Montag, 30. Juli 2018

[Hörbuch] Nicks Sammelsurium


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von Jan Weiler
gelesen von Jan Weiler

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 31.10.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 31.10.2016
  • Verlag : Der Hörverlag
  • ISBN: 9783844525069
  • Audio-CD: 0h 54
  • Sprache: Deutsch



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Inhalt


Wie lebt ein Neunjähriger seine Vorliebe für moderne Wehrtechnik aus? Wie geht er im Internet einkaufen, was versteht er unter „zeitgemäßen Kindergeburtstagen“? Und was macht sein Vater, wenn der Sohn abends nicht zur verabredeten Zeit nach Hause kommt? All das erfährt man in dieser hinreißenden Autorenlesung. Brillante Geschichten von den Abenteuern und Wortgefechten des präpubertären Nick – und ein charmanter Trost für geplagte Eltern und alle anderen sogenannten Autoritätspersonen.
(Quelle: Der Hörverlag)


Meine Meinung


"Nick's Sammelsurium" ist eine Ansammlung kleiner Anekdoten eines Vaters über seinen neunjährigen Sohn. Die einzelnen Kapitel dauern nur wenige Minuten und sind ebenso schnell verdaut. Wenn der Autor Jan Weiler, der das Hörbuch auch gleich selber liest, vom Geburtstagsfeiermarathonwochenende oder der Landschulwoche (inklusive der Frage, ob es nun Landschulheim oder Schullandheim heisst) seines Sohnes erzählt, ist das zwar durchaus unterhaltsam, aber nie wirklich zum Schreien komisch. Mit knapp einer Stunde Hörzeit ist das Hörbuch zudem sehr kurz gehalten. So bietet "Nick's Sammelsurium" zwar ganz nette Unterhaltung, wirklich etwas verpasst hat man allerdings nicht, wenn man auf das (Hör-)Buch verzichtet. Da ich selber keine Kinder habe, kann ich nicht beurteilen, ob es Eltern wirklich ein Gefühl von "ich bin nicht allein" gibt, wie ich es in anderen Rezensionen gelesen habe.

Mein Fazit

Unterhaltsam, aber sehr kurz und auch etwas Nichtssagend.







Samstag, 28. Juli 2018

Peter Falk oder die Kunst, Columbo zu sein


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von Uwe Killing

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.03.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 01.03.2016
  • Verlag : Osburg Verlag
  • ISBN: 9783955101039
  • Fester Einband: 350 Seiten
  • Sprache: Deutsch


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Inhalt


Uwe Killings Spurensuche beginnt in Hollywood, doch führt sie ihn schon bald nach Wien, das Peter Falk, den Sohn jüdisch-osteuropäischer Auswanderer, wie magisch angezogen hatte. Dort lernte er Susanne Widl kennen, eine exzentrische Künstlerin und heute bekannte Kaffeehausbetreiberin, die in diesem Buch erstmals Auskunft über ihre langjährige Beziehung zu der Filmikone gibt. Sichtbar wird der Mensch Peter Falk, der alles andere als ein gewöhnlicher Hollywoodstar war. Und der die Figur des Columbo so überzeugend spielte, dass er eins wurde mit ihr. Wegen seines Glasauges prophezeite man ihm keine besondere Zukunft – heute zählt er zu einer der weltweit populärsten Figuren der Fernsehgeschichte. Was hat Peter Falk zu Columbo gemacht? Was lieben wir bis heute an diesem menschlichsten aller Ermittler? Wir erfahren von seiner leidenschaftlichen Liebe zur Kunst und seinem zweiten Leben in Europa. In Rom genoss er die Dolce Vita in vollen Zügen, hier überlebte er aber auch mit viel Glück ein Bombenattentat palästinensischer Terroristen, als er mit seiner Freundin in einem Café saß. In einem anderen Licht erscheint auch seine Abenteuerlust in jungen Jahren, als er Studentenromanzen in Paris erlebte oder auf eigene Faust hinter den Eisernen Vorhang reiste, um an einem kommunistischen Arbeitscamp teilzunehmen. Uwe Killings umfangreiche Biografie ermöglicht einen neuen Blick auf eine Ikone der Popkultur. Der Autor zeigt uns einen fehlbaren Star, der sein Leben genauso ungewöhnlich, liebenswürdig, unangepasst und mit großer Lust auskostete wie sein unsterbliches Alter Ego.
(Quelle: Osburg)


Meine Meinung


Wer Inspektor Columbo nicht kennt, muss wohl noch ziemlich jung sein. Jahrzehntelang war der verwirrte kleine Mann im Trenchcoat einer der bekanntesten Fernsehermittler (auch heute noch werde ich regelmässig mit "Columbo" angesprochen, wenn ich mal einen Trenchcoat trage). Ich war zwar nie ein riesiger Fan der Serie, habe aber immer wieder mal gerne reingeschaut, wenn ich irgendwo über eine Folge gestolpert bin. Daher habe ich mich auch sehr gefreut, dieses Buch letztes Jahr unter dem Weihnachtsbaum zu finden.

Bei "Peter Falk oder die Kunst, Columbo zu sein" handelt es sich um eine klassische Biographie. Chronologisch und ziemlich detailliert folgt der Autor Uwe Killing der Lebens- und natürlich vor allem Arbeitsgeschichte des Schauspielers Peter Falk, von seinen ersten Lebensjahren in New York bis zu seinem Tod in Kalifornien. Neben den Eckpfeilern wie Heirat und Adoption von Kindern fehlen auch kleine Anekdoten nicht, wie beispielsweise die Spässe, die Peter Falk mit seinem Glasauge (ihm musste mit drei Jahren ein Tumor hinter dem Auge entfernt werden) trieb. Der Schwerpunkt wird allerdings auf Peter Falks beruflichem Schaffen gelegt, sein Privatleben wird mehr nebenbei geschildert.

Der Schreibstil des Autors Uwe Killing lässt sich flüssig lesen und das Buch ist mit vielen Schwarzweissfotos von Filmszenen aufgelockert, die jeweils bei Kapitelbeginn ganzseitig abgedruckt wurden. Am Schluss des Textes sind weitere Fotos zu finden, etwas kleiner, die Peter Falk als Privatmenschen zeigen. Eine komplette Auflistung aller Filme und Serien, in denen er aufgetreten ist, darf natürlich in einer Schauspielerbiographie auch nicht fehlen.

Nach der Lektüre habe ich nun zwar nicht den Eindruck, den Menschen Peter Falk wirklich und vertieft zu kennen, allerdings weiss ich nun doch einiges mehr über ihn. Wer sich für den Menschen hinter dem (respektive im) Trenchcoat interessiert, macht mit diesem Buch sicher nichts falsch.

Mein Fazit

Auch für Nicht-ganz-grosse-Fans interessant.









Diese Statue von Columbo mit Hund habe ich letzes Jahr bei meinem Budapest-Urlaub entdeckt








Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 19, ein Buch in dem Musik, TV, Film oder Kunst eine Rolle spielen 



Donnerstag, 26. Juli 2018

Eisenhut und Apfelstrudel


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von Jessica Müller

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.01.2018
  • Aktuelle Ausgabe : 01.07.2018
  • ISBN: 9783959738057
  • E-Buch Text: 246 Seiten
  • Sprache: Deutsch


Der Bastei Entertainment Verlag und Netgalley haben mir das eBook kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!



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Inhalt


Ein tödlicher Leckerbissen: Dieser Fall schmeckt ihm gar nicht ...
Krindelsdorf bei München: Hier ist die Welt noch in Ordnung. Denkt man. Doch als Hauptkommissar Hirschberg dort Zeuge eines Mordes wird, zeigt sich wieder mal: Nichts ist, wie es scheint. Wer hat der verhassten Bürgermeistergattin das Gift des Blauen Eisenhuts in den Apfelstrudel gemischt? Es beginnt die heiße Jagd auf einen eiskalten Giftmörder ...
Urkomisch, spannend, bayrisch: Hauptkommissar Hirschbergs erster Fall in Krindelsdorf.


Meine Meinung


Hauptkommissar Hirschberg hat von seinem Grossonkel ein Haus auf dem Land geerbt. Bei der Hausbesichtigung wird er gleich direkt vom Dorfpfarrer angefeindet, der mit dem Lebensstil des Grossonkels gar nicht einverstanden war. Als es während dem Kirchenfest, das Hirschberg besucht um den Pfarrer zu besänftigen, eine Tote gibt, muss er plötzlich ungeplant die Ermittlungen führen.

Die Geschichte wird in der Beobachterperspektive in der Vergangenheit erzählt. Der Erzähler hat dabei Einblick in die Gedanken aller und wechselt mit dem Fokus munter hin und her. Die Figuren sind komplett überzeichnet und wirken eher wie Karikaturen als wie echte Menschen, und genau deswegen erschienen sie mir blass und austauschbar. Nur die furchtbar nervige Isobel ist mir im Kopf geblieben, die sich allen anderen Überlegen fühlt und das auch deutlich zum Ausdruck bringt.

Die Geschichte schreitet sehr gemütlich, fast schon zäh voran. Wer einen rasanten Krimi erwartet, wird hier enttäuscht. Zwischen den Ermittlungen und dem Privatleben der Figuren wird hin und her gewechselt, wobei die Ermittlungen eher in den Hintergrund treten und der Fall schlussendlich nur durch Zufall aufgelöst wird. Am Ende hatte ich eher das Gefühl, eine Dorf-Millieustudie mit Mordfall gelesen zu haben anstelle eines Krimis.

Der Schreibstil der Autorin Jessica Müller liest sich locker und ist mit viel Humor gespickt, welcher mir allerdings meist zu platt war. Für Fans von eher derbem Humor mag er allerdings genau richtig sein. Genervt hat mich allerdings die konsequente Gleichsetzung von Homöopathie mit Pflanzenheilkunde, was zwei komplett verschiedene Lehren sind (eine ist wissenschaftlich erklärbar, die andere nicht…). Besonders bayrisch hat sich das Buch übrigens nicht angefühlt, auch wenn ich das als Schweizerin natürlich nur am Rande beurteilen kann.

Mein Fazit

Eher zäh mit überzeichneten Figuren








Cover Challenge

Aufgabe 15, ein Buch mit etwas Essbarem auf dem Cover.



Rezensionsexemplar




Dienstag, 24. Juli 2018

Das Schicksal ist ein mieser Verräter


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von John Green
übersetzt durch Sohpie Zeitz


  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.05.2014
  • Aktuelle Ausgabe : 01.05.2014
  • ISBN: 9783423625838
  • Flexibler Einband: 336 Seiten
  • Sprache: Deutsch





Inhalt


Hazel Grace und Augustus lernen sich in einer Selbsthilfegruppe für Krebspatienten kennen. Was hier beginnt, ist eine der ergreifendsten und schönsten Liebesgeschichten der Literatur.
(Quelle: dtv)


Meine Meinung


Hazel ist 16 und ist sein mehreren Jahren krebskrank. Ihr Zustand ist zwar momentan stabil, aber Aussicht auf Heilung besteht nicht. Um ihren Eltern einen Gefallen zu machen, besucht sie regelmässig eine Selbsthilfegruppe für krebskranke Jugendliche. Eigentlich hat sie nicht den Eindruck, dass ihr diese Gruppe wirklich weiterhilft, bis sie eines Tages dort Augustus kennenlernt…

Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive von Hazel in der Vergangenheit erzählt. Hazel ist keine einfache Person, niemand, den man sofort ins Herz schliesst. Durch ihre langjährigen Erfahrungen mit der unheilbaren Krankheit ist sie sehr negativ und zynisch geworden und obschon es ihr eigentlich nicht allzu schlecht geht, verbringt sie ihre Tage am liebsten allein zu Hause und hat kein Bedürfnis, alte Freundschaften aufrecht zu erhalten oder sich neue Freunde zu suchen. Erst durch Augustus lernt sie, auch Kontakte ausserhalb ihrer Familie zu knüpfen.

Im Grunde ist die Handlung sehr vorhersehbar. Die beiden Protagonisten lernen sich in einer Selbsthilfegruppe für Krebskranke kennen, da kann sich wohl jeder ausrechnen, wie die Geschichte ausgehen wird… Der Weg zum unausweichlichen Ende hat mich allerdings sehr berührt, sodass ich das Buch an einem einzigen Tag durchgelesen habe. Mitzuerleben, wie die verschlossene Hazel ihr Herz doch noch für jemanden öffnen kann, hat mich bezaubert. Zum Schluss habe ich allerdings einen grossen Fehler begangen: die letzten 50 Seiten habe ich mir für die Heimfahrt im Zug aufgespart. Tut das nicht! Lest die letzten paar Kapitel am liebsten irgendwo, wo euch niemand sieht. Ich habe durchgehend nur geheult und war froh, dass die Sonne schien und ich daher mit gutem Gewissen die Tränen hinter meiner Sonnenbrille verstecken konnte…

Der Schreibstil des Autors John Green wirkt sehr salopp und umgangssprachlich, ich konnte mir gut vorstellen, dass es sich hier um persönliche Aufzeichnungen einer Jugendlichen handelt.

Mein Fazit

Vorhersehbar, aber deshalb nicht weniger berührend.






ABC-Challenge der Protagonisten

Augustus = A männlich

Daggis Buchchallenge

Aufgabe 59, ein Wanderbuch, ein Buch, das du einer Wanderbuchkiste entnommen hast, ein Buch aus einem öffentlichen Bücherschrank oder ein Buch, das über Bookcrossing zu Dir gefunden hat. Das Buch habe ich aus dem offenen Bücherschrank am Bieler Strandboden mitgenommen.

Lovelybooks Themenchallenge

Aufgabe 17, ein Buch mit einem langen Buchtitel von mindestens 6 Wörtern.



Montag, 23. Juli 2018

[Hörbuch] Jurassic Park



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von Michael Crichton
übersetzt durch Klaus Berr
gelesen von Oliver Rohrbeck



  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 29.05.2018
  • Aktuelle Ausgabe : 29.05.2018
  • ISBN: 978837143140
  • Mp3-CD: 16h 18
  • Sprache: Deutsch

Der Random House Audio Verlag hat mir das Hörbuch kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!


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Bücher der Reihe:
Jurassic Park
The lost World
Jurassic Park Adventures: Survivor
Jurassic Park Adventures:Prey
Jurassic Park Adventures: Flyers


Inhalt


Einem Team von ehrgeizigen Wissenschaftlern um den Milliardär John Hammond ist Sensationelles gelungen: Aus konservierter DNA haben sie 15 Saurierarten neu gezüchtet. Die Tiere sollen die Hauptattraktion in einem Freizeitpark auf einer Insel vor Costa Ricas Küste sein. Doch als ein Team von Paläontologen den Park vor der Eröffnung inspiziert, kommt es zur Katastrophe. Die Sicherheitszäune versagen und plötzlich bewegen sich die gefährlichen Echsen frei über die Insel. Menschen und Saurier liefern sich einen Kampf, den nur eine Art überleben kann …


Meine Meinung


Der reiche John Hammond hat einen Traum: einen Zoo gefüllt mit lebenden Dinosauriern. Kurz vor Vollendung dieses Traums will er seinen Park einigen Wissenschaftlern zeigen, als es zu einem verhängnisvollen Vorfall kommt.

"Jurassic Park" ist wohl einer der Filme, die fast jeder gesehen hat. Für mich war es 1993 einer der ersten Nicht-Kinderfilme, den ich im Kino gesehen habe (ich habe meine damals 81jährige Oma mitgeschleppt, da ich ohne Begleitung noch zu jung dafür gewesen wäre und ohnehin den Eintritt nicht hätte bezahlen können). Das Buch kannte ich bisher nur vom Hörensagen. Vor Kurzem ist das Hörbuch nun in einer ungekürzten Version erschienen, ein guter Grund, meine Wissenslücke zu schliessen.

Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive eines allwissenden Beobachters in der Vergangenheit. Für meinen Geschmack ändert der Fokus auf die einzelnen Figuren allerdings teilweise zu schnell, stellenweise springt die Sicht alle paar Sätze auf jemand anderen, was es schwer machte, den Überblick zu behalten. Die meisten Charaktere kannte ich bereits aus der Verfilmung, die ich mehrfach gesehen habe. Einige kleine Unterschiede zum Film gibt es allerdings, so erschienen mir die beiden Kinder im Buch doch merklich jünger, ausserdem ist das Mädchen Lex hier die Jüngere, im Film die Ältere. A propos Lex: sie ist die Figur, die mir am meisten aufgefallen ist. Leider nicht im positiven Sinn. Schon lange habe ich mich nicht mehr dermassen über einen Buchcharakter aufgeregt, und ich hätte mir so gewünscht, dass sie endlich von einem Dino gefressen wird (Spoiler: wird sie leider nicht). Kaum ein Satz, den sie äussert, kann nicht als Jammern oder Motzen aufgefasst werden. Immer nur "ich habe Hunger", "ich habe Durst", "ich bin Müde", "mir ist langweilig". Das perfekte abschreckende Beispiel für Leute die sich überlegen, ob sie überhaupt Kinder haben wollen. Da sieht sie zum ersten Mal einen echten, lebendigen Dinosaurier und ihre einzige Reaktion ist "bäh, nur kleine Jungs interessieren sich für Dinos. Mir ist langweilig, ich will spielen."

Die Handlung eines 16 Stunden Hörbuchs ist natürlich deutlich umfangreicher als die eines zweistündigen Films. Dies zeigt sich vor allem am Anfang, wo es doch ziemlich lange dauert, bis die Geschichte mal in Gang kommt. Rund ein Viertel des Hörbuchs ist vorbei, bevor es zur ersten Actionszene kommt. Insgesamt kann ich aber sagen, dass sich der Film in manchen Punkten recht nahe an der Buchvorlage orientiert (insgesamt fand ich den Film aber irgendwie unterhaltsamer, weniger langfädig vor allem). Wer den Film kennt, wird daher bei der Lektüre (ausser beim Anfang und beim Schluss) keine grossartigen Überraschungen erleben. Dennoch blieb das Hörbuch für mich durchaus spannend, auch wenn eine inhaltliche Straffung nicht geschadet hätte. Nicht so positiv sind mir allerdings die Dinos aufgefallen. Der Autor Michael Crichton hat sie teilweise sehr inkonsistent dargestellt, mal betont, wie intelligent gewisse Arten doch sind, und sie dann wieder komplett dämlich agieren lassen (die menschlichen Figuren handeln im Übrigen auch oft ziemlich dämlich, dahingehend bleibt der Autor immerhin konstant).

Das Hörbuch wird von Oliver "Justus Jonas" Rohrbeck gelesen, der seine Sache wie üblich hervorragend macht. Allerdings hat er Lex wohl genauso nervig gefunden wie ich, er verleiht ihr durchgehend einen jammernden Ton, auch wenn sie ausnahmsweise Mal etwas Positives sagt (was wohl zu meinem negativen Eindruck der Figur beigetragen hat). Aufgefallen ist mir zudem die Übersetzung, die ich nicht immer einwandfrei fand. So werden beispielsweise alle Saurier "XYsaurier" genannt, obschon sich auch auf Deutsch die griechische Bezeichnung "XYsaurus" eingebürgert hat (Beispiel: Tyrannoraurier anstatt Tyrannosaurus). Vielleicht war das allerdings 1991, als das Buch erstmals auf Deutsch übersetzt wurde, noch anders. Auch dass die Eingaben am Computer immer auf Englisch erwähnt wurden fand ich in einem deutschsprachigen Buch etwas seltsam, die hätte man auch übersetzten können. Beim Schreibstil des Autors Michael Crichton sind mir die vielen Wiederholungen aufgefallen. Ich habe aufgehört zu zählen, wie oft bei den verschiedenen Dinos erklärt wurde, wie sie nun genau aussahen, frassen, jagten (was übrigens mittlerweile bei vielen der beschriebenen Arten wissenschaftlich eindeutig widerlegt wurde).

Mein Fazit

Unterhaltsam, aber der Film hat mir besser gefallen






Rezensionsexemplar



Samstag, 21. Juli 2018

In weisser Stille


Bildquelle

von Inge Löhnig

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 13.01.2010
  • Aktuelle Ausgabe : 16.06.2017
  • ISBN: 9783548613581
  • Flexibler Einband: 464 Seiten
  • Sprache: Deutsch


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Bücher der Reihe:
Der Sünde Sold
In weisser Stille
So unselig schön
Schuld währt ewig
Verflucht seist du
Deiner Seele Grab
Nun ruhet sanft
Sieh nichts Böses 



Inhalt


Ein stürmischer Oktoberabend: In seinem Wochenendhaus am Starnberger See wird ein pensionierter Kinderarzt tot aufgefunden. An eine Heizung gefesselt, ist er langsam verdurstet - ein qualvoller Tod. War es Rache oder doch nur ein Raubmord? Kommissar Konstantin Dühnfort enthüllt nach und nach den dunklen Charakter des Toten und stößt auf ein Drama, das seine längst erwachsenen Kinder bis heute verfolgt.
(Quelle: Ullstein)


Meine Meinung


Der pensionierte Kinderarzt Dr. Heckeroth wird tot in seinem Wochenendhaus gefunden, er wurde an eine Heizung gefesselt und zum Sterben zurückgelassen. Wer steckt hinter der Tat? Ein Motiv hatten offenbar viele…

Die Geschichte wird in der dritten Person in der Vergangenheit aus wechselnder Perspektive erzählt. Neben dem Ermittler Konstantin Dühnfort stehen auch immer wieder Personen im Fokus, die eine nähere Beziehung zum Getöteten hatten, beispielsweise seine Tochter und Schwiegertochter. Vor allem die Zweitere, Barbara, genannt Bans, kommt ihmmer wieder zu Wort in ihrem Kamp, aus dem biederen Hausfrauendasein etwas auszubrechen. Die Autorin Inge Löhnig verwendet diese Technik (den Einblick nicht nur in das Leben der Ermittler, sondern auch anderer Beteiligter) bei allen ihren Dühnfort-Krimis (oder zumindest bei allen, die ich bisher gelesen habe) und ich finde sie recht interessant, da der Leser so nicht nur mitbekommt, welche Ermittlungen getätigt werden, sondern auch wie die Tat die Angehörigen beeinflusst.

Die Kriminalermittlungen gehen eher zäh und in kleinen Schritten voran, was zwar nicht für ein hohes Tempo und einen reissenden Lesefluss zu sorgen vermag, aber wahrscheinlich die Realität besser trifft als so manch rasanter Thriller. Es gibt einige falsche Spuren, die nicht nur den Leser, sondern auch die Ermittler in die Irre schicken, bis sich der Mord aufklärt. Was die Hintergründe der Tat sind, klärt sich ebenso spät auf wie der Täter selbst (ausser man liest den Prolog, dann wird schon vor Beginn der eigentlichen Geschichte klar, was dahinterstecken muss…). Neben dem Krimiteil nehmen das Privatleben von Dühnfort und der Alltag der Angehörigen des Mordopfers einen grossen Raum im Buch ein. Wer es nicht mag, in seinen Krimis viel Zeit fernab der Ermittlung zu verbringen, sollte sich von dieser Reihe fernhalten.

Der Schreibstil der Autorin Inge Löhnig lässt sich flüssig lesen. "In weisser Stille" ist zwar Teil einer Reihe, lässt sich aber auch unabhängig lesen, lediglich Dühnforts Privatleben wird innerhalb der Reihe weiterentwickelt.

Mein Fazit

Eher geruhsam, aber dennoch spannend






ABC-Challenge der Protagonisten

Babs/Barbara = B weiblich



Donnerstag, 19. Juli 2018

Kap Hoorn, Sturm und Leidenschaft


Bildquelle

von Peter Forrest

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 21.02.2018
  • Aktuelle Ausgabe : 21.02.2018
  • ISBN: 9788494667398
  • Flexibler Einband: 172 Seiten
  • Sprache: Deutsch

Der AH Tales and Stories S.L. hat mir das Taschenbuch kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!



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Inhalt


Ein nameloser Passagier auf den Spuren verlorenen Glückes.
Der Kurs von Boston, 42° N, nach Süden über den Äquator bis zum Kap Hoorn, 67° S und wieder bis Buenos Aires, 34° S, hält einige Überraschungen für ihn bereit. Spuren seiner Vergangenheit und unzähligen nahen Begegnungen mit unterschiedlichsten Kulturen, treiben den vom Schicksal schwer getroffenen Passagier wieder zu neuen Taten an. Dafür sorgt aber auch eine neue Bekanntschaft, die er an Bord gemacht hatte. Darf er die Liebe wieder in sein Herz lassen?
Ein Buch, das sie mitnimmt auf eine wunderbare Reise, vorbei am Kap Hoorn, ein Stück auf der Straße der Tränen entlang. Ihnen einen Einblick auf Land und Leute, sowie gewaltige Naturereignissen gewährt. Gehen sie mit unserem namenlosen Passagier an Bord und sie nehmen teil an einer wundervollen Reise und an seiner zarten verwundeten Seele, die einige Überraschungen bereithält. 
(Quelle: AH. Tales and Stories)


Meine Meinung


Ein Mann mittleren Alters unternimmt alleine eine Kreuzfahrt, um seiner verstorbenen Frau zu gedenken. Dabei trifft er auf eine andere Frau, die seine Gedanken in neue Bahnen lenkt.

Die Geschichte wird in der dritten Person in der Vergangenheit aus der Sicht des namenlosen Protagonisten erzählt. Er ist in den Fünfzigern, schon seit Jahren verwitwet und kommt gedanklich nicht von seiner Frau los, bis er auf einer Kreuzfahrt eine Schönheit trifft und sich in die verliebt. Ich wurde leider nicht warm mit dem namenlosen Herrn. Seine Gefühle für die Dame auf dem Kreuzfahrtschiff konnte ich nicht nachvollziehen und auch sein Verhalten liess mich erschaudern. So versucht er, heimlich ihre Kabinennummer herauszufinden, um sie dort überraschen zu können oder joggt mit der Sporttruppe mit, weil er sie dort vermutet. Mir würde so jemand Angst machen, er erschien mir wie ein Stalker.

Anhand der Covergestaltung hatte ich eine historische Erzählung erwartet, vielleicht nicht gerade aus der Zeit der Segelschiffe, aber doch mindestens aus der Jahrhundertwende. Daher war ich ziemlich überrascht festzustellen, dass die Geschichte im Jahr 2012 spielt. Leider hat der Autor Peter Forrest damit doch einiges an Potential verspielt. Wäre eine Schiffsreise vor hundert Jahren oder mehr noch mit einigen Gefahren verbunden gewesen, ist nun nur noch ein ziemlich dekadentes schwimmendes Hotel der Hauptspielort. Selbst der grosse Sturm, beinahe zwingender Bestandteil jeder Geschichte, die auf einem Boot spielt, bringt keine wirkliche Spannung in die Handlung. Das Schiff fährt einfach von Station zu Station, der Protagonist steigt aus, schaut sich etwas an, kauft etwas ein, und weiter geht’s. Anstelle einer durchgehender Handlung bekommt der Leser nur eine endlos scheinende Aufzählung von Tagen zu Gesicht.

Auch der Schreibstil des Autors konnte mich nicht packen. Lange, verschachtelte Sätze machen die Lektüre zäh, und anstelle von bildhaften Beschreibungen der karibischen und Südamerikanischen Landschaft gibt es eine detaillierte Aufstellung von Preisen, sodass ich den Eindruck hatte, ich könnte die Kosten der Kreuzfahrt bis auf den Cent genau berechnen (20 Dollar für die Taxifahrt, 18 Dollar für den Panamahut, 300 Pesos für das Mittagessen…), Höhenmetern und Jahrzahlen. Ebenso störend waren die vielen unnötigen Ausrufezeichen, Anführungszeichen und Schreibfehler (so wird beispielsweise der Ground Zero in New York konsequent als Grand Zero bezeichnet).

Mein Fazit

Wenig Handlung und kaum Flair







Lovelybooks Literarische Weltreise

Lateinamerika, Karibik


Rezensionsexemplar


Dienstag, 17. Juli 2018

AchtNacht


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von Sebastian Fitzek

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 14.03.2017
  • Aktuelle Ausgabe : 14.03.2017
  • Verlag : Knaur Taschenbuch
  • ISBN: 9783426521083
  • Flexibler Einband: 416 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


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Inhalt


Es ist der 8. 8., acht Uhr acht.
Sie haben 80 Millionen Feinde.
Werden Sie die AchtNacht überleben?

Stellen Sie sich vor, es gibt eine Todeslotterie.
Sie können den Namen eines verhassten Menschen in einen Lostopf werfen.
In der „AchtNacht“, am 8. 8. jedes Jahres, wird aus allen Vorschlägen ein Name gezogen.
Der Auserwählte ist eine AchtNacht lang geächtet, vogelfrei.
Jeder in Deutschland darf ihn straffrei töten - und wird mit einem Kopfgeld von zehn Millionen Euro belohnt.

Das ist kein Gedankenspiel. Sondern bitterer Ernst.
Es ist ein massenpsychologisches Experiment, das aus dem Ruder lief.
Und Ihr Name wurde gezogen!
(Quelle: Knaur)


Meine Meinung


Einmal im Jahr, am 8. August um acht nach acht abends, wird ein Mensch für 12 Stunden für vogelfrei erklärt. Jeder darf mit ihn umgehen, wie er will, ohne sich vor Konsequenzen fürchten zu müssen. Im Gegenteil, wer den AchtNächtler umbringt, auf den warten mehrere Millionen. Dass es die AchtNacht überhaupt gibt, erfährt Ben nur zufällig – in dem Moment, als er sein eigenes Gesicht im Fernseher sieht und als AchtNächtler präsentiert wird…

Die Geschichte wird in der dritten Person in der Vergangenheit erzählt. Die Perspektive wechselt dabei oft, wobei bei Kapitelbeginn immer der Name des jeweils im Fokus stehenden genannt wird, damit es übersichtlicher wird. Am Häufigsten wird dabei die Sicht von Ben gewählt, dem Mann, der durch die AchtNacht als vogelfrei bezeichnet wurde.

Die Handlung erinnert vom Grundprinzip her nicht zufällig an den amerikanischen Film "The Purge". Der Autor Sebastian Fitzek hält im Nachwort selber fest, die Idee zu "AchtNacht" sei ihm im Kino bei eben diesem Film gekommen. Die Ähnlichkeiten zum Film sind allerdings nur in der ersten Hälfte des Buches zu erkennen. Ab etwa Buchmitte nimmt die Handlung eine Wendung und entwickelt sich in eine ganz andere Richtung, als Ben erkennt, dass er nicht zufällig für die AchtNacht ausgewählt wurde. Leider nahm für mich damit auch die Spannung ab, ich fand die Geschichte viel mitreissender, als Ben und Arezu noch vor allen auf der Flucht waren. Vor allem gegen Schluss wird die Handlung ziemlich unübersichtlich, mit vielen schnellen Szenenwechseln und grossem Durcheinander.

Der Schreibstil von Sebastian Fitzek liest sich gewohnt flüssig, sodass ich das rund 400 Seiten starke Buch rasch durchgelesen hatte. Allerdings fand ich die Handlung doch etwas gar konstruiert, weshalb sie mir sehr unglaubwürdig erschien.

Mein Fazit

Leider kann das Ende nicht mit dem Anfang mithalten.







Daggis Buchchallenge

Aufgabe 21, ein Buch mit einer Zahl auf Cover oder Titel 

Lovelybooks Themenchallenge

Aufgabe 4, ein Buch, das den Leserpreis gewonnen oder zumindest die Shortlist erreicht hat. Es dürfen Bücher aus allen Jahren gewählt werden, in denen der Leserpreis stattfand. (2009-2017)




Montag, 16. Juli 2018

[Hörbuch] Todesengel


Bildquelle

von Andreas Eschbach
gelesen von Matthias Koeberlin



  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 12.12.2014
  • Aktuelle Ausgabe : 12.12.2014
  • Verlag : Lübbe Audio
  • ISBN: 9783838772240
  • Mp3-Download: 16h 26
  • Sprache: Deutsch


Hörprobe
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Inhalt


Was, wenn der Staat seine Bürger nicht mehr schützen kann? Muss es dann nicht jemand anderes tun?
Erich Sassbeck ist zur falschen Zeit am falschen Ort und gerät in eine brutale Schlägerei. Doch am Ende ist er es, der überlebt, während seine Angreifer tot sind – erschossen von unbekannter Hand. Sassbeck glaubt, dass ihn ein Wunder gerettet hat. Die Polizei dagegen fragt sich, ob nicht er geschossen hat. In Notwehr. Oder schlimmer: in Selbstjustiz. Der Journalist Ingo Praise findet bald Beweise, dass Sassbecks Geschichte stimmt. Ein Unbekannter streift durch die Stadt und beschützt Unschuldige. Praise macht den »Racheengel« zum Star – und löst damit eine Katastrophe aus ...
(Quelle: Lübbe)


Meine Meinung


In den Strassen Berlins wird immer mehr Gewalt angewendet, bis eines Tages jemand zurückschlägt. Als ein alter Mann verprügelt wird, fallen die Angreifer plötzlich tot um, erschossen. Hat der pensionierte DDR-Grenzwächter die Jugendlichen erschossen, oder war es doch der geheimnisvolle Racheengel, von dem der Senior bei den polizeilichen Befragungen erzählt? Nicht nur die Behörden, auch die Presse macht sich auf die Suche nach den Hintergründen der Tat.

Die Geschichte wird in der dritten Person in der Vergangenheit aus ständig wechselnder Perspektive erzählt. Vor allem zu Beginn hatte ich grosse Schwierigkeiten, die vielen Figuren auseinanderzuhalten, was sich bei den meisten im Laufe der Zeit besserte, als ich ein besseres Bild von ihnen bekam. Aber manche werden so selten erwähnt, dass ich jedes Mal wieder stutzig wurde, wenn sie doch wieder auftauchten, und mir erst wieder in Erinnerung rufen musste, wer sie waren. Als Protagonisten haben sich mit der Zeit der Journalist Ingo Praise, der Polizist Justus Ambick und die Übersetzerin Viktoria Timm herausgestellt. Ingo ist zu Beginn des Buchs ziemlich erfolglos, hangelt sich von Auftrag zu Auftrag und kann davon mehr schlecht als recht leben. Als er als erstes die Geschichte des Racheengels aufgreift, wird er plötzlich zum Medienstar. Ambick, der im Gegensatz zu den meisten Figuren meist nur mit Nachnamen erwähnt wird, versucht den Racheengel zu finden, scheint aber dessen Motivation im Gegensatz zu den meisten seiner Kollegen im Grunde nachvollziehen zu können. Viktoria schlussendlich hat vor langer Zeit traumatisches erlebt, weshalb sie heute nicht mehr aus dem Haus geht. Alle drei sind interessante, vielschichtige Charaktere, die ich gerne auf ihrem Weg begleitet habe.

Die Handlung ist auf mehrere Stränge aufgeteilt, die sich erst im Laufe der Zeit zu einem einzigen vermengen. Durch die vielen Szenenwechsel hatte ich besonders zu Beginn etwas Mühe, der Geschichte folgen zu können, mit der Zeit, vor allem als langsam klar wurde, wie die einzelnen Figuren und Details miteinander verbunden sind, konnte ich dann besser folgen. Während ich die Hauptfrage, nämlich die nach der Identität des Racheengels, durchaus interessant fand (der Leser erfährt hier die Wahrheit übrigens deutlich früher als die Polizei), machten mich viele andere Aspekte eigentlich neugieriger. Wie gehen die Behörden mit der steigenden Gewalt um, wie gehen die Opfer mit der Tat um, wird Viktoria ein neues Leben anfangen können? Obschon die Frage nach der Person hinter dem Racheengel für mich nicht so wichtig war, so liess doch die Spannung stark nach, sobald dieser enttarnt war. Was mir weniger gut gefallen hat, ist die Einseitigkeit. Der Autor Andreas Eschbach lässt zum Thema "Selbstjustiz" alle Pro-Argumente von sympathischen Figuren anbringen, während er die Gegenargumente den arroganten wichtigtuerischen Unsympathen zuschiebt. Fast so, als solle sich der Leser nur keine eigenen Gedanken zu dem Thema machen… Zudem erschien mir der Thriller insgesamt doch zu lang, viele Szenen wiederholen sich, da hätte etwas Straffung nicht geschadet.

Das Hörbuch wird von Matthias Koeberlin gelesen, den ich bereits als Sprecher anderer Bücher von Andreas Eschbach, wie beispielsweise "Das Jesus-Video" kannte. Er macht seine Sache gut, allerdings hätte ich mir gewünscht, dass beim Abmischen etwas mehr Pause zwischen zwei Szenen eingefügt wird. So ging es teilweise nahtlos an einem anderen Ort in einer anderen Perspektive weiter, ohne dass es zunächst erkennbar war.

Mein Fazit

Enorm spannender Anfang, leider lässt die Geschichte gegen Ende stark nach.






Samstag, 14. Juli 2018

[ich mag] Yoko Tsuno







Ich schreibe hier ja eigentlich nur über Bücher und Hörbücher, aber ab und zu lese ich auch gerne Comics. Bereits seit meiner Kindheit schätze ich da besonders die frankobelgischen Reihen. "Asterix", "Tim und Struppi", "Lucky Luke", "Gaston", die meisten meiner bevorzugten Comics wurden von Belgiern erschaffen. Keine Ausnahme bildet da "Yoko Tsuno" von Roger Leloup.

Yoko Tsuno ist wahrscheinlich nicht gar so bekannt wie ihre männlichen Verwandten Tim, Asterix, Lucky Luke und wie sie alle heissen. Yoko ist eine junge Japanerin, die zusammen mit ihren Freunden Vic und Knut in der Welt herumgondelt, dabei immer wieder spannende Rätsel aufzuklären hat und meist in tödliche Gefahr gerät. Nicht selten trifft sie dabei auf die ausserirdischen Vineaner, die abgesehen von ihrer blauen Haut wie Menschen aussehen und sich auf der Erde vor der Zerstörung ihres Planeten in Sicherheit gebracht haben.

Der Erschaffer der Reihe, Roger Leloup, scheint eine besondere Affinität zu Deutschland zu haben, mehrere Bände der Reihe spielen in deutschen Städten oder Burgen. Ansonsten spielen die Geschichten quer durch Europa und auch mal in Asien.

Gezeichnet wird "Yoko Tsuno" im Stil der sogenanten "Ligne Claire" mit klaren Konturen und ohne Schattierungen oder Farbverläufe. Diesen Stil kennt man beispielsweise auch von den "Tim und Struppi" Comics. Mir gefällt dieser Stil sehr gut, mag er vielleicht weniger "spannend" sein als andere, so sind die Bilder doch immer klar und deutlich zu erkennen.

Als Kind war ich besonders davon begeistert, dass hier eine starke Frau die Hauptrolle spielt. Zwar gehören auch zwei Männer zu den Protagonisten, aber Yoko selbst ist nicht nur schön und intelligent, sondern auch körperlich sehr fit und durch ihre Aikido-Kenntnisse den meisten Gegnern körperlich überlegen (die sie ohnehin aufgrund ihres Aussehens und Geschlechts unterschätzen). So etwas war in den späten 1980ern und frühen 1990ern sehr selten (und auch heute noch nicht der Normalfall), in den meisten Comicreihen mussten sich Frauen mit der Rolle der "Damsel in Distress", die vom männlichen Hauptdarsteller gerettet werden muss, oder der üblen Nervensäge zufriedengeben (zumindest in den europäischen Comics. Amerikanische oder japanische führte unsere Stadtbibliothek nicht, daher habe ich als Kind nie welche gelesen). Aber auch heute noch können mich die Abenteuer von Yoko, Vic und Knut begeistern. Die Bilder finde ich ansprechend und die einzelnen Geschichten sind spannend und immer wieder auch überraschend gestaltet. Meist laufen die Bände auf eine Art Krimi mit mystischen Elementen hinaus, bei dem ein übersinnlicher oder ausserirdischer Fall (oder zumindest ein Fall, der so gelagert zu sein scheint) zu lösen ist.

Die Reihe umfasst mittlerweile 28 Bände, die nur noch in Form von Sammelbänden erhältlich sind (die sind leider nicht chronologisch, sondern thematisch aufgeteilt, was ich ziemlich doof finde. Wenn man die Bände in der Erscheinungsreihenfolge lesen möchte, muss man ständig zwischen den einzelnen Sammelbänden hin und her wechseln). Ich gehe nicht davon aus, dass noch weitere Bände erscheinen werden. Roger Leloup lebt zwar noch, aber ist mittlerweile 85 Jahre alt. Aber vielleicht täusche ich mich ja und Yokos Abenteuer sind noch nicht zu Ende?



Donnerstag, 12. Juli 2018

Dreizehn

Bildquelle



von M. H. Steinmetz
  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 15.03.2018
  • Aktuelle Ausgabe : 15.03.2018
  • ISBN: 9783959620673
  • eBook: 666 Seiten
  • Sprache: Deutsch

Der Papierverzierer Verlag und Netgalley haben mir das eBook kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür



Leseprobe
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Inhalt


Detective Sergeant Ethan Ward vom New Scotland Yard wird mit der Aufklärung einer Mordserie in London betraut. Ein mysteriöser Täter verstümmelt auf bizarre Weise arglose Opfer und überzieht ihre Haut mit winzigen Schnitten in Form uralter mystischer Symbole, die einem bestimmten Muster folgen. Er hinterlässt dabei Spuren, die jeder Logik widersprechen.
Zusammen mit der eigenwilligen Graphologin Natascha Horvat verstrickt sich Ward in einem tödlichen Netz aus altägyptischer Mythologie und gefährlichen Geisterbeschwörungen.
Eine Spur führt sie nach Foulness Island zur Courtsend Psychiatrie, in der die Insassen unter dem harten Regime des rätselhaften Doktor Botkin anstelle von Namen Nummern tragen. Besonders Patientin Dreizehn weckt ihr Interesse, denn sie kennt Details zur Mordserie, die sie verdächtig machen. Doch wie kann sie von den Morden wissen, ruhiggestellt von Medikamenten und eingesperrt in eine Gummizelle?
Verbirgt sich hinter ihrer Schizophrenie mehr als nur eine gespaltene Persönlichkeit?
(Quelle: Papierverzierer)


Meine Meinung



In London werden mehrere Menschen brutal ermordet und verstümmelt. Detective Ethan Ward sucht sich Hilfe bei der Graphologin Natascha Horvat, und gemeinsam landen sie bei ihren Ermittlungen bald bei einer psychiatrischen Anstalt. Was weiss die Patientin Dreizehn über den Fall, die doch ihr Gedächtnis verloren hat und nicht weiss, dass sie schon seit Jahren in Behandlung ist?

Die Geschichte wird in der dritten Person in der Vergangenheit erzählt, in erster Linie aus der Sicht des Polizisten Ethan, der Wissenschaftlerin Natascha und der Psychiatrie-Patientin Dreizehn. Jeder der drei leidet an mehr oder weniger stark ausgeprägten psychischen Störungen, von Schizophrenie (die hier natürlich auch wieder falsch als "multiple Persönlichkeit" definiert wird) bis zu Zwangsstörungen. Wirklich hineinfühlen konnte ich mich in keinen der drei Protagonisten, sie waren mir alle irgendwie unsympathisch und ihr Schicksal blieb mir einerlei.

Während die Handlung sich zunächst auf der Ebene eines Thrillers bewegt, driftet sie schon bald in reinen Fantasy-Horror ab. Ich habe grundsätzlich nichts gegen dieses Genre einzuwenden, war aber anhand des Klappentextes nicht darauf gefasst, sondern hatte eher einen durchgeknallten Psychopathen-Serienmörder erwartet (obschon man eine solche Wende durchaus hätte erwarten können, ging ich irgendwie davon aus, dass sich alles logisch erklären liesse). Sobald nicht mehr kriminaltechnisch, sondern übersinnlich ermittelt wird, hat sich die Handlung eigentlich praktisch erledigt und es passiert nicht mehr viel, ausser Folter und (sexueller) Gewalt. Spannung baut sich so kaum auf, es werden einfach blutige Szenen aneinandergereiht, wohl in der Hoffnung, dass der Leser die magere Handlung nicht bemerkt, die sich hinter der überschäumenden Gewalt versteckt.

Der Schreibstil des Autors M.H. Steinmetz ist sehr umgangssprachlich gehalten und wirkt stellenweise sogar ziemlich ordinär. Auch die Schreib- und Tippfehler sind mir negativ aufgefallen.Sehr passend finde ich hingegen die Seitenzahl, ob wohl der Autor für einen Horror-Thriller absichtlich 666 Seiten gewählt hat?

Wie man merkt hat mir das Buch gar nicht gefallen. Ich will damit nicht behaupten, es sei schlecht geschrieben, es trifft einfach überhaupt nicht meinen Geschmack. Wem Gewalt und Obszönitäten für eine gute Unterhaltung ausreichen, der wird das Buch wohl geniessen können, mir hat allerdings die Spannung (und die eigentliche Handlung) gefehlt.

Mein Fazit

Gewalt und Obszönitäten können die fehlende Spannung nicht kompensieren.











ABC-Challenge der Protagonisten

Ethan = E männlich

Cover Challenge

Aufgabe 34, ein Buch, welches nur in schwarz-weiß gehalten ist (ausgenommen der Schriftzug) 

Lovelybooks Themenchallenge

Aufgabe 24, ein Buch aus einem Verlag, aus dem ihr bisher noch nichts gelesen habt. 



Rezensionsexemplar



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