Freitag, 23. Dezember 2022

Eisesdunkel

 


 

Bildquelle

von Bernadette Calonego


  • Erscheinungsdatum Erstausgabe :   27.12.2022

  • Aktuelle Ausgabe :  27.12.2022

  • Verlag :   Calonego Media Inc.

  • ISBN:  B0BLDZFS8Q

  • E-Buch Text: 442 Seiten

  • Sprache:   Deutsch

 

Die Autorin Bernadette Calonego hat mir das eBook kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!

 

Bücher der Reihe:

Eisiger Kerker

Kalte Klippen

Grabesgrauen

Eisesdunkel


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Inhalt

Eine blutige Axt im Schnee. Blutspritzer auf Manuskriptseiten. Eine Autorin verschwindet spurlos aus einer einsamen Waldhütte. Hat das Verschwinden mit ihrem Buch über einen wahren Kriminalfall zu tun? Ist sie dem Mörder zu nahegekommen? Detective Sergeant Calista Gates muss das unbedingt herausfinden, denn in dem Buch geht es um den gewaltsamen Tod der zwölfjährigen Becca, die einst Calistas Schulfreundin war. Die junge Polizeichefin ist zurück in ihrer Heimatstadt Vancouver. Dort wird sie von Hirnforschern untersucht, nachdem sie einen brutalen Überfall überlebt hat. Doch schon bald fährt sie in die Wildnis im Innern von British Columbia, wo die kleine Becca vor dreiundzwanzig Jahren an einen Baum gefesselt den Tod fand.

Calista wagt ein gefährliches Experiment: Sie will sich in den verschneiten Hügeln um Kamloops als Köder anbieten, um den Mörder aus seinem Versteck zu locken. Die wahre Gefahr kommt indes aus einer Richtung, die sie nie vermutet hätte.

(Quelle: Bernadette Calonego


Meine Meinung

Detective Sergeant Calista Gates will die die Feiertage in ihrer Heimat Vancouver bei ihrer Familie verbringen. Doch es wird alles andere als geruhsam, denn nach über 20 Jahren scheint die Aufklärung des Mordes an ihrer Schulfreundin Becca plötzlich so nah wie nie.

"Eisesdunkel" ist der vierte Band um die Polizistin Calista Gates. Schon in den drei Vorgängerbänden waren der lange zurückliegende Mord an Becca und ein Überfall, der Calista beinahe getötet hätte, immer wieder ein Thema. Doch nun bilden die beiden Verbrechen den Hauptpunkt der Handlung. Doch natürlich gibt es auch hier, wie in den vorhergehenden Bänden, ein aktuelles Ereignis, das ebenfalls aufzuklären ist. 

Der Krimi spielt in den Wochen vor und nach Weihnachten, was das Lesen im Dezember natürlich sehr passend erscheinen liess. Über die Handlung will ich mich hier nicht wirklich äussern, um niemanden (vor allem nicht die langjährigen Leser der Reihe) zu spoilern. Daher nur sehr kurz: "Eisesdunkel" ist durchgehend spannend und immer wieder überraschend. Ich war wieder mal begeistert!

Während die ersten drei Bände der Reihe in der Provinz Neufundland und Labrador spielten, nimmt die Autorin Bernadette Calonego, die selbst in Kanada lebt, ihre Leser dieses Mal mit auf die andere Seite des Landes, nach British Columbia. Ich war selbst noch nie in Kanada, aber da die Autorin seit Jahren dort lebt, zweifle ich nicht daran, dass Leser, die die Region kennen, die Schauplätze sofort wiedererkennen werden. Wie bei der Reihe üblich spielen nämlich nicht nur die Figuren, sondern auch die Umgebung und ihre Geschichte eine grosse Rolle im Krimi.

Wie auch in den Vorgängerbänden werden die Geschehnisse im Präsens und in wechselnder Perspektive geschildert, bei der Protagonistin Calista in der Ich-Perspektive. Durch die wechselnden Akteure ist der Leser den Ermittlern immer etwas voraus, was das Miträtseln sehr spannend macht. Durch den flüssigen Schreibstil und die rasante Handlung bin ich nur so durch die Seiten geflogen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie die Geschichte zu Ende geht. Das führte allerdings dazu, dass ich hin und wieder zurückblättern musste, um die Reihenfolge der Geschehnisse nochmals nachzuprüfen. Manche Ereinisse werden nämlich erst später geschildert, sodass immer wieder Zeitsprünge zu beachten sind.

"Eisesdunkel" ist im Grunde in sich abgeschlossen und kann auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Alles, was man über Calistas Vorgeschichte wissen muss, wird ausführlich genug erklärt, damit auch Neueinsteiger nachkommen, ohne dabei die Fans der Reihe zu langweilen. Ich empfehle dennoch, alle Bände in der Erscheinungsreihenfolge zu lesen. Nicht nur, weil man die Handlung dann noch besser versteht, sondern vor allem, weil die Krimis einfach toll geschrieben ist und jeder Krimi- und Kanadafan sie gelesen haben sollte.


 

Mein Fazit

Der Winter in Kanada ist kalt - und sehr spannend.






Rezensionsexemplar

Freitag, 15. April 2022

Martin Hais - Generation Z

 

 

Bildquelle

von Dennis Kornblum


  • Erscheinungsdatum Erstausgabe :  26.10.2021

  • Aktuelle Ausgabe :  26.10.2021

  • Verlag :  tredition

  • ISBN:  978-3347358898

  • E-Buch Text: 392 Seiten

  • Sprache:  Deutsch


 Der Autor Dennis Kornblum hat mir das eBook kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!


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Inhalt

Brutale Morde an Teenagern machen den Stadtbezirk Quarrenberg unsicher. Ein durch eine Horrormaske verhüllter Todesschütze hinterlässt Zettel am Tatort, die mal mit einem antiken Zitat, mal mit einem merkwürdigen Aphorismus beschrieben sind. Die Polizei glaubt, dass es um Drogen geht, doch der autistische Fachlektor und Psychologe Martin Hais hat eine andere Vermutung. Er entdeckt einen alten Manuskriptauszug in seinem Schrankfach, bei dem er aufgrund darin enthaltener Textstellen einen Zusammenhang zu den Tatortbotschaften sieht. Während der ermittelnde Kommissar Wójcik daran wenig interessiert ist, wird die aufgeweckte, extrovertierte Kioskbesitzerin Ina Ruíz, eine Zeugin des letzten Mordanschlags, die dem Killer bereits gegenübergestanden hat, auf Martins Theorie aufmerksam. Schließlich überredet sie ihn, mit ihr zusammen auf eigene Faust zu ermitteln, und Martin nimmt eher widerwillig eine große Herausforderung an: die Überwindung tiefsitzender Ängste, die sich nicht nur auf die Gefahr erstrecken, die von der Jagd auf einen Serienkiller ausgeht, sondern auch auf die enge Zusammenarbeit mit einer attraktiven weiblichen Person.

Quelle: Dennis Kornblum

 

Meine Meinung

 Im sonst so beschaulichen Quarrenberg geht ein Mörder um, der es auf Teenager abgesehen hat. Während die Polizei noch im Dunklen tappt, macht sich der sehr zurückgezogen lebende Martin Hais auf die Suche nach dem Täter – und einer neuen Lebensweise.

"Generation Z" ist das erste Buch, dass ich von Dennis Kornblum gelesen habe. Es ist zwar nicht sein Erstlingswerk, steht aber für sich alleine und braucht entsprechend keine Vorkenntnisse. Die Geschichte wird in der dritten Person erzählt, oft aus der Sicht des Protagonisten Martin Hais, stellenweise aber auch aus der Sicht der Kioskverkäuferin Ina oder dem Täter.

Der Protagonist Martin Hais ist ein sehr ungewöhnlicher Ermittler. Nicht jung und dynamisch, aber auch nicht ein verbitterter Alkoholiker, wie es in Thrillern sehr beliebt ist. Er ist zwar auch, wie so oft, ein Einzelgänger, was aber bei ihm nicht wirklich auf einer freien Entscheidung basiert. Martin Hais lebt mit dem Asperger-Syndrom, das ihn bei der sozialen Interaktion mit anderen Menschen stark beeinträchtigt und Veränderungen in seiner Lebensweise (und sei es nur der genaue Standort seines Lieblingssessels) schier unerträglich erscheinen lässt. Während ich selbst Asperger nur aus "Film und Fernsehen", wie man so schön sagt, kenne, weiss der Autor Dennis Kornblum ganz genau wovon er schreibt. Auch bei ihm wurde diese Störung diagnostiziert, daher gehe ich davon aus, dass seine Schilderungen absolut realitätsgetreu sind. Gewisse Eigenheiten von Martin Hais konnte ich allerdings sehr gut nachvollziehen. Ich kann mich zwar an veränderte Verhältnisse durchaus einfach anpassen, mag es aber auch nicht, wenn etwas Ungeplantes meinen Tagesablauf durcheinanderbringt.

Während der Klappentext auf einen reinrassigen Thriller hindeutet, spielen die Morde im Grunde nur eine grosse Nebenrolle. Sehr viel Platz nimmt Martin Hais selbst ein. Während er zu Beginn ein von morgens bis abends durchgetaktetes Leben ohne die geringsten Abweichungen führt, lässt er langsam, schrittweise zu, dass andere Menschen in seien Leben eintreten und eine gewisse Unruhe hineinbringen. Im Laufe der Geschichte bleibt ihm nichts anderes übrig, als immer mehr von seinen langjährigen Gewohnheiten abzuweichen, wobei er merkt, dass das Leben auch für ihn mehr zu bieten hat, als immer nur alleine zu Hause zu sitzen.

Aber natürlich geht der Kriminalfall nicht komplett unter. Die Taten an sich werden jeweils relativ kurz abgehandelt, Ekelszenen gibt es keine. Mehr Raum nehmen die Hintergründe ein: wer ist zu solchen Taten fähig, was kann einen Menschen dazu treiben? Die Charakterisierung des Täters wird durch die Szenen aus seiner Sicht sowie die Ermittlungen von Martin Hais immer mehr auf den Punkt gebracht, sodass ich als Leserin auch etwas miträtseln konnte, um wen es sich handelt.

Der Schreibstil des Autors Dennis Kornblum ist recht anspruchsvoll und verlangt eine aufmerksame Lektüre. Die Sätze sind oft lang und verschachtelt, sodass sich "Generation Z" nicht wirklich für ein lockeres Überfliegen eignet. Mich hat das nicht gestört, für nicht so geübte Leser könnte es aber etwas schwierig werden.

Auch wenn "Generation Z" keine atemberaubende Spannung bringt, sondern seine Geschichte grösstenteils eher geruhsam erzählt, so hat mich das Buch dennoch bis zum Schluss gefesselt. Falls Martin Hais in Zukunft noch weitere Fälle lösen wird, werde ich ihn gerne dabei begleiten.

 

Mein Fazit 

Gerne mehr von diesem ungewöhnlichen Ermittler

 

 


 

 

Rezensionsexemplar

 

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