Meinung


Der Beginn der Highschool bedeutet für die meisten Jugendlichen auch der Beginn eines neuen Lebensabschnitts. Ganz besonders für Laurel. Ihre Schwester May ist wenige Monate zuvor gestorben, und nichts ist mehr so, wie es mal war. Eine Hausaufgabe in Englisch zeigt ihr einen Weg, mit ihren Gefühlen umzugehen und festzustellen, dass sie May zwar ähnelt, aber trotzdem ganz anders ist.

„Love Letters to the Dead“ ist, wie der Titel schon andeutet, im Briefroman-Stil geschrieben. Einen Brief nach dem anderen richtet Laurel an verstorbene Prominente wie Kurt Cobain, Amy Winehouse und Judy Garland. Dabei werden die Briefe zu einer Art Tagebuch, dem Laurel ihre Gedanken und Gefühle mitteilt. So erlebt der Leser direkt, was Laurel beschäftigt, wie sie ihre erste Liebe erlebt und an der neuen Schule Freunde findet. Durch die gewählte Perspektive konnte ich gut mit der Protagonistin Laurel mitfühlen, auch wenn ich ihr Verhalten nicht immer nachvollziehen konnte. Ihr Schicksal hat mich dabei so bewegt, dass ich gegen Schluss ein paar Tränchen vergossen habe.

Laurel zeigt relativ wenig persönliche Eigenschaften und passt sich in erster Linie ihrer Umwelt an, was sie in meinen Augen aber nicht langweilig, sondern im Gegenteil glaubwürdig macht. „Love Letters tot he Dead“ beinhaltet schliesslich Laurels Suche nach sich selbst, das teenagertypische herausfinden, wer man wirklich ist. Wenn das schon ab den ersten Seiten klar wäre, wäre ein sehr kurzes Buch entstanden…

Die – für einen Teenagerroman schon fast obligate – Liebesgeschichte allerdings vermag wenig zu überzeugen. Wieso die beiden sich toll finden und was genau sie an sich mögen, blieb für mich nicht nachvollziehbar. Allerdings kann ich heute auch nicht mehr nahvollziehen, was ich in dem Alter an den Jungs toll fand, die ich mochte. Daher ist die Liebesgeschichte zwar recht platt, aber durchaus nicht aus der Luft gegriffen, da es im Teenageralter immer wieder zu Beziehungen kommt, bei denen die Anziehung nicht mal für die Beteiligten erklärbar ist.

Der Schreibstil der Autorin Ava Dellaira lässt sich flüssig lesen und ist ziemlich einfach gehalten. Da es sich bei „Love Letters to the Dead“ im Grunde um das Tagebuch der jugendlichen Protagonistin handeln soll, passt dieser Schreibstil sehr gut. Durch den Tagebuchstil gibt es aber auch immer wieder etwas zähe Leerläufe, in denen eigentlich nichts Erwähnenswertes passiert, Laurel aber trotzdem das Bedürfnis hat, mit irgendjemandem zu „reden“ und ihre Briefe mit recht banalen Alltagserlebnissen füllt.

Mein Fazit

Sehr berührende Geschichte über das Erwachsenwerden.




Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 14, ein Kinder- oder Jugendbuch.

Task-Challenge

Aufgabe 1, lies ein Buch, dessen Cover einen oder mehrere Sterne enthält (ob stilistische Sterne oder Sternbilder, Sternenhimmel, alles ist erlaubt).

Samstag, 16. April 2016

Das Mona-Lisa-Virus


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von Tibor Rode

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 24.03.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 24.03.2016
  • Verlag : Bastei Lübbe
  • ISBN: 9783785725672
  • Flexibler Einband
  • Sprache: Deutsch 

Der Bastei Lübbe Verlag hat mir das Buch im Rahmen einer Leserunde kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!


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Inhalt


In Amerika verschwindet eine Gruppe von Schönheitsköniginnen und taucht durch Operationen entstellt wieder auf. In Leipzig sprengen Unbekannte das Alte Rathaus, und in Mailand wird ein Da-Vinci-Wandgemälde zerstört. Gleichzeitig verbreitet sich auf der ganzen Welt ein Computervirus, das Fotodateien systematisch verändert.
Wie hängen diese Ereignisse zusammen? Die Frage muss sich die Bostoner Wissenschaftlerin Helen Morgan stellen, als ihre Tochter entführt wird und die Spur nach Europa führt – hinein in ein Komplott, das in der Schaffung des berühmten Mona-Lisa-Gemäldes vor 500 Jahren seinen Anfang zu haben scheint...
(Quelle: Bastei Lübbe)


Meine Meinung


Während weltweit Bienen sterben, werden in Mexiko die Teilnehmerinnen der nächsten „Miss America“-Wahl entführt und in Europa wertvolle Gebäude und Kunstwerke zerstört…

„Das Mona-Lisa-Virus“ beginnt mit vielen einzelnen Handlungssträngen mit jeweils ihrem eigenen Protagonisten. Nach jedem der kurzen Kapitel springt die Handlung zu einem neuen Thema, einem anderen Ort und einem neuen Protagonisten. So fand ich das Buch zu Beginn sehr verwirrend und es dauerte seine Zeit, bis ich den Überblick über die Handlungsstränge und die Figuren gefunden hatte. Als Protagonistin des Buches stellt sich mit der Zeit die Neuroästhetikerin Helen Morgan heraus, weitere grosse Rollen übernehmen der polnische Milliardärssohn Patryk Weisz, der FBI-Agent Greg Millner und Helens Tochter Madeleine.

Die Handlungsstränge werden im Laufe der Geschichte geschickt miteinander verwoben, sodass immer klarer wird, worum es überhaupt geht und was die Hintergründe sind. Leider wird jedoch die klassischerweise interessanteste Frage, nämlich die nach dem Täter und seinem Motiv, recht früh verraten, was der Spannung schlussendlich doch recht schadet.

Wer seine Thriller gerne hyper-realistisch mag, der sei hier gewarnt: „Das Mona-Lisa-Virus“ erhält einige übersinnliche Elemente, die nicht erklärt werden. Mich hat das nicht wirklich gestört, auch wenn ich einiges nicht so ganz passend fand. Etwas schade fand ich auch, dass viele Handlungsbögen angerissen, die dort agierenden Figuren ausführlich vorgestellt werden, und dann doch im Sand verlaufen. Da hätte ich entweder einen ausgebauten Handlungsbogen lesen wollen, oder gar keinen. Auch die Nebenhandlung um Madeleine war mir etwas zu ausführlich gestaltet, dafür dass sie schlussendlich nur einen geringen Einfluss auf die Geschichte hatte (ja, was ihr passiert ist im Grossen und Ganzen wichtig für die Entwicklung der Geschichte, aber das Wie im Grunde überhaupt nicht).

Der Schreibstil des Autors Tibor Rode lässt sich flüssig lesen und hilft dem Leser, das hohe Tempo, das der Thriller anschlägt, beibehalten zu können. Einige Fragen werden zum Schluss offen gelassen, wobei ich das teilweise gut finde, auf einige bestimmte Fragen hätte ich dann aber doch gerne die Antwort erfahren.

Mein Fazit

Spannender Thriller mit Mystery-Elementen, der aber etwas „Einlesezeit“ braucht, um den Überblick zu finden.





Rezensionsexemplar

 

Donnerstag, 14. April 2016

[Hörbuch] The fiery Cross / Das flammende Kreuz


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von Diana Gabaldon
übersetzt durch Barbara Schnell

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.01.2002
  • Aktuelle Ausgabe : 01.03.2016
  • Verlag : Knaur Taschenbuch
  • ISBN: 9783426518229
  • Flexibler Einband
  • Sprache: Deutsch

Ich habe nicht die abgebildete Ausgabe gelesen, sondern das englischsprachige Hörbuch gehört (über Audible), gelesen von Davina Porter.




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Bücher der Reihe:
Feuer und Stein
Die geliehene Zeit
Ferne Ufer
Der Ruf der Trommel
Das flammende Kreuz
Ein Hauch von Schnee und Asche
Echo der Hoffnung
Ein Schatten von Verrat und Liebe


Inhalt


North Carolina 1770. Jamie und Claire Fraser haben in den britischen Kolonien Nordamerikas Fuß gefasst, doch die Ruhe und der Frieden auf ihrem Anwesen Fraser’s Ridge sind trügerisch. Denn unter den immer zahlreicher einwandernden Siedlern gärt es, immer unwilliger nehmen die Einwohner der Kolonien die Bevormundung durch die britische Zentralregierung hin. Als es zu ersten Aufständen kommt, muss auch Jamie sich entscheiden, auf wessen Seite er stehen will. Und für Claire ist die Situation noch schlimmer: Sie weiß, dass die Unabhängigkeitskriege ihre und Jamies Liebe auf die härteste Probe seit Langem stellen werden.
(Quelle: Knaur)


Meine Meinung


„The fiery Cross“ ist der fünfte Band von Diana Gabaldons „Outlander“-Reihe. Die einzeln den Bücher bauen aufeinander auf, die Lektüre empfiehlt sich daher nur mit Vorkenntnissen. Ich gehe davon aus, dass die Leser dieser Rezension die Reihe kennen und halte mich daher nicht mit Erklärungen über die einzelnen Personen, die Rahmengeschichte etc. auf.

Wie schon die vorhergehenden Bände wird auch dieser aus wechselnder Perspektive geschildert. Die Abschnitte aus Claires Sicht werden in der Ich-Form, die anderen in der dritten Person erzählt. Ich habe über die Verteilung nicht Buch geführt, subjektiv hatte ich aber den Eindruck, dass die Erzählung in etwa gleichmässig zwischen Claire, Jamie, Roger und Brianna aufgeteilt wurde, ohne jemanden zu bevorzugen. Mittlerweile werden auch Szenen, in denen Claire vorkommt oder sogar die Hauptrolle spielt, teilweise aus anderer Perspektive erzählt. Damit wird Claire von der einzigen Protagonistin, die sie im ersten Band noch war, zu einer von vier gleichberechtigten Hauptrollen, die lediglich durch die gewählte Erzählform noch aus den anderen heraussticht.

Wie der Leser es von den vorhergehenden Bänden kennt, besteht auch „The fiery Cross“ aus einer mehr oder weniger losen Aneinanderreihung einzelner Anekdoten, ohne übergreifenden Handlungsbogen. Diese kleinen Erzählungen enthalten oft sexuelle Erlebnisse zwischen Claire und Jamie oder Brianna und Roger, oder dann Schilderungen der ärztlichen Arbeit Claires. Dazwischen wird der Alltag der Fraser auf ihrem Hof geschildert, vor allem in Bezug auf Brianna, Muttermilch und viele, viele volle Babywindeln. Da keine wirkliche Handlung besteht, plätschert die Geschichte vor sich hin, schön gemütlich, aber leider auch spannungsarm.

Die Autorin Diana Gabaldon hat mal in einem Interview gesagt, sie könne keine Bücher schreiben, die weniger als 500 Seiten umfassten. Den Grund kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Da ihre Outlander-Bücher (oder zumindest in Extremform dieser hier) wie erwähnt in erster Linie aus kurzen, nicht zusammenhängenden Erlebnissen bestehen, könnten diese problemlos auf zwei bis drei Bücher aufgeteilt werden (dabei würde immer noch jeder der Teilbände über 500 Seiten umfassen…), ohne dass die Handlung auseinandergerissen würde. Ein weiterer, zugegebenermassen beinahe ketzerischer Vorschlag wäre, die Hälfte der netten, aber die Story nicht weiterbringenden Anekdoten einfach rauszustreichen und das Buch so zu kürzen…

Ein Detail ist mir im Verlaufe des Bandes aufgefallen und hat mich wirklich gestört: der lockere Umgang mit Alkohol. Ausser Bier, Wein Punsch und Whisky wird kaum etwas getrunken, und vor allem letzterer wird als Allheilmittel angesehen. Dass man 1770 noch keine Ahnung über die Schädlichkeit von Alkohol hatte, kann ich noch nachvollziehen, aber Claire hat immerhin im 20. Jahrhundert Medizin studiert. Und trotzdem verabreicht sie gefühlt jedem, der ihr begegnet, Whisky, egal ob es sich dabei um eine schwangere Frau oder ein zahnendes Baby handelt.

Der Schreibstil von Diana Gabaldon lässt sich wie immer flüssig lesen (respektive in meinem Fall flüssig zuhören, aber ich habe das Buch auch schon mehrmals selbst gelesen), wobei mir im Laufe der Reihe immer mehr auffällt, dass dieser doch eher einfach gehalten ist und Beschreibungen oft wiederholt werden. Davina Porter, die das Buch in der englischsprachigen Hörbuchfassung liest, macht ihre Sache ganz gut, lediglich die Akzente, dir sie nutzt (und bei einem Buch voller Schotten, Franzosen, afrikanischen Sklaven etc. hat mindestens jeder zweite einen Akzent) klingen für mich nicht sehr überzeugend.

Mein Fazit

Claire und Jamie sind wie immer toll, aber das Buch ist, ebenfalls wie immer, viel zu lang! Ohne zusammenhängende Handlung wird aus der Länge schnell Langeweile…




Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 16, einen Frauen- oder Erotik-Roman. Die Autorin Diana Gabaldon hat zwar an der letzten RingCon, wo ich sie live sehen durfte, erzählt, dass auch viele Männer, erstaunlicherweise vor allem Soldaten, ihre Bücher lesen. Für mich ist die Outlander-Reihe aber doch in erster Linie für Frauen konzipiert, und Erotik-Szenen gibt es auch zur Genüge :-)

Task-Challenge

Aufgabe 3, lies ein Buch, das Teil einer Reihe ist, aber nicht den 1. oder letzten Band.

Dienstag, 12. April 2016

Todesflehen


Bildquelle

von Alex Kava
übersetzt durch Sabine Schilasky

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 08.03.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 08.03.2016
  • Verlag : Diana TB
  • ISBN: 9783453358546
  • Flexibler Einband 368 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

Der Diana Verlag hat mir das Taschenbuch kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!


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Bücher der Reihe:
Das Böse
Das Grauen
Schwarze Seelen
Eiskalter Wahnsinn
Die Rückkehr des Bösen
Ausgeblutet
Blutiger Freitag
Knochenpfade
Fleisch
Erloschen
Menschenleer
Todesflehen


Inhalt


Ryder Creed kehrt gerade von einem Einsatz zurück, als seine Drogenhündin Grace überraschend bei einem jungen Mädchen am Flughafen anschlägt. Doch Amanda ist keine Täterin, sondern Opfer. Sie wird zum Schmuggel gezwungen und schwebt in Lebensgefahr. Amanda erkennt ihre Chance und fleht Creed um Hilfe an. Der Hundeführer benachrichtigt seine Kollegin Maggie O’Dell vom FBI. Gemeinsam wollen sie die Hintermänner finden und stoßen dabei auf die Todesliste eines Auftragskillers – und Creeds Name ist der nächste …
(Quelle: Diana)


Meine Meinung


In Washington DC wird eine Wasserleiche im Fluss gefunden. Die Profilerin Maggie O’Dell vermutet einen Zusammenhang mit dem Drogenmilieu. Zusammen mit dem Hundeführer Ryder Creek macht sie sich auf die Suche nach den Tätern, der Weg führt sie in die Südstaaten.

Ryder Creed wurde in „Menschenleer“, dem 11. Band der Maggie-O’Dell-Reihe, vorgestellt. „Todesflehen“ ist nun der erste Band, in dem Ryder Creed nun die Hauptrolle (oder zumindest eine davon) übernimmt. Die zweite Protagonistin ist die Profilerin Maggie O’Dell, über die nun mit diesem Band das 12. Buch erschienen ist. Wer sie noch nicht kennt, erfährt alles Nötige auch in „Todesflehen“, obschon es natürlich beim Verständnis der Figur hilft, wenn man durch die vorhergehenden Bände schon etwas mehr über sie weiss. Daher eignet sich das Buch auch gut für Quereinsteiger, Vorkenntnisse sind nicht zwingend nötig.

Der Schreibstil der Autorin Alex Kava liest sich gewohnt flüssig. Alex Kava wechselt dabei immer wieder die Perspektive, lässt die Geschichte abwechslungsweise aus der Sicht des Hundeführers Ryder Creed und der Profilerin Maggie O’Dell erzählen. Die Perspektive wechselt aber nicht nach jedem Kapitel, der Leser bleibt jeweils eine Weile beim gleichen Protagonisten, womit die Erzählung übersichtlich bleibt. Zudem werden einzelne Kapitel aus der Sicht weiterer am Fall Beteiligter erzählt. Die Kapitel selbst sind eher kurz gehalten, was dem Leser zusätzlich das Gefühl gibt, mit der Lektüre schnell vorwärts zu kommen. Die Handlung ist in mehrere Stränge aufgeteilt, die jeweils aus einer anderen Sicht erzählt und im Laufe der Geschichte zusammengeführt werden.

Die Handlung ist spannend aufgebaut und durch die verschiedenen Handlungsstränge wird nur langsam klar, worum es überhaupt geht. Wie in allen ihren Thrillern baut die Autorin Alex Kava auch hier die eine oder andere etwas unappetitliche Szene ein, weshalb sich sensible Leser wohl besser anderweitig umschauen. Neben dem Kriminalfall, den es zu lösen gilt, wird auch immer wieder das Privatleben der Protagonisten in die Handlung eingeflochten, nimmt aber nicht überhand. Die Auflösung überrascht, da gab es Rückblickend keinerlei Hinweise darauf. Das sorgt einerseits dafür, dass die Spannung hoch bleibt, andererseits fehlt es aber am "Miträtseleffekt".

Mein Fazit

Spannender 12. Teil der Thrillerreihe um die FBI-Profilerin. Nichts Aussergewöhnliches, aber sehr unterhaltsame Thriller-Kost.




Rezensionsexemplar


Samstag, 9. April 2016

Die Seiten der Welt - Blutbuch


Bildquelle

von Kai Meyer

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 10.03.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 10.03.2016
  • Verlag : FISCHER FJB
  • ISBN: 9783841402264
  • Fester Einband 528 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

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Bücher der Reihe:
Die Seiten der Welt
Die Seiten der Welt - Nachtland
Die Seiten der Welt - Blutbuch


Inhalt


„Schreibe etwas in den Büchern der Schöpfung um, und du veränderst die Vergangenheit. Und mit ihr die Gegenwart und Zukunft. Furia, du hast die Macht, diese Welt zu einer besseren zu machen. Wer schlägt so eine Chance aus?“
„Ich“, sagte sie.

Das Sanktuarium ist untergegangen, aber schon wird die bibliomantische Welt von einer neuen, übermächtigen Gefahr bedroht. Die Ideen steigen aus dem goldenen Abgrund zwischen den Seiten der Welt auf und verschlingen ein Refugium nach dem anderen. Bald ahnt Furia, dass sie die einzige ist, die die Vernichtung der Welt aufhalten kann und dass sie dafür einen sehr hohen Preis zahlen muss. Doch ist sie dazu bereit?
(Quelle: Fischer FJB)


Meine Meinung


Furia ist im Nachtrefugium gestrandet, der Widerstand kämpft ohne sie weiter gegen die Akademie. Können sie die Vernichtung der Welt noch rechtzeitig stoppen?

„Blutbuch“ ist der dritte und damit letzte Band der „Die Seiten der Welt“-Trilogie. Die Handlung der Bücher baut aufeinander auf, daher eignen sie sich (ausser vielleicht dem ersten Band) nicht zur Einzellektüre, sondern sollten zusammen gelesen werden. Ohne Vorkenntnisse stolpert der Leser über die vielen unbekannten Personen, die nicht näher beschrieben werden, sowie über die Welt, die sich von der unsrigen doch durch einige relevante Punkte unterscheidet.

Die Geschichte wird aus der Beobachterperspektive erzählt, dabei steht in jedem Kapitel eine andere Person im Fokus. Die meisten Charaktere sind dem Leser bereits aus den vorhergehenden Bänden bekannt, neue Figuren gibt es dieses Mal nur wenige. Bei den bekannten Charakteren musste ich leider auch in diesem Band feststellen, dass sie sich nicht weiterentwickelt haben. Sie bleiben eher blass und oberflächlich.

Der Schreibstil des Autors Kai Meyer liest sich wie gewohnt angenehm flüssig. Ruhigere Kapitel wechseln sich mit actionreichen ab, sodass der Leser zwischendurch immer wieder zum Durchatmen kommt. Einerseits ist das durchaus positiv, da man sich so auch mit der Geschichte befasst und nicht nur durch die Seiten hetzt, andererseits hat es mich teilweise dann doch etwas gestört, dass in den spannenden Momenten ein Unterbruch und Szenenwechsel kam, und ich teilweise erst 50 oder mehr Seiten später wieder zu den Geschehnissen zurückgeführt wurde.

Die Handlung unterteilt sich in mehrere Stränge, die gegen Schluss des Buches zum grossen Finale zusammengeführt werden. Dabei erschienen mir nicht alle Erlebnisse gleich spannend, einige wurden gar nicht erzählt (z.B. taucht Patience plötzlich ohne Erklärung wieder im Faerfax-Haus auf, nachdem er von Cat und Finnian getrennt worden war; was er erlebt hat, wird nie zum Thema) und einige sehr interessante Ideen wurden leider nicht weitergeführt, z.B. Rachelles Begegnung mit Kai Meyer. Dieser hat es in meinen Augen auch im dritten und letzten Band nicht geschafft, an den überzeugenden Reihenauftakt heranzureichen. Die Figuren blieben zu blass, die Handlung zu zerstückelt und zu viele spannende Ideen nicht aufgegriffen. Schade.

Mein Fazit

Unterhaltsam, aber auch der dritte Band der Reihe hat das Potential nicht ausgenutzt.






Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 59, ein Buch, das Du vorbestellt hast. Ich habe das Buch am 2. März bei Amazon vorbestellt.

Donnerstag, 7. April 2016

The Gracekeepers


Bildquelle

von Kirsty Logan

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 23.04.2015
  • Aktuelle Ausgabe : 10.03.2016
  • Verlag : Vintage
  • ISBN: 9781784700133
  • Flexibler Einband 304 Seiten
  • Sprache: Englisch 

Der Penguin Verlag (RandomHouse) und Blogg dein Buch haben mir das Taschenbuch kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!


Kaufen?


Inhalt


North lives on a circus boat with her beloved bear, keeping a secret that could capsize her life.
Callanish lives alone in her house in the middle of the ocean, tending the graves of those who die at sea. As penance for a terrible mistake, she has become a gracekeeper.
A chance meeting between the two draws them magnetically to one another - and to the promise of a new life.
But the waters are treacherous, and the tide is against them.
(Quelle: Penguin)


Meine Meinung


„The Gracekeepers“ erzählt die Geschichte zweier junger Frauen, einerseits North, die als „Bärenfrau“ mit einem Wanderzirkus unterwegs ist, andererseits Callanish, die als Gracekeeper eine Art Bestattungsunternehmen führt. Die Geschichte spielt dabei in einer Welt, die fast vollständig von Wasser bedeckt ist (das Setting hat mich stark an den Kevin Costner Film „Waterworld“ aus den `90ern erinnert). Diese Welt wird von zwei Gruppierungen bewohnt, den Wassermenschen wie North, Damplings genannt, die auf Schiffen leben und kaum je das Festland betreten, und den Landmenschen wie Callanish, die sich Landlockers nennen und umgekehrt nichts mit der Schifffahrt anfangen können.

Die Erzählperspektive wechselt von Kapitel zu Kapitel, nicht nur North und Callanish, sondern auch fast jeder Artist des Zirkus‘ kommt zur Sprache. Für den Leser machen jedoch die unterschiedlichen Perspektiven kaum einen Unterschied, die Autorin Kirsty Logan verwendet immer denselben, märchenhaften und poetischen Schreibstil, sodass sich jedes Kapitel ungefähr gleich liest, egal wer gerade der Protagonist ist. Da die Autorin in „The Gracekeepers“ viele „Kunstwörter“ die eigens für das Buch erfunden wurden, verwendet, empfiehlt sich die Lektüre nur für Leser, die sich englischsprachige Texte gewohnt sind, da ansonsten zu grosse Verwirrung droht.

Während mir der Schreibstil durchaus gefallen hat, konnte mich die Handlung nicht überzeugen. Das lag vor allem daran, dass kaum eine nennenswerte Handlung vorhanden war. Die Autorin verbrachte den grössten Teil der Seiten damit, ihre Charaktere, deren Alltagsleben und die Welt, in der sie leben, zu beschreiben, so dass kaum mehr Platz für irgendwelche Geschehnisse mehr blieben. Insgesamt hat mich das Buch eher an ein statisches Gemälde als an eine lebendige Geschichte erinnert. So hat mich „The Gracekeepers“, so vielversprechend mir das Buch zunächst erschien, schlussendlich nur gelangweilt. Ob diese Wasserwelt die unsere in einer (nahen oder fernen) Zukunft darstellen soll, auf einem anderen Planeten liegt oder komplett der Fantasie entsprungen ist, konnte ich im Übrigen nicht herausfinden.

Mein Fazit

Schönes, märchenhaftes Setting, aber die kaum vorhandene Handlung lässt nur Langeweile zurück. 





Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 22, ein Buch mit einem der vier Elemente im Titel oder auf dem Cover (Feuer, Wasser, Luft, Erde). Das Cover zeigt ein Boot auf einem See (Wasser).


Rezensionsexemplar


Dienstag, 5. April 2016

Tödlicher Tanz


Bildquelle

von Sophie Richmond

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 14.03.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 14.03.2016
  • Verlag : Midnight
  • ISBN: 9783958190658
  • E-Buch Text: 416 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

Der Midnight Verlag und Vorablesen haben mir das eBook kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!


Leseprobe
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Inhalt


Ida und ihre Zwillingsschwester Mara sind neu an der BASE, der Ballet Academy of Southern England. An der Tanzschule herrscht ein harter Konkurrenzkampf. Als sich Idas Talent zeigt und sie ihre Mitschülerinnen überflügelt, werden neidische Stimmen laut. Eines Tages findet Ida die Leiche von Cynthia, der besten Tänzerin der Schule, im schuleigenen Schwimmbad. Dieser Schock löst bei ihr Erinnerungen an die Vergangenheit aus, die sie verzweifelt zu verdrängen versucht hatte. Sie hat all das schon einmal erlebt. Dann gerät Ida auch noch in Verdacht, ihre Konkurrentin kaltblütig ermordet zu haben. Während sie versucht, ihre Mitschüler von ihrer Unschuld zu überzeugen, wird plötzlich auch ihr eigenes Leben bedroht. Und die junge Tänzerin verstrickt sich immer tiefer in das Netz aus Lügen und Intrigen an der Akademie …
(Quelle: Midnight)


Meine Meinung


Die Zwillinge Ida und Mara sind an einer renommierten Ballettschule angenommen worden. Als kurz nach ihrer Ankunft eine Schülerin ermordet wird, bekommt es Ida mit der Angst zu tun.

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive der 15-jährigen Ida erzählt. Leider konnte ich mit trotz der Ich-Perspektive nicht wirklich in die Protagonistin hineinfühlen. Es wird zwar geschildert, was sie tut und was sie denkt, ihre Gefühle kamen für mich jedoch nicht rüber. Wenn sie beispielsweise etwas Erschreckendes erlebt, wird zwar kurz erwähnt, dass sie Angst hat, im nächsten Satz kommt ihr jedoch etwas anderes in den Sinn und die Angst ist vergessen. Ausserdem erschien sie mir recht oberflächlich und Ich-zentriert. Nichts Ungewöhnliches für einen Teenager, sympathisch wurde sie mir dadurch jedoch nicht. Aufgrund der Perspektivenwahl blieben auch die anderen Figuren blass, da der Leser nur das mitbekommt, was Ida sieht. Viele der Figuren erschienen hölzern und klischeehaft und liessen Lebendigkeit vermissen.

Die Handlung konzentriert sich stark auf das alltägliche Leben an der Ballettschule, und lässt den Mordfall, der sich gleich zu Beginn der Geschichte ereignet, am Rande stehen. Gerade dieses Alltagsleben erschien mit jedoch sehr unrealistisch. Die Schülerinnen der Ballettschule scheinen teilweise noch sehr jung zu sein (einmal wird eine Schülerin mit Zahnlücke erwähnt, die sollte dementsprechend wohl noch keine 10 Jahre alt sein), herkömmlicher Schulunterricht scheint jedoch keiner stattzufinden, lediglich Ballettunterricht. Eine seriöse Sportschule sollte jedoch wissen, dass eine vernünftige Grundbildung sehr wichtig ist, da es erstens nicht jeder Absolvent zum Profitänzer schafft und zweitens die Karriere als Profisportler zeitlich sehr beschränkt ist. Ausserdem fällt es mir etwas schwer zu glauben, dass ein Spitzensportler (und wer eine solche Sportschule besucht, darf wohl als solcher bezeichnet werden) neun Uhr morgens als „früh“ fürs Training bezeichnen würde. Auch im Zusammenhang mit dem erwähnten Mord wird „Tödlicher Tanz“ leider nicht realistischer. Die Polizei scheint sich ausser einer Befragung von Ida (als Minderjährige ohne Beisein ihrer Eltern, womit die Antworten in den meisten Rechtsstaaten vor Gericht nicht verwendbar wären) kaum um den Mord zu kümmern, die Leiche wird schon wenige Tage nach der Tat zur Beerdigung freigegeben und weitere Untersuchungshandlungen scheinen keine stattzufinden. Auch die Schule lässt Ida ganz alleine, da kommt keine Vertrauenslehrerin auf sie zu, um mit ihr über das Geschehene zu sprechen, und es ist selbstverständlich, dass sie gleich am nächsten Tag wieder hochkonzentriert am Unterricht teilnehmen soll. Unter diesen Umständen überrascht es kaum, dass mehrere Schüler mit dem Tod bedroht werden, sich aber keiner von ihnen an einen Lehrer oder gar die Polizei wendet…

Anhand der Sprache merkt man, dass es sich bei der Autorin Sophie Richmond um eine noch sehr junge Autorin handelt. Die verwendeten Sätze sind kurz und einfach gehalten, der Satzbau ist teilweise etwas holprig, vor allem die Dialoge klingen unnatürlich gestelzt, das Vokabular wirkt etwas eingeschränkt, was zu vielen Wiederholungen führt.

Das Thema, Mord an einer Ballettschule, klingt an sich durchaus interessant. Leider hat die Autorin für das Genre die falschen Schwerpunkte gesetzt, wodurch der Ballett-Thriller zwar viel vom Ballett und von Teenagerliebschaften erzählt, jedoch den Thrill vermissen lässt und mich dadurch nicht packen konnte. Der Täter wird zum Schluss einfach aus dem Hut gezaubert und die Motive präsentiert, ohne dass sich das Buch wirklich mit dem Mord befasst hätte. „Thriller“ ist hier also definitiv die falsche Bezeichnung, „Teenagerromanze“ würde es wohl besser treffen.

Mein Fazit

Leider ist der Thriller unrealistisch und ihm fehlt der Thrill, die Spannung.




Task-Challenge

Aufgabe 2, Lies ein Buch, das nur als eBook erschienen ist.

Samstag, 2. April 2016

Monats-Rückblick März







Statistik


Bücher gelesen:           10 (davon 2 eBooks)
Hörbücher gehört:         2
Seiten gelesen: ca.   3900
Seiten pro Tag: ca.     125


Top des Monats

Obwohl ich "nur" vier Sterne vergeben habe, ist mir "Dem Horizont so nah" von Jessica Koch als Favorit sehr ans Herzen gegangen.

Flop des Monats

Leider nicht gefallen hat mir "Höhlenbiest" von J.H. Maag. Von einem Wissenschaftsthriller habe ich einfach mehr erwartet. Auch "The other Girl" von Maggie Mitchell hat mich enttäuscht, da habe ich aufgrund des Klappentextes einen Thrilloer erwartet, den ich aber nicht bekommen habe.

Neuzugänge

Neben einem Hörbuch über Audible und ein paar eBooks ist der dritte Band der "Seiten der Welt"-Trilogie bei mir eingezogen, den ich vorbestellt hatte. Die anderen vier Bücher sind Reziexemplare, zwei davon habe ich im März bereits gelesen.




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