Montag, 21. Oktober 2019

[Hörbuch] Berlin Alexanderplatz


Bildquelle

von Alfred Döblin
gelesen von Hannes Messemer



  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 1929
  • Aktuelle Ausgabe : 31. August 2018
  • Verlag : Der Audio Verlag
  • ISBN: 9783742406842
  • Mp3-CD: 12h 01
  • Sprache: Deutsch


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Inhalt


Ein großer Roman über den kleinen Mann Franz Biberkopf inmitten des trubeligen Berlins

Mit »Berlin Alexanderplatz« schuf Alfred Döblin einen Großstadtroman, der sich mit weltbekannten Werken wie »Ulysses« messen kann. Vor der unüberschaubaren Kulisse Berlins hadert Franz Biberkopf mit seiner Identität. Ein Berlin, das Döblin expressionistisch und naturalistisch beschreibt. Ein Berlin voller Tumult, Chaos und Morallosigkeit, mit der sein Held zu kämpfen hat.
(Quelle: Der Audio Verlag)


Meine Meinung


"Berlin Alexanderplatz" spielt 1927/28 in und um Berlin (ach ne…). Der Protagonist Franz Biberkopf wurde soeben aus dem Gefängnis entlassen, wo er vier Jahre wegen Totschlags gesessen hat, nachdem er seine Freundin totgeprügelt hat. Nun nimmt er sich vor, anständig zu bleiben und aus seinem Leben etwas zu machen. Doch erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt…

"Die Geschichte vom Franz Biberkopf" ist der Untertitel dieses Buchs. Pech für Leute wie mich, die mit Franz Biberkopf so gar nichts anzufangen wissen. Biberkopf ist nie selbst an etwas Schuld, immer sind es alle anderen, die ihm das Unglück zutragen, die Welt scheint sich gegen ihn verschworen zu haben. Er will ja anständig sein, sagt er, aber sonderlich gross erschienen mir seine Bemühungen nicht. Auch die vier Jahre Knast findet er ungerecht, er kann ja auch nichts dafür, wenn seine Freundin einfach so wegstirbt, wenn man sie ein bisschen verprügelt…

Der Autor Alfred Döblin hat merklich Freude an der Sprache, so wie er mit ihr spielt. Er wechselt die Perspektive, mal ein allwissender Beobachter, mal Biberkopfs Ich-Perspektive, mal ein Erzähler, der mit dem Ganzen nichts zu tun hat. "Berlin Alexanderplatz" braucht allerdings viel Geduld. Sehr viel passiert nämlich nicht, immer wieder schweift die Erzählung ab, da wird die Bibel zitiert, ein Gedicht vorgetragen oder einfach mal ein Schlachthof beschrieben, obschon kein Zusammenhang mit der Handlung zu sehen ist. Die Szenerie wird dabei so bildhaft beschrieben, dass man sie beinahe vor sich sieht, was eine sehr lebendige Welt schafft, im Vorfeld der Weltwirtschaftskrise und des Nationalsozialismus, die beide schon zu spüren sind. Durch das sehr gemütliche Tempo erschienen mir die 12 Stunden allerdings ziemlich endlos.

Ganz grosses Kino fand ich die Lesung von Hannes Messemer. Er schreit, stöhnt, flüstert, grölt, singt, mal rennt er durch die Handlung, mal huscht er geduckt von Ecke zu Ecke, wirklich grandios. Da ist es auch zu verschmerzen, dass die Aufnahmequalität stellenweise etwas zu wünschen übrig lässt, wenn etwa das Umblättern der Seiten zu hören ist oder in Rauschen im Hintergrund.

Mein Fazit

Grandiose Lesung eines langatmigen Klassikers.





Montag, 14. Oktober 2019

[Hörbuch] Der Store



Bildquelle

von Rob Hart
übersetzt durch Bernhard Kleinschmidt
gelesen von Frank Arnold, Anna Carlsson, Simon Jäger, Janin Stenzel



  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 02.09.2019
  • Aktuelle Ausgabe : 02.09.2019
  • ISBN: 9783837147292
  • Mp3-Download: 13h 30
  • Sprache: Deutsch


Der Random House Audio Verlag hat mir das Hörbuch kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!



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Inhalt


Der Store liefert alles. Überallhin. Zu besten Preisen. Der Store ist Familie. Der Store schafft Arbeit und weiß, was wir zum Leben brauchen. Bis in den Tod.
Paxton und Zinnia lernen sich als Angestellte bei „Cloud” kennen, dem weltgrößten Onlinestore. Das Leben im Cloud-System ist perfekt geregelt, aber unter der Oberfläche brodelt es. Denn im Geheimen formiert sich der Widerstand gegen den übermächtigen Konzern. Auch Paxton muss sich bald die Frage stellen: Ist Zinnia die, die sie zu sein vorgibt? Kann er ihr trauen ...?


Meine Meinung


Paxton hat alles in seinem Leben verloren und sieht keinen anderen Weg, als sich bei Cloud um einen Job zu bewerben, dem Unternehmen, dass ihn zuvor beruflich ruiniert hat. Trotz seines Widerwillens beginnt er bald, die Vorteile der Beschäftigung in der Mothercloud zu schätzen. Anders Zinnia, die gleichzeitig wie Paxton in der Mothercloud beginnt, aber einen ganz anderen Grund hatte, dien Job anzunehmen...

Erzählt wird die Geschichte abwechselnd ais der Sicht von Paxton und Zinnia, unterbrochen durch kurze Zwischensequenzen aus der Ich-Perspektive von Cloud-Gründer Gibson. Im Hörbuch werden diese Perspektivenwechsel gekonnt durch verschiedene Sprecher betont.

Inhaltlich hat mich "Der Store" vor allem zu Beginn stark an "Der Circle" von dave Eggers erinnert. Auch hier jagend die Angestellten der möglichst besten Punktebewertung ab, auch bei Cloud spielt sich das ganze Berufs- und Privatleben am gleichen Ort statt, wenn auch aus anderen Gründen als im Circle. Der Klappentext ist allerdings eher irreführend. Unter der Oberfläche brodelt es, Widerstand bildet sich? Vor Ort nicht wirklich. Und Paxton zweifelt keine Sekunde and Zinnia und der Aufrichtigkeit ihrer Gefühle. Auf welches Unternehmen der Autor Rob Hart mit Cloud anspielt, sollte wohl jedem schnell klar sein. Zum Nachdenken gebracht haben mich allerdings die Zwischensequenzen mit Gibson. Ist der wirklich überzeugt von all dem BS, den er da rauslässt? Oder redet er sich den Quatsch nur selber ein, damit er nachts überhaupt noch schlafen kann? 

Insgesamt fand ich die Handlung für ein Hörbuch von über 13 Stunden dann doch etwas mager. Es wird viel erzählt, aber wirklich viel passiert dabei eigentlich nicht. 

Während ich die Paxton-Sequenzen, gelesen durch den erfahrenen Simon Jäger, sehr mochte, konnte ich mit der Zinnia-Sprecherin Anna Carlsson weniger anfangen. Sie macht ihre Luftholpausen so ausgiebig, dass es sich auch mitten in einem Satz immer wie ein Satzende anhört, wodurch dann der Rest des Satzes irgendwie aus dem Nichts kommt (ergibt das überhaupt einen Sinn?).

Mein Fazit

Etwas wenig Handlung







Rezensionsexemplar



Mittwoch, 9. Oktober 2019

Am Ende des Schweigens


Bildquelle

von Charlotte Link

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 20.06.2011   
  • Aktuelle Ausgabe : 20.06.2011
  • Verlag : Blanvalet
  • ISBN: 9783641051938
  • E-Buch Text: 624 Seiten
  • Sprache: Deutsch  

Der Blanvalet Verlag hat mir das eBook kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!



Leseprobe
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Inhalt


Stanbury House, Yorkshire: Als Jessica zum Ferienhaus zurückkehrt, fällt ihr sofort die ungewöhnliche Stille auf, die über dem Haus und dem riesigen Grundstück liegen. Wie in einem bösen Traum entdeckt sie im Garten und im Haus ihre Freunde Patricia und Leon, Tom und auch ihren Mann Alexander – ermordet. Die einzige Überlebende ist Evelin, Toms Ehefrau, die völlig traumatisiert im Keller aufgefunden wird.

Unter Tatverdacht steht ein unbekannter Mann, der auf geheimnisvolle Weise mit den Opfern in Verbindung zu stehen scheint. Während Jessica all die Geheimnisse und Widersprüche zu ergründen versucht, bemerkt sie nicht die Gefahr, in der sie plötzlich schwebt. Viel zu spät erst begreift sie die furchtbare Wahrheit, die sich hinter dem jahrelangen Schweigen von Stanbury verbirgt …
(Quelle: Blanvalet)


Meine Meinung



Ein altes Haus in Yorkshire. Eine Gruppe von Menschen, die ihren Urlaub dort verbringen. Einer, der unbedingt zu dieser Gruppe dazugehören will, und mehrere die lieber daraus flüchten würden. Der Stoff für ein Drama…

Eine kurze Warnung im Voraus: versucht vor Lektürebeginn den Klappentext möglichst zu vergessen. Nicht noch einmal durchlesen, bevor ihr mit Lesen beginnt. Der Klappentext beschreibt nämlich die Geschehnisse ab Buchmitte, sodass man ansonsten die ganze erste Hälfte der Lektüre darauf verschwendet, zu warten, bis endlich das Geschilderte passiert. Zumindest mir ging das so…

Ich glaube, "Am Ende des Schweigens" soll ein Krimi sein, jedenfalls habe ich das Buch mit dieser Vorstellung begonnen. Leider fühlt es sich überhaupt nicht so an. So ungefähr in der Buchmitte, als endlich die im Klappentext erwähnten Morde passieren, hoffte ich darauf, dass nun endlich der Krimi beginnen würde. Doch damit war leider nichts. Das Buch ist und bleibt eine Charakter- oder Millieustudie, die sich grosse Mühe gibt, die meisten der auftretenden Figuren möglichst unausstehlich erscheinen zu lassen.

Erzählt wird die Geschichte hauptsächlich aus der Sicht von Jessica, die mit ihrer Reisegruppe, allesamt Freunde ihres Mannes, nicht viel anfangen kann, was sie mir sehr sympathisch machte. Allerdings konnte ich ihre Gefühle für ihren Ehemann Alexander nicht wirklich nachvollziehen, denn den mochte ich, wie alle seine Freunde, überhaupt nicht.

Wer gerne Dramen hat und richtig gerne literarische Figuren hasst, der kann sich mit "Am Ende des Schweigens" wohl sehr wohl fühlen. Meinen Geschmack traf das Buch allerdings nicht, da ich einen Krimi erwartet und erhofft, aber nicht bekommen habe.

Mein Fazit

Unausstehliche Figuren









Cover Challenge

Aufgabe 19, ein Buch mit einem Herbstcover. 

ABC-Challenge der Protagonisten

Jessica = J weiblich

Daggis Buchchallenge

Aufgabe 14, ein Buch rund um den Herbst im Titel oder auf dem Cover 



Rezensionsexemplar





Montag, 7. Oktober 2019

[Hörbuch] Todesmal



Bildquelle

von Andreas Gruber
gelesen von Achim Buch


  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 19.08.2019
  • Aktuelle Ausgabe : 19.08.2019
  • Verlag : Der Hörverlag
  • ISBN: 9783844533248
  • Mp3-Download: 10h 27
  • Sprache: Deutsch


Der Hörverlag hat mir das Hörbuch kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!



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Bücher der Reihe:
Todesfrist
Todesurteil
Todesmärchen
Todesreigen 
Todesmal




Inhalt


Eine geheimnisvolle Nonne betritt das BKA und kündigt an, in den nächsten sieben Tagen sieben Morde zu begehen. Über alles Weitere will sie nur mit dem Profiler Maarten S. Sneijder sprechen. Doch der hat gerade gekündigt, und so befragt Sabine Nemez die Frau. Diese schweigt beharrlich – und obwohl sie die Verhörzelle nicht verlässt, gibt es das erste Opfer. Damit ist Sneijders Aufmerksamkeit geweckt. Während die Nonne in U-Haft sitzt, werden Sneijder und Nemez zu Jägern und Gejagten: Opfer eines raffinierten Plans, der gnadenlos ein Menschenleben nach dem anderen fordert ...
(Quelle: Der Hörverlag)


Meine Meinung


"Todesmal" ist der fünfte Fall für Sneijder und Nemez. Wer die Reihe noch nicht kennt, dann theoretisch auch mit diesem Band einsteigen, aber zum besseren Verständnis der Figuren würde ich doch empfehlen, erst die Vorgänger zu lesen oder (wie ich) zu hören.

Die Bücher der Sneijder und Nemez Reihe sind im Grunde alle gleich aufgebaut. Die beiden Ermittler bekommen es mit einem Serientäter zu tun, bei dem sie erst herausfinden müssen, was sein Motiv ist, um dann die nächsten potentiellen Opfer aufzuspüren und die wenn möglich zu retten. Trotz dem immer gleichen Aufbau werden die Bücher nicht langweilig, da der Autor Andreas Gruber sich immer wieder neue, bizarre Mordmethoden ausdenkt, um seine Leser zu unterhalten. Empfindliche Gemüter sollten sich von dieser Reihe daher besser fernhalten, mit Blut und offenen Wunden wird hier nicht gespart.

Neue Charakterzüge erhalten die Figuren in diesem Band nicht, ich fand das allerdings auch nicht nötig. Ja, sie sind ziemlich scherenschnittartig gestaltet, aber ich mag die Reihe wegen der spannenden Handlung, nicht wegen besonders tiefgründiger Figuren. Für die gute Unterhaltung müssten allerdings bei manchen Logiklöchern auch mal beide Augen zugedrückt werden.

Nicht zum ersten Mal schickt Andreas Gruber (der selber Österreicher ist) seine Wiesbadener Truppe ins benachbarte Ausland, dieses Mal in die Schweiz, nach Österreich und in die Niederlande. Wie gut der Autor sich in den Niederlanden auskennt, kann ich nicht beurteilen, aber seine Schweiz-Kenntnisse könnten besser sein. So ergibt es beispielsweise nicht viel Sinn, wenn ein Schweizer Ermittler sich in Bern eine heisse Schokolade mit Honig und viel Milch bestellt. Heisse Schokolade wird in der Schweiz immer mit Milch angerührt, und zwar nur mit Milch (und in den meisten Restaurants erhält man ohnehin einfach eine Tasse heisse Milch mit einem Portionenbeutel Schokoladenpulver…).

Gelesen wird der Thriller, wie die Vorgänger auch, von Achim Buch. Er macht seine Sache wie gewohnt souverän, nur der Schweizer Akzent konnte mich überhaupt nicht überzeugen.

Mein Fazit

Nichts Neues, aber dennoch hochspannend  










Daggis Buchchallenge

Aufgabe 38, ein Buch, das in der Schweiz, Österreich oder Liechtenstein spielt. Die Handlung findet nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich, der Schweiz und den Niederlanden statt.



Rezensionsexemplar




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