Dienstag, 31. Januar 2017

Ein mörderischer Sommer


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von Eckhard Völlmecke
  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 05.12.2015
  • Aktuelle Ausgabe : 05.12.2015
  • Verlag : CreateSpace Independent Publishing Platform
  • ISBN: 9781519510945
  • eBook: 306 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


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Inhalt


Hitze. Sommer. Mord. Warum musste Janice Miller sterben? Als man ihre Leiche am nahezu ausgetrockneten Flussbett des Chakohomak findet, sind die ersten Verdächtigen schnell ausgemacht: Der brutale Ehemann, der Liebhaber, der Landstreicher. Oder gibt es am Ende ein ganz anderes Motiv? Da sind Trigger, Josh und Bernie. Die drei Freunde machen im nahegelegenen Brachland, den Fields, eine aufsehenerregende Entdeckung. Dan Shepherd, der nach tragischen Ereignissen sein Leben in der kleinen Gemeinde Laketown neu ordnen will, sieht sich vielen Fragen ausgesetzt. Kann er am Ende mit Hilfe der Pensionsbesitzerin Erica das Rätsel um diesen mörderischen Sommer lösen?
(Quelle: Amazon)


Meine Meinung


Der Schriftsteller Dan Shepherd zieht von Manhattan mitten ins amerikanische Nirgendwo, um wieder zur Ruhe zu kommen und neue Inspiration zu finden. Kaum angekommen, wird eine Frau ermordet aufgefunden, und Dan ermittelt mit…

Die Geschichte wird aus wechselnder Perspektive in der dritten Person in der Vergangenheit erzählt. Obschon bereits auf dem Cover ausdrücklich Dan Shepherd als Protagonist hervorgehoben wird, erschien er mir nicht wirklich als Hauptperson, eher als Nebendarsteller. Er war mir oft zu passiv, um ihn wirklich als Protagonisten zu sehen. Über die anderen Figuren erfährt man leider nur wenig.

Die Handlung plätschert vor sich hin, ohne wirklich zu packen. Über lange Zeit hinweg passiert kaum etwas und die Lektüre wird etwas zäh, erst gegen Ende zieht das Tempo an und die Hintergründe der Tat werden langsam klar.

Der Schreibstil des Autors Eckhard Völlmecke ist unauffällig und lässt sich flüssig lesen.

Mein Fazit

Ein durchschnittlicher Unterhaltungs-Krimi, der nicht wirklich zu packen vermag. 





Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 19, ein Buch rund um das Thema Sommer oder Urlaub im Titel oder auf dem Cover


Lovelybooks Themenchallenge

Aufgabe 2, ein Buch, auf dessen Cover ein Fahrzeug zu sehen ist (Flugzeug, Auto, Zug, etc.)


ABC-Challenge der Protagonisten

Dan = D männlich


Montag, 30. Januar 2017

[Hörbuch] A Clash of Kings


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von George R.R. Martin
gelesen von Roy Dotrice

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.02.2004
  • Aktuelle Ausgabe : 06.03.2012
  • Verlag : Random House Audio
  • ISBN: 9780449011102
  • Audio CD: 37h 00
  • Sprache: Englisch 


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Auch über Audible erhältlich


Bücher der Reihe: 
A Game of Thrones
A Clash of Kings
A Storm of Swords
A Feast for Crows
A Dance with Dragons



Inhalt


A comet the color of blood and flame cuts across the sky. And from the ancient citadel of Dragonstone to the forbidding shores of Winterfell, chaos reigns. Six factions struggle for control of a divided land and the Iron Throne of the Seven Kingdoms, preparing to stake their claims through tempest, turmoil, and war. It is a tale in which brother plots against brother and the dead rise to walk in the night. Here a princess masquerades as an orphan boy; a knight of the mind prepares a poison for a treacherous sorceress; and wild men descend from the Mountains of the Moon to ravage the countryside. Against a backdrop of incest and fratricide, alchemy and murder, victory may go to the men and women possessed of the coldest steel . . . and the coldest hearts. For when kings clash, the whole land trembles.


Meine Meinung


Nach dem Tod Robert Baratheons ist das Reich Westeros gespalten, verschiedene Heere marschieren gegeneinander, während sich jeder der Anführer als legitimen Thronnachfolger sieht…

„A Clash of Kings“ ist der zweite Band der Fantasy-Reihe „A Song of Ice and Fire“. Die Bände bauen aufeinander auf, Vorkenntnisse sind zum Verständnis daher zwingend notwendig.

Die Geschichte wird auch in diesem Band aus kapitelweise wechselnder Perspektive in der dritten Person in der Vergangenheit erzählt. Bei Kapitelbeginn wird jeweils der Name des aktuellen Protagonisten genannt, was ich sehr praktisch fand, da ich so immer gleich wusste, bei wem man sich gerade befindet. Die Anzahl handelnder Personen ist immer noch sehr gross und unübersichtlich und wechselt immer wieder, wenn neue hinzukommen oder bekannte sterben (bei „A Song of Ice and Fire“ schützt bekanntlich ja auch eine Hauptrolle nicht vor dem Tod…), sodass ich nicht immer alle der unzähligen Nebencharaktere genau unterscheiden konnte. Erschwerend kommt beim Hörbuch ja dazu, dass man weder wie beim geschriebenen Buch die Schreibweise des Namens, noch wie bei der Fernsehserie das Gesicht zur Unterscheidung der einzelnen Figuren hinzuziehen kann.

Die Handlung besteht aus verschiedenen Handlungssträngen, die zurzeit teilweise nur wenig oder gar keinen Zusammenhang zu haben scheinen und sich wenn, dann nur lose berühren. Die einzelnen Handlungsstränge ziehen sich teilweise etwas gar zäh in die Länge, da aber immer wieder zwischen den Strängen hin und her gewechselt wird, fällt das nicht so auf und die Spannung bleibt bestehen. Da die Buchreihe aber mit einem übergreifenden Handlungsbogen gestaltet wird, verzichtet der Autor George R.R. Martin innerhalb der einzelnen Bände meist auf klar definierbare Höhepunkte oder eindeutige Abschlüsse der Handlungsstränge. So auch hier, die Geschichte hört einfach auf, ohne klaren Schlusspunkt.

Mit diesem Band kommt nun auch die Magie ins Spiel, womit sich die Reihe die Bezeichnung „Fantasy“ endlich auch verdient hat (im ersten Band schien die Geschichte ja doch mehr fiktiv-historisch als fantasy-magisch…).

Jugendlichen oder sehr sensiblen Lesern rate ich von dieser Reihe ab. Ein grosser Teil der Handlung dreht sich um Sex oder Gewalt (oft auch beides in Kombination) und der Autor spart nicht an plastischen Beschreibungen.

Auch beim zweiten Band der Reihe konnte mich Roy Dotrice als Sprecher nicht komplett überzeugen. Viele Namen spricht er anders als in der Fernsehserie aus, und für meine Ohren ziemlich unpassend. So wird Brienne „Brai-ihn“ ausgesprochen und Littlefinger Petyr Balish nennt er „P’taier“. Auch dass manche Figuren bei ihm fast geistig behindert klingen, obschon das überhaupt nicht zum Aufbau der Rolle passt (Z.B. bei Gendry, Varys oder Tyrion), hat mich gestört.

Mein Fazit

Etwas zähe Erzählstränge und keine klaren Höhepunkte der Handlung – trotzdem wird es nie langweilig







Samstag, 28. Januar 2017

Was fehlt, wenn ich verschwunden bin


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von Lilly Lindner



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Inhalt


April ist fort. Seit Wochen kämpft sie in einer Klinik gegen ihre Magersucht an. Und seit Wochen antwortet sie nicht auf die Briefe, die ihre Schwester Phoebe ihr schreibt. Wann wird April endlich wieder nach Hause kommen? Warum antwortet sie ihr nicht? Phoebe hat tausend Fragen. Doch ihre Eltern schweigen hilflos und geben Phoebe keine Möglichkeit, zu begreifen, was ihrer Schwester fehlt. Aber sie versteht, wie unendlich traurig April ist. Und so schreibt sie ihr Briefe. Wort für Wort in die Stille hinein, die April hinterlassen hat.
(Quelle: Fischer)


Meine Meinung


Seit Phoebes Schwester April wegen ihrer Magersucht in eine Klinik gebracht wurde, fühlt sich Phoebe einsam. Sie schreibt April Briefe, auf die sie jedoch nie eine Antwort erhält…

Das Buch ist als Briefroman gestaltet. In der ersten Hälfte werden die Briefe von Phoebe an April gezeigt, in der zweiten die von April an Phoebe. Mir ist aufgefallen, dass die beiden Protagonistinnen in ihrem Schreibstil sehr ähnlich dargestellt werden. Hier hätte die Autorin Lilly Lindner noch mehr Unterschiede einbauen können, um zwei klarer voneinander abgrenzbare Charaktere zu schaffen.

Phoebe als Figur erschien mir sehr unglaubwürdig. Einerseits plappert sie in ihren Briefen munter vor sich hin, wie man es von einer Neunjährigen erwarten würde, und schreibt oft kindlich-naiv („wenn man arm ist, dann muss man ständig sparen und kann nicht in den Urlaub fahren oder ins Restaurant gehen“). Dann wieder lässt sie Satzgebilde wie das folgende raus: „Die Zeit ist sowieso ein merkwürdiger Ort. Sie verläuft sich in ihren eigenen Kreisen und verschiebt sich entgegen der Erdumdrehungsachse. Als wollte sie sich davonmachen und in einem schwarzen Wurmloch verschwinden, damit sie ja nicht mehr dabei sein muss, wenn wir alle zusammen den Stillstand ausrufen.“, während sie fest zeitgleich stolz erklärt, sie könne jetzt schon ganz alleine den Computer einschalten und etwas ausdrucken. Das ist einfach inkonsequent gestaltet und lässt sich auch mit einem „sie ist halt ein Wunderkind“ nicht erklären (vor allem, weil das ausser bei der überbordenden Sprache sonst nirgends rüberkommt). Hätte die Autorin ihre Figur etwas älter gestaltet, wäre sie glaubwürdiger und realistischer übergekommen.

Mit April hingegen hatte ich einfach nur Mitleid. Kein Wunder, hat sie eine Essstörung entwickelt, so abschätzig wie sie zu Hause behandelt wurde. Egal was sie gemacht hat, immer war es falsch. Als ihre Depressionen begonnen haben, haben es sie Eltern nur noch schlimmer gemacht. Welche liebende Mutter beschimpft bitteschön ihr Kind als dumm, nachdem es sich mit einer Rasierklinge verletzt hat, um den seelischen Schmerz zu betäuben?! Und die Klinik, die ihre Eltern ausgesucht haben, scheint auch nicht viel Wert zu sein. Von einer sinnvollen Psychotherapie wird jedenfalls nichts erwähnt. Wie soll jemand wieder gesund werden, wenn er von allem fern gehalten wird, wofür es sich lohnen würde, gesund zu sein, von Familie, Freunden, Hobbies? Hintergründe zur Magersucht werden übrigens kaum geliefert, es scheint eher, als wäre Aprils Magersucht in erster Linie ein Symptom ihrer Depressionen, und weniger eine klassische Essstörung. So fehlt beispielsweise die so verbreitete verzerrte Körperwahrnehmung, die eigentlich ein klassisches Merkmal einer Anorexia nervosa ist.

Wütend allerdings hat mich die Mutter von Phoebe und April gemacht. Sie arbeitet mit Pflegekindern, wird also wohl Sozialpädagogin oder etwas ähnliches sein, macht aber im Umgang mit April so ziemlich alles falsch, was man nur falsch machen kann. Sie versucht, sie mit essen vollzustopfen, schreit sie an, schiebt ihr die Schuld zu, wirft ihr vor, absichtlich krank geworden zu sein, nennt sie unausstehlich und eine Katastrophe und hält sie von ihrer kleinen Schwester fern, der einzigen in der Familie, der sich April noch nahe fühlt. Dabei sollte doch gerade eine Sozialpädagogin wissen, dass Vorwürfe und Strafen bei psychischen Erkrankungen (und Magersucht ist eine psychische Erkrankung) nicht helfen sondern nur schaden, und dass Freunde und nahestehende Personen lebenswichtig sein können.

Ebenfalls etwas negativ sind mir die Namen der Figuren aufgefallen (auch wenn sie ja eigentlich nicht wirklich relevant sind. Gestört haben sie mich trotzdem etwas). Die Geschichte spielt in Berlin, aber bis auf wenige Ausnahmen haben alle Figuren englische/amerikanische Namen wie Phoebe, April, Hazel, River, Devon, John… Wieso das, sind der Autorin nicht genügend Namen in den Sinn gekommen, die im deutschen Sprachraum verbreitet sind? Ich dachte zuerst, dass das Buch in den USA spielt, erst mit der Erwähnung, dass Hazel kein Englisch spreche, wurde ich stutzig.

Die Autorin Lilly Lindner verwendet wie erwähnt eine sehr blumige, poetische Sprache, sie jongliert mit den Worten, setzt sie neu zusammen, auf unerwartete Weise. Mir war das allerdings etwas zu viel, vor allem liess es die Protagonistinnen, allen voran Phoebe, unglaubwürdig wirken.

Mein Fazit

Zu blumige Sprache für meinen Geschmack, vor allem bei einer erst neunjährigen Protagonistin. Die Figuren überzeugen nicht.






Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 44, ein Buch mit einen Protagonisten, dessen Vorname mit dem gleichen Buchstaben beginnt, wie Dein eigener Vorname. Mein Vorname beginnt mit A, gleich wie bei April


Lovelybooks Themenchallenge

Aufgabe 26, ein Buch, bei dem Vor- und Nachname des Autors mit demselben Buchstaben beginnt


ABC-Challenge der Protagonisten

Phoebe = P weiblich



Donnerstag, 26. Januar 2017

Minus 18°



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von Stefan Ahnhem
übersetzt durch Katrin Frey
  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 02.01.2017
  • Aktuelle Ausgabe : 02.01.2017
  • Verlag : List Verlag
  • ISBN: 9783471351246
  • Flexibler Einband 550 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


Der List Verlag und Vorablesen haben mir das Buch kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!


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Bücher der Reihe:
Und morgen du
Herzsammler
Minus 18°



Inhalt


In Helsingborg an der schwedischen Westküste wird ein Auto aus dem Hafenbecken geborgen. Eigentlich wäre der Fall klar: ein Unfall. Doch bei der Obduktion stellt sich heraus, dass der Fahrer schon lange tot war, als das Auto ins Wasser stürzte. Kommissar Fabian Risk und seine Kollegen untersuchen den mysteriösen Todesfall. Jemand glaubt, den Toten erst letzte Woche gesehen zu haben. Wie ist das möglich? Risk hat einen Verdacht, aber der ist so absurd, dass er ihn zunächst selbst nicht glauben will. Die Indizien lassen nur einen Schluss zu - es handelt sich um einen Mörder, der das Leben seiner Opfer komplett übernimmt. Er tötet sie, kleidet sich wie sie, spricht wie sie. Nur durch Zufall ist die Polizei jetzt auf seine Spur gekommen. Der Tote im Hafenbecken war nicht sein erstes Opfer, und noch lange nicht sein letztes ...
(Quelle: List)


Meine Meinung


Als in Helsingborg eine Leiche aus einem in den Hafen gestürzten Auto geborgen wird, denken zunächst alle an einen Unfall. Doch bald stellt sich heraus, dass der Tote schon seit längerem nicht mehr gelebt hat…

„Minus 18°“ ist bereits der dritte Krimi um den schwedischen Polizisten Fabian Risk. Ich kenne die beiden vorhergehenden Bände nicht, und hatte bei der Lektüre stellenweise kleinere Schwierigkeiten (mehr dazu später). Vorkenntnisse sind daher nicht zwingend nötig, aber durchaus zu empfehlen.

Die Geschichte wird in der dritten Person in der Vergangenheit aus wechselnder Perspektive erzählt. Fabian Risk erscheint auf den ersten Blick als Hauptperson, aber auch Astrid Tuvesson und Dunja Hougaard nehmen viel Platz ein. Das Buch enthält sehr viele Nebenfiguren, bei denen ich oft Mühe hatte zu behalten, wer wer ist. Dies vor allem, da viele davon kaum Eigenschaften aufweisen, sondern blosse Namen bleiben. Etwas seltsame Namen teilweise, Spitznamen, die an IKEA-Möbel erinnern (so ist Klippan nicht nur ein Sofa, sondern offenbar auch ein Kollege von Risk).

Die Geschichte wird auf zwei Handlungsstränge aufgeteilt, einerseits die Todesfälle in Helsingborg, die Risk untersuchen soll, andererseits aber auch Gewalttaten gegen Obdachlose, die von Dunja untersucht werden. Durch die zwei Handlungsstränge, die im Grunde nichts miteinander zu tun hatten, wirkte das Buch etwas überladen. Ich habe nichts dagegen, wenn sich eine Geschichte auf mehrere Handlungsstränge aufteilt, aber dann erwarte ich auch, dass die Stränge irgendwann miteinander verbunden werden. Ansonsten hätte man die Erzählungen ja auch auf zwei Bücher aufteilen können. Hier treffen sie jedoch nur ganz am Rande aufeinander, die einzige Verbindung ist eine familiäre, die mir aber zu konstruiert war. Zur Handlung selbst kann ich nur sagen, dass der Klappentext hier in meinen Augen schon zu viel verrät. Das erste Viertel des Buches wird dadurch mehr oder weniger abgedeckt und die Spannung leidet darunter. Schade! Gegen Schluss wird die Handlung dann ziemlich überzogen und wirkt recht konstruiert und unglaubwürdig.

Etwas gestört haben mich die häufigen Anspielungen auf Geschehnisse früherer Bände, die dann aber nur zur erwähnt, jedoch nicht weiter ausgeführt werden. Was soll ich als Neueinsteiger mit den Begriffen „Stockholm 2009“ oder „die Geschehnisse von 2010“ anfangen, ohne weitere Infos dazu zu bekommen? Hier hätte ich mir gewünscht, dass auf diese Anspielungen entweder ganz verzichtet würde, oder dass wenigstens in ein, zwei Sätzen eine Erklärung dazu geliefert wurde, so nach dem Motto „Stockholm 2009, als dies und das passierte“. Und das immer wieder erwähnte Problem zwischen Dunja und Kim Sleizner hätte ich auch gerne etwas erklärt erhalten, da ich den Streit überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Wer ist dieser Sleizner überhaupt?

Der Schreibstil des Autors Stefan Ahnhem lässt sich flüssig lesen, ins Stocken gebracht haben mich nur die vielen Figuren, bei denen ich wie erwähnt öfters Mühe hatte, sie auseinanderzuhalten. Stellenweise wird das Buch ziemlich brutal, wer einen schwachen Magen hat, sollte sich vorsehen.

Mein Fazit

Durchaus spannend, aber nicht bahnbrechend. Vorkenntnisse sind empfehlenswert.






Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 42, ein Buch mit einer Zahl im Titel


Lovelybooks Themenchallenge

Aufgabe 20, ein Buch, dessen Titel eine Zahl (ausgeschrieben oder in Ziffernform) enthält



ABC-Challenge der Protagonisten

Fabian = F männlich


Rezensionsexemplar



Dienstag, 24. Januar 2017

Der Mastercode


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von Scott McBain
übersetzt durch Michael Benthack

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.05.2005
  • Aktuelle Ausgabe : 01.05.2005
  • Verlag : Knaur Taschenbuch
  • ISBN: 9783426629024
  • Flexibler Einband 547 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

Das Buch ist in der gedruckten Auflage vergriffen und nur noch gebraucht oder als eBook erhältlich.


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Inhalt


Der Kampf gegen das Böse ist nie zu Ende!
»Mother«, ein globales Computernetz, sammelt die Daten aller Bürger und stuft sie nach einem festgelegten Ranking-System ein. Überall herrschen Korruption und nackte Geldgier. Als »Mother« in die Hände einer Verschwörergruppe um den britischen Außenminister und den CIA-Chef fällt, scheint die totale Kontrolle über die Welt zum Greifen nahe. Nur Pia, eine junge Finnin, kann die Menschheit noch retten. Sie kennt den Mastercode für die Selbstvernichtung des Systems ...
(Quelle: Knaur)


Meine Meinung


Die Welt im Jahr 2020. Globale Unternehmen haben (inoffiziell) die Macht übernommen und der grösste Teil der Menschheit ist im globalen Computersystem „Mother“ registriert, das die Menschen nach Kreditwürdigkeit in Klassen einteilt und über jeden alles weiss, von Adresse bis zu Lieblingsfrucht und Tampongrösse. Eine kleine Gruppe von Menschen versucht, die totale Machtübernahme von „Mother“ zu verhindern…

Die Geschichte wird in der dritten Person in der Vergangenheit aus wechselnder Perspektive erzählt. Sehr viele Personen werden dabei in den Fokus gerückt. Am häufigsten geschieht dies mit der „Gespielin“ (man könnte es auch Edelprostituierte nennen) Pia, dem Erfinder von Mother Oswald Plevy und dem Präsidenten und Vizepräsidenten des „Mother“-Aufsichtsgremiums Lars Pedersen und Doug Sullivan. Zu Beginn hatte ich etwas Mühe, die vielen Personen auseinanderhalten zu können, vor allem, weil sie recht klischeehaft gezeichnet wurden und jeweils nur über wenige Eigenschaften verfügen. Pia ist jung, hübsch und will zu Beginn nur ein schönes Leben führen. Oswald ist dick, unendlich reich und sich gewohnt, mit seinem Geld alles Kaufen zu können. Pedersen ist alt und gütig, Sullivan machtbesessen. Mit der Zeit konnte ich die erwähnten und die vielen anderen Figuren dann doch besser auseinanderhalten, was auch daran lag, dass immer weniger davon in der Geschichte vorkamen…

Bei der Handlung hat sich Scott McBain offenbar stark von Klassikern wie „1984“ oder „Schöne neue Welt“ inspirieren lassen. Auch in „Der Mastercode“ ist die Welt in Klassen aufgeteilt, auch wenn sie hier nach Kreditklassen, Vermögen eingeteilt werden. Aus eigenem Antrieb besteht kaum eine Chance, die Kreditklasse jemals zu wechseln. Die Klassen haben eigene, zugeteilte Bereiche, wobei die Mitglieder der tieferen Klassen die Bereiche der höheren selbstverständlich nicht betreten dürfen (oder höchstens, um dort ihre Arbeit als Diener zu verrichten). Die Informationen, die das Volk erhält, werden zuerst durch „Mother“ gefiltert, sodass der „Normalsterbliche“ nie wirklich weiss, was in der Welt eigentlich vorgeht (und dies nicht mal merkt). Und schlussendlich „Mother“ selbst, das Computersystem, das über alle Menschen Bescheid weiss. Noch stärker hätte McBain kaum auf „Big Brother“ anspielen können, ohne den Begriff selbst zu nennen, oder?

Der Schreibstil des Autors Scott McBain ist eher einfach gehalten und lässt sich flüssig lesen, sodass die gut 500 Seiten doch einigermassen schnell durchgelesen waren, auch wenn die Geschichte durch die Kürzung einiger unnötiger Längen auch gut auf der Hälfte der Seiten Platz gefunden hätte. Besonders spannend ist das Buch allerdings nicht geraten, die Handlung war ziemlich vorhersehbar. Auch die vielen Wiederholungen hätte es nicht gebraucht, so wird beispielsweise das System der Kreditklassen mehrfach bis ins Detail erläutert.

Mein Fazit

Nicht wirklich schlecht, aber die Spannung fehlt und auf Innovation oder Überraschungen wartet man vergeblich. 







Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 55, ein Buch mit mindestens 500 Seiten.


Lovelybooks Themenchallenge

Aufgabe 14, ein Buch, das mindestens 500 Seiten lang ist


ABC-Challenge der Protagonisten

Oswald = O männlich



Montag, 23. Januar 2017

[Hörbuch] Eine Billion Dollar


Bildquelle

von Andreas Eschbach
gelesen von Volker Niederfahrenhorst

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 14.01.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 14.01.2016
  • Verlag : Lübbe Audio
  • ISBN: 9783785751916
  • Hörbuch: 28h 40
  • Sprache: Deutsch 


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Inhalt


Stell dir vor, du wirst über Nacht zum reichsten Menschen der Welt ...
John Salvatore Fontanelli ist ein armer Schlucker, bis er eine unglaubliche Erbschaft macht: ein Vermögen, das ein entfernter Vorfahre im 16. Jahrhundert hinterlassen hat und das durch Zins und Zinseszins in fast 500 Jahren auf über eine Billion Dollar angewachsen ist. Der Erbe dieses Vermögens, so heißt es im Testament, werde einst der Menschheit die verlorene Zukunft wiedergeben. John tritt das Erbe an. Er legt sich Leibwächter zu, verhandelt mit Ministern und Kardinälen. Die schönsten Frauen liegen ihm zu Füßen. Aber kann er noch jemandem trauen? Und dann erhält er einen Anruf von einem geheimnisvollen Fremden, der zu wissen behauptet, was es mit dem Erbe auf sich hat ...
(Quelle: Lübbe Audio)


Meine Meinung


Was wäre, wenn du eines Morgens aufwachst und der reichste Mensch der Welt bist? John Fontanelli hat sich das zwar nie überlegt, aber ausgerechnet ihm passiert es, dem Pizzakurier aus New Jersey. Doch wie es so schön heisst, mit grosser Macht kommt grosse Verantwortung, und John soll mit seinem Vermögen nichts Geringeres anstellen, als die Zukunft der Menschheit zu retten…

„Eine Billion Dollar“ wird in der dritten Person in der Vergangenheit geschildert, in erster Linie aus der Sicht von John Fontanelli. Aber auch andere Figuren stehen zwischenzeitlich im Fokus. Die Geschichte spielt in der zweiten Hälfte der Neunzigerjahre und zieht sich über mehrere Jahre hin. Obschon John klar im Fokus des Buches steht, erfährt man nicht besonders viel über ihn. Er scheint ein sympathischer Mensch zu sein, etwas naiv aber immer bestrebt, seinen Auftrag zu erfüllen und die Menschheit zu retten. Dabei ist ihm allerdings die längste Zeit nicht klar, wie das gehen soll (wenn es so einfach wäre, hätte es ja wahrscheinlich schon lange irgendjemand erledigt, oder?). Er lässt sich von den verschiedensten Leuten dazu beraten, die unterschiedliche Theorien vertreten. Die Darlegung dieser Theorien und die Erläuterung, wie John zu seinem Geld gekommen ist und wie es sich vermehrt, machen einen Grossteil des Buches aus. Im Grunde ist das als Thriller verkaufte „Eine Billion Dollar“ also nichts anderes als eine ansprechend verpackte Lektion in Sachen Finanzwesen, Volkswirtschaft und Betriebswirtschaft. Eigene Ideen hat Fontanelli übrigens so gut wie keine, er lässt sich in erster Linie von aussen steuern, bis hin zur Auswahl von Kleidung und Wohnsitz.

Neben dem, ich nenne es mal „wissenschaftlichen Teil“ bleibt nur wenig Platz für die eigentliche Handlung, die meisten Geschehnisse dienen nur dazu, den Leser auf die nächste „Lektion“ vorzubereiten. Dadurch passiert sehr wenig und die Spannung geht flöten. Zahlreiche Handlungsstränge werden erst eingeführt, um dann im Nichts zu verlaufen und nie wieder erwähnt zu werden, Fragen dazu bleiben unbeantwortet. Wenn es mal doch kurzfristig spannend wird, wird die Situation schon kurze Zeit danach aufgelöst, damit alles wieder im alltäglichen Trott landet. Ob die Menschheit schlussendlich gerettet werden kann und das Geld sinnvoll angelegt wurde, lässt der Autor Andreas Eschbach übrigens offen – ein doch etwas unbefriedigendes Ende.

Es gibt zu dem Buch auch ein (stark gekürztes) Hörspiel, ich habe allerdings das ungekürzte Hörbuch gehört. Das Hörbuch wird von Volker Niederfahrenhorst gelesen. Ich habe ihm gerne zugehört, er hat den Text ansprechend rübergebracht und bei den Dialogen jeder Figur genügend Eigenheiten verpasst, ohne dabei künstlich oder gar lächerlich zu wirken.

Mein Fazit

Wenig Handlung, viel Wirtschaft. Für einen Thriller fehlt eindeutig der Thrill.






Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 52, ein Buch, zu dem Du spontan gegriffen hast. Ich hatte das Hörbuch überhaupt nicht auf dem Schirm. Als ich dann aber auf Amazon ein Sonderangebot gesehen habe und über Audible nur gut 3 Euro dafür zahlen musste, habe ich spontan zugegriffen.


Lovelybooks Themenchallenge

Aufgabe 34, ein Buch, dessen Titel nur in Großbuchstaben geschrieben ist




Samstag, 21. Januar 2017

Das Ekel aus Säffle



Bildquelle

von Maj Sjöwall und Per Wahlöö
übersetzt durch
  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.12.1973
  • Aktuelle Ausgabe : 01.10.2008
  • Verlag : ROWOHLT Taschenbuch
  • ISBN: 9783499244476
  • Flexibler Einband 240 Seiten
  • Sprache: Deutsch


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Bücher der Reihe:
Die Tote im Götakanal
Der Mann, der sich in Luft auflöste
Der Mann auf dem Balkon
Endstation für neun
Alarm im Sköldgatan
Und die Grossen lässt man laufen
Das Ekel aus Säffle
Verschlossen und verriegelt
Der Polizistenmörder
Die Terroristen



Inhalt


Der Tote war Polizist. Ausbilder. Ein Schinder der übelsten Sorte
Martin Beck und seine Kollegen haben schon viele Tote gesehen, doch der Anblick des ermordeten Stig Nyman ist ein Schock: Der todkranke Kommissar wurde in seinem Krankenzimmer auf geradezu bestialische Weise abgeschlachtet. Wer hat den weithin geschätzten Kollegen so sehr gehasst? Und warum? Bei seinen Nachforschungen lernt Martin Beck den Verstorbenen von einer ganz anderen Seite kennen…
(Quelle: Rowohlt)


Meine Meinung


Ein ehemaliger Polizist wird ermordet. Bei den Ermittlungen stellt sich heraus, dass das Opfer nicht gerade beliebt war. Wer von all den Leuten mit Motiv war der Täter?

Die Geschichte wird aus wechselnder Perspektive in der dritten Person in der Vergangenheit erzählt. Der Fokus der Erzähllung liegt dabei weniger auf den Ermittlern um den Kommissar Martin Beck, sondern auf dem Opfer und den möglichen Motiven. Der Protagonist Martin Beck ist mit während der Lektüre nicht wirklich ans Herz gewachsen, er erschien mir zu kalt und nur auf die Arbeit fixiert (du hast schon 30 Stunden durchgearbeitet? Komm schon, eine weitere Befragung liegt noch drin, sei nicht so ein Schwächling).

Beim Lesen wird schnell klar, dass das Buch nicht mehr das Neuste ist (die schwedische Erstveröffentlichung war 1971). Praktisch jeder raucht, was in der modernen Literatur ja höchstens noch den Bösewichten zugestanden wird, und das überall: im Büro, im Bus, in fremden Wohnungen… Auch Polizeigewalt, die bei der Suche nach dem Täter eine grosse Rolle spielt, ist allgegenwärtig und wird weder von den Medien noch von den Vorgesetzten verurteilt. So erhält man als Leser in der heutigen Zeit schnell den Eindruck, bei Schweden habe es sich in den 1970ern um eine Bananenrepublik gehandelt. Aber wahrscheinlich war es in anderen europäischen Staaten zu der Zeit auch nicht besser. Was mir ebenfalls aufgefallen ist und klar das Alter des Buches zeigt, ist der Mangel an weiblichen Figuren. Die wenigen, die auftauchen, spielen lediglich eine Rolle in Form von Witwe von…, Mutter von…, Tochter von…

Beim Schreibstil der beiden Autoren Maj Sjöwall und Per Wahlöö sind mir vor allem die sehr ausgefeilten Metaphern aufgefallen, die die Lektüre sehr plastisch haben erscheinen lassen. Das Tempo ist sehr geruhsam gehalten, ich bin es mir gar nicht mehr gewohnt, dass in einem Krimi so wenig passiert. Ein Mord wird verübt, der Täter wird durch mühsame Kleinarbeit ermittelt, in einem Showdown gefangen, fertig. Da gibt es keine falschen Spuren, umständliche Untersuchungen oder grosse Verfolgungsjagden. Schlicht und linear führen wenige Untersuchungsschritte von der Tat zum Täter.

Mein Fazit

Man merkt, dass der Krimi schon bald 50 Jahre alt ist. Das macht ihn nicht schlecht, aber er entspricht auch nicht mehr den heutigen Lesegewohnheiten.






Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 31, ein Buch das von einem Autoren-Duo geschrieben wurde


Lovelybooks Themenchallenge

Aufgabe 25, ein Buch, das von zwei oder mehr Autoren geschrieben wurde.


ABC-Challenge der Protagonisten

Martin = M männlich


Donnerstag, 19. Januar 2017

Mein zweites Leben


Bildquelle

von Christiane V. Felscherinow und Sonja Vukovic

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.11.2013
  • Aktuelle Ausgabe : 01.11.2013
  • Verlag : Deutscher Levante Verlag
  • ISBN: 9783943737127
  • Buch 333 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


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Bücher der Reihe:
Wir Kinder vom Bahnhof Zoo
Mein zweites Leben


Inhalt


Spiegel-Bestseller: Das Schicksal der damals 14-jährigen, drogenabhängigen Prostituierten Christiane F. aus 'Wir Kinder vom Bahnhof Zoo' ging um die Welt. Generationen sind mit der Geschichte und dem Mythos Christiane F. aufgewachsen. Aber wie ging es weiter? 35 Jahre später erzählt Christiane Felscherinow ihr ganzes Leben. Eine Geschichte von Hoffnung und Hölle – glücklichen Jahren in Griechenland, Überlebenskampf im Frauenknast, Abenteuern unter Rock-Idolen, Literatur-Stars und Drogenhändlern – und der Kampf, trotz aller Rauschgift-Exzesse eine gute Mutter für ihr Kind zu sein. Gemeinsam mit der Journalistin Sonja Vukovic hat sie nun ihr Leben rekapituliert. Das Ergebnis ist eine erschütternde, aber auch hoffnungsvolle Autobiografie. Eine Begegnung mit einer Gesellschaft, die den Rausch auslebt, aber den Süchtigen verachtet. Die Vollendung einer Geschichte, die das Lebensgefühl von Generationen prägte – und damit auch ein Dokument deutscher Zeitgeschichte.
(Quelle: Amazon)


Meine Meinung


Zumindest dem Namen nach wird wohl praktisch jeder das Buch „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ kennen. In „mein zweites Leben“ erzählt Christiane F. nun aus ihrem Leben nach dem Bahnhof Zoo. 

„Mein zweites Leben“ ist in Zusammenarbeit mit der Journalistin Sonja Vukovic entstanden und wird von Christiane in der Ich-Perspektive erzählt. Durch den gewählten, sehr umgangssprachlichen Schreibstil mit vielen Wiederholungen und die häufigen Themenwechsel entsteht der Eindruck, der Leser lasse sich direkt von Christiane alles erzählen. Die Gedankensprünge machen es allerdings teilweise schwer, der Erzählung zu folgen. Da nur bedingt chronologisch erzählt wird, wirkt alles etwas wirr. Stellenweise wird vorgegriffen auf Geschehnisse, die erst viel später passieren sollten, anderenorts wird wieder von Erlebnissen berichtet, die Jahre her sind und auch im Buch schon viele Seiten vorher abgehandelt wurden. Mal ist ihr Sohn 3, dann 9, dann noch gar nicht auf der Welt und dann schon fast erwachsen. Eine bessere chronologische Struktur hätte da weitergeholfen (oder wenigstens Jahrzahlen bei Kapitelbeginn).

Zwischen den Kapiteln mit Christianes Erzählungen werden Berichte über die (damalige oder heutige) Situation in neutralem Ton eingeschoben, beispielsweise über die offene Drogenszene in Zürich in den 80ern und 90ern oder über Drogenabhängigkeit im Alter. Durch viele Zahlen und Statistiken und den trockenen Schreibstil haben mich diese Einschübe teilweise ziemlich aus dem Lesefluss gerissen. Sie sollten wohl an „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ erinnern, wo auch immer wieder Stellungnahmen anderer Beteiligter eingeschoben wurden, dort fand ich die Einschübe allerdings passender und informativer.

Da ich „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ mehrmals gelesen habe, hatte ich natürlich den Eindruck, Christiane F. bereits gut zu kennen. Und auch mit diesem Buch bestätigt sie leider die Vorstellung, die ich bereits vorher von ihr hatte. Auch als Erwachsene ist sie nicht von den Drogen losgekommen, auch wenn sie mittlerweile nicht mehr der Lebensmittelpunkt zu sein scheinen. Aber auch heute hatte ich nicht den Eindruck, dass Christiane wirklich Verantwortung für ihr Leben und ihre Fehler übernimmt. Sie bemerkt immer wieder „da musste ich einfach…“, „da konnte ich nicht anders…“, „wer konnte so etwas schon erwarten…“, übernimmt die Verantwortung daher auch nicht selber, sondern schiebt sie „der Gesellschaft“ oder ihrer Mutter zu. Dass sie regelmässig den halben Tag verschläft erklärt sie mit „ich bin halt ein Nachtmensch“. So erstaunt es nicht, dass es ihr schwer bis unmöglich fällt, ein geregeltes Leben mit einer Arbeitsstelle zu führen (so wie ich es dem Buch entnehmen konnte, war das auch nie wirklich ihr Ziel). Auch scheint es ihr wichtig zu sein, jeden Promi-Namen aufzuzählen, mit dem sie einmal zu tun hatte (und das waren gemäss ihrer Aufzählung viele). Nun gut, da es sich hier nicht um eine erfundene literarische Figur, sondern um einen wirklichen Menschen handelt, liegt es ja nicht an mir, ihren Charakter zu beurteilen. Wer jedoch erwartet, mit diesem Buch von einer 180°-Wendung der Christiane F. zu erfahren oder zumindest eine nennenswerte Weiterentwicklung zu sehen, wird enttäuscht. Ein zweites, neues Leben? Nein, bei Christiane F. hat sich (ausser dem Kontostand) gar nichts geändert.

Mein Fazit

Interessante Einblicke in das Leben nach dem Bahnhof Zoo – ohne Überraschungen und durch viele Gedankensprünge etwas schwer zu lesen.









Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 15, ein Sachbuch oder eine Biografie


Lovelybooks Themenchallenge

Aufgabe 6, ein Buch über eine wahre Begebenheit


ABC-Challenge der Protagonisten

Christiane = C weiblich


Dienstag, 17. Januar 2017

Schattenkiller



Bildquelle

von Mirko Zilahy
übersetzt durch Katharina Schmidt und Barbara Neeb

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 09.12.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 09.12.2016
  • Verlag : Bastei Lübbe
  • ISBN: 9783404174201
  • Flexibler Einband 432 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


Der Bastei Lübbe Verlag und     haben mir das Taschenbuch kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!



Leseprobe
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Inhalt


Seit Wochen schüttet der Septemberhimmel gewaltige Wassermassen über Rom aus. Nahe des Tibers werden an düsteren Orten drei Leichen entdeckt, deren Entstellungen der Polizei Rätsel aufgeben. Profiler Enrico Mancini, anerkannter Experte für Serienmorde, sieht zunächst keine Verbindung zwischen den Fällen. Doch dann erhält er verschlüsselte Botschaften, alle von einem Absender, der sich Schatten nennt. Botschaften, die ein neues Licht auf die Taten werfen. Denn ein grausamer Racheplan ist offenbar noch nicht vollendet. Und weist bald in eine einzige Richtung – in die Mancinis…
(Quelle: Bastei Lübbe)


Meine Meinung


In Rom geht ein Serienkiller um. Um den Täter zu finden, müssen Commissario Enrico Mancini und sein Team erst herausfinden, was die Opfer gemeinsam haben…

Die Geschichte wird aus wechselnder Perspektive in der dritten Person erzählt. Oft wird die Sicht des Protagonisten Enrico Mancini gewählt, aber auch die Sicht anderer Ermittler, des Täters oder der Opfer werden verwendet. Teilweise wechselt die Perspektive innerhalb weniger Sätze, was das Ganze etwas unübersichtlich macht. Ich bevorzuge klarer strukturierte Perspektivenwechsel, beispielsweise kapitelweise gegliedert.

Mancini ist ein durch die Vergangenheit schwer traumatisierter Ermittler, wie es in den letzten Jahren beinahe Standard geworden ist. Nach dem Krebstod seiner Frau leidet er an Angststörungen und hat ein Alkoholproblem. Seiner psychischen Verfassung wird so viel Platz eingeräumt, dass der Kriminalfall fast in den Hintergrund rutscht und ich ihn im Grunde als arbeitsunfähig erachtete. Über die anderen Figuren erfährt der Leser nur wenig, lediglich ein, zwei kleine Merkmale gesteht der Autor ihnen zu, beispielsweise die Staatsanwältin, die in Enrico verknallt ist, oder die Fotografin, die panische Angst vor Mäusen und anderen Nagern hat. Vor allem bei den Frauen scheint ihr Aussehen das wichtigste Merkmal zu sein, das vom Autor Mirko Zilahy akribisch beschrieben wird, inklusive Höhe ihrer Absätze. Vor allem zu Beginn hatte ich ziemlich Mühe, die vielen Figuren, die teilweise nur kurz erwähnt wurden, auseinanderzuhalten.

Der Leser ist den Ermittlern stets einen Schritt voraus, da bereits durch den Klappentext klar ist, dass es sich um einen Serienkiller handelt, der irgendeine Verbindung zum Commissario hat (auch dieses Schema ist heutzutage wohl fast Standard geworden bei Krimis und Thrillern, habe ich den Eindruck) und auch die Szenen aus Opfer- oder Tätersicht einen Wissensvorsprung bieten. So hält sich die Spannung leider in Grenzen, da öfter der „Ach, habt ihr das auch schon gemerkt“-Gedanke auftaucht. Ich rätsle bei Krimis gerne mit, wer der Täter sein könnte, aber irgendwie macht mir das nur Spass, wenn ich weder mehr noch weniger Infos als die Ermittler habe. Schon nach knapp drei Vierteln des Buches war der Täter dann auch mehr oder weniger überführt, man musste ihn nur noch schnappen. Die Idee dieses Thrillers ist durchaus spannend, leider ist die Umsetzung meines Erachtens noch nicht so gut gelungen.

Der Schreibstil des Autors Mirko Zilahy lässt sich flüssig lesen, ist sehr detailliert in seinen Beschreibungen, bringt aber nicht wirklich ein Italienfeeling rüber. Das könnte durchaus auch am Wetter liegen: das ganze Buch hindurch regnet es praktisch ununterbrochen, was der Autor auch immer wieder erwähnt. Einige Szenen sind ziemlich unappetitlich gehalten, sodass der Thriller nichts für sensible Leser ist.

Mein Fazit

Durchaus unterhaltsam, aber zu langatmig und nicht der grosse Knaller.





Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 22, ein Buch mit einem der vier Elemente im Titel oder auf dem Cover (Feuer, Wasser, Luft, Erde). Auf dem Cover sind eine Pfütze und Regentropfen zu sehen. 


Lovelybooks Themenchallenge

Aufgabe 13, ein Buch, welches eine Karte enthält.


ABC-Challenge der Protagonisten

Enrico = E männlich




Rezensionsexemplar



Montag, 16. Januar 2017

[Hörbuch] Eragon - Der Auftrag des Ältesten


Bildquelle

von Christopher Paolini
übersetzt durch Joannis Stefanidis
gelesen von Andreas Fröhlich

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 23.12.2005
  • Aktuelle Ausgabe : 23.12.2005
  • Verlag : Random House Audio, Deutschland
  • ISBN: B002TVU54O
  • herunterladbare Audio-Datei: 25h 50
  • Sprache: Deutsch


Hörprobe
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Bücher der Reihe:
Das Vermächtnis der Drachenreiter
Der Auftrag des Ältesten
Die Weisheit des Feuers
Das Erbe der Macht



Inhalt


Geschunden, aber siegreich war Eragon aus der Schlacht gegen König Galbatorix’ Urgal-Armee hervorgegangen. Doch der Auftrag des gefallenen Vardenkönigs, über sein Volk zu wachen, damit es nicht in Anarchie verfällt, lastet schwer auf den Schultern des jungen Drachenreiters. Kann er seinem Vermächtnis gerecht werden?


Meine Meinung


Nachdem Eragon zusammen mit seinem Drachen Saphira geholfen hat, die Varden zu verteidigen, wird er zur Fortsetzung seiner Ausbildung zu den Elfen geschickt. Doch auch dort kann seine Schulung nicht vollendet werden, da der böse König Galbatorix bereits den nächsten Angriff plant.

„Der Auftrag des Ältesten“ ist der zweite Band der Tetralogie um den jungen Drachenreiter Eragon. Obschon in diesem Band immer wieder die Geschehnisse aus dem Einstiegsband zusammengefasst werden (für meinen Geschmack sogar etwas zu oft), sind Vorkenntnisse zum Verständnis sehr empfehlenswert. Die Bücher sollten daher in der vorgesehenen Reihenfolge gelesen werden.

Während der erste Band der Reihe ausschliesslich aus der Sicht von Eragon erzählt wurde und damit die Handlung sehr geradelinig aufgebaut wurde, ist sie hier dreigeteilt. Jeder der drei Handlungsstränge wird aus der Sicht des jeweiligen Protagonisten erzählt, neben Eragon sind dies sein Cousin Roran und die Anführerin der Varden Nasuada. Erst gegen Schluss des Buches werden die drei Handlungsstränge, die zuvor abwechslungsweise erzählt werden, zusammengeführt.

Leider sind alle drei Handlungsstränge langatmig und zäh geraten. Eragon reist zunächst zu den Elfen, wo er während seiner nicht enden wollenden Ausbildung tagelang auf dem Boden sitzt und den Ameisen zuhört (nein, das ist kein Witz). Roran reist mit seinen Nachbarn wochenlang durchs Land, ohne das gross etwas passiert und Nasuada sitzt rum und sammelt ihre Truppen. Nur selten kommt etwas Spannung auf, wenn in einem der Handlungsstränge etwas Unvorhergesehenes passiert, dass dann aber schon nach wenigen Seiten wieder vorbei ist. Wer sowohl Star Wars wie auch den Herrn der Ringe kennt, dem wird auch in diesem Band der Eragon-Reihe wieder vieles bekannt vorkommen.

Auch die drei Protagonisten konnten mich nicht überzeugen. Wenn sie nicht gerade eine der seltenen actionreichen Szenen erleben dürfen, sind sie bevorzugt am Jammern, wie schwer ihr Leben doch ist und wie unfair es ist, dass ausgerechnet ihnen dieses Übel zugestossen ist. Dass man mit seinem Schicksal hadert ist ja gut und recht und nichts Aussergewöhnliches, aber irgendwann hatte ich einfach genug von all dem Selbstmitleid.

Trotz all den negativen Punkten mag ich das Konzept der Buchreihe immer noch sehr gerne, auch wenn mir dieser Band als reiner Füller erschien, der kaum Handlung beinhaltete. Erst in den letzten paar Minuten geht es richtig zur Sache und weckt die Freude auf den nächsten, hoffentlich wieder etwas spannenderen Band.

Auch der zweite Band der Reihe wird in der Hörbuchversion wieder von „Bob Andrews“ Andreas Fröhlich gelesen. Als Fan der Drei Fragezeichen höre ich diesem Sprecher natürlich sehr gerne zu, auch wenn mich die doch sehr deutsche Aussprache der Namen auch in diesen Band wieder gestört hat.

Mein Fazit

Viel Gejammere und kaum Handlung. Der Schluss macht allerdings Lust auf mehr.







Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 2, ein Buch mit einem überwiegend rosa oder roten Cover 


Lovelybooks Themenchallenge

 Aufgabe 18, ein Buch, das du 2016 begonnen, aber nicht zu Ende gelesen hast. Ich habe das Hörbuch vom 22. Dezember bis zum 7. Januar gehört.






Samstag, 14. Januar 2017

Career of Evil


Bildquelle

von Robert Galbraith

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 20.10.2015
  • Aktuelle Ausgabe : 21.04.2016
  • Verlag : Sphere
  • ISBN: 9780751563597
  • Flexibler Einband 592 Seiten
  • Sprache: Englisch 


Leseprobe
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Auf deutsch ist dieses Buch unter dem Titel "Die Ernte des Bösen" beim Blanvalet Verlag erhältlich.


Bücher der Reihe:
The Cuckoo's Calling
The Silkworm
Career of Evil


Inhalt


Nachdem Robin Ellacott ein mysteriöses Paket in Empfang genommen hat, muss sie zu ihrem Entsetzen feststellen, dass es ein abgetrenntes Frauenbein enthält. Ihr Chef, der private Ermittler Cormoran Strike, ist ebenfalls beunruhigt, jedoch kaum überrascht. Gleich vier Menschen aus seiner eigenen Vergangenheit fallen ihm ein, denen er eine solche Tat zutrauen würde – und Strike weiß, dass jeder von ihnen zu skrupelloser, unaussprechlicher Grausamkeit fähig ist.

Während die Polizei sich auf den einen Verdächtigen konzentriert, der für Strike immer weniger als Täter infrage kommt, nehmen er und Robin die Dinge selbst in die Hand und wagen sich vor in die düsteren und verstörenden Welten der drei anderen Männer. Doch als weitere erschreckende Vorfälle London erschüttern, gerät das Ermittlerduo selbst mehr und mehr in Bedrängnis …
(Quelle: Blanvalet)


Meine Meinung


Als er das abgeschnittene Bein einer unbekannten Toten per Kurier zugesendet bekommt, ist dem Privatdetektiven Cormoran Strike sofort klar, dass es da jemand auf ihn persönlich abgesehen hat. Wer steckt hinter der Tat, und was will der Täter Strike mitteilen?

„Career of Evil“ ist der dritte Krimi um den Privatdetektiven Cormoran Strike und seine Assistentin Robin Ellacott. Obschon immer wieder auf die Geschehnisse in den ersten beiden Bänden angespielt wird, sind die Bücher in sich abgeschlossen und können auch unabhängig voneinander gelesen werden. Vorkenntnisse sind daher nicht nötig.

Die Geschichte wird in der dritten Person in der Vergangenheit aus wechselnder Perspektive erzählt. In erster Linie kommen dabei Strike, seine Assistentin Robin sowie der über lange Zeit unbekannte Täter zu Wort. Auch in diesem Band entwickelt sich die Beziehung zwischen Detektiv und Assistentin weiter, auch wenn ich beide gerne des Öfteren mal geschüttelt hätte, wenn sie sich wieder mal etwas gar doof anstellen im zwischenmenschlichen Bereich… Robin wechselt hier besonders oft zwischen unerschrocken ermittelnd und hysterisch weinend ab, dass sie mir teilweise doch etwas auf die Nerven ging.

Die Handlung ist zunächst etwas unübersichtlich, da Strike zu Beginn der Geschichte noch mehrere Fälle zu betreuen hat, sodass die Ermittlungen immer hin und her springen. Als sich Strike und Robin dann endlich auf den „Bein-Fall“ konzentrieren können, kann sich Strike nicht für einen Verdächtigen entscheiden sondern verfolgt mal diese und dann jene Spur. Durch dieses hin und her dauert es sehr lange, bis verständlich wird, worum sich der zu lösende Kriminalfall überhaupt dreht. Ganz durchgeblickt habe ich wohl bis zum Schluss nicht, denn mehr als „der Kerl ist halt krank“ konnte ich als Motiv nicht eruieren, und ich bestehe bei meinen Krimis auf ein überzeugendes Motiv, damit ich zufrieden bin (ich meine damit nicht den Einbezug Strikes, da ist mir das Motiv schon klar, sondern für die Morde selbst). Etwas Straffung hätte dem Buch auch nicht geschadet, es erschien mir zu langgezogen, gewisse Szenen schienen sich immer wieder zu wiederholen.

Der Schreibstil des Autors Robert Galbraith (aka Harry-Potter-Erschafferin J.K. Rowling) lässt sich grundsätzlich flüssig lesen. Bei den Dialogen kam ich stellenweise aber ins Stocken, da diese sehr umgangssprachlich und dialektgefärbt gehalten sind. Mein Englisch ist zwar recht gut, aber es ist halt doch eine Fremdsprache, sodass ich viele Textzeilen, die von Figuren mit schlechter oder fehlender Bildung gesprochen wurden, laut vorlesen musste, um sie entziffern zu können. Zudem enthält dieser Krimi einige unappetitliche Szenen, die mich zwar nicht gestört haben, sensible Leser aber durchaus schockieren könnten. Auch die Grundstimmung ist sehr düster gehalten. In anderen Rezensionen habe ich öfters die Bezeichnung „skandinavisch“ gelesen, die meiner Meinung nach sehr gut passt. Die düstere Stimmung, die menschlichen Abgründe, da ergibt sich durchaus eine „nordische Stimmung“.

Mein Fazit

Etwas wirre Handlung und schwer zu entziffernde Dialoge. Der Unterhaltungswert stimmt aber durchaus. Für Fans von skandinavischen Thrillern, die auch mal ausserhalb Skandinaviens spielen dürfen.








Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 12, ein Buch mit einem Gebäude oder Bauwerk auf dem Cover

Lovelybooks Themenchallenge

Aufgabe 31, ein Buch, das höher als 22 cm ist

ABC-Challenge der Protagonisten

Robin = R weiblich



 

Donnerstag, 12. Januar 2017

Weibersterben


Bildquelle

von Julia Koch

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 25.02.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 25.02.2016
  • Verlag : Emons Verlag
  • ISBN: 9783954517985
  • Flexibler Einband 496 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


Leseprobe
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Inhalt


Ein verschwundenes Kind. Eine Dorfgemeinschaft, die schweigt. Ein Nachtmahr, der immer wiederkehrt. Puppenmacherin Clara möchte ihren seit vielen Jahren verschollenen Bruder wiederfinden und zieht inkognito zurück nach Engenmatt in Obwalden. Doch nicht alle dort wollen, dass alte Geschichten neu erzählt werden – und eine Vergangenheit ans Licht kommt, die verstörender ist, als Clara ahnen konnte.
(Quelle: Emons)


Meine Meinung


Im Obwaldner Weiler Engenmatt sterben kurz nacheinander mehrere Einwohner. Geht wirklich das „Toggeli“ um, wie die Einheimischen vermuten, und wurde dies von der neu zugezogenen Puppendoktorin Clara angelockt? Diese hingegen verfolgt mit ihrem Zuzug andere Ziele…

Die Geschichte wird in der dritten Person aus wechselnder Perspektive erzählt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Sicht von Clara, der Wirtin Hanny und deren Bruder Valentin. Unterbrochen wird die Erzählung mit kurzen Kapiteln aus dem 17. Jahrhundert, die aus der Sicht der Hebamme Magdalena erzählt werden und zur besseren Unterscheidung kursiv gedruckt wurden. Obschon Clara klar die Hauptperson des Buches ist, konnte ich mich besser in Hanny hineinfühlen. Clara blieb für mich etwas unfassbar und eher blass, auch wenn der Fokus der Erzählung auf ihr lag.

Die Handlung selbst wird sehr geruhsam erzählt, es dauert bis gegen Buchmitte, bis es endlich einige Hinweise darauf gibt, worum es eigentlich geht und was Clara in Engenmatt will. Bis zum Schluss bleibt die Handlung jedoch recht verworren und undurchschaubar, insbesondere, weil mit der Zeit klar wird, dass mehrere Handlungsstränge nebeneinander ablaufen, die sich erst am Schluss zusammenfinden. Der Handlungsschwerpunkt liegt weniger auf dem Kriminalfall oder dessen Auflösung, sondern vielmehr auf den zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen den Dorfeinwohnern.

Der Schreibstil der Autorin Julia Koch lässt sich flüssig lesen, Nicht-Schweizer werden aber wohl das eine oder andere Mal über Helvetismen oder schweizerdeutsche Worte stolpern. Am Schluss des Buches werden in einem Glossar die verwendeten schweizerdeutschen Begriffe übersetzt, was nicht nur für Nicht-Schweizer, sondern unter Umständen auch für Nicht-Zentralschweizer hilfreich sein kann.

Mein Fazit

Recht verworren, aber dennoch spannend. 






Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 25, ein Buch eines Autors, dem / der Du Dich regional verbunden fühlst (den Begriff regional darfst Du selbst auslegen). Die Autorin Julia Koch lebt in dem Dorf, in dem ich arbeite. Unter Umständen sind wir einander sogar schon über den Weg gelaufen, ohne es zu wissen.

Lovelybooks Themenchallenge

Aufgabe 24. Ein Buch, das noch keine einzige Sterne-Bewertung auf LovelyBooks hat. (Auf der Buchseite sind in diesem Fall die Sterne oben grau und nicht gelb.)

ABC-Challenge der Protagonisten

Valentin = V männlich



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