Dienstag, 29. November 2016

Versiegelt


Bildquelle

von Alex Kava
übersetzt durch Sabine Schilasky

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 14.11.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 14.11.2016
  • Verlag : Diana
  • ISBN: 9783453358553
  • Flexibler Einband 352 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

Der Diana Verlag hat mir das Taschenbuch kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!


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Bücher der Reihe:
Todesflehen
Versiegelt


Inhalt


Als Ryder Creed zu einem verheerenden Erdrutsch gerufen wird, entscheidet jede Sekunde zwischen Leben und Tod. Mit seinem Spürhund durchkämmt er das verwüstete Gelände und stößt auf die Leiche eines Mannes. Doch der fiel nicht den Naturgewalten zum Opfer, sondern wurde offensichtlich erschossen. Gemeinsam mit FBI-Profilerin Maggie O’Dell ermittelt Ryder Creed in dem Fall – ohne zu ahnen, dass die tödlichsten Geheimnisse noch in der Tiefe auf sie warten …
(Quelle: Diana)


Meine Meinung


Der Hundeführer Ryder Creed wird mit seinen Suchhunden zu einem Bergrutsch gerufen, um Überlebende zu finden. Erst spät merkt er, dass es seinen Auftraggebern nicht darum geht, Menschenleben zu retten…

„Versiegelt“ ist der zweite Thriller von Alex Kava um den Hundeführer Ryder Creed und der dritte insgesamt, in dem Creed vorkommt (die Einführung geschah in einem Maggie O’Dell Thriller, die in den Creed Romanen auch vorkommt, aber nicht mehr die Hauptrolle spielt). Die Bücher sind jeweils in sich abgeschlossen, sodass sie auch einzeln gelesen werden können. Allerdings könnten dann die Figuren etwas blass erscheinen, da sich deren Entwicklung über lange Zeit hinzieht und in den einzelnen Bänden jeweils nicht viel davon zu merken ist.

Die Hauptrolle in „Versiegelt“ spielt – wie könnte es anders sein, Ryder Creed. Die Geschichte wird daher zu einem grossen Teil aus seiner Perspektive in der dritten Person erzählt. Da sie aber aus mehreren Handlungssträngen aufgebaut ist, wird auch immer wieder die Perspektive anderer Figuren gewählt, um andere Szenen oder Sichtweisen zu zeigen. Ryder, dem ich nun schon zum dritten Mal begegnet bin, ist mir grundsätzlich sympathisch, erscheint mir stellenweise jedoch etwas zu perfekt um glaubwürdig zu sein. Natürlich sieht er unglaublich toll aus, nicht wie ein Laufstegmodel sondern eher Typ Naturbursche, dazu ist er intelligent, humorvoll und würde sein Leben geben um die zu retten, die ihm am Herzen liegen (allen voran natürlich seine Hunde). Ein toller Mann – und gerade deshalb konnte er mich nicht zu 100% überzeugen. Ein paar Ecken und Kanten würden ihm gut tun.

Was die Handlung anbelangt geht die Autorin Alex Kava hier ungewohnte Wege. Während ihre Thriller sich üblicherweise um einen Serienmörder drehen, der es früher oder später auf die Ermittler persönlich abgesehen hat, fehlt dieser Aspekt hier komplett. Korruption und Verschwörungen bis in höchste Kreise dominieren hier die Handlung. Dementsprechend geht es auch verhältnismässig „blutarm“ zu und her. Normalerweise ist das für mich nicht zwingend ein Problem, aber hier hatte ich aufgrund der bisherigen Bücher, die ich von der Autorin gelesen habe, andere Erwartungen an das Buch und wurde daher ein bisschen enttäuscht. Auch die Auflösung konnte mich nicht begeistern. Der direkte Täter wird schlicht aus dem Ärmel geschüttelt und in wenigen Sätzen wieder aus dem Bild geschafft, was mit den Hintermännern schlussendlich passiert, bleibt unklar. So liess mich „Versiegelt“ etwas unbefriedigt zurück. Der Schreibstil von Alex Kava liess sich wie immer flüssig lesen, ohne irgendwie auffällig zu sein. Wer jedoch kein Englisch spricht, wird mit der Lektüre eventuell etwas Mühe haben, da der Text mit englischen Begriffen und Abkürzungen gespickt ist, die nicht immer übersetzt werden.

Mein Fazit

Nicht schlecht, aber anders als ich es von der Autorin erwartet hätte. 






Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 6, ein Buch, das Dich traurig oder nachdenklich gemacht hat. Ich will nicht zu viel zur Handlung spoilern, aber der "rote Faden" hat mich doch recht erschüttert, vorallem, da er gemäss Nachwort auf wahren Begebenheiten beruht...


Rezensionsexemplar


Montag, 28. November 2016

[Hörbuch] Das magische Messer


Bildquelle

von Philip Pullman
übersetzt durch Wolfram Ströle
gelesen von Rufus Beck
  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 17.04.2008
  • Aktuelle Ausgabe : 17.04.2008
  • Verlag : Silberfisch
  • ISBN: 9783867420181
  • Audio CD
  • Sprache: Deutsch


Hörprobe
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Bücher der Reihe:
Der goldene Kompass
Das magische Messer
Das Bernstein-Teleskop



Inhalt


Vor vielen Jahren verschwand Wills Vater spurlos auf einer Expedition in den hohen Norden. Auf der Suche nach ihm gerät Will zufällig durch ein Fenster in eine andere Welt. Dort begegnet er Lyra, die eine lange Odyssee hinter sich hat und das Geheimnis des "Staubes" ergründen will. Im Turm der Engel wollen WIll und Lyra Antworten auf ihre Fragen finden. Stattdessen gewinnt Will ein magisches Messer. Er besitzt ungeahnte Kräfte, kann Materie teilen und Türen in andere Welten schneiden. Doch das Messer ist mit Wills Schicksal noch auf eine andere Weise von größter Tragweite verbunden ...
(Quelle: Silberfisch)


Meine Meinung


„Das magische Messer“ ist der zweite Band der „His dark Materials“-Trilogie und braucht zum Verständnis zwingend Vorkenntnisse. Als Einzellektüre eignet er sich daher nicht.

Nachdem der erste Band der Reihe „Der goldene Kompass“ noch ziemlich geradelinig aufgebaut war, wird die Handlung in „Das magische Messer“ merklich komplexer und ist in mehrere Handlungsstränge aufgeteilt, die abwechselnd erzählt werden. Neben Lyra, die bereits aus dem ersten Band bekannt ist, kommt als Protagonist nun auch der etwas gleichaltrige Will dazu, der ebenfalls aus Oxford stammt, aber aus einem anderen als dem, das Lyra kennt. Will kommt aus einer anderen Welt, aus der unseren.

Während ich Lyra immer noch nicht wirklich leiden kann, konnte ich mich mit Will schnell anfreunden. Er blieb zwar über die gesamte Geschichte hinweg recht blass und eigenschaftslos, war aber neben Lyra erfrischend un-nervig (manchmal reicht das schon, um eine Figur zu mögen).

Die Handlung selbst konnte mich auch hier wieder packen, obschon ich dazu anmerken möchte, dass das Buch weniger in sich abgeschlossen ist als der Vorgänger. Während man „Der goldene Kompass“ im Grunde auch als Einzelband lesen könnte, ist „Das magische Messer“ klar in die Mitte der Trilogie eingebettet und ergibt ohne die beiden anderen Bände nur wenig Sinn. Deutlich stärker als noch im ersten Band ist hier zudem die Religion zu spüren, respektive die Kritik des Autors Philipp Pullman an der Religion. Ob dies in einem in erster Linie auf (jüngere) Jugendliche ausgerichteten Roman so passend ist, sei dahingestellt, vor allem, da der Autor Religion pauschal mit Gott gleichzustellen scheint.

Auch bei diesem Band konnte mich die Hörbuchversion nicht überzeugen. Rufus Beck spricht viele Figuren übertrieben quietschig-hoch, vor allem Kinder, Frauen und Daemonen, die mehr als die Hälfte aller Figuren ausmachen… Ebenso negativ aufgefallen ist mir die ungleiche Verteilung von Sprechpausen. Innerhalb eines Kapitels liest Rufus Beck selbst bei einen Szenenwechsel gleich ohne Pause weiter, was es schwer macht, überhaupt zu bemerken, dass da gerade eine andere Welt mit einer anderen Perspektive zum Zug kommt. Zwischen den Kapiteln ist die Pause hingegen dermassen lang, dass ich öfters kontrolliert habe, ob ich aus Versehen meinen Player ausgeschaltet habe…

Auch im zweiten Band der Reihe geht es stellenweise wieder recht brutal zu, sodass ich das Buch für sehr junge oder sensible Leser nicht empfehlen möchte.

Mein Fazit

Spannende Handlung, aber für meinen Geschmack zu viel Religion






Samstag, 26. November 2016

Verworrende Pfade - Das Erbe der Drachenkriege 4


Bildquelle

von Philip Benzin

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 06.11.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 06.11.2016
  • Verlag : Selbstverlag
  • ISBN: B01MTK001V
  • E-Buch Text: 201 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

Der Autor Philip Benzin hat mir das eBook im Rahmen einer Lovelybooks-Leserunde kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!


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Bücher der Reihe:
Magische Verwicklungen
Marathum
Xenobias' Fluch
Verworrende Pfade



Inhalt


Der Stab wurde zerstört und das Ringen um die Macht im Kaiserreich hat begonnen. Derweilen finden sich Aazarus, Wittelbroth und Waster Wühlig auf einer verlassenen Vulkaninsel wieder. Während der Hauptmann stoisch sein Ziel verfolgt nach Moorin zurückzukehren und dabei auf eine kauzige Gestalt trifft, die ihn fast den Verstand raubt, ist Kralle auf der Flucht vor seinen Peinigern. Mit Hilfe eines kopflastigen Magiers gelingt es ihm sich in Sicherheit zu bringen und schon bald macht er sich daran, die Pläne der Nachtelfen zu durchkreuzen.
(Quelle: Amazon)


Meine Meinung


„Verworrene Pfade“ ist der vierte Teil der Buchreihe „Das Erbe der Drachenkriege“. Die Bücher bauen inhaltlich aufeinander auf, daher sollten sie in der vorgesehenen Reihenfolge gelesen werden und eignen sich nicht als Einzellektüre. Ich empfehle zudem, die Bücher einigermassen zeitnah zu lesen. Bei mir lagen zwischen dem dritten Band und diesem hier rund zwei Jahre, weshalb ich doch etwas Mühe hatte, mich wieder in die Geschichte hineinzufinden.

Die Geschichte ist aus drei Handlungssträngen zusammengesetzt, die jeweils in der dritten Person erzählt werden. Während zwei der Stränge einen klaren Protagonisten haben, ist es beim dritten eine Gruppe, bei der alle etwa gleich grossen Anteil an der Geschichte hatten.

Während die Handlung zu Beginn eher gemütlich fortschreitet, gewinnt sie immer mehr an Tempo, wirkt in der zweiten Hälfte aber auch etwas repetitiv. Dies hinterliess bei mir einen etwas unausgeglichenen Eindruck. Der Schreibstil des Autors Philipp Benzin liess sich wie immer flüssig lesen und lockert die Stimmung immer wieder humorvoll auf. 

Mein Fazit

Fantasy mit Humor kombiniert – so mag ich es. Der vierte Teil wirkt aber etwas unausgeglichen.






Rezensionsexemplar



Freitag, 25. November 2016

Die unsichtbare Bibliothek


Bildquelle

von Genevieve Cogman
übersetzt durch Arno Hoven
  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 10.12.2015
  • Aktuelle Ausgabe : 10.12.2015
  • Verlag : Bastei Lübbe
  • ISBN: 9783404207862
  • Flexibler Einband 426 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


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Bücher der Reihe:
Die unsichtbare Bibliothek
Die maskierte Stadt
Die flammende Welt (erscheint am 16.03.2017)


Inhalt


ALLES BEGINNT MIT EINEM BUCH ...  Die unsichtbare Bibliothek – ein Ort jenseits von Raum und Zeit und ein Tor zu den unterschiedlichsten Welten. Hier werden einzigartige Bücher gesammelt und erforscht, nachdem Bibliothekare im Außendienst sie beschafft haben. Irene Winters ist eine von ihnen. Ihr aktueller Auftrag führt sie in ein viktorianisches London, wo eine seltene Version der Grimm’schen Märchen aufgetaucht ist. Doch was als einfacher Einsatz beginnt, wird nur allzu schnell ein tödliches Abenteuer, denn Irene ist nicht die Einzige, die hinter dem Buch her ist. Und die anderen Interessenten gehen über Leichen, um zu bekommen, was sie wollen ...
(Quelle: Bastei Lübbe)


Meine Meinung


Die Bibliotheksagentin Irene verdient ihren Lebensunterhalt damit, in anderen Welten seltene Bücher zu beschaffen. Für ihren neusten Auftrag erhält sie einen Studenten an ihre Seite gestellt, der wohl etwas anderes ist, als er zu sein vorgibt…

Die Geschichte wird in der 3. Person aus der Perspektive der Protagonistin Irene erzählt. Irene ist Agentin der Bibliothek, eines gewaltigen Wissenslager zwischen den vielen Parallelwelten. Schon ihre Eltern waren für die Bibliothek tätig, sodass Irene gar nichts anderes kennt. Dies erklärt auch, wieso ich Irenes Motivation nicht wirklich nachvollziehen konnte: da sie schon als Kind in die Bibliothek hineingeboren wurde, ist die Tätigkeit als Agentin und das Befolgen der Befehle ihrer Vorgesetzten wohl so selbstverständlich für sie, dass sie nichts hinterfragt und einfach nur tut, was man ihr sagt. Ich hoffe, dass sich dies in den nachfolgenden Bänden der Reihe noch ändern wird, denn in diesem Auftaktband fand ich Irene recht langweilig.

Die Handlung beginnt ohne grosse Einleitung gleich mittendrin, sodass ich zunächst etwas Mühe hatte, in die Geschichte hineinzufinden. Die Story ist recht verzwickt aufgebaut, mit einigen überraschenden Wendungen. Vor allem bei den Nebenfiguren hat die Autorin Genevieve Cogman geschickt mit gut und böse gespielt, sodass bei vielen lange Zeit nicht klar war, auf wessen Seite sie eigentlich stehen. Mit der Handlung selbst hatte ich aber etwas Mühe, ich fand sie stellenweise etwas wirr und unübersichtlich. Auch dauerte es eine ziemliche Weile, bis mir klar war, worum es im Buch überhaupt ging. Die meisten der verwendeten Elemente der Geschichte sind nicht neu, sondern aus anderen Reihen wie „Eragon“ oder „His Dark Materials“ bekannt.

Der Schreibstil von Genevieve Cogman konnte mich leider nicht überzeugen (vielleicht lag es auch an der Übersetzung). Die Sprache erschien mir oft unnötig umständlich und hölzern, so dass der Lesefluss stockte.

Nun, da ich den Einstieg in die Geschichte gefunden habe, werde ich mir sicher auch noch die Nachfolgebände anschauen, auch wenn ich mir vom Einstiegsband mehr versprochen hatte. Der zweite Band, „Die maskierte Stadt“ hat zumindest auf Amazon deutlich bessere Bewertungen erhalten.

Mein Fazit

Nutzt das Potential nicht aus, macht aber Lust auf mehr. 










Donnerstag, 24. November 2016

Lamantin - Aufbruch ins Ungewisse


Bildquelle

von Markus J. Beyer

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 28.09.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 28.09.2016
  • Verlag : familia Verlag
  • ISBN: 9783943987782
  • Fester Einband 248 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

Der familia Verlag und   haben mir das Buch kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!



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Inhalt


Der zwölfjährige Thilo ist ein lebhafter und wissbegieriger Junge. Selbst der Rollstuhl, der seit einem schweren Unfall sein Leben beherrscht, kann daran nichts ändern. Thilo träumt davon, ein großer Entdecker zu werden. Seine größte Entdeckung macht er allerdings in einem Naturalienkabinett. Dort bezaubert ihn ein seltsames Wesen mit seinem plätschernden Gesang. Zwischen den beiden entsteht eine tiefe Bindung und Thilo tauft das Meermädchen auf den Namen Undine. Doch auch eine tiefe Traurigkeit nimmt in Undines Nähe von Thilo Besitz. Schnell ist klar – das Meerwesen wird sterben, wenn es nicht bald zurück ins Meer gelangt. Zusammen mit dem technikbegeisterten Paul schmiedet Thilo einen waghalsigen Plan, der Undines Leben retten soll. Doch die beiden sind nicht die Einzigen, die Interesse an dem wundersamen Meerwesen zeigen.
(Quelle: familia)


Meine Meinung


Der elfjährige Thilo sitzt seit einem Unfall im Rollstuhl. Seit Leben ist ziemlich öde, bis im örtlichen Museum ein seltsames Meereswesen ausgestellt wird. Thilo freundet sich mit dem Wesen an und beschliesst, es in die Freiheit zu entlassen.

Die Geschichte spielt Ende des 19. Jahrhunderts und wird aus der Perspektive von Thilo in der 3. Person erzählt. Thilo ist ziemlich frustriert, weil er nicht mehr laufen kann und kaum Freunde hat. Sein grosser Traum, ein Forscher wie sein Vorbild Alexander von Humboldt zu werden, erscheint ihm unerreichbar. Sein Ziel ist es zu zeigen, dass er auch im Rollstuhl Wichtiges leisten kann. Die immer schneller werdende technische Entwicklung hilft ihm dabei.

Die Handlung ist sehr geradelinig aufgebaut und wiederholt sich im Grunde immer wieder. Mehrfach werden Thilo und seine Freunde auf ihrer Reise aufgehalten, können sich befreien, um nur kurz darauf erneut festgesetzt zu werden. So gestaltet sich die Lektüre stellenweise etwas zäh. Entgegen der Erwartungen, die der Klappentext bei mit geweckt hat, handelt es sich bei „Lamantin“ nicht um ein Fantasybuch, sondern um eine zwar erfundene, aber durch und durch mögliche Geschichte, die mich grundsätzlich sehr gerührt hat. Wer geschichtlich interessiert ist, erhält hier auch einen schönen Einblick in den grossen Wandel, der sich Ende des 19. Jahrhunderts mit der Einführung des elektrischen Lichts und den ersten Autos zeigte.

Das Buch richtet sich gemäss Verlagsinformationen an Leser ab 10 Jahren. Für dieses Alter halte ich den Schreibstil jedoch für zu umständlich. Welcher Zehnjährige kennt schon Worte wie Rotunde, ziseliert oder mannigfaltig, oder versteht ohne Probleme Sätze wie „Sie weint aus Ehrfurcht vor der Grossartigkeit dieser Bergwelt, fern von ihrem natürlichen Lebensraum.“? Für etwas ältere Jugendliche wird aber wohl die Handlung zu wenig romantisch oder actionreich sein. So sehe ich als Publikum lediglich Erwachsene, die mit der recht gestelzten Sprache zurecht kommen und auch Geschichten ohne atemberaubende Action mögen.

Mein Fazit

Zielt aufgrund der gestelzten Sprache an den Kindern vorbei.






Rezensionsexemplar


Dienstag, 22. November 2016

Percy Jackson - Der Fluch des Titanen


Bildquelle

von Rick Riordan
übersetzt durch Gabriele Haefs
  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 18.01.2010
  • Aktuelle Ausgabe : 24.01.2012
  • Verlag : Carlsen
  • ISBN: 9783551311139
  • Flexibler Einband 368 Seiten
  • Sprache: Deutsch


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Bücher der Reihe:
Diebe in Olymp
Im Bann des Zyklopen
Der Fluch des Titanen
Die Schlacht um das Labyrinth
Die letzte Göttin



Inhalt


Die Götter des Olymp befürchten das Schlimmste, denn die Titanen rüsten zum Krieg! Percy und seine Freunde müssen bis zur Wintersonnenwende die Göttin Artemis befreien, die in die Klauen der finsteren Mächte geraten ist. Dabei müssen sie gegen die gefährlichsten Monster der griechischen Mythologie antreten - und geraten selbst in tödliche Gefahr. Aber mit Percy haben die Titanen nicht gerechnet. Dabei weiß doch inzwischen jeder, dass er mit allen Wassern gewaschen ist - schließlich ist er der Sohn des Poseidon!(Quelle: Carlsen)


Meine Meinung


Der Göttersohn Percy Jackson ist entsetzt: nicht nur seine Freundin Annabeth, sondern auch die Göttin Artemis sind verschwunden, und er soll bei der Rettungsmission nicht dabeisein! Aber selbstverständlich findet Percy einen Weg, doch an der Suche teilzunehmen.

„Der Fluch des Titanen“ ist der dritte Band der Buchreihe um den Halbgott Percy Jackson. Obschon die Geschichte in sich abgeschlossen ist, empfehle ich, die Bücher in der vorgesehenen Reihenfolge zu lesen, da in diesem Buch das Setting und die bereits bekannten Figuren nicht weiter erklärt werden und auch einige Geschehnisse aus den früheren Bänden erwähnt werden.

Wie bereits in die beiden vorhergehenden Bänden wird auch hier die Geschichte in der Ich-Perspektive des Protagonisten Percy Jackson erzählt. Percy ist mittlerweile 14 und eigentlich ein typischer Junge – bis auf die Sache mit seinen übernatürlichen Halbgott-Fähigkeiten. Er ist neugierig, abenteuerlustig, oft etwas übermütig und manchmal auch etwas begriffsstutzig. Er war mir gleich von Beginn weg sympathisch, was sich auch hier nicht geändert hat. Bei den neu eingeführten Figuren haben es jedoch nur wenige geschafft, mein Herz zu erobern. Vor allem die neue „Girl-Gang“, die Jägerinnen um Artemis, waren mir mit ihrer Überheblichkeit und Männerfeindlichkeit ziemlich unsympathisch.

Die Handlung von „Der Fluch des Titanen“ bringt wenig Neues. Wie auch bei den beiden vorhergehenden Bänden geht Percy mit seinen Freunden nach einer Einleitung in einer Schule und einem kurzen Abstecher ins Camp Half Blood auf eine Reise, um jemanden zu retten. Nach ein paar Begegnungen mit mehr oder weniger gefährlichen Feinden, denen sie jeweils in letzter Sekunde entwischen können, müssen sich die Jugendlichen schlussendlich im grossen Finale dem „Bossgegner“ stellen. Auch wenn das Buch in dieser Hinsicht keinerlei Überraschungen bietet, so fand ich die Lektüre dennoch nicht langweilig. Durch eine neue Prophezeiung, neue mythische Wesen und bisher nicht erwähnte Götter kommt genügend frischer Wind auf, um dennoch unterhaltend zu bleiben.

Der Schreibstil des Autors Rick Riordan liess sich auch hier flüssig lesen, ist aber eher einfach gehalten, sodass auch jüngere Jugendliche ohne Schwierigkeiten nachkommen. Da auch die unheimlicheren Szenen ohne Blutvergiessen auskommen (hier und da mal eine Schramme, aber nicht mehr), können sich auch Leser, die einiges jünger sind als der Protagonist, an die Reihe wagen.

Mein Fazit

Altbekanntes Schema ohne Überraschungen, aber dennoch gute Unterhaltung. 







Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 52, ein Buch, das Du mit verbundenen Augen aus dem SuB gezogen hast. Da ich meinen Sub auf mehrere Stapel verteilt habe (Umfallgefahr...) habe ich das Buch über einen Zufallsgenerator bestimmen lassen.






Montag, 21. November 2016

[Hörbuch] Der goldene Kompass


Bildquelle

von Philip Pullman
übersetzt durch Wolfram Ströle
gelesen von Rufus Beck

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 29.11.2004
  • Aktuelle Ausgabe : 02.10.2013
  • Verlag : Silberfisch
  • ISBN: 9783867428583
  • Audio CD: 14 h 08
  • Sprache: Deutsch


Hörprobe
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Bücher der Reihe:
Der goldene Kompass
Das magische Messer
Das Bernstein-Teleskop



Inhalt


Die Geschichte beginnt in Oxford, wo ein Mädchen namens Lyra ein altehrwürdiges Internat besucht. Lyra ist klug, wild, unendlich neugierig und stößt bei ihren Erkundungen auf beunruhigende Dinge: Was erforscht ihr geheimnisvoller Onkel Lord Asriel oben im eisigen Norden Europas? Und warum verschwinden in der Gegend um Oxford immer mehr Kinder? Doch Antworten auf all diese Fragen findet sie nur, wenn sie sich auf die Spuren ihres Onkels in den hohen Norden wagt, wo Panzereisbären eine uneinnehmbare Festung bewachen und hinter dem Polarlicht eine neue Welt beginnt. Verfolgt wird Lyra von der ominösen Wissenschaftlerin Mrs. Coulter, die ein ganz eigenes Interesse an ihr hegt. Als Wegweiser erhält Lyra einen magischen Goldenen Kompass, der ihr bei der Suche nach der Wahrheit ein nützliches Instrument ist.
(Quelle: Silberfisch)


Meine Meinung


Die zwölfjährige Lyra lebt im Jordan College in Oxford. Als immer mehr Kinder verschwinden, macht sich Lyra auf die Suche nach ihnen und entdeckt erschreckendes nicht nur über die Entführer, sondern auch über sich selbst.

Die Handlung wird grösstenteils aus der Sicht Lyras in der dritten Person erzählt. Die Geschichte spielt in einer der unseren recht ähnlichen, aber dennoch ganz anderen, recht steampunkigen Welt. Der grösste Unterschied zu unserer Welt sind aber die Daemonen, wie die Menschen dort ihre sich ausserhalb des Körpers befindende Seele nennen (das ist zumindest meine Interpretation davon, die Daemonen werden in der ganzen Trilogie nie wirklich genau erklärt).

Obschon Lyra die Protagonistin ist, mit der sich der Leser ja in den meisten Fällen identifizieren soll, konnte ich mich nicht wirklich mit ihr anfreunden. Sie lügt so oft und gerne, dass sie selber kaum mehr weiss, was wahr ist, und ist dabei überheblich und vorlaut. Nicht auf eine lustige, irgendwie sympathische Art frech, sondern richtig unverschämt. Wieso sich alle anderen so begeistert um die gekümmert haben, konnte ich nicht nachvollziehen.

Die Handlung hingegen hat mir richtig gut gefallen, sie ist (nach einem etwas zähen Einstieg) spannend aufgebaut und enthält trotz ihrer Geradelinigkeit noch die eine oder andere Überraschung bereit. Das von Philip Pullman geschaffene Universum ist unserem ähnlich genug, um sich sofort darin zurecht zu finden, und doch genügend anders, um spannend zu bleiben.

Was mir allerdings nicht so gut gefallen hat ist die deutsche Hörbuchversion (ich habe auch kurz in die englische reingehört, die hat mir nicht viel besser gefallen). Rufus Beck spricht vor allem Lyra, aber auch die Dämonen mit einem sehr unangenehmen, richtig verschlagen klingenden Tonfall. Das hat wohl mit dazu beigetragen, dass ich Lyra so nicht ausstehen konnte.

Auch wenn die Protagonistin erst 12 Jahre alt ist, halte ich „Der goldene Kompass“ nicht für ein Kinderbuch. Das Buch enthält einige sehr brutale Szenen, die jüngere oder sensible Leser verstören könnten.

Mein Fazit

Spannende Handlung, aber Protagonistin und Hörbuchversion haben mir nicht zugesagt.






Samstag, 19. November 2016

Die Judas-Verschwörung



Bildquelle

von Adam Blake
übersetzt durch Helmut Splinter

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 13.01.2012
  • Aktuelle Ausgabe : 13.01.2012
  • Verlag : Ullstein Taschenbuch Verlag
  • ISBN: 9783548283593
  • Flexibler Einband 624 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

 Von diesem Buch sind nur noch Restexemplare erhältlich, der Verlag hat es aus dem Programm genommen.



Inhalt


In Arizona stürzt ein Flugzeug ab, dessen Insassen nicht überlebt haben können. Dennoch erhalten die Angehörigen Nachrichten von den Toten. In London führt eine Spur in einem rätselhaften Todesfall zu einem Text, der aus dem Johannes-Evangelium stammt. Er verweist auf eine mysteriöse Sekte, die ihre Existenz seit Jahrtausenden verheimlicht. Die clevere englische Ermittlerin Heather Kennedy und der verzweifelte Witwer Leo Tillman führen die Spuren zusammen und kommen einem lebensgefährlichen Komplott auf die Spur.
(Quelle: Amazon)


Meine Meinung


Als mehrere Wissenschaftler in London durch angebliche Unfälle zu Tode kommen, vermutet die Polizistin Heather Kennedy einen Zusammenhang, den sie auch bald findet. Weshalb mussten die Forscher sterben?

Die Geschichte ist aus mehreren Handlungssträngen zusammengesetzt, wobei jeder Strang aus der Sicht einer anderen Figur in der dritten Person erzählt wird. So begleiten wir einerseits Sherrif Webster Gayle bei seiner Untersuchung eines Flugzeugabsturzes in Arizona, die Polizistin Heather Kennedy bei ihrer Untersuchung mehrerer Todesfälle in London sowie Joe Tillman auf der Suche nach seiner vor 13 Jahren verschwundenen Familie. Im Verlauf des Buches werden einige Stränge zusammengefügt, allerdings wird auch ein weiterer eingeflochten. Häufige Szenenwechsel und im späteren Verlauf die Wiederholung von Geschehnissen aus anderer Perspektive bremsen den Erzählfluss etwas aus.

Während die Handlung zu Beginn ziemlich geradelinig und gut verständlich verläuft, wird sie gegen Ende des Buches ziemlich wirr und mit vielen Szenenwechseln versehen, sodass es schwer wird, die Übersicht zu behalten. Ausserdem enthält das Buch einige Längen, zähe Stellen, in denen kaum etwas passiert. Nach dem Klappentext hatte ich einen Thriller im Stil von Dan Brown erwartet, aber „Die Judas-Verschwörung“ enthält dafür etwas wenig Rätsel, die zu lösen und Spuren, denen zu folgen sind. Auch erschien mir der grosse Gegenspieler zu konstruiert und nicht überzeugend. Der Klappentext empfand ich allgemein als etwas irreführend, da vieles davon kaum oder erst spät im Buch erwähnt wird. Dennoch war das Buch für mich keine komplette Enttäuschung, es hat mich durchaus unterhalten (wenn auch nicht so gut, wie ich anhand des Klappentexts erwartet hatte). Der Schreibstil des Autors Adam Blake liess sich flüssig lesen, bleibt aber unauffällig.

Mein Fazit

Unterhaltsam, aber nicht mehr. Leider keine Alternative zu Dan Brown






Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 28, ein Buch eines Autoren, der die gleichen Initialen hat, wie Du (Initialen dürfen auch gedreht werden. d.h. meine Initialen sind D.C., ich darf auch einen Auto heranziehe, dessen Initialen C.D. sind). Meine Initialen sind A.B.

Donnerstag, 17. November 2016

Die rote Königin


Bildquelle

von Victoria Aveyard
übersetzt durch Birgit Schmitz

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 24.04.2015
  • Aktuelle Ausgabe : 28.05.2015
  • Verlag : Carlsen
  • ISBN: 9783551583260
  • Fester Einband 512 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


Leseprobe
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Bücher der Reihe:
Die rote Königin
Gläsernes Schwert
Goldener Käfig (erscheint am 30.06.2017)



Inhalt


Rot oder Silber – Mares Welt wird von der Farbe des Blutes bestimmt. Sie selbst gehört zu den niederen Roten, deren Aufgabe es ist, der Silber-Elite zu dienen. Denn die – und nur die – besitzt übernatürliche Kräfte. Doch als Mare bei ihrer Arbeit in der Sommerresidenz des Königs in Gefahr gerät, geschieht das Unfassbare: Sie, eine Rote, rettet sich mit Hilfe besonderer Fähigkeiten! Um Aufruhr zu vermeiden, wird sie als verschollen geglaubte Silber-Adlige ausgegeben und mit dem jüngsten Prinzen verlobt. Dabei ist es dessen Bruder, der Thronfolger, der Mares Gefühle durcheinander bringt. Doch von jetzt an gelten die Regeln des Hofes, Mare darf sich keine Fehler erlauben. Trotzdem nutzt sie ihre Position, um die aufkeimende Rote Rebellion zu unterstützen. Sie riskiert dabei ihr Leben – und ihr Herz …
(Quelle: Carlsen)


Meine Meinung


Die siebzehnjährige Mare hat keine Hoffnung für ihre Zukunft. Als Rote muss sie den Silbernen dienen und wird in wenigen Wochen in den Krieg geschickt, den sie wohl nicht überleben wird. Als sie den Weg an den Königshof findet, sieht sie ihre Chance, nicht nur ihr Leben zu verändern, sondern das aller Roten…

Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive der Protagonistin Mare Barrow in der Gegenwart erzählt und beginnt ohne grosse Einleitung mitten in der Handlung, wobei die ersten Paar Kapitel darauf verwendet werden, dem Leser die Welt, in der sie spielt, näherzubringen. Ob es sich dabei um eine fremde Welt handelt, oder um unsere in einer mehr oder weniger fernen Zukunft, wurde mit bei der Lektüre nicht klar, ist aber ja auch nicht weiter relevant. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Entstehung dieser Gesellschaft in den späteren Bänden noch eine Rolle spielen wird.

Mare war mir zu Beginn nicht sonderlich sympathisch, sie erschien mir kalt und emotionslos, was sicher auch durch den nüchtern gehaltenen Schreibstil begünstig wurde. Im Laufe der Geschichte kam sie mir dann etwas näher, auch wenn ich ihre Gedanken und Beweggründe nicht immer nachvollziehen konnte. Wie bei Büchern in der Ich-Perspektive so üblich erfährt man über die anderen Figuren nur wenig, lediglich ihr Aussehen und ihre Handlungen werden geschildert, ihre Gedanken und Gefühle bleiben der Erzählerin und damit auch dem Leser fremd.

Die Grundstimmung des Buchs ist sehr düster gehalten. Die Menschheit wurde in zwei Bevölkerungsgruppen aufgeteilt, die Roten und die Silbernen, benannt nach der Farbe ihres Blutes, wobei die Silbernen alle über irgendwelche Superkräfte wie aussergewöhnliche Stärke, Heilkräfte etc. verfügen und die Elite bilden. Die Roten, die „normalen“ Menschen, werden von ihnen als billige Arbeitskräfte und Kanonenfutter im Krieg verwendet.

Die Handlung ist zu einem gewissen Mass vorhersehbar, wird durch die eine oder andere Wende aber trotzdem nicht langweilig, auch wenn grosse Überraschungen fehlen. Über grosse Teile des Buchs hinweg erschien mir jedoch das Tempo etwas überhastet, die Geschichte fühlte sich eher an, als ob sie innerhalb weniger Tage spielte, anstelle von mehreren Monaten. Das Ende ist ziemlich offen gehalten, was den Leser wohl zum Kauf des nächsten Bandes anregen soll.

Mein Fazit

Ziemlich vorhersehbar, aber dennoch nicht langweilig.






Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 60, ein Buch das jemand für Dich bestimmt hat – Du wählst drei bis fünf Bücher aus, fotografierst oder stellst sie anderweitig auf Deinem Blog vor und lässt Deine Leser abstimmen, welches Du als nächstes lesen sollst. Ich habe meine Instagram-Follower abstimmen lassen, da dort meist mehr Kommentare zu erwarten sind als hier auf dem Blog.

Dienstag, 15. November 2016

Mord in der Provence


Bildquelle

von Sandra Åslund


  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 14.10.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 14.10.2016
  • Verlag : Midnight
  • ISBN: 9783958190924
  • E-Buch Text 352 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

Der Midnight Verlag und Vorablesen haben mir das eBook kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!



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Inhalt


Die junge Kommissarin Hannah Richter wird im Rahmen eines Austauschprogramms nach Vaison-la-Romaine, in ein idyllisches Touristenstädtchen in der Provence, versetzt. Damit geht ein Traum für sie in Erfüllung, denn hier kann Hannah neben der Arbeit ihrer Leidenschaft für die römische Geschichte nachgehen. Als ein Toter im römischen Theater in Orange gefunden wird, ist ihr Fachwissen gefragt. Allem Anschein nach handelt es sich um einen Selbstmord, doch Hannah entdeckt Hinweise, die auf einen Mord hindeuten. Da ihre ortsansässigen Kollegen, allen voran ihr Vorgesetzter Claude-Jean Bernard, ihre Beobachtungen jedoch als Hirngespinste abtun, beginnt Hannah, auf eigene Faust zu ermitteln. Und macht schon bald eine grausige Entdeckung …
(Quelle: Midnight)


Meine Meinung


Die im Rahmen eines Austauschprogramms in die Provence versetzte deutsche Polizistin Hannah rechnet mit ein paar ruhigen Wochen in Vaison-la-Romaine. Nachdem in der Region mehrere ungeklärte Selbstmorde verübt wurden, wird sie auf die Fälle aufmerksam und beginnt zu ermitteln, ob nicht doch etwas anderes dahinter steckt – sehr zum Missfallen ihres Vorgesetzten…

Die Geschichte wird in der dritten Person in der Vergangenheit geschildert, zum Grossteil aus der Sicht von Hannah. Aber auch einige der Nebenfiguren kommen zwischenzeitlich zu Wort. Obschon Hannah so im Mittelpunkt steht, hatte ich am Ende des Buches nicht wirklich das Gefühl, sie zu kennen. Ich kannte zwar ihre Vorliebe für guten Kaffee und attraktive Männer, verstand aber nicht wirklich, was sie beschäftigte und antrieb. Sie blieb für mich etwas blass. Die weiteren Figuren ertrinken fast in Klischees, sei es die quirlige Spanierin, die alle Männer verführt, der französische Liebhaber, der gerne auch mal zweigleisig fährt oder der Polizeichef, der Frauen bei der Polizei komplett unnötig findet. Und natürlich trinken alle Franzosen im Buch tagein, tagaus nur Alkohol, egal ob Wein oder Pastis. 

Die Handlung ist im Grunde in zwei Teile geteilt. Einerseits die Kriminalhandlung, die recht zäh beginnt und erst im letzten Drittel des Buchs, als langsam die Zusammenhänge klar werden, an Fahrt aufnimmt. Dabei ging Hannah als Ermittlerin eher wie eine Privatdetektivin als wie eine Polizistin vor – kein Wunder, wer gegen den Willen des Polizeichefs ermittelt, dem stehen wohl die üblichen Kanäle nicht offen. Andererseits wird ausführlich das Privatleben von Hannah und ihren Freunden beschrieben. So ausführlich, dass ich stellenweise eher das Gefühl hatte, einen Sommer-Liebesroman zu lesen als einen Krimi. Die Auflösung erschien mir etwas überstürzt, innert weniger Seiten war der Fall aufgeklärt und gelöst (wobei mich die Auflösung kaum überrascht hat, sie war recht vorhersehbar). Auch hatte ich den Eindruck, dass die Autorin etwas gar viele Themen in ihr Buch einbauen wollte, so dass die einzelnen kaum mehr Platz fanden, um sich angemessen auszubreiten.

Was mir hingegen sehr gut gefallen hat war die provenzalische Stimmung. Die Autorin schaffe es geschickt, mich gedanklich in Lavendelfelder, Weinberge und Olivenhaine zu versetzen. Als Sommer-Entspannungslektüre mit einem gewissen Krimi-Anteil eignet sich „Mord in der Provence“ daher gut.

Mein Fazit

Schönes Provence-Sommer-Feeling, aber etwas wenig Krimi





Rezensionsexemplar


Montag, 14. November 2016

[Hörbuch] Die Arena


Bildquelle

von Stephen King
übersetzt durch Wulf Bergner
gelesen von David Nathan

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.07.2010
  • Aktuelle Ausgabe : 01.09.2014
  • Verlag : Random House Audio
  • ISBN: 9783837128239
  • Sonstiges Audio-Format
  • Sprache: Deutsch 

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Inhalt


Urplötzlich stülpt sich eines Tages wie eine unsichtbare Kuppel ein undurchdringliches Kraftfeld über Chester’s Mill. Die Einwohner der neuenglischen Kleinstadt sind komplett von ihrer Umwelt abgeschnitten. Und auf einmal gilt kein herkömmliches Gesetz mehr ...


Meine Meinung


Eine Kleinstadt in Maine wird von einem Moment auf den anderen durch eine unsichtbare Kuppel von der Aussenwelt abgeschnitten. Schon nach kurzer Zeit offenbaren die Bewohner ihr wahres Ich, was in den seltensten Fällen angenehm ist.

„Die Arena“ wird aus wechselnder Perspektive erzählt, wobei der Autor Stephen King seinen Schreibstil der jeweiligen Figur anpasst und mal kürzere, einfachere Sätze und viele Schimpfworte, dann wieder komplexe Satzstrukturen und ausgewähltes Vokabular verwendet. Für einige Szenen verwendet er auch ungewohnte Stilmittel wie die direkte Anrede des Lesers, oder er wechselt von der Vergangenheitsform in die Gegenwart.

Figuren gibt es zumindest zu Beginn gefühlt unendlich, sodass ich zunächst grosse Mühe hatte, die vielen Namen einer bestimmten Person zuzuordnen. Im Verlauf der Geschichte gelang mir dies dann besser, wobei es auch ständig weniger Figuren gab, die ich mir merken musste. Zudem habe ich mich bei den meisten Toden ehrlich gesagt gefreut, da die Charaktere, bis auf einige Ausnahmen, ziemlich unausstehlich waren. Selten habe ich mir so oft gewünscht, ein Buchcharakter werde endlich abkratzen, wie hier. 

Damit komme ich gleich zum nächsten Punkt: Stephen King und George R.R. Martin haben – neben ihrem kommerziellen Erfolg – etwas gemeinsam: beide lieben es, ihre Figuren auf möglichst brutale Art abzuschlachten. Wer vor bizarren Unfällen, spritzendem Blut und herumfliegenden Gedärmen zurückschreckt, sollte sich vor „Die Arena“ fernhalten. Aber sensible Leser wissen wohl ohnehin schon, dass Stephen King nicht wirklich ihr Autor ist…

Über die Handlung zu schreiben, fällt mir schwer. Eigentlich gibt es gar keine wirkliche Handlung, die Kuppel ist einfach plötzlich da und King reiht Szene an Szene, Anekdote an Anekdote, bis alles überstanden ist. Das führt stellenweise zu einigen Längen, besonders der Anfang gestaltet sich recht zäh, bis die Sache ins Rollen kommt. Dennoch blieb die Geschichte für mich bis zum Schluss spannend, da ich doch herausfinden wollte, ob ich mit meiner anfänglichen Prognose über die Überlebenden recht hatte. Wie bei King üblich lebt aber auch „Die Arena“ in erster Linie nicht vor der Handlung, sondern von der beklemmenden Stimmung, die King auch hier wieder meisterhaft rüberbringt.

Der Sprecher David Nathan, der vielen wohl aus Synchronsprecher von Johnny Depp oder Christian Bale bekannt, konnte mich wieder einmal überzeugen. Er schafft es gekonnt, die unheimliche Stimmung, die sich immer wieder emporschaukelt, rüberzubringen. Ich hätte mir jedoch gewünscht, dass er zwischen den einzelnen Szenen eine grössere Pause gemacht hatte, da ich oft zunächst nicht bemerkte, dass die Perspektive gewechselt hat.

Mein Fazit

Die unheimliche Stimmung packt wieder zu – King weiss wie es geht






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