Donnerstag, 30. November 2017

Dunkel Land


Bildquelle

von Roxann Hill

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 13.11.2017
  • Aktuelle Ausgabe : 13.11.2017
  • Verlag : HarperCollins
  • ISBN: 9783959671385
  • Flexibler Einband 336 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

Der HarperCollins Verlag und Vorablesen haben mir das Taschenbuch kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!



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Inhalt


Gut Wuthenow, ein altehrwürdiges Anwesen im Havelland; hier soll sich Verena Hofer die nächsten drei Monate um den Neffen der Hausherrin kümmern. Überrascht stellt sie fest, dass ihr Schützling der geniale wie arrogante Dr. Carl von Wuthenow ist. Der Kriminalist wurde erst kürzlich angeschossen und leidet seitdem unter Störungen des Kurzzeitgedächtnisses. Carl lehnt den Plan seiner Tante strikt ab. Verena, die das Geld dringend braucht, geht einen Deal mit ihm ein: Er lässt sie ihren Job machen, sie hilft ihm bei der Ermittlungsarbeit. Und schon der erste Fall hat es in sich: Eine übel zugerichtete Leiche wird auf einem Berliner Bauplatz gefunden und die Spuren weisen in die rechte Szene …
(Quelle: HarperCollins)


Meine Meinung



Die junge Verena Hofer zieht zusammen mit ihrer verwaisten Nichte auf das Gut Wuthenow, wo sie sich um den Neffen der Gutsherrin kümmern soll. Aber anstellte des erwarteten kleinen Jungen trifft Verena auf einen erwachsenen Mann, der nach einem Unfall sein Kurzzeitgedächtnis verloren hat, aber trotzdem als Ermittler und Berater der Berliner Polizei arbeiten will…

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Verena erzählt. Eigentlich mag ich diese Sichtweise nicht besonders, hier hat es mich allerdings nicht gestört. Wahrscheinlich liegt es daran, dass mir Verena grundsätzlich sympathisch war, auch wenn ich trotz der gewählten Perspektive nicht sonderlich viel über sie erfuhr und sie doch etwas zu unbeschwert wirkte und alle Widrigkeiten, von Tatortfotos bis hin zur Autopsie, locker wegsteckte. Einige wenige Kapitel werden aus der Sicht anderer Figuren in der dritten Person geschildert, die sind allerdings selten und kurz genug, um nicht weiter aufzufallen. Die zweite Hauptrolle neben Verena spielt Carl, ihr Schützling, als dessen Begleiterin Verena angestellt wurde. Er erschien mir zwar auch eher blass, was vielleicht auch mit seiner "Behinderung" zusammenhängen könnte, aber trotzdem sympathisch.

Das Setting erinnerte mich entfernt etwas an die Sherlock-Holmes-in-der-Neuzeit-Fernsehserie "Elementary". Auch hier geht es um eine junge Frau, die nach einem traumatischen Erlebnis einen Jobwechsel braucht und dabei ungeplant als Begleiterin eines zivilen Ermittlers eingesetzt wird. Hier ist es allerdings kein drogensüchtiger Polizeiberater, sondern ein solcher, der nach einem Unfall sein Kurzzeitgedächtnis verloren hat und sich nur an die Dinge erinnern kann, die am jeweiligen Tag passiert sind. Da er sich aber präzise Notizen macht und diese allmorgendlich auswendig lernt, nimmt diese Eigenschaft in der Geschichte nur einen anekdotischen Rang ein.

Mich hat vor allem das Setting gepackt, aber auch der Kriminalfall ist alles andere als langweilig. Ein schwer misshandelter junger Mann wird tot aufgefunden. Ein solches Verbrechen gab es schon vor einigen Jahren, doch der damalige Täter sitzt immer noch hinter Gittern. Hatte er einen Komplizen, der die Taten heute alleine fortführt? Die Geschichte ist spannend aufgebaut und enthält einige interessante Wendungen, die ich so nicht erwartet hätte. Ich habe schlussendlich den Täter zwar vor den Ermittlern entdeckt, aber nur wenige Seiten früher, sodass ich hier nicht von Vorhersehbarkeit sprechen möchte. Ob das Buch einen Einzelband darstellt oder ob daraus eine Reihe entstehen wird, kann ich nicht beurteilen. Der Schluss der Geschichte lässt beides offen.

Der Schreibstil der Autorin Roxann Hill (bei dem Namen hatte ich eine Amerikanerin oder Britin erwartet und war ziemlich überrascht, dass die Geschichte in Berlin und Umgebung spielt, da ich den Klappentext schon Wochen zuvor gelesen und darum nicht mehr präsent hatte) lässt sich flüssig lesen. Zusammen mit der spannenden Geschichte hat er dazu geführt, dass ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen hatte. Die Geschichte ist eher gemütlich gehalten, enthält aber einige etwas eklige Szenen. Daher könnte es mit der Zielgruppe schwierig werden: für abgebrühte Thrillerfans ist der Krimi sicher zu locker und "fröhlich" gehalten, für Anhänger von "Cosy Crime" wird er aber doch zu brutal sein. Ich mag beides, daher hat er mir gut gefallen.

Mein Fazit

Spannender Fall mit sympathischen Figuren und interessanten Setting. Ich wünsche mir eine Fortsetzung!








Rezensionsexemplar


Dienstag, 28. November 2017

Ghostsitter 4: Schreck im Spiegelkabinett


Bildquelle

von Tommy Krappweis

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 04.05.2017
  • Aktuelle Ausgabe : 04.05.2017
  • Verlag : Egmont Schneiderbuch
  • ISBN: 9783505139055
  • Fester Einband 256 Seiten
  • Sprache: Deutsch


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Bücher der Reihe:
Geister geerbt
Vorsicht! Poltergeist!
Hilfe, Zombie-Party! 
Schreck im Spiegelkabinett
Tanz der Untoten (erscheint im April 2018)




Inhalt


Au Backe!
Seit Tom nicht nur der Besitzer einer Geisterbahn ist, sondern ihm somit auch ein Haufen quicklebendiger Geister in Obhut gegeben wurde, steht sein Leben ganz schön kopf. Als dann auch noch Vampir Vlarad mitsamt der Bestseller-Autorin Tiffany Schuster spurlos aus der Geisterbahn verschwindet, ist das Chaos perfekt. Natürlich setzen Tom und seine Truppe alles dran, ihren Vampirfreund zu retten. Und auch die Autorin muss bis zum nächsten Morgen wieder auftauchen, denn sonst steht Tom als Entführer da! Ein gruseliges Abenteuer beginnt …


Meine Meinung


Der "Schreckensfahrt" steht eine besondere Ehre bevor: die berühmte Vampirroman-Autorin Tiffany Schuster soll in der Geisterbahn zum ersten Mal für die Öffentlichkeit fotografiert werden. Doch bei einer Besichtigung der Örtlichkeiten am Tag vor dem Fototermin verschwindet die Autorin plötzlich vor Toms Augen – und mit ihr der Vampir Vlarad. Tom und seinen Freunden bleiben nur wenige Stunden um Tiffany und Vlarad wiederzufinden, bevor ihr Verschwinden auffällt…

"Schreck im Spiegelkabinett" ist der vierte Band um Tom und seine Geisterbahn "Schreckensfahrt", die mit echten Geistern, Vampiren, Zombies und Mumien bestückt ist (oder zumindest mit je einem Exemplar jeder genannten Art). Die Bände sind jeweils in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden. Ich empfehle allerdings, als erster den Einstiegsband "Geister geerbt" zu lesen, damit klar wird, wie es dazu kam, dass ein 14jähriger seine eigene Geisterbahn betreibt.

Wie bei der Reihe üblich wird auch dieser Band in der dritten Person aus der Sicht von Tom erzählt. Tom ist ein sympathischer, humorvoller 14jähriger, der sich für alles interessiert, was Jugendliche in diesem Alter so interessant finden. Computergames, Mädchen, Handies und was es sonst noch spannendes gibt. Da er aber seine eigene Geisterbahn betreibt, bleibt ihm nicht viel Zeit für seine sonstigen Interessen, denn die "Schreckensfahrt" ist schon alt und braucht viel Betreuung, damit sie nicht auseinanderfällt. Dass darin auch Mimi das Geistermädchen, Vlarad der Vampir, Wombie der Zombie (mitsamt seinem Kuschelhasen Wombie) und die Mumie Hop-Tep leben, macht Toms Alltag nicht wirklich weiter. Immerhin gibt es da noch seinen Onkel Welf, der ihm unter die Arme greift – wenn er nicht gerade bei Vollmond als Werwolf den Mond anheult…

Die Handlung ist in allen vier bisher erschienenen Bänden ähnlich aufgebaut: gleich zu Beginn der Geschichte taucht ein grosses Problem auf, dass von Tom und seinen Freunden unter Zeitdruck gelöst werden muss. In diesem Band muss Tom die Autorin Tiffany und den Vampir Vlarad finden, die spurlos verschwunden sind. Sollte es ihm nicht gelingen, wird der die "Schreckensfahrt" an den bösen Rummel-Nachbarn Zoracz verlieren. Doch natürlich dreht sich das Buch nicht nur um die spannende Rettungsmission, die wie üblich mit viel Humor aufgelockert wird, sondern auch um die sich immer mehr vertiefende Freundschaft zwischen Tom und seinen ungewöhnlichen Mitstreitern.

Obschon ich schon seit längerem kein Kind mehr bin und daher nicht direkt zur angepeilten Zielgruppe gehöre, macht mir die Reihe immer wieder grossen Spass. Ich denke, dass der Autor Tommy Krappweis mit "Ghostsitter" eine Reihe geschaffen hat, bei der die ganze Familie bis hin zu den (Ur-)Grosseltern gut unterhalten wird und die keine Altersgrenze nach oben kennt. Bei sehr jungen oder sensiblen Kindern sollten die Eltern allerdings bei der Lektüre anwesend sein, da einzelne Szenen für Kinder doch etwas gruselig sein könnten. Wenn Kinder das Buch selber lesen möchten ist es übrigens besser, wenn sie schon ziemlich gut lesen können, da Tommy Krappweis auch viele erfundene Wörter mit einbaut (wer Bernd das Brot kennt, weiss, was ich meine), sodass es für Leseanfänger frustrierend sein könnte, wenn sie ein Wort nicht entziffern können, weil sie bisher gar keine Möglichkeit hatten, es zu kennen.

Mein Fazit

Spannung, Humor, Freundschaft. "Ghostsitter" muss man einfach lieben!






 

Montag, 27. November 2017

[Hörbuch] Timeless: Retter der verlorenen Zeit


Bildquelle

von Armand Baltazar
übersetzt durch Tanja Ohlsen
gelesen von Stefan Kaminski

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 23.10.2017
  • Aktuelle Ausgabe : 23.10.2017
  • Verlag : cbj audio
  • ISBN: 9783837139914
  • Mp3-CD: 9h 37
  • Sprache: Deutsch 


Der cbj audio Verlag hat mir das Hörbuch kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!



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Inhalt


Als Diego Ribera an seinem 13. Geburtstag erfährt, dass er eine besondere Gabe hat, ahnt er noch nicht, dass er diese schon bald einsetzen muss, um nicht nur seinen Vater zu retten, sondern auch die Welt, wie er sie kennt. Denn seit dem Zusammenbruch des Zeitgefüges vor 15 Jahren leben Menschen verschiedenster Epochen zusammen und müssen mehr als nur entwicklungstechnische Differenzen überbrücken. Doch es gibt auch jene, die an einem friedlichen Zusammenleben kein Interesse haben, und so wird Diegos Vater, der wie kein Zweiter neue Maschinen entwickeln kann, entführt. Er soll den Zeitbruch ungeschehen machen, was die komplette Auslöschung der letzten Jahre und somit das Leben aller Kinder bedeuten würde. Gemeinsam mit neuen und alten Freunden begibt sich Diego auf eine gefährliche Reise, um seinen Vater und die Zukunft der Welt zu retten …
(Quelle: cbj audio)


Meine Meinung


Amerika in einer nicht näher genannten Zukunft. Nach dem sogenannten Zeitkollaps haben sich verschiedene Zeitlinien vereinigt, sodass Menschen aus der viktorianischen Zeit, aus dem 20. Jahrhundert und aus unserer Zukunft mehr oder weniger friedlich auf der Erde leben, zusammen mit Dinosauriern und Mammuts. Diego, der Sohn eines Ingenieurs und einer Pilotin, ist nach dem Kollaps geboren und kennt kein anderes Leben. Als sein Vater zusammen mit dem Vater einer Schulkollegin entführt wird, macht er sich mit seinen Freunden auf den Weg, die Männer zu retten.

Die Geschichte wird in der dritten Person erzählt, meist aus der Sicht des 13jährigen Diego. Den fand ich ganz witzig und durchaus sympathisch. Viele der anderen Figuren waren mir allerdings nur bedingt sympathisch, allen voran die beiden Mädchen, die Diego auf seiner Rettungsmission begleiten, Lucy und Paige. Die beiden sind so etwas von arrogant, dass ich jedes Mal sauer wurde, wenn sie nur den Mund aufmachten (auch wenn sie sich gegen Ende des Hörbuchs dann doch etwas besserten).

Obschon die Geschichte in der Zukunft spielt, fühlte sie sich doch eher "historisch" an, mit deutlichen Steampunk-Elementen. So werden Dampfmaschinen viel häufiger verwendet als Computer, was wohl auch an der Elektromagnetischen Strahlung liegen mag, die erwähnt wird. Viel Platz in der Geschichte nehmen allerdings Roboter und Hoverboards (die aus "Zurück in die Zukunft 2" bekannt sind) ein, sodass dann doch deutlich wird, dass wir hier nicht in die Vergangenheit gereist sind. Die Handlung ist ziemlich geradelinig gehalten und richtet sich merklich an Jugendliche, auch wenn einige ziemlich tiefgründige Story-Elemente eingebaut werden (Rassismus, Frauenrechte etc.). Obschon die Story recht vorhersehbar ist, hat sie mich doch gut unterhalten und mit Spannung zuhören lassen. Der Schluss ist ziemlich offen gestaltet, sodass ich hier eine Fortsetzung erwarte. Allerdings möchte ich Kritik am Klappentext üben: in meinen Augen verrät er viel zu viel, manches, das darin beschrieben wird, wird erst in der zweiten Hälfte des Buchs klar und das Vorwissen versaut die Überraschung.

Das Hörbuch wird von Stefan Kaminski gelesen, der seine Stimme schön den verschiedenen Figuren anpasst und sie gut unterscheidbar macht. Allerdings scheint er kein Fan von "Zurück in die Zukunft" zu sein, er weiss nämlich offenbar nicht, was ein Hoverboard ist und sprach es immer wie "Hooverboard" (also mit einem U) aus, was mich jedes Mal schaudern liess. Was mir beim Hörbuch besonders aufgefallen ist (beim Lesen hätte ich es wohl nicht bemerkt), ist die enorm häufige Nennung von Namen. Kaum ein Satz kommt ohne die Nennung eines Namens aus, ganz nach dem Motto " XY sagte Diego, YZ antwortete Lucy, ABC schnaubte Petey".

Ich empfehle das Hörbuch gerne an Kinder und Jugendliche ab ca. 12 Jahren weiter, die fantastische Geschichten mit viel Humor mögen. Der Protagonist ist zwar ein Junge, aber es hat auch einige weibliche Figuren in der Geschichte, mit denen sich Mädchen identifizieren können. Neben viel Technik kommen auch Piraten und Dinosaurier (und sogar etwas Herzschmerz) vor, sodass verschiedenste Interessen hier bedient werden.

Mein Fazit

Spannend, aber der Klappentext verrät zu viel.







Rezensionsexemplar



Samstag, 25. November 2017

Böses Kind


Bildquelle

von Martin Krist

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 26.10.2017
  • Aktuelle Ausgabe : 26.10.2017
  • Verlag : epubli
  • ISBN: 9783745035292
  • Flexibler Einband 324 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


Der Autor Martin Krist und Vorablesen haben mir das eBook kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!



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Inhalt


Jede Lüge hat ihren Preis. Diese wird dich töten.
Ein Mord mitten in der Hauptstadt. Das Opfer wurde erschlagen und gekreuzigt. Kriminalkommissar Henry Frei und sein Team ermitteln.

Suse, heillos mit ihren Kindern überfordert, seit ihr Mann sie verlassen hat, ist in Panik: Ihre Tochter Jacqueline ist verschwunden. Die alarmierte Polizei glaubt der Mutter kein Wort.

Wo ist Jacqueline? Wer zieht seine blutige Spur durch Berlin? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt!

Der erste Fall für Kommissar Henry Frei.
(Quelle: Martin Krist)


Meine Meinung


Während Kommissar Henry Frei nach dem Mörder der Ehefrau eines Fernsehpfarres sucht, verschwindet die 14jährige Tochter der alleinerziehenden Suse. Nachdem eine verstümmelte Leiche auftaucht, wird der Vermisstenfall plötzlich zur Aufgabe der Mordkommission…

Die Geschichte wird aus der Beobachterperspektive erzählt, der Fokus liegt dabei in erster Linie auf dem Polizisten Henry Frei und auf Susanne, der Mutter des verschwundenen Mädchens. Beide Figuren waren mir nicht übermässig sympathisch. Frei war mir viel zu pingelig. Wenn jemand sogar auf fremden Schreibtischen Dinge zurechtrücken muss, weil er fast durchdreht, wenn Gegenstände nicht millimetergenau ausgerichtet sind, dann sollte sich derjenige mal professionelle Hilfe holen. Susanne, genannt Suse, war mir hingegen viel zu jammerig. Ständig bemitleidet sie sich selbst. Ja, sie hat es nicht einfach, als alleinerziehende Mutter von drei Kindern, aber sie könnte ja auch mal versuchen, das Positive zu sehen anstatt immer nur das Negative, und endlich mal Verantwortung für ihr Leben übernehmen anstatt sich selbst zu bemitleiden. Allerdings kann man über keine der beiden Figuren behaupten, auch wenn sie nerven.

Die Handlung ist aus zwei Strängen aufgebaut, einerseits geht es wie gesagt um Henry Frei, der zusammen mit seiner Kollegin Louisa gleich mehrere Kriminalfälle aufklären muss, andererseits um Suse und ihre verzweifelte Suche nach ihrer Tochter Jaquie.  Ich hatte über lange Zeit hinweg ein bestimmtes Bild über die Auflösung des Falles im Kopf und hielt das Buch daher für recht vorhersehbar, am Schluss wurde der Fall aber dann doch anders gelöst, als ich erwartet hatte. Ich fand die Auflösung allerdings dann doch etwas "aus dem Hut gezaubert", auch wenn ich den Krimi ansonsten sehr spannend fand. Eingestreute Kapitel aus der Sicht einer gefangengehaltenen Frau helfen zusätzlich mit, die Spannung hoch zu halten. "Böses Kind" bildet den Auftakt zu einer neuen Reihe, dementsprechend ist der Schluss ziemlich offen gehalten.

Der Schreibstil des Autors Martin Krist lässt sich flüssig lesen. Es gibt einige etwas unappetitliche Szenen, weshalb ich den Thriller nicht an sehr sensible Leser weiterempfehlen möchte, im Grossen und Ganzen spielt der Autor aber nicht übermässig mit Ekeleffekten. Was mich etwas gestört hat ist die ständige Nennung der Uhrzeit in den Kapitels aus Freis Sicht, mindestens einmal pro Seite wird die minutengenaue Uhrzeit festgehalten, was wohl Freis Problem mit Unpünktlichkeit belegen soll. Auch das häufige "Chê! Verdammt!", das der vietnamesische Polizist Charlie immer wieder ausruft, wiederholte sich für meinen Geschmack ein paar Mal zu oft.

Mein Fazit

Anders als erwartet, aber dennoch spannend.





Rezensionsexemplar



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