Dienstag, 27. Februar 2018

Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte


Bildquelle

von Jessica Park
übersetzt durch Bea Reiter

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 14.07.2014
  • Aktuelle Ausgabe : 21.07.2014
  • Verlag : Loewe
  • ISBN: 9783785578674
  • Fester Einband 384 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


Leseprobe
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Inhalt


Julie kann es nicht fassen: Statt die ersten Tage am College zu genießen, beaufsichtigt sie plötzlich eine 13-Jährige, die keinen Schritt ohne die lebensgroße Pappfigur ihres Bruders Finn unternimmt. Zugegeben, ihres sehr gut aussehenden Bruders Finn. Der befindet sich zwar gerade auf Weltreise, schreibt aber E-Mails, die Julies Knie butterweich werden lassen. Doch wieso zögert er seine Rückkehr immer weiter hinaus? Weshalb stört sich niemand an seinem platt gedrückten Doppelgänger? Und verliebt Julie sich tatsächlich gerade in eine Pappfigur?
(Quelle: Loewe)


Meine Meinung


Als Julie nach ihrem Umzug nach Boston plötzlich ohne Wohnung dasteht, kommt ihr die Familie einer alten Schulfreundin ihrer Mutter zu Hilfe und lässt sie bei sich einziehen. Die Tochter der Familie Watkins schleppt überall eine lebensgrosse Pappfigur ihres Bruders, der auf Weltreise ist, mit. Was hat es mit dem Papp-Bruder auf sich, dass Celeste keinen Schritt ohne ihn gehen will?

Die Geschichte wird in der dritten Person in der Vergangenheit aus der Sicht der Protagonistin Julie erzählt. Wirklich warm wurde ich mit ihr allerdings nicht. Sie erschien mit ziemlich überheblich, sie sieht sich allen überlegen und macht sich über andere stets lustig. Wer nicht ihre Interessen teilt oder einen Kleiderstil pflegt, der ihr nicht gefällt, ist ein Nerd oder sonstwie komisch und muss dringend sein Leben ändern. So weiss sie schon nach wenigen Wochen, was für ihre Gastfamilie das Beste ist und wie sie ihr Leben zu leben haben (schliesslich studiert Julie im ersten Semester Psychologie, da weiss man so was). Zudem ist sie zeitweise unglaublich naiv und begriffsstutzig, obschon sie sich selber ja als so überragend intelligent erachtet. Die anderen Figuren erschienen mir ziemlich austauschbar. An der Oberfläche wurden zwar alle mit individuellen Eigenschaften versehen, aber im Handeln und vor allem in den Dialogen klangen dann doch alle gleich.

Die Handlung verläuft geradelinig ohne grosse Überraschungen. In manchen Rezensionen habe ich gelesen, es werde schon nach wenigen Kapiteln klar, worauf die Geschichte hinausläuft. Ich gehe da sogar noch einen Schritt weiter und stelle fest, dass ich bereits nach der Lektüre des Klappentexts wusste, was das grosse Geheimnis der Familie Watkins war. So kann ich leider nicht in die begeisterten Lobeshymnen miteinstimmen, die dieses Buch bei vielen Lesern hervorgerufen hat. Ich fand es durchaus unterhaltsam, vor allem der Humor gefiel mir, aber aus den Socken gerissen hat es mich nicht, dafür waren mir die Handlung zu vorhersehbar und die Protagonistin zu unsympathisch.

Mein Fazit

Sehr vorhersehbar. 







Cover Challenge

Aufgabe 33, ein Buch mit einem Cover, das aus mehr als fünf Farben besteht. 

Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 57, ein Buch das auf deiner Wunschliste stand. Das Buch stand Ewigkeiten auf meiner Wunschliste. Ende 2017 war es als Kindle-Version reduziert zu haben, da schlug ich zu. 

ABC-Challenge der Protagonisten

Finn = F männlich

Lovelybooks Themenchallenge

Aufgabe 27, ein Buch, dessen Cover euch optisch nicht anspricht, das ihr aber trotzdem gekauft habt.

Lovelyooks Literarische Weltreise

USA/Kanada (englischsprachiger Teil)


Montag, 26. Februar 2018

[Hörbuch] Ein ganzes halbes Jahr


Bildquelle

von Jojo Moyes
übersetzt durch Karolina Fell
gelesen von Luise Helm

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 21.03.2013
  • Aktuelle Ausgabe : 24.09.2015
  • Verlag : Argon
  • ISBN: 9783839892794
  • Audio CD
  • Sprache: Deutsch 


Hörprobe
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Bücher der Reihe:
Ein ganzes halbes Jahr
Ein ganzes halbes Leben
Mein Herz in zwei Welten



Inhalt


Lou Clark weiß eine Menge. Sie weiß, wie viele Schritte es von der Bushaltestelle bis nach Hause sind. Sie weiß, dass ihr die Arbeit im Café »Buttered Bun« gefällt und sie weiß, dass sie ihren Freund Patrick vielleicht nicht liebt. Was Lou nicht weiß: Sie wird ihren Job verlieren und einen neuen annehmen, der alles Bisherige in Frage stellt.
Will Traynor weiß, dass der Motorradunfall ihm den Lebensmut genommen hat. Er weiß, dass alles sich klein und freudlos anfühlt, und er weiß ganz genau, was er dagegen tun wird. Was Will nicht weiß: Lou wird in sein Leben platzen wie eine Explosion aus Farben. Und weder Lou noch Will wissen, dass sie das Leben des anderen für immer verändern werden. 
(Quelle: Argon)


Meine Meinung


Als Lou ihren Job in einem Café verliert, weiss sie nicht recht, was sie mit ihrem Leben anfangen soll. Bis sie als Betreuerin für Will eingestellt wird, einen jungen Mann, der seit einem Unfall Tetraplegiker ist. Die beiden jungen Menschen lernen zusammen, das Leben mit anderen Augen zu sehen…

Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive in er Vergangenheit erzählt, wobei der Schreibstil den Eindruck erweckt, als würde die Geschichte rückblickend jemandem erzählt. Grösstenteils ist Lou die Erzählerin, kurze Kapitel werden aber auch aus anderer Sicht erzählt. Zur besseren Unterscheidung werden die entsprechenden Textstellen im Hörbuch durch andere Sprecher vorgelesen, einen Erklärung wer gerade spricht, erhält man nämlich nicht. Wirklich warm wurde ich mit Lou während des gesamten Hörbuchs nicht. Sie erschien mir zu naiv und zu sehr auf sich selbst bedacht. Sie denkt zwar, dass es ihr um das Wohl anderer geht, aber eigentlich geht es ihr nur darum, dass sie selbst zufrieden ist (was sie übrigens mit allen in diesem Buch vorkommenden Figuren verbindet).

Die Handlung ist stellenweise langatmig, ziemlich geradelinig und recht vorhersehbar, nur bei der grossen Auflösung war ich mir lange Zeit nicht sicher, was ich zu erwartet hatte. Schlussendlich hat die Autorin Jojo Moyes die meiner Ansicht nach "richtige" Lösung gewählt, alles andere wäre mir zu unglaubwürdig und kitschig erschienen. Trotz der Vorhersehbarkeit und den eher unsympathischen Figuren hat mich die Geschichte recht berührt. Lous Bemühungen, Wills Leben wieder einen Sinn zu geben fand ich bemerkenswert, auch wenn sie es wohl grösstenteils sich selbst zuliebe tat. So fand ich das Hörbuch doch ganz schön, auch wenn ich mich oft über die Figuren aufgeregt habe. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass die Autorin noch etwas mehr in die Tiefe gehen würde, die Geschichte blieb bis zum Schluss ziemlich oberflächlich.

Leider hat die Autorin stellenweise ziemlich schlecht recherchiert (zumindest bei den die Schweiz betreffenden Abschnitten kann ich das beurteilen). Da wird immer wieder der Schweizer Sterbehilfeverein Dignitas erwähnt, den es tatsächlich gibt, jedoch im Buch stets als Klinik bezeichnet wird. Dignitas ist keine Klinik, kein Krankenhaus. Es ist wie erwähnt ein Verein, die Sterbehilfe wird in angemieteten Wohnungen geleistet, nicht in einer Arztpraxis oder einem Krankenhaus. Und auch wie Lou im Jahre 2009 ein Flugticket bei der 2002 liquidierten Fluggesellschaft Swissair kaufen konnte, leuchtet mir nicht ein.

Die Hörbuchversion wird grösstenteils von Luise Helm gelesen, deren Stimme gut zu meiner Vorstellung von Lou gepasst hat. Wie erwähnt werden kurze Abschnitte von anderen Sprechern gelesen, deren Auftritte waren jedoch zu kurz, um gross im Gedächtnis zu bleiben. Etwas gestört haben mich die fehlenden Pausen zwischen den Kapiteln oder Abschnitten, sodass schwer zu unterscheiden war, wann ein Szenenwechsel stattfand.

Mein Fazit

Berührend, aber zu oberflächlich







Lovelybooks Themenchallenge

Aufgabe 28, ein Buch mit zwei oder mehr Adjektiven (alternativ: Verben) im Titel


Samstag, 24. Februar 2018

Totenweg


Bildquelle

von Romy Fölck

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 23.02.2018
  • Aktuelle Ausgabe : 23.02.2018
  • Verlag : Bastei Lübbe
  • ISBN: 9783785726228
  • Fester Einband 380 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


Der Bastei Lübbe Verlag hat mir das Buch im Rahmen einer Lesejury-Leserunde kostenlos zur Vefügung gestellt, vielen Dank dafür!



Leseprobe
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Inhalt


Eine junge Polizistin. Ein Kriminalhauptkommissar kurz vor der Pensionierung. Nichts verbindet sie - außer dem nie aufgeklärten Mord an einem jungen Mädchen. Für ihn ist es ein Cold Case, der ihn bis heute nicht loslässt. Für sie: ein Albtraum ihrer Kindheit. Denn sie fand damals die Leiche und verbirgt seither ein furchtbares Geheimnis. Achtzehn Jahre hat sie geschwiegen - bis ein weiteres Verbrechen geschieht und die Vergangenheit sie einholt …
(Quelle: Lübbe)


Meine Meinung


Als der Vater der angehenden Kriminalpolizistin Frida niedergeschlagen wird und im Koma liegt, kehrt sie nach beinahe 20 Jahren erstmals wieder in ihr Heimatdorf zurück. Hat der Überfall auf Fridas Vater etwas mit dem Tod von Marit zu tun, Fridas Schulfreundin, die mit 13 Jahren ermordet wurde?

Die Geschichte wird in der dritten Person erzählt, abwechselnd aus der Sicht von Frida und dem Polizisten Haverkorn, der bereits die Ermittlungen im Marits Ermordung leitete und auch beim Überfall auf Fridas Vater wieder zuständig ist. Frida ist zwar ebenfalls Polizistin mit mehreren Jahren Erfahrung im Streifendienst, das merkt man ihr aber nicht an. Hier ist sie schlicht eine Angehörige des Opfers, die eigentlich davon abgehalten werden müsste, auf eigene Faust zu ermitteln, damit sie keine Spuren verwischt. Das macht sie nämlich regelmässig, praktisch alles, was sie weiss oder herausfindet, hält sie erst mal vor Haverkorn geheim. Dieses Verhalten machte sie mir nicht gerade sympathisch.

Die Handlung legt ein gemächliches Tempo vor und dreht sich über weite Bahnen mehr über das Vergangene als den aktuellen Fall. Zu Beginn hatte ich ziemlich Mühe, in die Geschichte hineinzufinden und konnte erst gegen Buchmitte wirklich in dem Krimi versinken. Dann konnte mich die Handlung aber wirklich packen und mit einigen Wendungen ziemlich überraschen. Allerdings lag der Fokus für meinen Geschmack etwas zu stark auf dem Privatleben der beiden Protagonisten. Fridas Gefühle für ihren mittlerweile verheirateten Exfreund, ihre Wut auf die Eltern, die sie ihrer Ansicht nach abgeschoben haben, sowie Haverkorns schwierige Ehe sind zwar durchaus ergreifend, haben in meinen Augen aber etwas zu viel Platz eingenommen und die Handlung dominiert.

Der Schreibstil der Autorin Romy Fölck lässt sich flüssig und angenehm lesen. Die Geschichte spielt in der Elbmarsch (die mir als Schweizerin absolut unbekannt war und ich erst mal googlen musste) und schildert die Region plastisch, sodass ich "Totenweg" durchaus als Regiokrimi bezeichnen würde, der aber wie man an mir sieht auch Leute anspricht, die die Gegend überhaupt nicht kennen.

Mein Fazit

Etwas schwieriger Einstieg, dann aber packende Geschichte.








ABC-Challenge der Protagonisten

Bjarne = B männlich



Rezensionsexemplar


Donnerstag, 22. Februar 2018

Erlösung


Bildquelle

von Jussi Adler Olsen
übersetzt durch Hannes Thiess

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 17.06.2011
  • Aktuelle Ausgabe : 01.02.2014
  • Verlag : dtv Verlagsgesellschaft
  • ISBN: 9783423214933
  • Flexibler Einband 592 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


Leseprobe
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Bücher der Reihe:
Erbarmen
Schändung
Erlösung
Verachtung
Erwartung
Verheissung
Selfies



Inhalt


Kinder verschwinden spurlos. Niemand meldet sie vermisst ...
»›Was wird er mit uns machen, wenn er zurückkommt?‹ Die Angst flackerte auf in den Augen seines Bruders. Sie wussten, dass bald alles vorbei war. Aus diesem Bootshaus gab es kein Entrinnen.«
Niemand hatte die verwitterte Flaschenpost beachtet, der Hilfeschrei in ihrem Inneren war ungehört verhallt. Jahre später gelangt das verblasste Schriftstück ins Sonderdezernat Q in Kopenhagen. Die Materialanalyse zeigt, dass die Botschaft mit menschlichem Blut geschrieben wurde. Die Entzifferung der Buchstaben führt Carl Mørck und seinen Assistenten Assad auf die Spur eines entsetzlichen Verbrechens – und in Bereiche der Gesellschaft, die ihnen beiden einigermaßen fremd erscheinen …
(Quelle: dtv)


Meine Meinung


Eine vor vielen Jahren in Schottland gefundene Flaschenpost wird als Hilferuf erkannt und ans Kopenhagener Sonderdezernat Q geschickt, wo sich Polizeikommissar Carl Mørck und sein Team und alte, ungelöste Fälle kümmern. Die Ermittler stossen bald auf einen Entführungsfall, der auch heute noch brandaktuell ist…

"Erlösung" ist der dritte Band um Carl Mørck und sein Sonderdezernat Q. Der Band ist inhaltlich in sich abgeschlossen und kann auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden, auch wenn solche das Umfeld der Figuren verständlicher machen.

Die Geschichte wird in der dritten Person in der Vergangenheit erzählt, abwechslungsweise aus der Sicht des Protagonisten Carl Mørck, des gesuchten Täters und weniger weiterer Figuren. Obschon damit der Täter bereits sehr früh bekannt wird, macht das den Kriminalfall nicht langweilig, denn der Leser weiss zwar, was der Täter macht und denkt, aber wer er ist, wird erst am Schluss aufgelöst. Carl Mørck ist mir auch im dritten Band nicht wirklich sympathisch geworden, er ist mir immer noch zu herablassend anderen gegenüber. Obschon ich eigentlich viel Wert darauf lege, mich mit den Protagonisten anfreunden zu können, hat es mir hier den Spass nicht verdorben.

Die Handlung ist in zwei Stränge aufgeteilt, einerseits begleitet der Leser Carl bei seinen Ermittlungen und seinem doch recht mageren Privatleben, andererseits wird auch das Leben des Täters verfolgt. Grosse Wendungen oder Überraschungen gibt es keine, dennoch fand ich es sehr spannend, mitzuerleben, wie die Ermittler Schritt für Schritt der Entdeckung des Täters näherkamen, den ich als Leserin schon lange kannte.

Der Schreibstil des Autors Jussi Adler-Olsen lässt sich flüssig lesen, sodass ich das Buch trotz des grossen Umfangs von beinahe 600 Seiten in wenigen Tagen durchgelesen hatte. Allerdings muss der Leser hier bereit sein, zwar nicht im Fall, aber doch im "drum herum" einige Male ein Auge zuzudrücken, was die Logik anbelangt. Die ganze Büro-Situation im Keller, die Fliegenjagd und die Sekretärin, die einfach mal ihre Schwester schickt, wenn sie nicht arbeiten mag, konnte ich nicht wirklich ernst nehmen.

Mein Fazit

Keine Überraschungen, aber trotzdem viel Spannung







Cover Challenge

Aufgabe 31, ein Buch mit einem Cover, das aus mehr als drei Farben besteht. 

Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 48, ein Buch das in Dänemark, Schweden, Norwegen oder Finnland spielt 

ABC-Challenge der Protagonisten

Hafiz = H männlich

Lovelybooks Themenchallenge

Aufgabe 32, ein Buch, bei dem der Autorenname auf dem Cover in größerer Schriftgröße abgedruckt ist, als der Buchtitel.


Dienstag, 20. Februar 2018

Das Vermächtnis des Künstlers


Bildquelle

von Gordon McBane

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 09.03.2018
  • Aktuelle Ausgabe : 09.03.2018
  • Verlag : Midnight
  • ISBN: 9783958199323
  • Flexibler Einband 376 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


Der Midnight Verlag und Vorablesen haben mir das eBook kostenlos zur Vefügung gestellt.



Leseprobe
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Inhalt


Dr. George Mallory, Dozent für Psychologie an der Universität von Virginia, glaubt nicht an paranormale Phänomene. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, deren natürliche Ursachen ans Licht zu bringen. Als er einen Brief aus Venedig erhält, in dem ihm die Kuratorin eines venezianischen Kunstmuseums von einer seltsamen Serie von Todesfällen berichtet, ist seine Neugier geweckt. Die Fälle scheinen miteinander verknüpft zu sein, denn alle Opfer besaßen ein Gemälde des Künstlers Bragolin. Man erzählt sich, dass den Malereien ein Fluch anhaftet, der die Eigentümer in den Wahnsinn, manchmal sogar in den Tod treibt. George macht sich auf den Weg, um dem Geheimnis auf den Grund zu gehen. Er ahnt jedoch nicht, in welch große Gefahr er sich dadurch begibt …
(Quelle: Midnight)


Meine Meinung



Der Parapsychologe und "Geisterjäger" George Mallory wird nach Venedig eingeladen, um nach zwei verschwundenen Gemälden zu suchen. Diese gehören zu einer Reihe von Kinderportraits, deren Besitzer allesamt unter mysteriösen Umständen verstorben sind. Sind diese Portraits verhext, und wird es George gelingen, die gesamte Kollektion zu vereinen?

"Das Vermächtnis des Künstlers" ist der erste Band einer Trilogie. Die Handlung endet offen, um ein befriedigendes Ende zu erhalten, müsste wohl die ganze Trilogie gelesen werden.

Mit den Figuren konnte ich nichts anfangen. Alle erschienen mir sehr arrogant, alles, was nicht ihrem Geschmack entsprach, wurde als minderwertig betrachtet. Am schlimmsten fand ich die Kunstexpertin Josephine, die ihrer Teenager-Tochter Amanda nicht nur deren bevorzugte Musik und Lektüre verbieten will, sondern auch deren Freunde. Sie verbringt jeweils den ganzen Tag bei der Arbeit, findet alles, wofür sich die Tochter interessiert nur Schund und wundert sich dann, dass ihr Verhältnis nicht gerade das Beste ist…

Die Handlung zeigt durchaus interessante Aspekte, leider endet sie hier im Nichts. Vieles wird nur angedeutet, wie die unheimliche Macht der Gemälde und den geheimnisvollen Dritten, der ebenfalls hinter den noch fehlenden Bildern her ist, aber die ganze Handlung des ersten Bandes liesse sich ohne etwas auszulassen in wenigen Sätzen zusammenfassen, da kaum etwas passiert. Der Schluss bleibt offen, das Buch endet aber nicht etwa in einen Cliffhanger, der die Leser atemlos vor Spannung zurückgelassen hätte, sondern endet einfach.

Der Schreibstil erschien mir ziemlich hölzern und sperrig. Manche Formulierungen erschienen mit sogar komplett falsch. So wird beispielsweise gleich zweimal "jemandem das Tageslicht nehmen" verwendet, wenn jemandem die Augen ausgestochen werden. Das nennt man doch "das Augenlicht nehmen". Wenn man nur das Tageslicht nehmen würde, könnte derjenige bei künstlicher Beleuchtung ja noch sehen… Auch die Formulierung, George habe Amanda im Hotel zurückgelassen unter der Androhung, das Zimmer nicht zu verlassen, ergibt nicht viel Sinn. Angedroht werden Konsequenzen, nicht die verbotene Handlung. Wieso sich George darüber aufregt, dass Amanda ihn duzt, wenn die beiden englisch miteinander sprechen und sie keinen Namen gebraucht, fand ich ebenso unverständlich. Im Englischen gibt es zwischen duzen und siezen keinen Unterschied bei der Verbform, er kann daher gar nicht merken, ob sie ihn duzt oder siezt. Schlussendlich haben mich sogar solche Details genervt wie eine Szene mit einem Zippo-Feuerzeug, bei dem George etwas Petroleum drin lassen musste, damit er einen Funken erzeugen konnte. Erstens wird ein Zippo mit Benzin und nicht mit Petroleum betrieben, und zweitens wird der Funke rein mechanisch durch Reibung erzeugt, das Benzin wird nur für die Flamme, nicht aber den Funken benötigt.  

Ich hatte mich vor der Lektüre sehr auf das Buch gefreut. Ein wunderbar kitschiges Cover, der Handlungsort in meiner Lieblingsstadt Venedig, die Verbindung aus Krimi und Mystery, alles klang sehr verlockend. Leider wurde ich sehr enttäuscht. Die Nachfolger werde ich nicht mehr lesen. Ich würde zwar gerne wissen, was hinter den Portraits steckt, aber durch zwei weitere Bücher quälen, um das herauszufinden, will ich mich dann doch nicht. Schade, das war ein Reinfall.

Mein Fazit

Unsympathische Figuren, magere Handlung, hölzerner Schreibstil.








Cover Challenge

Aufgabe 1, ein Buch mit einem roten Cover. 

Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 2, ein Buch mit einem überwiegend rosa oder roten Cover 

ABC-Challenge der Protagonisten

George = G männlich

Lovelybooks Themenchallenge

Aufgabe 9, ein Buch, über einen Ort / ein Land, in dem ihr selbst schon Urlaub gemacht habt. (Nicht euer Heimatland) 

Lovelybooks Literarische Weltreise

Italien, Spanien, Portugal, Griechenland



Rezensionsexemplar




Montag, 19. Februar 2018

[Hörbuch] Momo


Bildquelle
von Michael Ende
gelesen von Gerd Heidenreich

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.07.2005
  • Aktuelle Ausgabe : 23.08.2013
  • Verlag : Silberfisch
  • ISBN: 9783867422468
  • Mp3-Download: 8h 32
  • Sprache: Deutsch 


Hörprobe
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Inhalt


Momo lebt am Rande einer Großstadt in den Ruinen eines Amphitheaters. Sie besitzt nichts als das, was sie findet oder was man ihr schenkt, und eine außergewöhnliche Gabe: Sie hat immer Zeit und ist eine wunderbare Zuhörerin. Eines Tages treten die grauen Herren auf den Plan. Sie haben es auf die kostbare Lebenszeit der Menschen abgesehen. Momo ist die Einzige, die ihnen noch Einhalt gebieten kann. 
(Quelle: Audible)


Meine Meinung


Das Mädchen Momo schenkt mit ihrer Gabe des Zuhörens allen Menschen, denen sie begegnet, Lebensfreude und Fantasie. Doch als wie aus dem nichts seltsame graue Herren auftauchen und plötzlich niemand mehr Zeit für Momo hat, merkt sie, dass etwas nicht mit rechten Dingen zu und her geht…

Die Geschichte wird aus der Sicht eines allwissenden Erzählers geschildert, der in alle Figuren hineinsehen kann. Natürlich liegt dabei der Fokus oft auf der Protagonistin Momo, aber auch andere Figuren kommen zur Sprache. Über Momo lässt sich eigentlich nicht besonders viel sagen. Sie kann besonders gut zuhören und das Wohnbefinden ihrer Freunde liegt ihr am Herzen. Mehr wird im Laufe der Geschichte nicht über sie bekannt. Keiner weiss, woher sie kommt, keiner weiss, was sie vorher gemacht hat. Das ist allerdings auch nicht wichtig, ich habe Momo auch so schnell ins Herz geschlossen.

Die Handlung ist ziemlich geradelinig aufgebaut und enthält keine grossen Wendungen. Auch wenn das Ende sehr vorhersehbar ist, so hat mich "Momo" doch keine Sekunde gelangweilt. Zu berührend ist Momos Suche nach dem Mittel, das ihre Freunde retten wird. Dem Leser (oder Hörer) sollte allerdings bewusst sein, dass es sich hier um ein modernes Märchen handelt. Atemberaubende Spannung kann hier nicht gefunden werden, dafür aber eine tolle Atmosphäre und (je nach Typ) ein Schauern ab den unheimlich gezeichneten Bösewichten. Und uns Erwachsene wird es hoffentlich zum Denken anregen.

Die Rolle des Sprechers wurde mit Gerd Heidenreich perfekt besetzt. Er klingt wie ein gutmütiger Opa, der seinen Enkeln vor dem prasselnden Kaminfeuer ein Märchen vorliest, was super zur Geschichte passt.

Mein Fazit

Das Zeitmärchen berührt nicht nur Kinder







Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 17, einen Klassiker (bei Fabelhafte Bücher – hier die PDF zur Liste – wurde eine Liste zur ZDF-Leserwahl veröffentlicht, zu lesen ist entweder ein konkretes Buch von dieser Liste oder alternativ ein anderes Buch eines Autoren von dieser Liste)


Samstag, 17. Februar 2018

Deichfürst


Bildquelle

von Heike van Hoorn

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 30.01.2018
  • Aktuelle Ausgabe : 30.01.2018
  • Verlag : beTHRILLED by Bastei Entertainment
  • ISBN: 9783732544714
  • E-Buch Text 330 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

Der beTHRILLED Verlag und Vorablesen haben mir das eBook kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!


Leseprobe
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Inhalt


Ein glücklich verheirateter Kommissar und eine bullige Lokalreporterin, die sich an seine Fersen heftet, sind das neue Dreamteam des Küstenkrimis!
Der reiche Bauer Tadeus de Vries wird ermordet aufgefunden. Und fast jeder könnte der Täter sein, denn der alte de Vries hat sein Leben lang die Menschen um sich herum gedemütigt und misshandelt. Kein einfacher Fall für Stephan Möllenkamp, den neuen Hauptkommissar der Kripo Leer. Doch er hat nicht nur seine patente Frau Maike an seiner Seite, sondern auch die resolute Lokalreporterin Gertrud Boekhoff …
(Quelle: beTRHILLED)


Meine Meinung


Auf einer Baustelle wird die Leiche eines lokalen Grossbauers gefunden. Der neu an die Nordsee gezogene Kommissar Stephan Möllenkamp ermittelt in seinem ersten Fall tief in die Vergangenheit…

Die Geschichte wird in der dritten Person in der Vergangenheit erzählt, in erster Linie aus der Sicht des Protagonisten Stephan Möllenkamp. Aber auch andere kommen in kurzen Abschnitten zu Wort, unter anderem die Lokalreporterin Gertrud Boekhoff. Das im Klappentext angekündigte "Ermittlerteam" ist in meinen Augen jedoch keines, denn abgesehen von ein paar kurzen Gesprächen gehen die beiden getrennte Wege und ermitteln jeder für sich alleine. Wirklich ins Herz schliessen konnte ich hier niemanden. Die meisten Figuren blieben ziemlich blass, und wenn jemand nennenswerte Eigenschaften zeigte, dann waren es eher negative.

Die Handlung ist aus zwei Strängen zusammengesetzt. Einerseits dreht sich der Krimi natürlich um die aufgefundene Leiche und die Suche nach dem Täter, andererseits wird die Flucht zweier Kinder nach dem zweiten Weltkrieg aus Ostpreussen geschildert. Der zweite Handlungsstrang streckt sich über mehrere Jahrzehnte und deckt langsam das Motiv für die Tat auf. Etwas verwirrend fand ich dabei, dass er zweite Strang, der vor dem Hauptstrang spielt, im Gegensatz zu diesem im Präsens geschildert wird. Die grosse Spannung blieb leider aus, die Ermittlungen verliefen ziemlich planlos und wirklich interessant wurde es eigentlich nur in den Vergangenheitspassagen.

Der Schreibstil der Autorin Heike van Hoorn liess sich grundsätzlich flüssig lesen, allerdings geriet ich stellenweise durch die häufige Nutzung von plattdeutschen oder Dialektpassagen ins Stocken. Diese werden zwar am Ende des Textes übersetzt, aber immer hin und her zu zappen ist ja auch nicht so praktisch. Aufgefallen ist mir ausserdem, dass in diesem Krimi Frauen grundsätzlich mit Vor- und Nachnamen oder nur mit Vornamen genannt werden, Männer hingegen entweder mit beiden Namen oder nur mit Nachnamen. Ich bin eigentlich nicht jemand, der sofort "Sexismus" schreit, aber dieser Punkt ist mir doch negativ aufgefallen.

Mein Fazit

Die grosse Spannung bleibt aus. 






ABC-Challenge der Protagonisten

Gertrud = G weiblich



Rezensionsexemplar





Donnerstag, 15. Februar 2018

Letale Dosis


Bildquelle

von Andreas Franz

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 14.09.2000
  • Aktuelle Ausgabe : 14.09.2000
  • Verlag : Knaur Taschenbuch
  • ISBN: 9783426617137
  • Flexibler Einband 528 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


Leseprobe
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Bücher der Reihe:
Jung, blond, tot
Das achte Opfer
Letale Dosis
Der Jäger
Das Syndikat der Spinne
Kaltes Blut
Das Verlies
Teuflisches Versprechen
Tödliches Lachen
Das Todeskreuz
Mörderische Tage
Todesmelodie
Tödlicher Absturz
Teufelsbande
Die Hyäne
Der Fänger
Kalter Schnitt



Inhalt


Hart, psychologisch, abgrundtief! Rätselhafte Mordfälle mit exotischen Giften! Innerhalb kürzester Zeit werden drei angesehene Mitglieder der Religionsgemeinschaft "Kirche des Elohim" ermordet aufgefunden. Als Hauptkommissarin Julia Durant und ihre Kollegen Nachforschungen über die Toten anstellen, erfahren sie, daß sich hinter deren Maske der Wohlanständigkeit Machtmißbrauch und Demütigungen, Mißhandlungen und Lügengebäude verbargen. Mit eigenwilligen Methoden verfolgt die Kommissarin eine Spur, an deren Ende ein tragisches Schicksal und eine völlig überraschende Lösung steht.
(Quelle: Knaur)


Meine Meinung


Ein Angehöriger einer Freikirche wird tot aufgefunden. Schon bald wird klar, dass Gift dahinterstecken muss. Als weitere Mitglieder der Kirche sterben, steht Kommissarin Julia Durant vor einem Rätsel. Was ist das Motiv hinter den Taten?

"Letale Dosis" ist der dritte Kriminalroman um die Frankfurter Kommissarin Julia Durant. Die Bücher bauen inhaltlich nicht aufeinander auf und können daher unabhängig voneinander gelesen werden. Vorkenntnisse sind zum Verständnis nicht nötig.

Die Geschichte wird in der dritten Person in der Vergangenheit erzählt, meist aus der Sicht der Protagonistin Julia Durant. Besonders sympathisch war sie mir auch in diesem Band nicht. Sie führt eine Affäre mit einem verheirateten Mann und denkt dabei immer nur an sich. An seine Frau und seine drei Kinder verschwendet sie keinen Gedanken. Zudem regt sie sich sehr auf, als sie erfährt, dass ihr Arbeitskollege mit seiner Ehefrau über seine Fälle spricht (im Grunde zu Recht, denn Polizisten unterstehen dem Amtsgeheimnis), plaudert aber selber frisch-fröhlich mit ihrem Vater, ihrem Freund und wer ihr sonst noch so in den Sinn kommt über die Fälle. Sie ist daher ganz klar jemand, der mit zwei verschiedenen Ellen misst, was ich nicht leiden kann. Dass sie anscheinend ein Alkoholproblem hat und keinen Tag ohne ein paar Dosen Bier aushält sowie ihre Zigarettenstummel überall in die Landschaft wirft, macht die Sache auch nicht leichter.

Die Handlung zeigt gewisse Ähnlichkeiten mit den beiden vorhergehenden Bänden der Reihe auf. So befasst sich auch hier der Prolog mit Kindesmisshandlung und die Mordopfer sind in der gehobenen Gesellschaft zu finden. Auch die Hitzewelle, die bereits im Vorgänger ein Thema war, wird hier wieder erwähnt. Man könnte fast meinen, Frankfurt liege in den Tropen, so wie hier über die Hitze gejammert wird. Die Geschichte ist zwar einigermassen vorhersehbar, aber eine gewisse Grundspannung bleibt trotzdem vorhanden. Einzelne Logiklöcher stören etwas den Lesefluss. So verneint beispielsweise der Rechtsmediziner beim ersten Opfer einen möglichen Selbstmord, da das Opfer vor seinem Tod körperlich gesund war. Als ob es keine anderen Gründe gäbe, nicht mehr leben zu wollen, als an einer unheilbaren Krankheit zu leiden… Dass die schwangere Frau von Julia Durants Arbeitskollegen, die bereits eine Fehlgeburt hinter sich hat, bei einem gemeinsamen Grillabend mit Wein anstösst, erschien mir auch nicht besonders realistisch dargestellt. Der Gipfel der Unlogik ist aber wohl, dass Julia Durant abends auf dem Heimweg überfallen wird, sich mit Schusswaffengebrauch wehrt und dann – einfach nichts passiert. In Wirklichkeit würde dies wochen- bis monatelange Untersuchungen nach sich ziehen, sie würde entweder vom Dienst suspendiert oder zumindest zum Schreibtischdienst verdonnert, bis alles geklärt wäre. Die Szene hat im Übrigen überhaupt nichts mit der Haupthandlung zu tun und hätte ebenso gut weggelassen werden können.

Der Schreibstil des Autors Andreas Franz ist auch im dritten Band der Reihe recht mühsam zu lesen. Er verstrickt sich in Details, zählt bis ins Kleinste auf, wer was einkauft, isst, anzieht. Zudem verwendet er immer wieder die gleichen Formulierungen. Das machte die Geschichte oft ziemlich langatmig. Trotzdem kam für mich hier wieder etwas mehr Spannung auf als im direkten Vorgänger. Ich gebe die Hoffnung noch nicht auf, wieder die Faszination verspüren zu können, die mich bei der ersten Begegnung mit der Reihe vor rund 15 Jahren gepackt hat (zurzeit sieht es in dieser Hinsicht zwar nicht so rosig aus, aber eben, die Hoffnung stirbt zuletzt).

Mein Fazit

Etwas spannender als der Vorgänger







Cover Challenge

Aufgabe 28, ein Buch mit einem hölzernen Gegenstand auf dem Cover. Zumindest Sitzfläche und Lehne des Stuhls sind aus Holz.

ABC-Challenge der Protagonisten

Julia = J weiblich





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