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Dienstag, 28. August 2018

Totengleich


Bildquelle

von Tana French
übersetzt durch Ulrike Wasel, Klaus Timmermann



  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 17.12.2010   
  • Aktuelle Ausgabe : 17.12.2010
  • ISBN: 9783104001050
  • E-Buch Text: 784 Seiten
  • Sprache: Deutsch  


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Bücher der Reihe:
Grabesgrün
Totengleich
Sterbenskalt
Schattenstill
Geheimer Ort
Gefrorener Schrei



Inhalt


Dem Tod wie aus dem Gesicht geschnitten
Als die junge Polizistin Cassie Maddox in ein verfallenes Cottage außerhalb von Dublin gerufen wird, schaut sie ins Gesicht des Todes wie in einen Spiegel: Die Ermordete gleicht ihr bis aufs Haar. Wer ist diese Frau? Wer hat sie niedergestochen? Und hätte eigentlich Cassie selbst sterben sollen? Keine Spuren und Hinweise sind zu finden, und bald bleibt nur eine Möglichkeit: Cassie Maddox muss in die Haut der Toten schlüpfen, um den Mörder zu finden. Ein ungeheuerliches Spiel beginnt.
(Quelle: Fischer)


Meine Meinung


In einem einsamen Cottage in Irland wird eine tote Frau gefunden. Da diese einen Ausweis, lautend auf Alexandra Madison auf sich trug, wird sofort die Undercover-Abteilung hinzugerufen, denn Lexie Madison war die Deckidentität der verdeckten Ermittlerin Cassie Maddox. Wie kommt die Tote zur fiktiven Identität von Lexie, und wieso musste sie sterben? Es gibt nur eine Lösung, um den Fall aufzuklären: Cassie muss ihre alte Rolle wieder einnehmen…

"Totengleich" ist der zweite Band der Reihe um die Polizistin Cassie Maddox. Ich habe den ersten Band nicht gelesen und kann nur schwer einschätzen, ob das nötig gewesen wäre. Es gibt sehr viele Anspielungen auf frühere Geschehnisse, wobei ich allerdings nicht weiss, ob dies alles im ersten Band erzählt wurde. Da auch Cassies ehemaliger Partner Rob immer wieder erwähnt wurde, und dieser gemäss Klappentext im ersten Band dabei war, nehme ich daher an, dass Vorkenntnisse sinnvoll wären.

Die Geschichte wird rückblickend in der Ich-Perspektive der Undercover-Ermittlerin Cassie, die sich über einen Grossteil des Buches hinweg Lexie nennt, erzählt. Die Protagonistin einzuschätzen fiel mir sehr schwer. Ich konnte ihr Verhalten oft nur schwer oder gar nicht nachvollziehen, was vor allem daran liegt, dass trotz der gewählten Ich-Perspektive Cassies Gefühle und Gedankengänge nicht wirklich Eingang in die Erzählung finden. Was sie für ihr Verhalten eigentlich motiviert blieb für mich bis zum Schluss unklar.

Handlungstechnisch passiert nicht wirklich viel. Cassie schleicht sich in das Haus der Mitbewohner von Lexie ein (schon bis zu diesem Punkt dauert es ewig…), freundet sich mit ihnen an und deckt auf, was mit Lexie passiert ist. Dabei zieht sich das ganze stark in die Länge, seitenweise werden Spieleabende, Mahlzeiten oder Spaziergänge geschildert. Irgendwie müssen die über 700 Seiten ja gefüllt werden. Genremässig lässt sich das Buch nur schlecht irgendwo einordnen. Ein wirklicher Krimi ist es nicht, es gilt zwar, einen Mord aufzuklären, aber das verkommt je länger je mehr zur Nebensache. Als Thriller würde ich das Buch erst recht nicht bezeichnet, da fehlt einfach die Spannung. Am ehesten sah ich "Totengleich" als Familiendrama, auch wenn die Familie hier nichts mit Blutsverwandtschaft zu tun hat.

Mein Fazit

Wenig Handlung, wenig Spannung







Daggis Buchchallenge

Aufgabe 46, ein Buch das in Schottland, (Nord-)Irland, Wales spielt 



Samstag, 28. Januar 2017

Was fehlt, wenn ich verschwunden bin


Bildquelle

von Lilly Lindner



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Inhalt


April ist fort. Seit Wochen kämpft sie in einer Klinik gegen ihre Magersucht an. Und seit Wochen antwortet sie nicht auf die Briefe, die ihre Schwester Phoebe ihr schreibt. Wann wird April endlich wieder nach Hause kommen? Warum antwortet sie ihr nicht? Phoebe hat tausend Fragen. Doch ihre Eltern schweigen hilflos und geben Phoebe keine Möglichkeit, zu begreifen, was ihrer Schwester fehlt. Aber sie versteht, wie unendlich traurig April ist. Und so schreibt sie ihr Briefe. Wort für Wort in die Stille hinein, die April hinterlassen hat.
(Quelle: Fischer)


Meine Meinung


Seit Phoebes Schwester April wegen ihrer Magersucht in eine Klinik gebracht wurde, fühlt sich Phoebe einsam. Sie schreibt April Briefe, auf die sie jedoch nie eine Antwort erhält…

Das Buch ist als Briefroman gestaltet. In der ersten Hälfte werden die Briefe von Phoebe an April gezeigt, in der zweiten die von April an Phoebe. Mir ist aufgefallen, dass die beiden Protagonistinnen in ihrem Schreibstil sehr ähnlich dargestellt werden. Hier hätte die Autorin Lilly Lindner noch mehr Unterschiede einbauen können, um zwei klarer voneinander abgrenzbare Charaktere zu schaffen.

Phoebe als Figur erschien mir sehr unglaubwürdig. Einerseits plappert sie in ihren Briefen munter vor sich hin, wie man es von einer Neunjährigen erwarten würde, und schreibt oft kindlich-naiv („wenn man arm ist, dann muss man ständig sparen und kann nicht in den Urlaub fahren oder ins Restaurant gehen“). Dann wieder lässt sie Satzgebilde wie das folgende raus: „Die Zeit ist sowieso ein merkwürdiger Ort. Sie verläuft sich in ihren eigenen Kreisen und verschiebt sich entgegen der Erdumdrehungsachse. Als wollte sie sich davonmachen und in einem schwarzen Wurmloch verschwinden, damit sie ja nicht mehr dabei sein muss, wenn wir alle zusammen den Stillstand ausrufen.“, während sie fest zeitgleich stolz erklärt, sie könne jetzt schon ganz alleine den Computer einschalten und etwas ausdrucken. Das ist einfach inkonsequent gestaltet und lässt sich auch mit einem „sie ist halt ein Wunderkind“ nicht erklären (vor allem, weil das ausser bei der überbordenden Sprache sonst nirgends rüberkommt). Hätte die Autorin ihre Figur etwas älter gestaltet, wäre sie glaubwürdiger und realistischer übergekommen.

Mit April hingegen hatte ich einfach nur Mitleid. Kein Wunder, hat sie eine Essstörung entwickelt, so abschätzig wie sie zu Hause behandelt wurde. Egal was sie gemacht hat, immer war es falsch. Als ihre Depressionen begonnen haben, haben es sie Eltern nur noch schlimmer gemacht. Welche liebende Mutter beschimpft bitteschön ihr Kind als dumm, nachdem es sich mit einer Rasierklinge verletzt hat, um den seelischen Schmerz zu betäuben?! Und die Klinik, die ihre Eltern ausgesucht haben, scheint auch nicht viel Wert zu sein. Von einer sinnvollen Psychotherapie wird jedenfalls nichts erwähnt. Wie soll jemand wieder gesund werden, wenn er von allem fern gehalten wird, wofür es sich lohnen würde, gesund zu sein, von Familie, Freunden, Hobbies? Hintergründe zur Magersucht werden übrigens kaum geliefert, es scheint eher, als wäre Aprils Magersucht in erster Linie ein Symptom ihrer Depressionen, und weniger eine klassische Essstörung. So fehlt beispielsweise die so verbreitete verzerrte Körperwahrnehmung, die eigentlich ein klassisches Merkmal einer Anorexia nervosa ist.

Wütend allerdings hat mich die Mutter von Phoebe und April gemacht. Sie arbeitet mit Pflegekindern, wird also wohl Sozialpädagogin oder etwas ähnliches sein, macht aber im Umgang mit April so ziemlich alles falsch, was man nur falsch machen kann. Sie versucht, sie mit essen vollzustopfen, schreit sie an, schiebt ihr die Schuld zu, wirft ihr vor, absichtlich krank geworden zu sein, nennt sie unausstehlich und eine Katastrophe und hält sie von ihrer kleinen Schwester fern, der einzigen in der Familie, der sich April noch nahe fühlt. Dabei sollte doch gerade eine Sozialpädagogin wissen, dass Vorwürfe und Strafen bei psychischen Erkrankungen (und Magersucht ist eine psychische Erkrankung) nicht helfen sondern nur schaden, und dass Freunde und nahestehende Personen lebenswichtig sein können.

Ebenfalls etwas negativ sind mir die Namen der Figuren aufgefallen (auch wenn sie ja eigentlich nicht wirklich relevant sind. Gestört haben sie mich trotzdem etwas). Die Geschichte spielt in Berlin, aber bis auf wenige Ausnahmen haben alle Figuren englische/amerikanische Namen wie Phoebe, April, Hazel, River, Devon, John… Wieso das, sind der Autorin nicht genügend Namen in den Sinn gekommen, die im deutschen Sprachraum verbreitet sind? Ich dachte zuerst, dass das Buch in den USA spielt, erst mit der Erwähnung, dass Hazel kein Englisch spreche, wurde ich stutzig.

Die Autorin Lilly Lindner verwendet wie erwähnt eine sehr blumige, poetische Sprache, sie jongliert mit den Worten, setzt sie neu zusammen, auf unerwartete Weise. Mir war das allerdings etwas zu viel, vor allem liess es die Protagonistinnen, allen voran Phoebe, unglaubwürdig wirken.

Mein Fazit

Zu blumige Sprache für meinen Geschmack, vor allem bei einer erst neunjährigen Protagonistin. Die Figuren überzeugen nicht.






Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 44, ein Buch mit einen Protagonisten, dessen Vorname mit dem gleichen Buchstaben beginnt, wie Dein eigener Vorname. Mein Vorname beginnt mit A, gleich wie bei April


Lovelybooks Themenchallenge

Aufgabe 26, ein Buch, bei dem Vor- und Nachname des Autors mit demselben Buchstaben beginnt


ABC-Challenge der Protagonisten

Phoebe = P weiblich



Samstag, 1. August 2015

Die Seiten der Welt - Nachtland


Bildquelle

von Kai Meyer

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 25.06.2015
  • Aktuelle Ausgabe : 25.06.2015
  • Verlag : FISCHER FJB
  • ISBN: 9783841421661
  • Fester Einband 592 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

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Der Fischer FJB Verlag und Lovelybooks haben mir das Hardcover im Rahmen einer Leserunde kostenlos zugestellt, vielen Dank dafür!




Inhalt


Schon seit Wochen roch Furia nach Büchern: Sie war auf dem besten Weg, eine erstklassige Bibliomantin zu werden.

Immer tiefer dringt Furia in die magische Welt der Bücher vor. Das phantastische Reich mit seinen uralten Bibliotheken und Geschichten wird von den tyrannischen Drei Häusern regiert. Von einem geheimen Ort aus, dem Sanktuarium, herrschen sie über die Geschicke aller Bibliomanten und Exlibri. Doch Furia und ihre Gefährten leisten Widerstand. Um ihre Welt von den Unterdrückern zu befreien, begeben sie sich auf die gefährliche Suche durch die verborgenen Refugien nach dem Zentrum der Macht – und stoßen auf das größte Geheimnis der Bibliomantik.
(Quelle: Fischer FJB)


Meine Meinung


Der Widerstand gegen die adamitische Akademie ist immer noch aktiv, wenn auch eher im versteckten. Gelingt es Furia und ihren Helfern, die Akademie zu zerschlagen und den Exlibri die Freiheit zu schenken?

„Nachtland“ ist der zweiten Band der Reihe „Die Seiten der Welt“ und spielt sechs Monate nach dem Vorgänger. Ohne Einleitung beginnt das Buch gleich mitten im Geschehen. Schon auf den ersten Seiten zeigt sich, dass das Buch sich nicht als Einzellektüre eignet. Die Geschehnisse im vorherigen Band werden nicht rekapituliert, und auch die sich von der unsrigen doch recht unterscheidenden Welt wird nicht weiter erklärt. Ich hatte den ersten Band glücklicherweise erst vor wenigen Monaten gelesen, sodass ich gut in die Geschichte hineinfand, wer den Vorgänger aber nicht mehr gut im Kopf hat (oder gar nicht kennt), dem werden die vielen ungeklärten Fragen wohl etwas den Lesespass vermiesen.

Die Geschichte wird aus in beinahe jedem Kapitel wechselnder Perspektive erzählt. Der Schreibstil von Kai Meyer lässt sich gewohnt flüssig lesen, wie man es von ihm kennt verliert er sich stellenweise aber etwas zu stark in den üppigen Beschreibungen, sodass die Welt, in der die Geschichte spielt, zwar überaus plastisch dargestellt wird, teilweise aber auf Kosten einer flüssig voranschreitenden Handlung. Bei den Figuren jedoch hat sich der Autor für meinen Geschmack etwas zu sehr zurückgehalten. Diese bleiben eher blass, ihr Handeln war für mich nicht immer nachvollziehbar. Dies betrifft vor allem die bereits aus Band 1 bekannten Charaktere, die neu eingeführten wie beispielsweise den Exlibro Patience oder die Gründungsfamilien-Tochter Pandora fand ich da schon deutlich überzeugender.

Die Handlung in diesem mittleren Band der geplanten Trilogie ist sehr actiongeladen, in fast jedem Kapitel wird entweder gekämpft oder geflohen. Für ruhigere Momente zum Durchatmen sorgen die Kapitel über das Zuhause von Furia, in dem aber kaum sie anzutreffen ist, aber ihr Bruder Pip und der bereits erwähnte Patience.


Mein Fazit

Gute Unterhaltung. Der „Sog“, den ich bei Band 1 noch verspürt habe, hat mir hier aber etwas gefehlt. Ich kann nicht wirklich sagen, woran es liegt, aber das „gewisse Etwas“ war hier nicht wirklich dabei. Für Fantasyfans spreche ich dennoch gerne eine Empfehlung aus, die Kenntnis des Vorgängers ist aber zwingend nötig. Den dritten Band, der 2016 erscheinen soll, werde ich mir auch jeden Fall auch holen.







Rezensionsexemplar


Samstag, 25. Juli 2015

Bad Romeo and Broken Juliet - Wohin Du auch gehst




Bildquelle

von Leisa Ravyen
übersetzt durch Tanja Hamer

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 23.07.2015
  • Aktuelle Ausgabe : 23.07.2015
  • Verlag : FISCHER Taschenbuch
  • ISBN: 9783596033225
  • Flexibler Einband 496 Seiten
  • Sprache: Deutsch

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Das eBook wurde mir durch den Fischer-Verlag und Vorablesen kostenlos zur Rezension zugestellt, vielen Dank dafür!


Inhalt


Der Traum vom unsterblichen Ruhm führt Cassandra Taylor und Ethan Holt zu einer der berühmtesten Schauspielakademien der USA. Bereits während des Vorsprechens kommt es zu einem schicksalshaften Ereignis: Cassandra und Ethan spielen eine gemeinsame Szene so perfekt, als besäßen sie eine tiefe Verbindung und würden sich seit Jahren kennen. Zwischen ihnen herrscht eine Anziehungskraft, die weder einstudiert noch erklärbar ist. Für das Auswahlverfahren erweist sich dies als Glücksfall: Cassandra und Ethan werden als das bekannteste Liebespaar der Geschichte gecastet. Trotz der gegenseitigen Anziehungskraft klappt es privat zwischen den beiden überhaupt nicht. Dennoch sind sie auch in den kommenden Jahren die perfekte Besetzung für große Liebesgeschichten. Und mit jedem Vorhang der fällt, werden Cassandra und Ethan tiefer in das Wunder der Liebe hineingezogen.
(Quelle: Fischer)


Meine Meinung


Die Schauspielerin Cassie trifft während ihrer aktuellen Produktion auf Holt, den sie schon seit Jahren kennt und liebt, der sie aber schon zu oft verletzt hat.

Das Buch ist in der Ich-Perspektive der Protagonistin Cassie in der Gegenwart geschrieben, teilweise in Form von Tagebucheinträgen. Das Datum der Handlung springt dabei oft hin und her, von der heutigen Zeit 6 Jahre nach hinten, als sich die beiden Hauptcharaktere frisch kennenlernten. So vermischen sich im Grunde zwei Handlungsstränge, auch wenn sie jeweils die selben Personen betreffen. Eine durchgehende Handlung enthält das Buch nicht, es besteht mehr aus einer losen Aneinanderreihung einzelner Episoden aus dem Leben von Cassie, wobei diese Szenen nahezu ausschliesslich Holt zum Inhalt haben. Ein Leben ohne ihn scheint für Cassie nicht zu existieren, obschon die beiden zum „Jetzt-Zeitpunkt“ bereits drei Jahre getrennt sind.

Mit den beiden Hauptcharakteren, Cassie und Holt, wurde ich leider nicht warm. Während Holt schlicht ein arroganter, egozentrischer Arsch ist (was er auch selber zugibt), der seine eigenen Unzulänglichkeiten überdeckt, indem er andere verletzt, ist Cassie eine naive und zutiefst unsichere junge Frau, die sich lieber selbst verleugnet, als irgendwo anzuecken. Ausserdem scheint sie eine starke masochistische Ader zu haben, da sie sich immer wieder auf Holt einlässt, obschon sie weiss, dass er sie verletzen wird. Die beiden Protagonisten sind also gerade das Gegenteil von Identifikationsfiguren. Ich konnte auch nicht nachvollziehen, was die beiden aneinander finden, abgesehen von der offensichtlichen körperlichen Anziehung. Für eine Liebesgeschichte hat es mir an Gefühlen gefehlt, die Beziehung der beiden schien sich rein auf das Körperliche zu beschränken. Erst ganz zum Schluss kamen die Gefühle auch zu mir als Leserin rüber. Über die weiteren Figuren erfährt der Leser wenig. So bleiben die Nebencharaktere ziemlich blass, aber auch die Protagonisten werden mit wenig anderen Attributen als ihrer gegenseitigen körperlichen Leidenschaft ausgestattet.

Mein Fazit

Es fällt mir schwer, „Wohin Du auch gehst“ als Liebesgeschichte zu bezeichnen, da mit hier einfach die Gefühle gefehlt haben (dafür kann das Buch mit Humor punkten). Ein Erotikroman ist es aber eigentlich auch nicht, dafür passiert zu wenig Körperliches zwischen den Figuren. Den Figuren wird wenig Leben eingehaucht. So ist das Buch leider weder Fisch noch Vogel und konnte mich nicht wirklich überzeugen. „Wohin Du auch gehst“ ist der erste Teil der „Bad Romeo and Broken Juliet“-Geschichte, der zweite Teil wird im November 2015 erscheinen. 





Rezensionsexemplar

 

Freitag, 22. Mai 2015

P.S. Ich liebe dich


Bildquelle


von Cecelia Ahern
übersetzt durch Christine Strüh

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.01.2005
  • Aktuelle Ausgabe : 02.04.2009
  • Verlag : Fischer Taschenbuch
  • ISBN: 9783596510832
  • Fester Einband: 586 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

Ich habe nicht die abgebildete Ausgabe, sondern die englische Taschenbuchausgabe aus dem Harper Collins Verlag gelesen. 


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Inhalt


Hollys Mann Gerry ist tot. Und Holly weiß nicht, wie sie alleine weiterleben soll. Doch dann entdeckt sie, dass Gerry ihr während seiner letzten Tage Briefe geschrieben hat. Mit Aufgaben für Holly. Sich endlich eine Nachttischlampe zu kaufen, beispielsweise. Oder öffentlich Karaoke zu singen. Aufgaben, die Holly ins Leben zurückführen.

Holly trauert – und Holly feiert. Holly weint – und Holly lacht. Holly erlebt das schwerste Jahr ihres Lebens – und mit Gerrys Hilfe eines voller Erlebnisse, Überraschungen, ungeahnter Freundschaft und Liebe.
(Quelle: Fischer Verlag)


Mein Fazit


Holly ist frisch verwitwet und trauert um ihren verstorbenen Ehemann Gerry. Dieser lässt ihr nach seinem Tod 12 Briefe zukommen, die ihr den Weg zurück ins Leben zeigen sollen.

Wer wie ich auf kitschige romantische Filmkomödien steht, hat die Verfilmung von P.S. Ich liebe Dich (mit Hilary Swank und Gerard Butler) sicher schon mindestens einmal gesehen. Ich selber habe nach dem x-ten Mal Film gucken und heulen beschlossen, auch mal das Buch zu lesen, auf dem der Film basiert (und dazu zu heulen)
.
Inhaltlich bestehen einige deutliche Unterschiede zwischen den Buch und der Verfilmung. So lebt beispielsweise die Film-Holly in den USA und reist mit ihren Freundinnen nach Irland (die Heimat von Gerry), während die Buch-Holly bereits in Irland lebt und den Urlaub auf Lanzarote (dem eigentlich geplanten Flitterwochen-Ziel von Holly und Gerry) verbringt. Auch die „Beziehung“ zu Danny entwickelt sich deutlich anders, während der Film-Danny (der im Film eigentlich William heisst, für mich aber trotzdem ein Danny ist, da er von „Danny Duquette“ Jeffrey Dean Morgan gespielt wurde) lediglich ein Ferienflirt ist, freunden sich Buch-Holly und Buch-Danny über Monate hinweg langsam an (was mich deutlich mehr überzeugt hat als die Filmvariante, in der die trauernde Witwe mal kurz einen One Night Stand mit dem besten Freund ihres verstorbenen Mannes hat). Dass das rund 500 Seiten dicke Buch deutlich ausführlicher ist als der rund 2 Stunden lange Film muss ich wohl nicht ausdrücklich betonen.

P.S. Ich liebe Dich liest sich sehr flüssig (auch im englischen Original, das ich gelesen habe), lustige und traurige/rührende Szenen wechseln sich in einem guten Rhythmus ab. Die Anzahl der handelnden Personen ist im Buch merklich grösser als im Film (Buch-Holly hat eine riesige Familie), sodass ich zu Beginn etwas Mühe hatte, diese auseinanderzuhalten (vor allem die Geschwister von Holly und deren Partner). Nach einer Weile konnte ich mir jedoch alle einprägen und das Buch las sich noch flüssiger.

Das Buch hat mich genauso überzeugt wie der Film (vielleicht sogar noch ein bisschen mehr). Wer auf Romantik (und auch etwas Kitsch) steht, sollte sich dieses Buch unbedingt mal anschauen. Aber Achtung: wer so nahe am Wasser gebaut ist wie ich, sollte P.S. Ich liebe Dich besser nur zu Hause lesen, Tränen sind dabei garantiert.  






Daggis Buch-Challenge


Die Aufgabe Nr. 14 verlangt das Lesen eines Frauen- oder Erotikromans. Erotik kommt hier zwar kaum vor, aber als Frauenroman kann man "P.S. Ich liebe Dich" mit gutem Gewissen bezeichnen.

Montag, 23. Februar 2015

Die Seiten der Welt



Bildquelle


von Kai Meyer

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 25.09.2014
  • Aktuelle Ausgabe : 25.09.2014
  • Verlag : FISCHER FJB
  • ISBN: 9783841421654
  • Fester Einband: 560 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

Inhalt


„Während sie die Stufen zur Bibliothek hinablief, konnte Furia die Geschichten schon riechen: den besten Geruch der Welt.“

Furia Salamandra Faerfax lebt in einer Welt der Bücher. Der Landsitz ihrer Familie birgt eine unendliche Bibliothek. In ihren Tiefen ist Furia auf der Suche nach einem ganz besonderen Buch: ihrem Seelenbuch. Mit ihm will sie die Magie und die Macht der Worte entfesseln.
Doch dann wird ihr Bruder entführt, und Furia muss um sein Leben kämpfen. Ihr Weg führt sie nach Libropolis, die Stadt der verschwundenen Buchläden, und an die Grenzen der Nachtrefugien. Sie trifft auf Cat, die Diebin im Exil, und Finnian, den Rebellen. Gemeinsam ziehen sie in den Krieg – gegen die Herrscher der Bibliomantik und die Entschreibung aller Bücher.
(Quelle: Fischer)



Mein Fazit



Furia ist Bibliomantin, sie kann aus Büchern magische Kraft ziehen. Ihre Welt gerät ins Wanken, als ihr Vater beim Versuch, die Buchwelt vor der „Entschreibung“, der Zerstörung zu retten, getötet und auf sie und ihren Bruder ein Anschlag ausgeübt wird.

Nachdem „Die Seiten der Welt“ im letzten Jahr in aller Munde respektive auf allen Blogs war, wurde ich natürlich auch neugierig und habe mich nun endlich in Kai Meyers fantastische Welt gestürzt. Ich habe vom Autor schon einige andere Bücher gelesen (Wellenläufer und Sturmkönige, jeweils die Trilogie) und kannte daher seinen flüssigen Schreibstil bereits.

Der Autor Kai Meyer wirft seine Leser in „Die Seiten der Welt“ ohne grosse Einführung direkt mitten in seine fantastische Welt voller lebender Origamivögel, sprechender Leselampen und aus den Seiten entstiegenen Buchcharaktere, genannt Exlibri. Für die Protagonistin ist dies ganz normal, sie kennt nichts anderes, sodass auch ich als Leserin diese Welt problemlos akzeptieren konnte. Im Laufe der Geschichte werden wichtige Aspekte kurz erklärt, sodass der Leser auch alle Zusammenhänge verstehen kann.

Das Buch ist in drei Teile gegliedert. Im ersten Teil wird das Grundgerüst erschaffen, dem Leser wird die Welt, in der die Geschichte spielt, sowie die Vorgeschichte erklärt. Die eigentliche Handlung des Buches beginnt. Der zweite Teil besteht in erster Linie aus Kämpfen und Verfolgungsjagden, während der dritte und letzte Teil den grossen Showdown und die Auflösung der Handlung bietet. Während ich den ersten und dritten Teil von „Die Seiten der Welt“ wirklich toll fand, konnte mich der Mittelteil nicht begeistern. Er erschien mir zu brutal, und auch Furia war darin sehr blass gezeichnet. Sie wirkte auf mich gefühlskalt, die Ereignisse im ersten Teil schienen sie überhaupt nicht zu berühren, was dazu führte, dass sie mir in diesem Teil ziemlich egal wurde. Erst der dritte Teil, in dem sie mehr Gefühle zeigt, brachte sie mir wieder etwas näher.

Ich muss zugeben, dass die Kritiker, die die Figuren in „Die Seiten der Welt“ allgemein als blass und wenig detailliert gezeichnet beschreiben, nicht unrecht haben. Ich habe in deren Büchern schon deutlich lebendigere Charaktere erlebt. Doch mit der spannenden Handlung und der zauberhaften Welt, in der sie stattfindet, konnte Kai Meyer die Mängel der Figuren für mich ausgleichen.

Empfehlen möchte ich „Die Seiten der Welt“ allen bibliophilen Fantasyfans ab etwa 14 Jahren. Für jüngere Kinder ist es meiner Ansicht nach nicht geeignet, da der mittlere Teil doch ziemlich brutal ist. Hätte der Mittelteil die Stimmung und auch die Spannung vom ersten Teil halten können, hätte ich hier eine Fünf-Sterne-Wertung verteilt. 






Daggis Buch-Challenge


Aufgabe 24 verlangt das Lesen eines Buches mit einem Titel, der aus vier Worten besteht und ist hiermit erfüllt.




Freitag, 20. Februar 2015

Ostfriesenfeuer


Bildquelle

von Klaus-Peter Wolf

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 21.05.2015
  • Aktuelle Ausgabe : 21.05.2015
  • Verlag : FISCHER Taschenbuch
  • ISBN: 9783596520664
  • Flexibler Einband: 512 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

 

Inhalt


 Dieser Mörder sucht die Öffentlichkeit.
Er deponiert seine Leichen an Orten,
an denen sich viele Menschen begegnen.
Der achte Fall für Ann Kathrin Klaasen.


Das traditionelle Osterfeuer fiel in diesem Jahr etwas anders aus als sonst. Denn aus den verkohlten Resten ragten am nächsten Morgen menschliche Knochenreste. Als eine weitere Leiche auf einem Spielplatz gefunden wird, ahnt Ann Kathrin Klaasen, dass dieser Mörder nicht einfach nur tötet. Er inszeniert seine Morde regelrecht und will die Welt daran teilhaben lassen.
Wer ist der Nächste? 
(Quelle: Fischer)



Mein Fazit


Nach dem Osterfeuer wird auf der Feuerstelle eine zerstückelte Leiche gefunden. Bald darauf werden noch mehr Menschen brutal getötet. Ann Kathrin Klaasen und ihr Team suchen nach den Zusammenhängen und dem Täter.

„Ostfriesenfeuer“ ist der achte Fall für Ann Kathrin Klaasen und Frank Weller, für mich ist es der vierte. Auch hier spielt neben den sympathischen Protagonisten wieder der unsympathische Rupert mit, eine Figur die der Autor Klaus-Peter Wolf so toll gezeichnet hat, dass es richtig Spass macht, ihn zu hassen. Er ist arrogant, egozentrisch und ehrlich gesagt auch nicht gerade der Hellste. Dennoch würde ich ihn vermissen, wenn der Autor sich entschliessen würde, ihn aus der Reihe herauszuschreiben, er bildet in meinen Augen einen gesunden Gegenpol zu Klaasen und Weller, die die moralische Richtschnur in den Geschichten bilden und die Fälle meist mehr oder weniger im Alleingang lösen.

Klaus-Peter Wolf erzählt in „Ostfriesenfeuer“ die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, mal aus der Sicht der Ermittler, die durchaus auch mal einen Alleingang wagen, denn wieder aus der Sicht der Täters, ohne jedoch zu früh aufzudecken, wer dieser ist. So wird dem Leser das Motiv hinter den Taten schon früh dargelegt, ohne ihm jedoch die Möglichkeit zu nehmen, mitzurätseln, wer nun hinter der ganzen Sache steckt. Die Handlung ist spannend und in sich logisch aufgebaut und endet, wie man es von Thrillern kennt, in einem Showdown, bei dem es um Leben und Tod geht. Kleinere Nebenhandlungen, die mit der eigentlichen Geschichte nichts zu tun haben, lenken etwas vom Hauptfall ab, was dem Autor gut gelungen ist, ohne den Spannungsbogen zu sehr absacken zu lassen.

Wie es der Titel erwarten lässt, spielt „Ostfriesenfeuer“ (wie auch die anderen Bände der Reihe) natürlich auf Ostfriesland, und obschon ich noch nie dort war, glaubte ich bei der Lektüre zwischendurch beinahe das Meer zu riechen (und ich bekam Appetit auf Marzipan. Wie wohl so ein Marzipanseehund vom Café ten Cate schmeckt?). Klaus-Peter Wolf macht mit seinen Krimis in meinen Augen gute Werbung für seine Wahlheimat.

Bei „Ostfriesenfeuer“ handelt es sich um einen ziemlich brutalen, blutigen Krimi. Der Täter ist sadistisch veranlagt und lebt dies bei seinen Opfern so richtig aus. Wer dies nicht mag, sollte sich einen anderen Krimi zur Unterhaltung aussuchen. Wer damit keine Probleme hat, dem kann ich „Ostfriesenfeuer“ und auch die ganze Ostfriesen-Reihe von Klaus-Peter Wolf wärmstens empfehlen.





 Daggis Buch-Challenge


Heute erfülle ich die Aufgabe Nr. 35, ein Buch von einem deutschen Autor

Samstag, 7. Februar 2015

Schöne neue Welt / Brave New World



Bildquelle


von Aldous Huxley

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.02.1953
  • Aktuelle Ausgabe : 26.09.2013
  • Verlag : FISCHER Taschenbuch
  • ISBN: 9783596950157
  • Fester Einband: 280 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

Ich habe nicht die angegebene Ausgabe gelesen, sondern das eBook im englischen Original


Inhalt


1932 erschien eines der größten utopischen Bücher des 20. Jahrhunderts: ein heimtückisch verführerischer Aufriss unserer Zukunft, in der das Glück verabreicht wird wie eine Droge. Sex und Konsum fegen alle Bedenken hinweg und Reproduktionsfabriken haben das Fortpflanzungsproblem gelöst. Es ist die beste aller Welten – bis einer hinter die Kulissen schaut und einen Abgrund aus Arroganz und Bosheit entdeckt.
 (Quelle: Fischerverlage)


Mein Fazit



Oh schöne neue Welt, in der alle glücklich sind.
Oh schöne neue Welt, in der jeder seinen Platz hat und sich dort wohl fühlt.
Oh schöne neue Welt, in der es weder Hunger noch Krankheit gibt.

Oh schöne neue Welt, in der Denken verpönt ist.
Oh schöne neue Welt, in der es keinen Hass, aber auch keine Liebe gibt.
Oh schöne neue Welt, in der Individualität unerwünscht ist.

Aldous Huxley hat in „Schöne neue Welt“ eine Zukunftsvision erschaffen, bei der unklar bleibt, ob man sie als erstrebenswert empfinden soll. Utopie oder Dystopie? Das Erschreckende dabei ist der Vergleich zur heutigen Zeit: im Buch herrscht striktes Kastendenken, sogar äusserlich werden die verschiedenen Stufen durch unterschiedliche Farben getrennt. Auch in unserer Gesellschaft ist solches Denken durchaus verbreitet: Akademiker schauen auf das Personal an der Supermarktkasse hinab, die Bauarbeiter schimpfen hingegen über die „Studierten“, und die Politiker sind sowieso bei allen verhasst. Auch die herrschende Angst vor dem Altern, das mit Sport, Kosmetik und Schönheitsoperationen bekämpft wird, treibt Huxley in seinem Roman auf die Spitze. Dort werden die Leute bis rund 60 künstlich jung gehalten und dann zum Sterben in eine Klinik verfrachtet, wo sie nie jemand besucht. Aus den Augen, aus dem Sinn. Konsum wird im Buch hochgelobt, wieso flicken, was auch neu gekauft werden kann. Die selbe Entwicklung ist auch bei uns zu beobachten.

Den Gegenpol setzt Huxley mit John, „dem Wilden“ (der über weite Teile des Romans tatsächlich nut so bezeichnet wird), der in einem Reservat ausserhalb der Gesellschaft aufgewachsen ist und erst als junger Erwachsener zum ersten Mal Kontakt mit der „Zivilisation“ erhält. Leider ist John die einzige Figur, bei der Huxley auch etwas am Charakter gefeilt hat, die anderen Figuren bleiben das ganze Buch hinweg eher blass, selbst der eigentliche Protagonist Bernard Marx.

Für die mangelnde Charakterentwicklung gebe ich einen Punkt Abzug. Ansonsten finde ich „Schöne neue Welt“ ein wirklich tolles Buch, das über 80 Jahre nach seinem Erscheinen nichts von seiner Aktualität verloren hat.





Daggis Buch-Challenge

"Schöne neue Welt" wurd mehrfach als TV-Adaption verfilmt. Damit ist auch die Aufgabe 32 erfüllt, ein Buch, das verfilmt wurde.


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