Montag, 25. Juli 2016

Lügenmauer


Bildquelle

von Barbara Bierach

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 15.07.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 15.07.2016
  • Verlag : Ullstein Taschenbuch Verlag
  • ISBN: 9783548613062
  • Flexibler Einband 288 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

Der Ullstein Taschenbuch Verlag und Vorablesen haben mir das Taschenbuch kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!


Leseprobe
Kaufen?


Inhalt


Irland, die grüne Insel. Voller Mythen, Dichter und Musik. Doch Emma Vaughan, Inspector bei der Mordkommission in Sligo an der verregneten irischen Nordwestküste, kriegt von diesem Irland der Touristenbüros nicht viel mit. Als Protestantin und geschiedene, alleinerziehende Mutter weckt sie in einem zutiefst katholischen, männlichen Polizeicorps meist nur Misstrauen. Ausgerechnet in dem Mord an einem hochrangigen Mitglied der Kirche soll Emma ermitteln. Die Spur führt in ein Kloster, in dem in den Sechzigerjahren junge Mütter ihre unehelichen Kinder zur Welt brachten. Ein dunkles Kapitel der irischen Geschichte. Was aber passierte mit den Kindern? Emmas Fragen treffen nur auf eisiges Schweigen. Um der unglaublichen Wahrheit auf die Spur zu kommen, muss Emma sich auch den Geistern ihrer eigenen Vergangenheit stellen.
(Quelle: Ullstein)


Meine Meinung


Im irischen Sligo wird ein pensionierter Militärpfarrer ermordet. Hat der Mord religiöse Gründe, steckt die IRA dahinter oder ist das Motiv im Privatleben des Ermordeten zu suchen?

Die Handlung ist in drei Stränge aufgeteilt, die zu verschiedenen Zeiten spielen. Schon bald konnte ich erahnen, wie die drei Stränge zusammenhängen, was dann auch bestätigt wurde. Der Hauptstrang wird dabei aus der Sicht der Polizistin Emma erzählt, die beiden anderen aus der Sicht zwei anderer auf gewisse Art am Fall beteiligten Frauen. Das Erzähltempo ist eher geruhsam, wer atemberaubende Spannung sucht wird hier nicht glücklich.

Mit der Hauptprotagonistin Emma wurde ich nicht wirklich warm. Sie ist tablettenabhängig, stellt das aber nie in Frage und sieht auch kein Problem darin. Zudem ist sie immer schlecht gelaunt und allgemein ziemlich unfreundlich. Ich glaube nicht, dass ich mit ihr gut auskommen würde. Auch die anderen Figuren waren mir mit wenigen Ausnahmen nicht wirklich sympathisch.

Etwas gestört hat mich das ewige Herumgereite auf der Religion der Beteiligten. Immer wieder wird erwähnt, dass dieser und jener protestantisch sei, die andere aber Katholikin. Dass dies Mitte des 20. Jahrhunderts noch eine grosse Rolle spielte glaube ich gerne, aber das Buch spielt 2005. Ist Irlands „Normalbevölkerung“ wirklich noch so versessen auf die Religion?

Während die Eigenheiten der irischen Bevölkerung eine grosse Rolle im Buch spielen, gerät die wunderschöne irische Landschaft ziemlich in den Hintergrund. Wer in Gedanken über satte grüne Wiesen streifen will, sollte sich anderweitig umsehen. Dafür enthält der Krimi aber sehr viele interessante Informationen über die neuere irische Geschichte, die die gesamte Handlung in einen komplexen Kontext setzen.

Die Stimmung ist recht düster gehalten, als „Feelgood-Lektüre“ eignet sich „Lügenmauer“ daher nicht wirklich. Trotz der nicht wirklich grossen Spannung hat mich der Krimi aber ordentlich unterhalten und zum Nachdenken gebracht.

Mein Fazit

Geruhsamer Krimi mit nicht wirklich sympathischen Figuren.




Rezensionsexemplar

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...