Samstag, 30. Juli 2016

Je schwärzer die Nacht


Bildquelle

von Leonie Haubrich

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 05.07.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 05.07.2016
  • Verlag : Edition M
  • ISBN: 9781503991187
  • Taschenbuch: 214 Seiten

Die Autorin Leonie Haubrich hat mir das Taschenbuch im Rahmen einer Lovelybooks-Leserunde kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!



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Inhalt


Eine Forscherin wird tot aufgefunden, daneben ihre drogensüchtige Tochter Pia mit einem Messer in der Hand. Für die Polizei ist es ein klarer Fall, für die Anwältin Stefanie Beck ergeben sich aber bei genauerem Hinsehen viele Fragen. Ihre Mandantin Pia kann sich an nichts erinnern. Ist es Amnesie, Schock, oder eine Lüge? Stefanie beginnt zu recherchieren. Bald entpuppt sich das scheinbare Familiendrama als Albtraum ohnegleichen – mit übermächtigen Gegnern, die vor nichts zurückschrecken. Stefanie bleibt nicht viel Zeit, denn irgendjemand will auch sie zum Schweigen bringen.
(Quelle: Amazon)


Meine Meinung


Die junge Anwältin Stefanie Beck übernimmt die Verteidigung einer jungen Frau, die ihre Mutter umgebracht haben soll. Der Fall scheint klar, doch Stefanie zweifelt an der Schuld ihrer Mandantin.

Die Geschichte wird grösstenteils aus der Sich von Stefanie in der dritten Person erzählt. Einige kurze Kapitel werden aber auch aus der Sicht eines über lange Zeit Unbekannten geschildert. Die Protagonistin war mir durchaus sympathisch, auch wenn ich ihre Gedankengänge und Vorgehensweisen nicht immer nachvollziehen konnte. Im Verlauf der Geschichte entwickelt sich Stefanie stark und gefiel mir dadurch immer besser. Da der Leser keinen direkten Einblick in die Gedanken der anderen Personen erhält, fiel es mir teilweise etwas schwer, diese einzuschätzen.

Die Handlung ist sehr spannend aufgebaut und in sich logisch. Ich hatte zwar schon nach der ersten Begegnung mit dem Täter den Verdacht, dass er es sein könnte, und auch das Motiv war mir bald klar, trotzdem blieb der Krimi (in meinen Augen ist es eher ein Krimi als ein Thriller) bis zum Schluss spannend. Das Tempo zieht immer mehr an, und die Autorin schafft eine unheimliche Stimmung, die den Leser in ihren Bann zieht. Das Verhalten der Polizei jedoch konnte mich nicht überzeugen. So schlampig, wie da ermittelt wird, würde ein Fall vor Gericht bei einem guten Verteidiger niemals standhalten.

Obschon dies das erste veröffentlichte Buch über Stefanie Beck ist, gibt es immer wieder Rückblicke respektive Erinnerungen an Geschehnisse, die mehrere Monate davor abgelaufen sind. Dies erweckt den Eindruck, etwas verpasst zu haben. Dass die Autorin Leonie Haubrich der Protagonistin eine Vorgeschichte gibt ist grundsätzlich natürlich begrüssenswert, die Art, wie sie dargestellt wird fand ich jedoch teilweise etwas verwirrend.

Der Schreibstil der Autorin Leonie Haubrich lässt sich angenehm flüssig lesen und enthält viele anschauliche Metaphern, ohne allzu blumig zu werden.

Mein Fazit

Spannender und unterhaltsamer, wenn auch etwas vorhersehbarer Krimi, gerne mehr davon!





Rezensionsexemplar

Freitag, 29. Juli 2016

Sharj und das Wasser des Lebens


Bildquelle

von Audrey Harings

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 05.07.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 05.07.2016
  • Verlag : Books on Demand
  • ISBN: 9783741238918
  • Fester Einband 208 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

Literaturtest hat mir das Taschenbuch kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!


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Inhalt


Sharj ist eine Waise. Sie wurde von einer Pflegefamilie aufgenommen. Der Pflegevater trachtet ihr nach dem Leben, doch Sharj ahnt davon nichts. Eines Tages kommen sie und ihr bester Freund José in eine fantastische Welt. In dieser Welt sind sie Elfe und Drache. Ihre Mission ist,  den König und das Königreich zu retten. Werden sie es schaffen? Erlebe gemeinsam mit den beiden eine spannende Reise......


Meine Meinung


Sharj und José werden von einem sprechenden Hasen gebeten, den erkranken König Sloma zu retten. Kaum haben sie zugestimmt, befinden sie sich schon in einer fremden Welt – und auch in fremden Körpern…

Das grosse Schriftbild und die farbigen Illustrationen zeigen deutlich, dass „Sharj und das Wasser des Lebens“ ein Kinderbuch ist. Die Sprache ist eher einfach gehalten, sodass sie auch für junge, ungeübte Leser verständlich bleibt. Auf erfahrene Leser kann der Schreibstil mit den kurzen, einfach gehaltenen Sätzen jedoch etwas zäh wirken. Jedes Kapitel beginnt mit einem ganzseitigen bunten Bild, das die Kapitelhandlung zusammenfasst und auf dem auch zu erkennen ist, aus welcher Perspektive das jeweilige Kapitel erzählt wird.

Die Anzahl der Charaktere bleibt überschaubar, sodass auch jüngere Leser den Überblick behalten können. Zudem befindet sich am Anfang der Geschichte eine Auflistung aller Charaktere zusammen mit einem Portrait. Die Figuren sind, wie es bei Kinderbüchern nicht selten ist, eher grob gezeichnet. Sie sind klar gut oder klar böse, Nuancen dazwischen sucht man vergebens. Dabei sind die Bösen auch noch dumm und hässlich, die Guten dagegen klug und hübsch. Ältere Leser werden dies wohl wie ich etwas zu banal finden. Aufgefallen ist mir bei den Figuren besonders, dass die beiden Protagonisten zwar bereits 15 Jahre alt sind, auf mich aber deutlich jünger gewirkt haben und sich daher auch für jüngere Kinder als Identifikationsfigur eignen. 

Auch die Handlung richtet sich eher an jüngere, noch wenig geübte Leser, da sie doch sehr gradlinig verläuft und wenig Überraschungen bietet. Wer viel und oft liest, wird sich den Ablauf schon bald denken können.

Für Erwachsene hat das Buch zugegebenermassen etwas wenig zu bieten. Die Geschichte ist zwar unterhaltsam, bietet aber nichts Neues und die Figuren sind sehr klischeebeladen. Ich bin aber überzeugt, dass Kinder, die ja schliesslich die Zielgruppe dieses Buches sind, grossen Spass beim Lesen (oder vorgelesen bekommen) haben werden und empfehle es für die Alterskategorie bis etwa 10 Jahre gerne weiter (die Autorin gibt als Altersempfehlung 8-12 an, ich denke aber, mit 12 ist man schon etwas aus der Zielgruppe raus). Allzu jung oder sehr sensibel sollten die Leser oder Zuhörer dann aber doch nicht sein, vor allem in den Szenen in der realen Welt kann es für empfindliche Gemüter doch etwas erschreckend zu und her gehen.

Mein Fazit

Schönes Fantasy-Märchen für Kinder – für Erwachsene etwas zu einfach gehalten.






Rezensionsexemplar


Mittwoch, 27. Juli 2016

Bleiche Knochen


Bildquelle

von Gay Longworth
übersetzt durch Karl-Heinz Ebnet

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.10.2004
  • Aktuelle Ausgabe : 01.05.2006
  • Verlag : Droemer Knaur
  • ISBN: 9783426634202
  • Flexibler Einband 504 Seiten
  • Sprache: Deutsch

Dieses Buch ist vergriffen und nur noch gebraucht erhältlich.


Bücher der Reihe:
Bleiche Knochen
Haut und Knochen


Inhalt


Aus den schwarzen Fluten der Themse wird das Skelett einer verwesten Leiche geborgen. Schädel sowie Gliedmaßen fehlen komplett. Am Tatort befindet sich nicht viel außer einer toten Qualle. Quallen in der Themse? Detective Inspector Jessie Driver vermutet zunächst einen Scherz ihrer eifersüchtigen Kollegen, die ihr wegen ihrer forschen Zunge und ihrer ungewöhnlichen Methoden eine Lektion erteilen wollen. Doch dann entpuppt sich die vermeintliche Qualle als Silikonimplantat der Ehefrau des berühmten Popstars P. J. Dean ...
(Quelle: Amazon)


Meine Meinung


Nachdem in der Themse ein Skelett ohne Kopf, Hände und Füsse gefunden wird, übernimmt die junge Polizistin Jessie Driver den Fall. Im Gegensatz zu ihren Kollegen glaubt sie nicht an einen Unfall und soll bald recht behalten…

Die Geschichte wird in erster Linie aus der Sicht der Polizistin Jessie Driver erzählt. Auch wenn ich nicht mit jeder ihrer Entscheidungen einverstanden war, so war sie mir doch grundsätzlich sympathisch und ich konnte mich gut in sie hineinfühlen. Allerdings erschien sie mir fast zu sehr als „Superheldin ohne Fehl und Tadel“, egal was passiert, sie übersteht alles ohne einen Kratzer, was doch ziemlich unglaubwürdig wirkt. Auch die anderen Figuren sind ziemlich klischeebehaftet, kaum eines wird ausgelassen.

Die Handlung ist zwar interessant herausgearbeitet, konnte mich aber nicht restlos überzeugen. Immer wieder ergeben sich kleine Details, die unstimmig wirken, und auch die Überführung des Täters endet schlussendlich in einem reinen Rätselraten. Die Autorin Gay Longworth versuchte zudem für meinen Geschmack zu viele Nebenstränge in die Handlung einzubauen, die mehr Verwirrung als Unterhaltung gebracht haben.

Obschon das Buch von der optischen Aufmachung her wie ein Thriller daherkommt (auch wenn es vom Verlag nicht ausdrücklich so bezeichnet wird), würde ich es eher einen Krimi nennen, der Nervenkitzel ist in meinen Augen zu wenig ausgeprägt, um als Thriller durchzugehen, und auch das Erzähltempo ist grösstenteils eher geruhsam. Gegen Schluss kommt dann doch noch etwas Aufregung auf, aber für mich nicht genug, um einen reinrassigen Thriller aus dem Buch zu machen.

Mein Fazit

Durchaus interessanter und spannender Krimi mit klischeehaften Figuren, das Cover täuscht etwas über den Inhalt.








Montag, 25. Juli 2016

Lügenmauer


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von Barbara Bierach

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 15.07.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 15.07.2016
  • Verlag : Ullstein Taschenbuch Verlag
  • ISBN: 9783548613062
  • Flexibler Einband 288 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

Der Ullstein Taschenbuch Verlag und Vorablesen haben mir das Taschenbuch kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!


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Inhalt


Irland, die grüne Insel. Voller Mythen, Dichter und Musik. Doch Emma Vaughan, Inspector bei der Mordkommission in Sligo an der verregneten irischen Nordwestküste, kriegt von diesem Irland der Touristenbüros nicht viel mit. Als Protestantin und geschiedene, alleinerziehende Mutter weckt sie in einem zutiefst katholischen, männlichen Polizeicorps meist nur Misstrauen. Ausgerechnet in dem Mord an einem hochrangigen Mitglied der Kirche soll Emma ermitteln. Die Spur führt in ein Kloster, in dem in den Sechzigerjahren junge Mütter ihre unehelichen Kinder zur Welt brachten. Ein dunkles Kapitel der irischen Geschichte. Was aber passierte mit den Kindern? Emmas Fragen treffen nur auf eisiges Schweigen. Um der unglaublichen Wahrheit auf die Spur zu kommen, muss Emma sich auch den Geistern ihrer eigenen Vergangenheit stellen.
(Quelle: Ullstein)


Meine Meinung


Im irischen Sligo wird ein pensionierter Militärpfarrer ermordet. Hat der Mord religiöse Gründe, steckt die IRA dahinter oder ist das Motiv im Privatleben des Ermordeten zu suchen?

Die Handlung ist in drei Stränge aufgeteilt, die zu verschiedenen Zeiten spielen. Schon bald konnte ich erahnen, wie die drei Stränge zusammenhängen, was dann auch bestätigt wurde. Der Hauptstrang wird dabei aus der Sicht der Polizistin Emma erzählt, die beiden anderen aus der Sicht zwei anderer auf gewisse Art am Fall beteiligten Frauen. Das Erzähltempo ist eher geruhsam, wer atemberaubende Spannung sucht wird hier nicht glücklich.

Mit der Hauptprotagonistin Emma wurde ich nicht wirklich warm. Sie ist tablettenabhängig, stellt das aber nie in Frage und sieht auch kein Problem darin. Zudem ist sie immer schlecht gelaunt und allgemein ziemlich unfreundlich. Ich glaube nicht, dass ich mit ihr gut auskommen würde. Auch die anderen Figuren waren mir mit wenigen Ausnahmen nicht wirklich sympathisch.

Etwas gestört hat mich das ewige Herumgereite auf der Religion der Beteiligten. Immer wieder wird erwähnt, dass dieser und jener protestantisch sei, die andere aber Katholikin. Dass dies Mitte des 20. Jahrhunderts noch eine grosse Rolle spielte glaube ich gerne, aber das Buch spielt 2005. Ist Irlands „Normalbevölkerung“ wirklich noch so versessen auf die Religion?

Während die Eigenheiten der irischen Bevölkerung eine grosse Rolle im Buch spielen, gerät die wunderschöne irische Landschaft ziemlich in den Hintergrund. Wer in Gedanken über satte grüne Wiesen streifen will, sollte sich anderweitig umsehen. Dafür enthält der Krimi aber sehr viele interessante Informationen über die neuere irische Geschichte, die die gesamte Handlung in einen komplexen Kontext setzen.

Die Stimmung ist recht düster gehalten, als „Feelgood-Lektüre“ eignet sich „Lügenmauer“ daher nicht wirklich. Trotz der nicht wirklich grossen Spannung hat mich der Krimi aber ordentlich unterhalten und zum Nachdenken gebracht.

Mein Fazit

Geruhsamer Krimi mit nicht wirklich sympathischen Figuren.




Rezensionsexemplar

 

Samstag, 23. Juli 2016

Allegiant / Die Bestimmung - Letzte Entscheidung


Bildquelle

von Veronica Roth

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 22.10.2013 
  • Aktuelle Ausgabe : 22.10.2013
  • Verlag : Katherine Tegen Books
  • ISBN: 9780062024060
  • Fester Einband 544 Seiten
  • Sprache: Englisch

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Deutsche Ausgabe vom cbt Verlag
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Bücher der Reihe:
Divergent 
Insurgent
Allegiant


Inhalt


Die Fraktionen haben sich aufgelöst und Tris und Four erfahren, dass ihr ganzes Leben eine Lüge ist: Es gibt eine Welt außerhalb ihrer Stadt, außerhalb des Zauns. Für Tris und Four steht fest, dass sie diese neue Welt erkunden wollen. Gemeinsam. Doch sie müssen erkennen, dass die Lüge hinter dem Zaun größer ist, als alles, was sie sich vorstellen konnten, und die Wahrheit stellt ihr Leben völlig auf den Kopf. Als Tris dann auch noch die letzte Entscheidung treffen muss, kommt alles ganz anders als gedacht ... Der atemberaubende Abschluss der Trilogie.
(Quelle: cbt)


Meine Meinung


Während die Fraktionslosen in Chicago die Macht ergriffen haben und bereit sind, für ihre Ziele über Leichen zugehen, machen Tris und ihre Freunde auf den Weg, ausserhalb der Stadt eine gewaltfreie Lösung zu finden.

Während die ersten beiden Bände der Reihe ausschliesslich in Tris‘ Ich-Perspektive in der Gegenwart erzählt wurde, wechseln sich hier Tris und Tobias ab. Dies hat mich öfters verwirrt, da zwar zu Beginn jedes Kapitels als Überschrift festgehalten wird, wer gerade erzählt, ich jedoch Kapitelüberschriften nur selten lese, meine Augen springen jeweils automatisch gleich zum Text. So dauerte es teilweise mehrere Seiten, bis ich wirklich begriffen hatte, nun aus Tobias‘ Ich-Perspektive zu lesen (von der verwendeten Sprache her klingen beide Ich-Progatonisten genau gleich), und schon war das Kapitel um und die Perspektive hat wieder gewechselt. Ich hätte es bevorzugt, wenn auch „Allegiant“ ausschliesslich aus einer Perspektive erzählt worden wäre, auch wenn ich die Gründe für die Aufteilung nachvollziehen kann. Zudem wirkt Tobias aus der Ich-Perspektive ziemlich verändert, zeigt Eigenschaften, die kaum mehr etwas mit der Figur zu tun haben, die wir vor zwei Bänden kennengelernt haben. So hat er doch den einen oder anderen Sympathiepunkt bei mir eingebüsst.

Die Handlung fand ich auch beim dritten Teil der Reihe grundsätzlich immer noch sehr spannend, das Buch konnte mich aber nicht mehr so packen wie die ersten beiden. Schon früh werden die drängensten Fragen aus den beiden vorhergehenden Bänden beantwortet (und dabei auch einige vermeintliche Logiklöcher gestopft, die manche Rezensenten bemängelt hatten), was aber bei mir dazu führte, dass der Reiz der Reihe stark nachliess. Dennoch bleiben noch einige Fragen offen, die die Autorin Veronica Roth offenbar nicht zu beantworten gedenkt. Zudem wirkten manche der Erklärungen nun wirklich etwas gar weit hergeholt. Auch mehrere (in meinen Augen unnötige) Todesfälle, die ich so nun wirklich nicht erwartet hätte, trübten etwas das Bild, insbesondere, da sie doch ziemlich kurz und lieblos abgehandelt wurden.

Wie auch die beiden vorhergehenden Bände liess sich auch Allegiant flüssig lesen, wobei ich wie erwähnt durch die häufigen Perspektivenwechsel teilweise ins Stocken geriet. Einige Szenen sind etwas gar lang geraten, wodurch die Lektüre stellenweise etwas zäh wurde, andere Szenen wurden dann aber etwas gar schnell abgehandelt.

Mein Fazit

Durch das frühe Beantworten (fast) aller Fragen kann die Spannung nicht mehr mit den Vorgängern mithalten. 





Donnerstag, 21. Juli 2016

Die Frau am Fenster


Bildquelle

von Roger Graf

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 31.03.2008
  • Aktuelle Ausgabe : 31.03.2008
  • Verlag : Pendragon
  • ISBN: 9783865329950
  • Flexibler Einband 416 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

Dieses Buch ist vergriffen und nur noch gebraucht erhältlich.



Inhalt


In einem Waldstück in der Nähe von Zürich wird ein junger Bankangestellter ermordet aufgefunden. Kurz darauf geschieht ein weiterer Mord. Als einziges Indiz dient der Fahndungsgruppe eine Plastikuhr, die der Täter an beiden Tatorten zurückgelassen hat, eingestellt auf 11 Uhr 15. Eine Mitteilung vom Täter? Aber wie ist sie zu deuten?
(Quelle: Amazon)


Meine Meinung


Ein Bankmitarbeiter wird beim Joggen erschlagen. Auf den Täter und das Motiv gibt es zunächst keinerlei Hinweise. Als Tags darauf auch ein stadtbekannter Alkoholiker ermordet wird, offenbar vom gleichen Täter, machen sich Damian Stauffer und sein Team auf die Suche nach Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Opfern.

Die Geschichte wird in erster Linie aus Sicht einer der Ermittler erzählt. Da das Ermittlerteam sehr gross ist, hatte ich oft Mühe, anhand der Namen (meist wird nur der Nachname erwähnt) einzuordnen, von wem gerade die Rede war. Ausser dem Teamleiter Stauffer, der als Hauptermittler in diesem Krimi im Mittelpunkt steht und durch den Leser zwischendurch auch nach Hause begleitet wird, blieben die anderen Polizisten für mich ziemlich konturlos.

Die Handlung ist spannend aufgebaut und lässt sowohl Leser wie auch Ermittler über lange Zeit über die Hintergründe der Tat und auch den Täter im Dunkeln. Erst nach und nach ergeben sich aus den Spuren klare Hinweise auf Motiv und Täter.

Obschon der Autor Roger Graf Schweizer ist, fehlt mir bei diesem Krimi das typische Schweiz-Feeling. Das fängt schon bei der Sprache an, die klar auf den deutschen Markt ausgerichtet ist. So wird das Spiel Mensch-ärgere-dich-nicht erwähnt, das in der Schweiz jedoch Eile-mit-Weile heisst. Zudem nennt Graf die Strassenbahn „die Tram“, in der Schweiz ist es aber sächlich, „das Tram“. Auch die Dialoge sind sehr „deutsch“, ohne schweizer Unterton. Daher empfand ich das Buch nicht wirklich als Regionalkrimi, auch wenn die Stadt Zürich und ihre Umgebung immer wieder erwähnt werden.

Der Schreibstil des Autors Roger Graf liest sich angenehm flüssig, durch die sehr eng bedruckten Seiten (bei einem anderen Verlag hätte das Buch wohl weit über 500 Seiten erhalten anstelle der 416) las ich dann aber doch einiges länger, als ich erwartet hatte. Roger Graf ist in der Schweiz vor allem für seine Hörspielreihe um den Privatdetektiven Philip Maloney bekannt. Wer hier einen ähnlichen Stil erwartet, wird enttäuscht. „Die Frau am Fenster“ ist deutlich realistischer und auch ernster als Maloney.

Mein Fazit

Spannend, aber die Figuren bleiben grösstenteils blass und der Lokalkolorit fehlt.





Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 46, ein Buch aus einem Indie-Verlag

Dienstag, 19. Juli 2016

Night Falls - Du kannst dich nicht verstecken


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von Jenny Milchman
übersetzt durch Marie Rahn

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 15.07.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 15.07.2016
  • Verlag : Ullstein Taschenbuch Verlag
  • ISBN: 9783548287553
  • Flexibler Einband 480 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

Der Ullstein Taschenbuch Verlag und Vorablesen haben mir das Taschenbuch kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!


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Inhalt


Sandra hat alles. Ein Traumhaus mitten in der Natur. Einen Mann, der sie auf Händen trägt. Eine 15-jährige Tochter, ihr großes Glück. Bis aus dem Traum ein Alptraum wird: Zwei Fremde dringen in ihr Haus ein, schlagen ihren Mann brutal nieder und nehmen Mutter und Tochter als Geiseln. Draußen tobt ein Schneesturm. Es gibt keinen Ausweg. Schon gar nicht für Sandra. Denn sie kennt einen der Männer — und wollte ihn um jeden Preis vergessen.
(Quelle: Ullstein)


Meine Meinung


Sandy führt von aussen betrachten ein perfektes Leben und lebt mit Mann, Tochter und Hund in einem grossen Haus. Als zwei Gefängnisausbrecher in ihr Haus eindringen und die Familie als Geiseln nehmen, verändert sich diese perfekte Welt, denn einer der Einbrecher ist kein Unbekannter für Sandy…

Die Geschichte wird aus wechselnder Perspektive erzählt. Die Hauptprotagonisten sind Sandy und der im Klappentext erwähnte Einbrecher, aber auch andere Figuren kommen zur Sprache, bis hin zum Familienhund (kein Witz, einige Kapitel werden tatsächlich aus der Sicht des Hundes McLean beschrieben). Dabei wird die Geschichte in zwei Handlungsstränge aufgeteilt, einer spielt in der Gegenwart und beschreibt die Geiselnahme, der andere in der Vergangenheit und erklärt, woher sich Sandy und der Einbrecher kennen und wie es zu der Tat kam. Nach jedem Kapitel gibt es einen Perspektiven- und öfters auch gleich Szenenwechsel. Dies hat es mir etwas schwer gemacht, so richtig in die Geschichte einzutauchen, da ich mich alle paar Seiten wieder rausgerissen fühlte.

Was das im Klappentext angedeutete Verhältnis zwischen Sandy und einem der Einbrecher anbelangt, wird leider schon sehr früh klar, woher die beiden sich kennen. Die Autorin Jenny Milchman versuchte da wohl, geheimnisvoll zu bleiben, für mich war es jedoch ab dem ersten Hinweis offensichtlich, was auch etwas auf die Spannung geschlagen hat. Die Beziehung zwischen den Beiden bildet das Hauptthema des Buchs, womit das Erzähltempo ziemlich geruhsam bleibt. Der Einbruch bildet zwar die eigentliche Rahmenhandlung, der thematische Kern ist dann aber doch eine Art Beziehungsdrama.

Die Protagonistin Sandy erschien mir zu Beginn ziemlich hysterisch (welche erwachsene Frau wartet im Winter vor der Haustüre, wenn Ehemann und Tochter nach ihrem Arbeits-/Schultag nach Hause kommen?), was im Laufe der Geschichte nur bedingt gebessert hat. Auch in Sachen Kindererziehung sollte sie es eigentlich besser wissen, wie sich im Laufe der Geschichte zeigt. Die anderen Figuren waren mit entweder recht bis zutiefst unsympathisch, oder ich erfuhr zu wenig von ihnen, um mir eine wirklich Meinung bilden zu können.

Der Schreibstil der Autorin ist mir weder im positiven noch im negativen Sinn besonders aufgefallen. Das Buch liess sich flüssig lesen, auch wenn für meinen Geschmack die Passagen über den Einbruch und die Geiselnahme etwas gar langatmig geraten sind und Spannung eher bei den Rückblicken aufkam.

Mein Fazit

Stellenweise etwas gar langatmig und mehr Familiendrama als Thriller. 




Rezensionsexemplar

Montag, 18. Juli 2016

Insurgent / Die Bestimmung - Tödliche Wahrheit


Bildquelle

von Veronica Roth

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.05.2012
  • Aktuelle Ausgabe : 01.05.2012
  • Verlag : Katherine Tegen Books
  • ISBN: 978-0062127846 
  • Flexibler Einband: 544 Seiten

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Deutsche Ausgabe vom cbt Verlag
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Bücher der Reihe:
Divergent 
Insurgent
Allegiant



Inhalt


Drei Tage ist es her, seit die Ken mithilfe der ferngesteuerten Ferox-Soldaten unzählige Altruan umgebracht haben. Drei Tage, seit Tris' Eltern starben. Drei Tage, seit sie selbst ihren Freund Will erschossen hat – und aus Scham und Entsetzen darüber schweigt. Mit den überlebenden Altruan haben Tris und Tobias sich zu den Amite geflüchtet – doch dort sind sie nicht sicher, denn der Krieg zwischen den Fraktionen hat gerade erst begonnen. Wieder einmal muss Tris entscheiden, wo sie hingehört – selbst wenn es bedeutet, sich gegen die zu stellen, die sie am meisten liebt. Und wieder einmal kann es nur Tris in ihrer Rolle als Unbestimmte gelingen, die Katastrophe abzuwenden...
(Quelle:cbt)


Meine Meinung


„Insurgent“ ist der zweite Teil der „Divergent“-Trilogie und baut direkt auf dem ersten Band auf. Ohne Vorkenntnisse wird das Verständnis daher schwierig, daher empfehle ich, unbedingt zunächst den ersten Band zu lesen. Da im zweiten Band keine einführende Zusammenfassung der Geschehnisse aus dem ersten Teil enthalten ist, ist es empfehlenswert, zwischen den einzelnen Bänden keine allzu lange Pause einzulegen. 

Der zweite Band der Reihe bringt nur wenige neue Figuren, baut aber die Welt, in der die Geschichte spielt, auf interessante Weise weiter auf. Viele der Fragen, die sich mir während der Lektüre des ersten Bandes „Divergent“ gestellt haben, werden hier beantwortet oder zumindest wird eine Antwort im Abschlussband in Aussicht gestellt, wobei natürlich auch neue Fragen aufgeworfen werden. 

Zum ersten Band habe ich in vielen Rezensionen den Vorwurf gelesen, das Verhalten von Tris gegen Ende des Buches sei nicht nachvollziehbar, sie müsse nach dem Erlebten eigentlich komplett traumatisiert sein. Dieser Vorwurf wurde in meinen Augen zu früh geäussert. In „Insurgent“ wird klar, dass Tris keineswegs so leicht über alles hinwegkommt, wie manche zunächst gedacht haben. Ständig wird sie mit Erinnerungen an die Geschehnisse konfrontiert und verzweifelt fast an sich selbst. Durch die Ich-Perspektive in der Gegenwart kann der Leser tiefe Einblicke in ihr Inneres nehmen und stellt dabei fest, dass Tris doch nicht alles so einfach hinter sich lassen kann, wie zunächst gedacht. Dies macht sie zu einem komplexen Charakter, auch wenn ich ihr Verhalten nicht immer nachvollziehen oder gutheissen konnte. 

Auch die anderen Figuren entwickeln sich in diesem Band weiter und zeigen komplexe Züge, auch wenn perspektivenbedingt der Einblick in ihre Gedanken und Gefühle nur von aussen aus Tris' Sicht geschehen kann. 

Die Handlung bleibt weiterhin spannend, auch wenn „Divergent“ zugegebenermassen stellenweise etwas langatmig wirkt und das Tempo weniger hoch ist als im ersten Band. Dennoch hat mich die Geschichte auch hier wieder gepackt, sodass ich das Buch kaum weglegen konnte. 

Wie auch schon der erste Band hat mich auch dieser Teil der Reihe begeistert. Ich empfehle die Trilogie daher gerne an Jugendliche und Erwachsene Fans von Dystopien weiter. Stellenweise ist das Buch jedoch recht brutal, allzu sensibel sollte der Leser daher nicht sein. 

Mein Fazit

Packende Dystopie mit komplexen Figuren.





Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 55, ein Buch mit mindestens 500 Seiten

Samstag, 16. Juli 2016

Das Geheimnis um die Seelenpest



Bildquelle
von Jürgen Seidel

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.02.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 01.02.2016
  • Verlag : Beltz, J
  • ISBN: 9783407789570
  • Flexibler Einband 292 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


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Inhalt


London 1521: Eine Serie von mysteriösen Selbstmorden versetzt die Stadt in Aufruhr. Junge Schüler hinterlassen Abschiedsbriefe, in denen sie erklären, Gott habe sie verlassen. Hinter vorgehaltener Hand spricht man von einer Seelenpest. Andrew und seine Freunde begeben sich auf die Spuren dieser rätselhaften Todesfälle. Mit detektivischem Spürsinn lüften die Schüler Geheimnisse, die hohe Kreise lieber im Verborgenen halten möchten. Ein packender Kriminalroman aus der Zeit, in der Luther die katholische Kirche herausforderte.
(Quelle: Beltz)


Meine Meinung


In England im 16. Jahrhundert sterben immer mehr Jugendliche durch eigene Hand. Es wird eine Krankheit vermutet, eine „Seelenpest“, durch die die Jugendlichen den Glauben an Gott verlieren und keinen Sinn mehr in ihrem Leben sehen. Was steckt hinter dieser „Seelenpest“?

Während die inhaltliche Zusammenfassung im Klappentext durchaus einen wichtigen Aspekt der Handlung des Buches zusammenfasst, dreht sich doch ein grosser Teil der Geschichte nicht um die geheimnisvollen Selbstmorde, sondern um die Liebesgeschichte zwischen dem Schüler Andrew und der Tochter eins reichen Mannes, der diese Beziehung nicht gutheisst. Während der Krimi-Teil recht spannend war, fand ich die Liebesgeschichte zum Gähnen langweilig. Da die nicht weniger Platz einnimmt als der Kriminalfall, hat sie mir ehrlich gesagt das Buch ziemlich versaut.

Die Geschichte wird aus wechselnder Perspektive erzählt, jedoch konnte ich zu keiner der Figuren eine Verbindung aufbauen, sie blieben mir durchgehend ziemlich egal. Am Schreibstil des Autors Jürgen Seidel habe ich nichts auszusetzen, dennoch las sich das Buch recht zäh, da erst gegen Schluss klar wurde, worauf die Handlung überhaupt hinauslief.

Trotz eigentlich spannender Idee konnte mich „Das Geheimnis um die Seelenpest“ nicht packen, weiterempfehlen möchte ich das Buch daher nicht.


Mein Fazit

Die zähe Nebenhandlung nimmt leider zu viel Platz ein.






Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 4, ein Buch mit einem überwiegend gelben oder orangen Cover

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