Dienstag, 28. Februar 2017

Sein blutiges Projekt


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von Graeme MacRae Burnet
übersetzt durch

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.02.2017
  • Aktuelle Ausgabe : 01.02.2017
  • Verlag : Europa Verlag
  • ISBN: 9783958900554
  • Fester Einband 344 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


Der Europa Verlag und Vorablesen haben mir das Buch kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!



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Inhalt


August 1869: Ein verschlafenes Bauerndorf an der Westküste Schottlands wird von einem brutalen Dreifachmord erschüttert. Der Täter ist rasch gefunden. Doch was trieb den 17-jährigen Roderick Macrae, Sohn eines armen Pächters, dazu, drei Menschen auf bestialische Weise zu erschlagen? Während Roddy im Gefängnis auf seinen Prozess wartet, stellen die scharfsinnigsten Ärzte und Ermittler des Landes Nachforschungen an, um seine Beweggründe aufzudecken. Ist der eigenbrötlerische Bauernjunge geisteskrank? Roddys Schicksal hängt nun einzig und allein von den Überzeugungskünsten seines Rechtsbeistandes ab, der in einem spektakulären Prozess alles daransetzt, Roderick vor dem Galgen zu bewahren.
(Quelle: Europa)


Meine Meinung


Der 17-jährige Roderick Macrae erschlägt mit einer Schaufel brutal seine Nachbarsfamilie. Was hat den Jungen zu der Tat getrieben?

Das Buch ist wie ein Bericht über wahre Tatsachen aufgebaut, beginnend mit dem Vorwort, in dem der Autor schildert, wie er Informationen über seinen Vorfahr aus diversen Archiven zusammengesucht hat. Allerdings erwähnt er in der Danksagung am Ende des Buches, dass einige Figuren auf tatsächlich existierenden Personen basieren, daher gehe ich davon aus, dass alle nicht explizit genannten Figuren (und damit auch die Handlung) frei erfunden sind. Die Geschichte beginnt mit den Aussagen einiger Augenzeugen, danach folgt der Hauptteil des Buches, der rund die Hälfte der Seiten umfasst: die Aufzeichnungen des Täters Roderick. Danach sind die Berichte des Rechtsmediziners sowie Prozessberichte zu finden.

Die Aufzeichnungen von Roderick sind etwas schwierig zu lesen, da er immer wieder zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart hin und her springt. Da das Buch mit der Schilderung der Tat beginnt, danach die Geschehnisse, die zu der Tat führten, ausführlich darlegt und sich am Schluss mit dem Gerichtsprozess befasst, ist dem Leser schon zu Beginn klar, was passieren wird. Leider dämpft dies die Spannung deutlich. Nicht einmal die Frage nach dem „Warum“ bleibt interessant, da Roderick diese schon gleich zu Beginn beantwortet und mit seinen Aufzeichnungen eigentlich nur noch mit Beispielen untermalt. Einen Fall aufzuklären gibt es hier nicht Daher blieb der grosse Lese-Sog leider aus.

Der Schreibstil des Autors Graeme Macrae Burnet lässt sich flüssig lesen, auch wenn er oft etwas unpassend modern wirkt in einem Buch, das behauptet, zum grössten Teil bereits vor fast 150 Jahren geschrieben worden zu sein. Von den Figuren war mir leider niemand so wirklich sympathisch, ausser vielleicht der Anwalt, den fand ich irgendwie nett.

Mein Fazit

Da schon von Beginn weg alles klar ist, bleibt die Spannung aus.





Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 38, ein Buch, das in Schottland, (Nord-)Irland, Wales spielt. Das Buch spielt in Schottland.


ABC-Challenge der Protagonisten

Roderick = R männlich


Rezensionsexemplar



Montag, 27. Februar 2017

[Hörbuch] A Storm of Swords


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von George R.R. Martin
gelesen von Roy Dotrice

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.03.2004
  • Aktuelle Ausgabe : 27.03.2012
  • Verlag : Random House Audio
  • ISBN: 9780449011904
  • Audio CD: 47h 30
  • Sprache: Englisch


Hörprobe
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(auch über Audible erhältlich)



Bücher der Reihe: 
A Game of Thrones
A Clash of Kings
A Storm of Swords
A Feast for Crows
A Dance with Dragons



Inhalt


Of the five contenders for power, one is dead, another in disfavor, and still the wars rage as violently as ever, as alliances are made and broken. Joffrey, of House Lannister, sits on the Iron Throne, the uneasy ruler of the land of the Seven Kingdoms. His most bitter rival, Lord Stannis, stands defeated and disgraced, the victim of the jealous sorceress who holds him in her evil thrall. But young Robb, of House Stark, still rules the North from the fortress of Riverrun. Robb plots against his despised Lannister enemies, even as they hold his sister hostage at King’s Landing, the seat of the Iron Throne. Meanwhile, making her way across a blood-drenched continent is the exiled queen, Daenerys, mistress of the only three dragons still left in the world. . . .

But as opposing forces maneuver for the final titanic showdown, an army of barbaric wildlings arrives from the outermost line of civilization. In their vanguard is a horde of mythical Others—a supernatural army of the living dead whose animated corpses are unstoppable. As the future of the land hangs in the balance, no one will rest until the Seven Kingdoms have exploded in a veritable storm of swords. . . .


Meine Meinung


„A Storm of Swords“ ist der dritte Band der „A Song of Ice and Fire“-Reihe, auf der die TV-Serie „Game of Thrones“ basiert. Die einzelnen Bände erzählen eine fortlaufende Geschichte und sollten daher in der vorgesehenen Reihenfolge gelesen oder gehört werden. Wer die Reihe noch nicht kennt sollte daher mit dem ersten Band „A Game of Thrones“ einsteigen.

Die Geschichte wird aus wechselnder Perspektive erzählt, wobei zu Kapitelbeginn quasi als Überschrift der Name des jeweiligen Protagonisten erwähnt wird, was hilft, die Übersicht zu behalten. Das ist bei dieser Buchreihe besonders wichtig, denn die Geschichte ist aus so vielen Handlungssträngen mit einer schier unendlichen Anzahl von Figuren zusammengefügt, dass man schnell den Überblick verliert. Dies gilt in meinen Augen besonders für die Hörbuchfassung, da hier sowohl das Schriftbild der Namen fehlt, auf das man in den Büchern zurückgreifen kann, wie auch die Gesichter, die bei der Serie helfen, die einzelnen Figuren zu unterscheiden. Die oft ähnlichen Namen haben daher bei mir oft zu einem Durcheinander geführt. Vorallem bei der Rückkehr zu Handlungssträngen, von denen man seit längerem nichts mehr gehört hatte (und das kann bei den vielen Strängen und dem Umfang des Hörbuchs schnell mehrere bis sogar dutzende Stunden ausmachen) fiel es mir oft schwer, die einzelnen Charaktere wieder ihrer Funktion zuzuordnen.

Die einzelnen Handlungsstränge sind im Grunde ziemlich zäh und langatmig, mehr als einen oder vielleicht zwei Handlungshöhepunkte pro Strang über das ganze Buch hinweg gibt es eigentlich nicht. Da die Gesamthandlung aber so stark verzweigt ist und die Perspektive und damit auch die Szenerie immer wieder wechselt, wird es trotzdem nie langweilig.

Der Autor George R.R. Martin wird immer wieder für seinen Schreibstil gelobt, aber ich muss zugeben, dass ich den eigentlich nicht aussergewöhnlich gut finde. Er benutzt oft für ähnliche Situationen immer wieder die gleichen Begriffe, beispielsweise wird Tyrions Fortbewegung immer als „waddle“ (=watscheln) bezeichnet, ohne sich da mal abzuwechseln. Auch bekannte Ausdrücke wie Ygrittes „You know nothing, Jon Snow“ werden immer und immer wieder wiederholt, bis sie mir zum Hals raushingen. Da hätte mehr Abwechslung das Leben, respektive die Lektüre/das Zuhören süss gemacht…

Auch in Band drei übernimmt wieder Roy Dotrice die Rolle des Vorlesers. Wie auch bei den Vorgängern konnte mich der Sprecher auch hier nicht wirklich überzeugen. Zu viele Figuren lässt er geistig minderentwickelt (oder aber stockbesoffen) klingen, auch wenn es zur Rolle überhaupt nicht passt, wie beispielsweise Tyrion oder Missandei. Und wenn er Melisandre als Frau eine um fast eine Oktave tiefere Stimme verpasst als allen Männern wirkt das auch etwas seltsam. Ebenso hatte ich wieder meine Mühe mit einigen Namen, die Roy Dotrice anders als in der Serie auf eine Art ausspricht, die ich anhand der Schreibweise nicht nachvollziehen kann (wieso sollte Brienne „Brai-ihn“ ausgesprochen werden?).

Wer ein Buch/Hörbuch sucht, das ihn aufheitert, ist mit „A Song of Ice and Fire“ definitiv falsch beraten. Hier gewinnt meist nur das mehr oder weniger Böse, eine positive Wende für die „Helden“ ist nicht in Sicht (falls sie überhaupt überleben. Mit dem Tod geizt George R.R. Martin auch in diesen Band nicht). Für jüngere oder sensible Leser eignet sich die Reihe nicht, Sex, Gewalt und Krieg sind die drei wichtigsten Themen.

Mein Fazit

Wenig Handlung in den einzelnen Strängen – durch die Vielzahl der Stränge wird es aber trotzdem nicht langweilig.





Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 8, ein Buch, das mit einem Cliffhanger endet. Hier bleiben schlicht alle Handlungsstränge offen.


Lovelybooks Themenchallenge

Aufgabe 10, ein Buch, dessen Cover vorrangig grün ist


Samstag, 25. Februar 2017

Mord im Orientexpress


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von Agatha Christie
übersetzt durch Otto Bayer

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.01.1934
  • Aktuelle Ausgabe : 08.09.2014
  • Verlag : Atlantik Verlag
  • ISBN: 9783455650013
  • Flexibler Einband 256 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


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Inhalt


Nach einigen Mühen hat Hercule Poirot ein Abteil im Kurswagen Istanbul - Calais des Luxuszugs ergattert. Doch auch jetzt ist ihm keine Ruhe vergönnt: Ein amerikanischer Tycoon ist ermordet worden, der ganze Zug voller Verdächtiger. Und der Mörder könnte jederzeit wieder zuschlagen. Eine Aufgabe, wie gemacht für den Meisterdetektiv. 
(Quelle: Atlantik)


Meine Meinung


Während der berühmte Orient-Express auf seiner Reise nach Calais im Schnee feststeckt, wird einer der Passagiere ermordet. Zum Glück ist der berühmte Detektiv Hercule Poirot anwesend, der den Fall lösen und den Täter finden kann…

Mit „Mord im Orientexpress“ präsentiert Agatha Christie das, was man von ihr erwartet: einen klassischen, schnörkellosen Krimi. Nach einer kurzen Einleitung geschieht ein Mord, der Verdächtigenkreis ist überschaubar, Schritt für Schritt werden Spuren verfolgt und der Täter schliesslich aufgedeckt. Plötzliche Wendungen oder falsche Spuren gibt es kaum, und wenn, dann werden sie bald aufgedeckt. Die Figuren bleiben allesamt ziemlich blass und miteinander verwechselbar, im Fokus steht der Fall und seine Auflösung, nicht die Beteiligten. Gegen Schluss wurden mir die vielen Zufälle dann doch etwas zu viel, aber auch dieser Punkt wurde sauber und logisch aufgelöst. Poirot legt alle seine Funde und Einfälle klar dar, sodass der Leser eingeladen wird, seine eigenen Schlüsse zu ziehen und mitzurätseln.

Die Autorin Agatha Christie beschreibt die Geschehnisse aus der Beobachterperspektive in ihrem eingängigen, schnörkellosen Schreibstil. Viel Blut fliesst nicht, sodass der Krimi auch gut von etwas älteren Kindern genossen werden kann. Ich selber habe etwa mit 10-11 Jahren angefangen, Agatha Christie zu lesen. Der Krimi wirkt stellenweise etwas altertümlich (so holt beispielsweise jeder Zugpassagier den Zugbegleiter, um sein Abteil für die Nacht bereit zu machen, anstatt dies schnell selbst zu tun), was mich aber nicht gestört hat, schliesslich muss ein über 80 Jahre altes Buch nicht mehr topmodern sein. Atemberaubende Action sucht man hier vergeblich, Agatha Christie schrieb für die Anhänger von ruhigen, gemütlichen Krimis.

Mein Fazit 

Klassischer Krimi – geruhsam und unaufgeregt, aber trotzdem nie langweilig.







Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 53, ein Buch mit weniger als 300 Seiten.


Lovelybooks Themenchallenge

Aufgabe 36, ein Buch, dessen Verfilmung 2017 ins Kino kommt. Ja, das Buch wird nun zum wiederholten Mal verfilmt, geplanter Kinostart ist der 23.11.


ABC-Challenge der Protagonisten

Hercule = H männlich








Donnerstag, 23. Februar 2017

Artgerechte Menschenhaltung


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von Tucki Kaiser

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.09.2015
  • Aktuelle Ausgabe : 01.09.2015
  • Verlag : Kynos
  • ISBN: 9783954640461
  • Flexibler Einband 120 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

Der Kynos Verlag und    haben mir das Taschenbuch kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!


Leseprobe 
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Inhalt


Haben Menschen ein Bewusstsein? Wie vermeidet man ihre Verhundlichung? Worauf ist bei Anschaffung, Erziehung und Beschäftigung besonders zu achten? Sollen Menschen ein eigenes Körbchen haben? Ganz souverän im Stile eines Loriot dreht der Autor hier den Spieß einmal um und gibt sehr ernsthafte und gut fundierte Tipps, wie hund sich seinen Menschen erzieht, damit das Zusammenleben mit ihm ein wahres Vergnügen wird. Mit viel Kenntnis von Denkweise und Logik der selbstverständlich sehr viel klügeren Caniden hält er uns dabei einen Spiegel vor, der urkomisch und verständnisfördernd zugleich ist. Mit Illustrationen von Heinz Grundel
(Quelle: Kynos)


Meine Meinung


Tucki Kaiser, ein Kleinspitz, erzählt in „Artgerechte Menschenhaltung“ in 25 kurzen, bunt illustrierten Kapiteln, wie er seine Menschenfamilie ausgesucht und erzogen hat. Das Ganze soll sehr humorvoll wirken (ich habe sogar schon einen Vergleich mit Loriot gelesen, den ich aber für masslos übertrieben halte), wirkt aber über weite Strecken hinweg eher krampfhaft versucht als wirklich geschafft. Was mir vor allem gefehlt hat, ist das wirklich „hundische“ im Text. Der Erzähler ist zwar ein Hund, das merkt man ihn aber nicht an, er klingt wie ein Mensch. Welcher Hund würde wohl Menschen in „Rassen“ wie Hamburger, Bayer, Kölner einteilen, oder nach Berufen wie Politiker, Polizist, Handwerker? Eben: keiner, da gibt es tonnenweise andere Merkmale, die für einen Hund wichtig sind, aber Herkunft und Beruf gehören sicher nicht dazu (ausser der Hund darf mitarbeiten).

Der Text ist wie erwähnt in kurze Kapitel aufgeteilt, wobei auf jeder Seite ein oder zwei Sätze als Zwischenfazit in einer grösseren, kursiven Schrift hervorgehoben werden. Dies ist zwar einerseits praktisch, da das Fazit so gleich ins Auge springt, andererseits stört es doch ziemlich den Lesefluss, da diese Textstellen nicht losgelöst für sich dastehen, sondern in Grund Teil des Fliesstexts sind und mitgelesen werden müssen.

Der Aufbau des Buchs ist nicht wirklich geordnet, viele Punkte werden immer wieder angesprochen und mehrfach erwähnt, eine durchgehende Struktur fehlt. Eine häufige Wiederholung ging mit nach einiger Zeit besonders auf die Nerven: wenn eine menschliche Aussage erwähnt wird, geschieht dies immer mit den Worten „ein Bellen, das phonetisch in etwa klingt wie…“. Beim ersten Mal mag das ja noch amüsant sein. Aber spätestens nach dem 10. Mal wollte ich nur noch schreien, wenn ich diesen Satz las. Lieber Tucki, bitte wechsle dich doch etwas ab, ständige Wiederholungen sind nicht lustig, sondern nur nervig!

Äusserlich wie ein Ratgeber aufgebaut, eignet sich „Artgerechte Menschenhaltung“ überhaupt nicht zu diesem Zweck, dem Buch sind keine brauchbaren Infos zum Zusammenleben von Hund und Mensch zu entnehmen. Wer sich also erhofft, mit Humor etwas über Hunde zu erfahren, wird hier enttäuscht. Das ganze bleibt zu menschlich.

Mein Fazit

Als Ratgeber untauglich.






Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 41, ein Buch mit Bildern oder Illustrationen


Rezensionsexemplar



Dienstag, 21. Februar 2017

Gelöscht


Bildquelle

von Teri Terry
übersetzt durch Marion Hertle

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.06.2013
  • Aktuelle Ausgabe : 19.02.2015
  • Verlag : FISCHER Kinder- und Jugendtaschenbuch
  • ISBN: 9783733500382
  • Flexibler Einband 432 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


Leseprobe
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Bücher der Reihe:
Gelöscht
Zersplittert
Bezwungen


Inhalt


Kylas Gedächtnis wurde gelöscht, ihre Persönlichkeit ausradiert, ihre Erinnerungen sind für immer verloren. Kyla wurde »geslated«. Aber die Stimmen aus der Vergangenheit lassen die Sechzehnjährige nicht los – hat sie wirklich unschuldige Kinder bei einem Bombenanschlag getötet? Zählte sie zu einer Gruppe von gefährlichen Terroristen? Und warum steht ein Bild von ihr auf einer geheimen Webseite mit vermissten Kindern? Kyla wird immer wieder von Flashbacks aus ihrem früheren Leben eingeholt und merkt allmählich, dass ihre wahre Identität ein großes Geheimnis birgt. Gemeinsam mit Ben, einem anderen Slater, in den sie sich verliebt, begibt sie sich auf die Suche nach der Wahrheit – doch wem kann sie überhaupt noch vertrauen?
(Inhalt: Fischer)


Meine Meinung


Die 16-jährige Kyla muss alles neu lernen, lesen, schreiben, sogar laufen. Denn sie wurde geslated, ihre Erinnerungen an ihr früheres Leben wurden gelöscht und sie wurde an eine neue Familie übergeben, wo sie ständig überwacht wird. Doch nach und nach fallen ihr in ihrer Umgebung Ungereimtheiten auf…

Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive von Kyla im Präsens erzählt und beginnt sehr abrupt: ohne weitere Einleitung begleitet der Leser Kyla bei ihrem Austritt aus dem Krankenhaus, als sie von ihrer neuen Familie abgeholt wird. Erst nach und nach wird erklärt, was mit Kyla los war und warum sie zu einer ihr unbekannten Familie kommt. Dank der gewählten Perspektive weiss der Leser immer, was gerade in Kyla vorgeht, tappt aber was die Geschehnisse um sie herum anbelangt genauso im Dunkeln wie sie selbst. Die Protagonistin Kyla war mir sympathisch, sie ist neugierig und versucht, sich selbst eine Meinung zu bilden, anstatt sich diese von Anderen diktieren zu lassen. Allerdings erschien sie mir oft zu passiv und ängstlich. Über die anderen Figuren erfährt man perspektivenbedingt nicht viel, ich konnte sie lediglich in sympathisch/unsympathisch einteilen, wobei ich meine Einschätzung zusammen mit Kyla bei mehreren Personen nach einer Weile korrigieren musste.

Das Buch spielt in einer wohl nicht allzu fernen Zukunft in der Nähe von London. Schrittweise werden immer mehr Fragen aufgeworfen und Ungereimtheiten aufgezeigt, von denen zunächst nur wenige erklärt werden. Die im Buch geschaffene Stimmung hat mich schnell gepackt, leider schwächelt dabei die Handlung: im Grunde passiert nämlich kaum etwas, der ganze Band dreht sich in erster Linie darum, dem Leser die Umstände, unter denen Kyla lebt, klarzumachen.

Da „Gelöscht“ der Auftaktband einer Trilogie ist, werden natürlich mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet. Wer einen komplett abgeschlossenen Band erwartet, wird daher enttäuscht. Da mir schon vor der Lektüre bewusst war, dass da noch mehr kommt, konnte ich mit dem nur halbwegs abgeschlossenen Ende und den vielen noch offenen Handlungssträngen gut leben. Die Nachfolgebände werde ich mit Sicherheit auch lesen, in der Hoffnung, dass dann auch endlich eine Handlung aufkommt, die den Namen auch verdient hat.

Der Schreibstil der Autorin Teri Terry lässt sich flüssig lesen, auch wenn ich zu Beginn durch das verwendete reihenspezifische Vokabular (Slating, Levo, Lorder, etc.), das erst nach und nach erklärt wird, stellenweise ins Stocken geraten bin.

Mein Fazit

Sehr mitreissendes Setting mit ziemlich magerer Handlung.







Lovelybooks-Themenchallenge

Aufgabe 21, ein Buch, dessen Titel nur aus einem Wort besteht


ABC-Challenge der Protagonisten

Kyla = K weiblich





Montag, 20. Februar 2017

[Hörbuch] Sturmnacht (Die dunklen Fälle des Harry Dresden 1)


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von Jim Butcher
übersetzt durch Jürgen Langowski
gelesen von David Nathan

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 15.05.2014
  • Aktuelle Ausgabe : 15.05.2014
  • Verlag : Audible GmbH
  • ISBN: B00JRF72TQ
  • herunterladbare Audio-Datei
  • Sprache: Deutsch 


Hörprobe
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Bücher der Reihe:
Sturmnacht
Wolfsjagd
Grabesruhe
Feenzorn
Silberlinge
Bluthunger
Erlkönig
Schuldig
Weisse Nächte
Kleine Gefallen
Verrat
Wandel
Geistergeschichten
Eiskalt
Blendwerk
Friedensgespräche



Inhalt


Immer häufiger wird die Polizei von Chicago mit bizarren Morden konfrontiert. Wenn man mit modernsten Ermittlungsmethoden nicht weiter kommt, gibt es nur einen, der helfen kann: Harry Dresden, Profiler der besonderen Art. Er verfügt über einen ausgezeichneten Spürsinn - und ungewöhnliche Fähigkeiten. Doch wer in der Lage ist, die Dunkelheit hinter unserer Realität zu sehen, lebt gefährlich!

Harrys neuer Fall: Ein Liebespaar wird tot aufgefunden. Nackt. Im Bett. Buchstäblich zerrissen, als hätte ein Blitz zugeschlagen. Doch kann so etwas möglich sein? Harry beginnt zu ermitteln - und hat es bald nicht nur mit der Polizei und einem skrupellosen Drogenboss zu tun, sondern auch mit blutdurstigen Dämonen...
(Quelle: Amazon)


Meine Meinung


Harry Dresden ist Magier und arbeitet in Chicago als Privatdetektiv und Berater der Polizei. Als er für die Polizei zwei Morde untersuchen und gleichzeitig den verschwundenen Ehemann seiner Klientin finden soll, fällt es ihm schwer, in beide Richtungen gleichzeitig zu ermitteln…

Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive des Protagonisten Harry Dresden in der Vergangenheit erzählt. Harry erscheint zwar auf den ersten Blick vorlaut und auch etwas chauvinistisch, entpuppt sich dann aber als grundanständiger Typ mit ziemlich schwarzem Humor (und einer dunklen Vergangenheit. Natürlich. Das gehört sich ja heutzutage so…). Über die anderen Figuren erfährt man perspektivenbedingt nicht sehr viel, eigentlich nur gerade wie sie aussehen und was sie sagen oder tun.

Da sich die Buchreihe um einen Magier dreht, der als Privatdetektiv arbeitet, verbindet „Sturmnacht“ entsprechend Fantasy mit Krimi, wobei mir der erste Teil des Buchs mehr krimilastig erschien, während gegen Ende der Krimi-Aspekt praktisch vollständig verschwand und reine Urban Fantasy übrigblieb. Zu Beginn ist die Geschichte in zwei Handlungsstränge aufgeteilt, die sich jedoch im Laufe der Erzählung zu einem einzigen verbinden.

Die Handlung ist linear aufgebaut und bietet kaum Überraschungen. Dennoch wird die Geschichte nie langweilig, geschickt platzierter Humor und Tempowechsel verhindern dies. Allerdings erschien mir das doch recht kurze Hörbuch teilweise fast etwas überladen, hier hätte ich es begrüsst, wenn sich der Autor Jim Butcher etwas mehr Raum gelassen hätte, seine Fantasywelt aufzubauen.

Das Hörbuch wird von David Nathan gelesen, dem Synchronsprecher von unter Anderem Johnny Depp und Christian Bale. Der Sprecher hat mir gut gefallen, er gibt jeder Figur ihre eigene Stimme, sodass sie gut unterschieden werden können, ohne dabei übertrieben zu wirken.

Mein Fazit

Geradeliniger Mix aus Krimi und Fantasy, der gut zu unterhalten weiss. 






Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 9, ein Buch mit mindestens einer Person auf dem Cover


Lovelybooks-Themenchallenge

Aufgabe 11, ein Buch, das hauptsächlich in den USA Land spielt, jedoch nicht in New York

Samstag, 18. Februar 2017

Klaftertief


Bildquelle

von Marcus Schütz

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 05.03.2012
  • Aktuelle Ausgabe : 15.06.2016
  • Verlag : epubli
  • ISBN: 9783741824821
  • Flexibler Einband 304 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


Der Autor Marcus Schütz hat mir das eBook im Rahmen einer Lovelybooks-Leserunde kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!


Leseprobe
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Inhalt


Der Schatz der Templer.
Verborgen in Berlin-Tempelhof.
Nur eine Jungfrau kann ihn finden.

Die Teenager Sophia, Lukas und Marek entdecken in Marienburg ein geheimnisvolles Pergament. Ein gefährliches Abenteuer beginnt…
Sie öffnen in Berlin-Tempelhof eine unterirdische Burg, die nicht nur den Heiligen Gral ans Tageslicht fördert…
Ein spannender Krimi und Abenteuerroman, der Mittelalter und 21. Jahrhundert verbindet.
(Quelle: Amazon)


Meine Meinung


Während eines Urlaubs in Polen entdecken die Geschwister Sophie und Lukas Hinweise auf einen versteckten Schatz der Templer. Zusammen mit Marek, einem einheimischen Jungen, begeben sie sich in ein Abenteuer, das sie noch Jahre später beschäftigen wird…

Die Geschichte ist in zwei Teile/Bände aufgeteilt und wird aus der Beobachterperspektive erzählt. Zwischen den beiden Teilen liegt eine Zeitlücke von sechs Jahren. Auch örtlich gibt es Unterschiede, Teil eins spielt in Polen, während die Handlung des zweiten Bands in Berlin und Frankreich stattfindet.

Zunächst beginnt „Klaftertief“ als Abenteuergeschichte, in der die beiden jugendlichen Geschwister Sophia und Lukas zusammen mit dem etwa gleichaltrigen Marek während eines Urlaubs eine geheime Botschaft entdecken und auf Schatzsuche gehen. Gegen Ende des ersten Teils und vor allem im zweiten Band kommen dann Fantasy-Aspekte auf, die ich jedoch stellenweise übertrieben und darum unglaubwürdig fand (ja, auch Fantasy muss in sich stimmig und glaubwürdig sein). Das Ende ist offen gehalten und kommt sehr abrupt. Ein dritter Teil der Reihe wird noch kommen und die Geschichte abschliessen, dennoch liess mich dieser Schluss sehr unbefriedigt zurück, da zu viele lose Enden bestehen bleiben. Schon der erste Teil endete ähnlich abrupt, da ich dann aber direkt mit dem zweiten Band weiterlesen konnte, ist mir das weniger störend aufgefallen.

Über die Figuren erfährt der Leser nicht wirklich viel, weshalb sie ziemlich blass blieben. Ausser Namen, Aussehen und (nicht mal bei allen) einer kurzen Erwähnung der beruflichen Tätigkeit äussert sich der Autor kaum über seine Figuren.

Da sich die Geschichte um den Templerorden dreht, enthält das Buch auch viel theoretisches Wissen über den Orden, was zu einigen gar trockenen und zähen Szenen führte. Der Schreibstil des Autors Marcus Schütz liest sich meist flüssig, jedoch verwendet der Autor in meinen Augen unnötig viele seltene Fremdwörter, die den Lesefluss stören. Zwar sind diese in einem Glossar verlinkt, aber ein bekannteres Synonym hätte es jeweils auch getan.

Mein Fazit

Gute Grundidee, die Ausführung ist aber noch etwas holprig geraten. 







Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 45, ein Buch eines reinen Selfpublishers


ABC-Challenge der Protagonisten

Lukas = L männlich


Rezensionsexemplar


Donnerstag, 16. Februar 2017

Donnerwetter


Bildquelle

von Nicola Förg

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 10.10.2013
  • Aktuelle Ausgabe : 16.02.2015
  • Verlag : Goldmann
  • ISBN: 9783442481361
  • Flexibler Einband 190 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


Leseprobe
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Bücher der Reihe:
Schussfahrt
Funkensonntag
Kuhhandel
Gottesfurcht
Eisenherz
Nachtpfade
Hundsleben
Markttreiben
Donnerwetter



Inhalt


Eine Wasserleiche aus dem Lechsee führt Gerhard Weinzirl und Evi Straßgütl auf den Auerberg und mitten hinein in eine Welt von seriösen Archäologen und versponnenen Sonderlingen. Was geschah am Fuße jenes mystischen Berges, den Esoteriker und einige wirre Keltenfanatiker als Heiligtum sehen? Wurde hier jemand ermordet, weil er eine wissenschaftliche Sensation entdeckt hat? Etliche Weißbier später wähnen sich Gerhard, Evi, Jo und Baier den Antworten auf diese Fragen schon deutlich näher, doch dann kommt natürlich alles ganz anders.
(Quelle: Goldmann)


Meine Meinung


In einem See im Allgäu wird eine Leiche entdeckt, offenbar ein Mordopfer. Wer steckt hinter der Tat, und was war das Motiv?

Die Geschichte wird in der 3. Person erzählt, grösstenteils aus der Sicht den Polizisten Gerhard Weinzirl. Dieser war mir leider eher unsympathisch. Er wettert gegen gutaussehende Männer (Eifersucht/Neid?) und verhält sich auch sonst ziemlich despektierlich gegenüber anderen. Vegetarismus und Abstinenz betrachtet er als Fehler, und als abstinent gilt für ihn offenbar jeder, der ausser Bier, Wein und Schnaps noch andere Getränke kennt… Fast jeden, der ihm begegnet, wird erst einmal angeschnauzt, Freundlichkeit scheint Gerhard kaum zu kennen.

Der Fokus der Geschichte liegt so deutlich auf Gerhard und seinem Gefühlsleben, dass der Kriminalfall fast in den Hintergrund gedrängt wird und nur so nebenbei läuft. Wenn man Gerhard mag, kann das durchaus unterhaltsam sein, aber da ich ihn wie erwähnt nicht besonders leiden konnte, litt für mich natürlich das Buch deutlich unter dieser Fokussierung auf den Kommissar. Schade, denn der Kriminalfall wäre eigentlich durchaus spannend und abwechslungsreich aufgebaut, auch wenn die angewendeten Ermittlungsmethoden teilweise ziemlich haarsträubend sind. Zudem wird der Krimi-Teil durch lange Erklärungen zu Römern und Kelten noch weiter verdrängt.

Der Schreibstil der Autorin Nicola Förg ist locker, fast flapsig gehalten und zeigt deutliche Lokal-Einschläge. Für mich als Schweizerin blieb es gut lesbar, aber ich könnte mir vorstellen, dass der eine oder andere Leser etwas Schwierigkeiten hat, den deutlich bayrisch gefärbten Tonfall zu entziffern.

Mein Fazit

Zu viel Kommissar und zu wenig Krimi für meinen Geschmack.







Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 51, ein Wanderbuch, ein Buch, das Du einer Wanderbuchkiste entnommen hast, ein Buch aus einem öffentlichen Bücherschrank oder ein Buch, das über Bookcrossing zu Dir gefunden hat. Das Buch habe ich aus dem offenen Buchschrank am Strandboden in Biel.


Lovelybooks-Themenchallenge

Aufgabe 23, ein Buch, das maximal 3 cm dick is. Meine Ausgabe ist 1.8 cm dick.


ABC-Challenge der Protagonisten

Gerhard = G männlich






Dienstag, 14. Februar 2017

Rain Dogs


Bildquelle

von Adrian McKinty
übersetzt durch Peter Torberg

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 05.02.2017
  • Aktuelle Ausgabe : 05.02.2017
  • Verlag : Suhrkamp
  • ISBN: 9783518467473
  • Flexibler Einband 404 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


Leseprobe
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Bücher der Reihe:
Der katholische Bulle
Die Sirenen von Belfast
Die verlorenen Schwestern
Gun Street Girl
Rain Dogs



Inhalt


Unruhen bekämpfen, Herzschmerz und Fälle aufklären, die aber nicht vor Gericht gebracht werden dürfen, darin ist Sean Duffy als katholischer Bulle in Nordirland inzwischen Spezialist. Immerhin bekommt er es zum zweiten Mal in seiner Karriere mit einem locked room mystery zu tun, und welcher Bulle – in Nordirland oder sonstwo, katholisch oder nicht – kann das schon von sich behaupten?
Die Journalistin Lily Bigelow wird im Hof von Carrickfergus Castle, wo sie sich allem Anschein nach über Nacht hat einschließen lassen, tot aufgefunden. Selbstmord, glaubt man, aber ein paar Dinge geben Sean Duffy zu denken, und er weigert sich, es dabei zu belassen. Duffy findet heraus, dass Bigelow an einer verheerenden Enthüllung in Sachen Korruption und Amtsmissbrauch innerhalb der höchsten Regierungskreise Großbritanniens und darüber hinaus gearbeitet hat. Und so sieht er sich mit zwei schwerwiegenden Problemen konfrontiert: Wer hat Lily Bigelow umgebracht? Und was wollte er oder sie damit vertuschen?
(Quelle: Suhrkamp)


Meine Meinung


Im Carrickfergus Castle in der Nähe von Belfast wird eine anscheinend zu Tode gestürzte Frau gefunden. Der Polizist Sean Duffy glaubt nicht an einen Selbstmord, aber ein allfälliger Täter hatte offenbar keine Möglichkeit, ungesehen aus der Burg zu entkommen…

„Rain Dogs“ ist der fünfte Band der Krimi-Reihe um den Polizisten Sean Duffy. Ich kenne die Vorgänger nicht, aber zum Verständnis sind Vorkenntnisse auch nicht nötig.

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Sean Duffy erzählt. Sean ist ein ziemlich abgebrühter Kerl, der schon viel erlebt hat, mit einem recht schwarzen Humor. Neben dem Kriminalfall, der ihn nicht in Ruhe lässt, beschäftigt ihn auch seine Exfreundin, die ihn am Anfang des Buches aus heiterem Himmel verlässt. Seans Privatleben ist daher immer präsent, übernimmt aber in der Erzählung nicht die Oberhand oder drängt gar den Kriminalfall zur Seite. Daneben spielt auch der desolate Zustand von Nordirlands Polizei eine Rolle, Seans ewiger Kampf gegen Schlamperei und Korruption, die kaum noch gute Polizisten übrig gelassen haben.

Die Handlung spielt 1987, als Anschläge der IRA noch zum Alltag in Nordirland gehörten und Polizisten jeden Morgen ihren Wagen nach Bomben untersuchen mussten, um nicht in die Luft gesprengt zu werden. Stimmungsmässig könnte das Buch aber auch gut in den 40ern oder 50ern spielen, ich hatte die ganze Zeit über das Gefühl, mich in einem „Film noir“ in Buchform zu befinden (einem „livre noir“ sozusagen). Düster, grau, regnerisch – so fühlt sich Sean in seiner Stadt und genau das kommt auch rüber und erfasst den Leser. Eine allfällige Verfilmung des Buches müsste in meinen Augen klar in schwarz/weiss geschehen.

Der Kriminalfall ist interessant und verzwickt aufgebaut, mit Hintergründen, die erst gegen Ende des Buches so richtig klar werden. Dennoch konnte er mich nicht zu 100% überzeugen, ich fand ihn etwas zu weitverzweigt. Auch das Ende fand ich etwas unbefriedigend, aber zur Grundstimmung des Buches sehr passend.

Der Schreibstil des Autors Adrian McKinty ist oft kurz, abgehackt und beinahe stichwortartig. Da es aber auch immer wieder Textstellen mit längeren, ausführlicheren Sätzen gibt, kam ich gut damit zurecht. Der Autor scheint Aufzählungen zu lieben, immer wieder werden Musikbands, Esswaren oder Gegenstände fast listenartig aneinandergehängt.

Mein Fazit

Düster – Hunde spielen zwar keine grosse Rolle, aber der Regen ist definitiv spürbar.









Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 10, ein Buch mit einem Tier oder einer Pflanze auf dem Cover


Lovelybooks Themenchallenge

Aufgabe 33, ein Buch aus einem Verlag, aus dem du 2017 bisher noch kein Buch gelesen hast



Rezensionsexemplar


 

Montag, 13. Februar 2017

[Hörbuch] Der Rat der Neun - Gezeichnet


Bildquelle

von Veronica Roth
übersetzt durch Petra Koob-Pawis und Michaela Link
gelesen von Laura Maire und Shenja Lacher

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 17.01.2017
  • Aktuelle Ausgabe : 17.01.2017
  • Verlag : Der Hörverlag
  • ISBN: 9783844524970
  • MP3-CD: 16h 04
  • Sprache: Deutsch 


Der Hörverlag hat mir das Hörbuch kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!


Hörprobe
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Inhalt


In einer Galaxie, in der Gewalt und Rache das Leben der Völker beherrschen, besitzt jeder Mensch eine besondere Gabe, eine einzigartige Kraft, die seine Zukunft mitgestaltet. Doch nicht jeder profitiert von seiner Gabe …

Cyra ist die Schwester des brutalen Tyrannen Ryzek. Ihre Gabe bedeutet Schmerz, aber auch Macht – was ihr Bruder gezielt gegen seine Feinde einsetzt. Doch Cyra ist mehr als bloß eine Waffe in Ryzeks Händen: Sie ist stark und viel klüger, als er denkt.

Akos stammt aus einem friedliebenden Volk und steht absolut loyal zu seiner Familie. Als Akos und sein Bruder von Ryzek gefangen genommen werden, trifft er auf Cyra. Er würde alles dafür tun, seinen Bruder zu retten und mit ihm zu fliehen, doch mächtige Feinde stehen ihm im Weg. Akos und Cyra müssen sich entscheiden: sich gegenseitig zu helfen oder zu zerstören …
(Quelle: Hörverlag)


Meine Meinung


Auf dem Planeten Thuve leben zwei verfeindete Völker – die Thuvesi und die Shotet. Als Ryzek, der Herrscher der Shotet, die beiden jungen Thuvesi Akos uns Eijeh entführen lässt, ahnt Akos noch nicht, dass ihm die Begegnung mit Ryzeks Schwester Cyra vom Schicksal vorherbestimmt ist…

Die Geschichte wird abwechselnd aus Cyras und Akos‘ Perspektive erzählt. Bei Cyra wählte die Autorin Veronica Roth die Ich-Perspektive, bei Akos hingegen die 3. Person. Diese Wechsel waren anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, ich kam jedoch bald damit zurecht. Bei jedem Kapitelbeginn wird dabei zunächst der jeweilige Protagonist genannt, um die Wechsel zu verdeutliche. In der Hörbuchversion werden die beiden Sichtweisen zudem durch zwei verschiedene Sprecher, verdeutlicht, einer weiblichen bei Cyras Kapiteln und einem männlichen für Akos.

Die beiden Protagonisten waren mit bald sympathisch. Man erlebt kurz, wie sie von Kindern zu jungen Erwachsenen heranwachsen. Durch die gewählten Perspektiven fühlte ich mich ihnen schnell verbunden und konnte ihre Gefühle und Gedankengänge gut nachvollziehen. Bei den Nebenfiguren fiel mir dies deutlich schwieriger. Da man sie nur aus der Sicht der beiden Protagonisten wahrnimmt, bleiben ihre Intentionen unklar und wie auch Cyra und Akos weiss auch der Leser nie so wirklich, wem er nun tatsächlich vertrauen kann. Bei den vielen kurzen und teilweise auch etwas ähnlich klingenden Namen fiel es mir oft schwer, die Figuren zu unterscheiden.

Die Handlung beginnt sehr zäh, respektive über die erste Hälfte des Buches hinweg passiert kaum etwas. Über mehrere Stunden hinweg hörte ich zu, wie die Welt, in der die Geschichte spielt, aufgebaut ist und wie die politische Lage ist. Ich fand die erste Hörbuchhälfte recht langweilig und war kurz davor, einfach abzubrechen. Nach Erreichen der Buchmitte war ich aber dann sehr froh, dass ich weitergehört hatte, denn nun, als die Ereignisse ins Rollen kamen, entpuppte sich „Rat der Neun – Gezeichnet“ als spannende Fantasy/SciFi-Geschichte mit Intrigen, politischen Ränkespielen und persönlichen Kämpfen, die ausgefochten werden müssen. Die Handlung, auch wenn sie im Grunde ziemlich vorhersehbar ist, vermag gut zu unterhalten, sobald sie endlich in Schwung gekommen ist. Da noch (mindestens) ein weiterer Band folgt, ist das Ende des Buches offen und damit etwas unbefriedigend gestaltet. Auch viele ungeklärte Fragen haben mich etwas unzufrieden zurückgelassen. Wieso hat beispielsweise nie jemand von Akos‘ Familie oder der Thuvesischen Regierung auf die Entführung reagiert und versucht, ihn und Eijeh zurückzuholen?

Wie bei Dystopien nicht unüblich gibt es auch hier einige grausame Figuren und etwas unappetitliche Szenen. Sehr jungen oder empfindlichen Lesern würde ich daher von diesem Buch abraten. An jugendliche oder erwachsene Fans von Dystopien empfehle ich „Rat der Neun – Gezeichnet“ gerne weiter.

Die beiden Sprecher Laura Maire und Shenja Lacher machen ihre Sache gut, wobei es ihnen leider auch nicht gelingt, etwas mehr Spannung in die zähe erste Hälfte zu bringen. Die Sprecherin von Cyra, Laura Maire, hat mir im Ganzen etwas besser gefallen, sie brachte die Emotionen wirklich glaubhaft rüber.

Mein Fazit

Die Spannende zweite Hälfte kann glücklicherweise den zähen Beginn überstrahlen.







Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 29, ein Buch eines Autors von dem Du bereits mindestens drei Bücher gelesen hast. Von Veronica Roth habe ich bereits die "Divergent"-Trilogie gelesen.


Lovelybooks-Themenchallenge

Aufgabe 29, ein Buch, das du als E-Book gelesen oder als Hörbuch gehört hast


Rezensionsexemplar



Samstag, 11. Februar 2017

So still in meinen Armen


Bildquelle

von Mary Higgins Clark und Alafair Burke
übersetzt durch Karl-Heinz Ebnet

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 21.03.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 21.03.2016
  • Verlag : Heyne
  • ISBN: 9783453270459
  • Fester Einband: 416 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


Leseprobe
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Bücher der Reihe:
In der Stunde deines Todes
So still in meinen Armen


Inhalt


Zwanzig Jahre ist es her, dass die talentierte Jungschauspielerin Susan Dempsey abends zu einem Vorsprechen aufbricht – aber niemals ankommt. Am nächsten Tag wird sie ermordet im Park aufgefunden, meilenweit von ihrem Auto entfernt, mit nur noch einem Schuh an den Füßen. Der »Cinderella-Mord« schlägt hohe Wellen, weil zu den Verdächtigen einflussreiche Geschäftsleute und Hollywoodgrößen gehören. Aber er wird nie aufgeklärt. Bis sich Laurie Moran, die sich als TV-Produzentin auf Cold Cases spezialisiert hat, des Falls annimmt. Damit macht sie sich zur Zielscheibe des Täters, der alles zu tun bereit ist, um weiter unerkannt zu bleiben.
(Quelle: Heyne)


Meine Meinung


Laurie untersucht als Fernsehreporterin alte, ungeklärte Kriminalfälle. Bei den Dreharbeiten zu einer Sendung über den Mord an einer Studentin vor 20 Jahren wird es plötzlich gefährlich…

Die Geschichte wird in der dritten Person in wechselnder Perspektive erzählt. So wird dem Leser suggeriert, er wisse über alles Bescheid, es stellt sich jedoch heraus, dass die Autoren viele Infos verschweigen, um sie in der Auflösung „aus dem Hut zu zaubern“. So kam es, dass ich das Motiv für den Mord schon in der Mitte des Buches erkannt zu haben glaubte, das Ganze dann aber auf den Kopf gestellt und eine andere Lösung ohne vorhergehende Hinweise präsentiert wurde.

Neben der Suche nach dem Mörder der Studentin Susan spielt auch Lauries Vergangenheit eine grosse Rolle, vor einigen Jahren wurde ihr Ehemann ermordet. Dieser Aspekt nahm für meinen Geschmack zu viel Raum ein, ständig wurde wieder darauf angespielt. Ich kenne den Vorgängerroman nicht, daher konnte ich mit den Anspielungen nicht viel anfangen. Wer hingegen den Vorgänger bereits gelesen hat, der will wohl in einem zweiten Buch auch nicht einen Grossteil des Inhalts noch einmal durchkauen… „So still in meinen Armen“ lässt sich auch gut ohne Vorkenntnisse verstehen, die Anspielungen auf den Vorgänger sind eher nervig und spannungsbremsend als hilfreich.

Der Schreibstil der Autorinnen Mary Higgins Clark und Alafair Burke lässt sich flüssig lesen, bleibt aber unauffällig. Die Spannung hält sich in Grenzen, die Geschichte plätschert eher gemütlich vor sich hin, ohne wirklich mitreissend zu werden. Leider enthält sie auch einige grobe Logiklöcher – wenn die Polizei wirklich Dritte über alle Ermittlungsschritte informieren würde (auch wenn es sich dabei um einen pensionierten Ex-Polizisten aus einem anderen Bundesstaat handelt), dann müsste sich mal der Staatsanwalt der Sache annehmen, Stichwort „Verletzung des Amtsgeheimnisses“…

Mein Fazit

Zu viele Rückblicke, die die Spannung stören. 






Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 49, ein Buch, das Dir geschenkt wurde. Das Buch hat mir meine Mutter auf den letzten Geburtstag geschenkt (weil sie es sich aus Versehen doppelt gekauft hat ;-) )


Lovelybooks Themenchallenge

Aufgabe 39, ein Buch, dessen Titel aus genau 5 Wörtern besteht


ABC-Challenge der Protagonisten

Laurie = L weiblich


Donnerstag, 9. Februar 2017

Glücksmädchen



Bildquelle

von Mikaela Bley
übersetzt durch Katrin Frey

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 10.02.2017
  • Aktuelle Ausgabe : 10.02.2017
  • Verlag : Ullstein Taschenbuch Verlag
  • ISBN: 9783548288444
  • Flexibler Einband 320 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


Der Ullstein Taschenbuch Verlag und Vorablesen haben mir das Taschenbuch kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!



Leseprobe
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Inhalt


Ellen Tamm ist besessen vom Tod, seit ihre Zwillingsschwester vor acht Jahren starb. Sogar während ihrer Arbeit verfolgt sie der Verlust: Sie ist Kriminalreporterin bei einem Stockholmer Fernsehsender und sucht sich mit Absicht die schlimmsten Fälle aus. Als könne sie damit den Tod überwinden und die Trauer aus ihrem eigenen Leben verdrängen. Dann verschwindet an einem kalten, verregneten Tag die achtjährige Lycke spurlos. Ellen soll über den Fall berichten. Aber mit einem Mal funktionieren ihre Abwehrmechanismen nicht mehr. Es ist, als hätte sie ihre Zwillingsschwester erneut verloren. Panisch sucht sie nach Lycke. Kann sie das Mädchen retten und endlich Frieden finden?
(Quelle: Ullstein)


Meine Meinung


Als die achtjährige Lycke spurlos verschwindet, berichtet die Fernsehreporterin Ellen über die Suche. Für Ellen ist das kein einfacher Auftrag, ist doch ihre Zwillingsschwester in diesem Alter ebenfalls verschwunden…

Die Geschichte wird abwechslungsweise aus der Perspektive vier verschiedener Frauen erzählt: Ellen, die Journalistin, die das verschwundene Mädchen zu finden versucht, Helen, die Mutter der Kleinen, Chloé, die Stiefmutter, und Mona, das Kindermädchen. Die einzelnen Kapitel werden mit Uhrzeit und Protagonistin überschrieben, sodass jederzeit klar ist, aus welcher Sicht erzählt wird. Der Fokus liegt dabei klar auf Ellen, sie begleitet der Leser am Häufigsten. Neben der Suche nach Lycke (und dem Täter) spielt auch Ellens Privatleben und vor allem ihre Vergangenheit eine grosse Rolle. Ich fand den Fokus auf Ellen teilweise sogar etwas zu stark, da die Suche nach der verschwundenen Lycke stellenweise gar stark in den Hintergrund geschoben wurde. 

Ellen selbst war mir nur bedingt sympathisch. Sie schien sich vor allem in Selbstmitleid zu baden und sich in ihren Problemen richtiggehen zu suhlen, anstatt sie anzupacken. Natürlich ist das einfacher gesagt als getan, aber hier geht es ja schliesslich um eine fiktive Figur, von der darf man schon mal etwas Initiative erwarten…

Die Handlung ist ziemlich geradelinig gehalten, durchaus spannend, jedoch ohne atemberaubenden Thrill. Ich würde das Buch eher als Drama einordnen, und weniger als Thriller. Auch hatte ich den Eindruck, dass die Autorin etwas gar viel in ihr Buch pressen wollte, sodass vor lauter Themen (Scheidungskinder, Liebe am Arbeitsplatz, Mobbing, Vergangenheitsbewältigung, lieblose Eltern etc.) die eigentliche Handlung kaum mehr Platz fand. Dies und der ständige Wechsel zwischen dem Fall und Ellens Privatleben haben das Spannungslevel leider immer wieder absinken lassen.

Der Schreibstil der Autorin Mikaela Bley lässt sich flüssig lesen, sodass ich die gut 300 Seiten schnell verschlungen hatte.

Mein Fazit

Gute Idee, aber zu vollgestopft – darunter leidet die Spannung







Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 33, ein Buch das Du vor dem Erscheinungsdatum lesen durftest.


Lovelybooks Themenchallenge

Aufgabe 40, ein Buch, in dessen ISBN (ISBN-13) eine Zahl genau 4-mal vorkommt

ABC-Challenge der Protagonisten

Ellen = E weiblich


Rezensionsexemplar


Dienstag, 7. Februar 2017

Blind Walk


Bildquelle

von Patricia Schröder

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 28.04.2014
  • Aktuelle Ausgabe : 12.09.2016
  • Verlag : cbj
  • ISBN: 9783570403303
  • Flexibler Einband 448 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


Leseprobe
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Inhalt


Als Lida sich zusammen mit ihrem Freund Jesper im Internet zu einem »Blind Walk« anmeldet, ahnt sie nicht, auf welch ein lebensgefährliches Abenteuer sie sich einlässt. An einem unbekannten Ort in der Wildnis ausgesetzt, macht plötzlich ein unsichtbarer Fremder Jagd auf die Gruppe und scheint es dabei vor allem auf Lida abgesehen zu haben. Trotz aller Vorsicht gerät sie eines Morgens in seine Fänge und muss zu ihrem Entsetzen erkennen, was für ein grausiger Plan hinter dem ganzen Event steckt.
(Quelle: cbj)


Meine Meinung


Die siebzehnjährige Lida überredet ihren Freund Jesper, sie auf den geplanten „Blind Walk“ mitzunehmen, bei dem eine Gruppe von Leuten irgendwo in der Wildnis ausgesetzt wird und innerhalb einer Woche in die Zivilisation zurückfinden soll. Schon bald erkennt Lida, dass die Gruppe nicht alleine in dem Wald ist…

Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive in der Gegenwart erzählt, in erster Linie aus der Sicht der Protagonistin Lida. Daneben läuft aber noch ein zweiter Handlungsstrang, der aus der Sicht des Jugendlichen Sten erzählt wird, ebenfalls in der Ich-Perspektive. Sten liegt in Koma, und was er mit der ganzen Sache zu tun hat, wird erst im Verlauf des Buchs klar. Die beiden Handlungsstränge werden durch unterschiedliche Schriftarten voneinander unterschieden, sodass immer klar ist, wer gerade erzählt.

Von der recht übersichtlichen Anzahl Figuren ist mir leider niemand so wirklich ans Herz gewachsen. Lida erschien mir ziemlich zickig und pubertär, vor allem ihre Gefühle gegenüber ihrem Freund Jesper wechseln gefühlt alle fünf Minuten, was ich sehr anstrengend kann. Jesper selbst erschien mit als gefühlskalter Idiot. Daneben kommen noch die sexbesessene Tusse Natascha, die durchgeknallte Isabel, der offenbar mit Aggressionsproblemen kämpfende Birk und die beiden eigentlich nicht unsympathisch wirkenden, aber doch recht eigenschaftslosten Joy und Thore vor. Und Sten, der eigentlich nur ein laufender Selbstvorwurf ist. Wirklich tiefe, vielschichtige Charaktere kommen leider keine vor. Auch die Namen haben mich irgendwie etwas gestört. Das Buch spielt in Deutschland. Wieso haben dann alle entweder englische oder skandinavische Namen wie Birk oder Sten? Was ist aus dem Michael, dem Thomas oder der Sarah geworden, sind die nicht mehr cool genug?

Wer anhand des Klappentexts einen Jugendthriller erwartet, wird nur teilweise befriedigt. Spätestens ab Buchmitte nehmen starke übersinnliche Elemente überhand. Ich bin zwar eigentlich ein grosser Fantasy-Fan, hier hat es aber für mich nicht wirklich reingepasst. Mir wäre es lieber gewesen, das Buch hätte sich rein auf den „Survival“-Aspekt beschränkt, der im Klappentext angekündigt wurde. So fühlte es sich an wie zwei voneinander unabhängige Geschichten, die sich nicht wirklich verbinden lassen. Mit dem Wechsel ins Übersinnliche wird dann auch das Grundthema klar, das sich mehr oder weniger versteckt durch das Buch zieht, sodass kaum mehr Überraschendes auftaucht. Leider wird die Geschichte mit einigen Logiklöchern gespickt, die Fragen aufwerfen und den Lesespass etwas dämpfen. Schon der Aufbau wirft einige Fragen auf: gibt es in Deutschland wirklich Waldstücke, in denen man sich eine Woche lang vorwärts bewegen kann, ohne je auf einen anderen Menschen zu treffen? Irgendwie bezweifle ich das…

Mein Fazit

Fantasy unterdrückt den Survival-Part – die beiden Aspekte passen hier nicht sonderlich gut zusammen. 









Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 4, ein Buch mit einem überwiegend gelben oder orangen Cover


Lovelybooks-Themenchallenge

Aufgabe 7, ein Buch, das einer deiner Freunde bei LovelyBooks in seiner Bibliothek als bereits gelesen gelistet und auch zumindest mit Sternen bewertet hat. (Wenn du noch keine Freunde hast, findest du hier in der Challenge bestimmt ganz schnell welche :-))



ABC-Challenge der Protagonisten

Sten = S männlich


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