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von Roxann Hill
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 13.11.2017
- Aktuelle Ausgabe : 13.11.2017
- Verlag : HarperCollins
- ISBN: 9783959671385
- Flexibler Einband 336 Seiten
- Sprache: Deutsch
Der HarperCollins Verlag und Vorablesen haben mir das Taschenbuch kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!
Leseprobe
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Inhalt
Gut Wuthenow, ein altehrwürdiges Anwesen im Havelland; hier soll sich
Verena Hofer die nächsten drei Monate um den Neffen der Hausherrin
kümmern. Überrascht stellt sie fest, dass ihr Schützling der geniale wie
arrogante Dr. Carl von Wuthenow ist. Der Kriminalist wurde erst
kürzlich angeschossen und leidet seitdem unter Störungen des
Kurzzeitgedächtnisses. Carl lehnt den Plan seiner Tante strikt ab.
Verena, die das Geld dringend braucht, geht einen Deal mit ihm ein: Er
lässt sie ihren Job machen, sie hilft ihm bei der Ermittlungsarbeit. Und
schon der erste Fall hat es in sich: Eine übel zugerichtete Leiche wird
auf einem Berliner Bauplatz gefunden und die Spuren weisen in die
rechte Szene …
(Quelle: HarperCollins)
Meine Meinung
Die junge Verena Hofer zieht zusammen mit ihrer verwaisten
Nichte auf das Gut Wuthenow, wo sie sich um den Neffen der Gutsherrin kümmern soll.
Aber anstellte des erwarteten kleinen Jungen trifft Verena auf einen
erwachsenen Mann, der nach einem Unfall sein Kurzzeitgedächtnis verloren hat,
aber trotzdem als Ermittler und Berater der Berliner Polizei arbeiten will…
Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Verena
erzählt. Eigentlich mag ich diese Sichtweise nicht besonders, hier hat es mich
allerdings nicht gestört. Wahrscheinlich liegt es daran, dass mir Verena
grundsätzlich sympathisch war, auch wenn ich trotz der gewählten Perspektive
nicht sonderlich viel über sie erfuhr und sie doch etwas zu unbeschwert wirkte
und alle Widrigkeiten, von Tatortfotos bis hin zur Autopsie, locker wegsteckte.
Einige wenige Kapitel werden aus der Sicht anderer Figuren in der dritten
Person geschildert, die sind allerdings selten und kurz genug, um nicht weiter
aufzufallen. Die zweite Hauptrolle neben Verena spielt Carl, ihr Schützling,
als dessen Begleiterin Verena angestellt wurde. Er erschien mir zwar auch eher
blass, was vielleicht auch mit seiner "Behinderung" zusammenhängen
könnte, aber trotzdem sympathisch.
Das Setting erinnerte mich entfernt etwas an die Sherlock-Holmes-in-der-Neuzeit-Fernsehserie
"Elementary". Auch hier geht es um eine junge Frau, die nach einem
traumatischen Erlebnis einen Jobwechsel braucht und dabei ungeplant als
Begleiterin eines zivilen Ermittlers eingesetzt wird. Hier ist es allerdings
kein drogensüchtiger Polizeiberater, sondern ein solcher, der nach einem Unfall
sein Kurzzeitgedächtnis verloren hat und sich nur an die Dinge erinnern kann,
die am jeweiligen Tag passiert sind. Da er sich aber präzise Notizen macht und
diese allmorgendlich auswendig lernt, nimmt diese Eigenschaft in der Geschichte
nur einen anekdotischen Rang ein.
Mich hat vor allem das Setting gepackt, aber auch der
Kriminalfall ist alles andere als langweilig. Ein schwer misshandelter junger
Mann wird tot aufgefunden. Ein solches Verbrechen gab es schon vor einigen
Jahren, doch der damalige Täter sitzt immer noch hinter Gittern. Hatte er einen
Komplizen, der die Taten heute alleine fortführt? Die Geschichte ist spannend
aufgebaut und enthält einige interessante Wendungen, die ich so nicht erwartet
hätte. Ich habe schlussendlich den Täter zwar vor den Ermittlern entdeckt, aber
nur wenige Seiten früher, sodass ich hier nicht von Vorhersehbarkeit sprechen
möchte. Ob das Buch einen Einzelband darstellt oder ob daraus eine Reihe
entstehen wird, kann ich nicht beurteilen. Der Schluss der Geschichte lässt
beides offen.
Der Schreibstil der Autorin Roxann Hill (bei dem Namen hatte
ich eine Amerikanerin oder Britin erwartet und war ziemlich überrascht, dass
die Geschichte in Berlin und Umgebung spielt, da ich den Klappentext schon
Wochen zuvor gelesen und darum nicht mehr präsent hatte) lässt sich flüssig
lesen. Zusammen mit der spannenden Geschichte hat er dazu geführt, dass ich das
Buch in einem Rutsch durchgelesen hatte. Die Geschichte ist eher gemütlich
gehalten, enthält aber einige etwas eklige Szenen. Daher könnte es mit der Zielgruppe
schwierig werden: für abgebrühte Thrillerfans ist der Krimi sicher zu locker
und "fröhlich" gehalten, für Anhänger von "Cosy Crime" wird
er aber doch zu brutal sein. Ich mag beides, daher hat er mir gut gefallen.
Mein Fazit
Spannender Fall mit sympathischen Figuren und interessanten
Setting. Ich wünsche mir eine Fortsetzung!
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