Samstag, 31. Dezember 2016

Das Labyrinth der träumenden Bücher


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von Walter Moers

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 05.10.2011
  • Aktuelle Ausgabe : 11.03.2013
  • Verlag : Knaus
  • ISBN: 9783813503937
  • Flexibler Einband 432 Seiten
  • Sprache: Deutsch


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Bücher der Reihe:
Die Stadt der träumenden Bücher 
Das Labyrinth der träumenden Bücher
Das Schloss der träumenden Bücher (noch nicht erschienen)



Inhalt


Über zweihundert Jahre ist es her, seit Buchhaim, die Stadt der Träumenden Bücher, von einem verheerenden Feuersturm zerstört worden ist. Der Augenzeuge dieser Katastrophe, Hildegunst von Mythenmetz, ist inzwischen zum größten Schriftsteller Zamoniens avanciert und erholt sich auf der Lindwurmfeste von seinem monumentalen Erfolg. Er gefällt sich im täglichen Belobhudeltwerden, als ihn eine verstörende Botschaft erreicht, die seinem Dasein endlich wieder einen Sinn gibt.

Verlockt durch einen rätselhaften Brief kehrt Hildegunst von Mythenmetz nach Buchhaim zurück. Die prächtig wiederaufgebaute Stadt ist erneut zur pulsierenden Metropole der Literatur und zum Mekka des Buchhandels geworden und wird durchströmt von Buchverrückten aller Art. Dem Rätsel auf der Spur gerät Mythenmetz, kaum hat er die Stadt betreten, in ihren abenteuerlichen Sog. Er begegnet alten Freunden wie der Schreckse Inazea Anazazi, den Buchlingen Ojahnn Golgo van Fontheweg, Dölerich Hirnfidler und Gofid Letterkerl, dem Eydeeten Hachmed Ben Kibitzer, aber auch neuen Bewohnern, Phänomenen und Wundern der Stadt, wie den mysteriösen Biblionauten, den obskuren Puppetisten und der jüngsten Attraktion Buchhaims, dem »Unsichtbaren Theater«. Dabei verirrt sich Mythenmetz immer tiefer im »Labyrinth der Träumenden Bücher«, das geheimnisvoll und unsichtbar die Geschicke Buchhaims zu bestimmen scheint. Bis er schließlich in einen unaufhaltsamen Strudel von Ereignissen gerät, der alle Abenteuer, die er je zu bestehen hatte, in jeder Hinsicht übertrifft.
(Quelle: Knaus)


Meine Meinung


Nach 200 Jahren kehrt der Lindwurm Hildegunst von Mythenmetz nach Buchhaim zurück - erneut gelockt von einem mysteriösen Brief. Doch mittlerweile scheinen nicht mehr die Bücher, sondern die Puppen die Stadt zu regieren.

"Das Labyrinth der träumenden Büchern" ist der Nachfolger zu "Die Stadt der träumenden Büchern". Es empfielt sich, die Bände in der vorgesehenen Reihenfolge zu lesen, auch wenn man in Band zwei viel über die bisherigen Geschehnisse erfährt. 

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive des Protagonisten Hildegunst von Mythenmetz erzählt und ist als Reisebericht aufgebaut. Die Abenteuer des Lindwurms werden dabei bis ins Detail erzählt, inklusive genauer Aufzählung des Reisegepäcks. Diese Detailverliebtheit macht zwar einerseits den Schreibstil von Walter Moers aus, kann andererseits nach einer gewissen Zeit durchaus langweilen.

Da ich gespannt auf neue Abenteuer in den Katakomben von Buchhaim wartete, wurde ich durch die Handlung leider enttäuscht. Über hunderte von Seiten streift Mythenmetz durch Buchhaim, ohne den Katakomben jemals nahe zu kommen. Als er sie dann endlich betritt - ist das Buch zu Ende. Die eigentlichen Abenteuer werden auf den nächsten Band verschoben, dessen Erscheinungdatum noch unbekannt ist. In diesem Band wird vor allem aufgezählt (dutzende von Seiten über verschiedene Puppentheater) und zurückgeblickt (Zusammenfassung der Geschehnisse des letzten Bandes in Form eines Theaterstücks über rund 60 Seiten). Vor allem durch den ausgiebigen Rückblick fühlte ich mich ehrlich gesagt etwas veräppelt. Ich habe mir das Buch schliesslich gekauft, um neue Abenteuer mit Mythenmetz zu erleben, nicht die alten wiederzukäuen.

Zum Schreibstil von Walter Moers gibt es nicht viel zu sagen. Man liebt seine skurrilen Ideen, oder man hasst sie. Seine Liebe zum Detail kann trotz aller liebe wie erwähnt nach einer gewissen Zeit etwas nerven, wenn er beispielsweise seitenlang verschiedene Typen von Buchliebhabern aufzählt.

Ich würde dem Buch gerne mehr Sterne geben, schliesslich ist es ein Moers. Aber schon die drei, für die ich mich schlussendlich entschieden habe, sind eigentlich schon grosszügig in Anbetracht der nicht vorhandenen Handlung und den vielen zähen Stellen.

Mein Fazit

Nicht mehr als eine ewig lange Einleitung für "Das Schloss der träumenden Bücher", wann auch immer der Nachfolger erscheinen mag...








Donnerstag, 29. Dezember 2016

Obsidian - Schattendunkel


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von Jennifer L. Armentrout
übersetzt durch Anja Malich

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 24.04.2014
  • Aktuelle Ausgabe : 29.04.2016
  • Verlag : Carlsen
  • ISBN: 9783551315199
  • Flexibler Einband 432 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


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Bücher der Reihe:
Obsidian - Schattendunkel
Onyx - Schattenschimmer
Opal - Schattenglanz
Origin - Schattenfunke
Opposition - Schattenblitz


Inhalt


Als Katy vom sonnigen Florida ins graue West Virginia ziehen muss, ist sie alles andere als begeistert. In dem kleinen Nest kommt sie anfangs nicht einmal ins Internet, was für die leidenschaftliche Buchbloggerin eine Katastrophe ist. Sie beschließt, bei ihren Nachbarn zu klingeln, und lernt so den atemberaubend gut aussehenden, aber unfassbar unfreundlichen Daemon Black kennen. Was Katy jedoch nicht weiß, ist, dass genau dieser Junge, dem sie von nun an aus dem Weg zu gehen versucht, ihrem Schicksal eine ganz andere Wendung geben wird ... 
(Quelle: Carlsen)


Meine Meinung


Katy zieht mit ihrer Mutter in ein kleines Nest in West Virginia. Mit der Nachbarin Dee freundet sie sich gleich an, aber deren Bruder Daemon scheint Katy nicht ausstehen zu können. Schon bald erfährt sie, wieso er so abweisend ist...

Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive der Protagonistin Katy in der Vergangenheit erzählt. Katy war mir gleich sympathisch, ein etwas schüchterner Bücherwurm, die sich erst in der neuen Umgebung einleben muss. Besonders viel Tiefe hat ihr die Autorin Jennifer L. Armentrout allerdings nicht verpasst, vor allem ihre Gefühle gegenüber Daemon konnte ich oft nicht wirklich nachvollziehen. Daemon behandelt sie über lange Zeit hinweg wie der letzte Dreck, und doch verliebt sie sich in ihn (das sollte wohl jedem schon vor der Lektüre klar sein, daher erachte ich das nicht als Spoiler). Warum ist nicht so richtig nachvollziehbar. Liegt es nur an Daemons unglauchblich tollem Aussehen? (Ich gebe zu, Katy ist erst 16, da kann so etwas durchaus mal vorkommen. Aber wo bleibt deine Selbstachtung, Katy?). Katy selbst ist natürlich die klassische Hauptfigur einer Fantasy-Liebes-Jugendbuchreihe, gutaussehend, ohne es zu wissen, schüchtern und ohne viele Freunde. Im Laufe der Geschichte entwickelt sie nahezu unglaubliche Fähigkeiten und wird damit zur Wonderwoman. Klischee lässt grüssen. Auch die attraktive, gut betuchte Nachbarsfamilie, die sich von anderen Menschen zu unterscheiden scheint, treffen wir hier nicht zum ersten Mal. Und die Bösen, die es hier natürlich auch gibt, sind böse weil... na ja, weil sie eben böse sind.

Die Handlung ist unterhaltsam, wenn auch nicht besonders überraschend, und der Fantasy-Teil ist ansprechend gestaltet. Etwas weniger Klischee und mehr Innoavtion wären natürlich dennoch begrüssenwert gewesen.

Der Schreibstil der Autorin Jennifer L. Armentrout lässt sich flüssig lesen, ist aber eher einfach gehalten und stellenweise zu repetitiv. Spätestens nach der fünften Wiederholung hat wohl auch der dümmste Leser begriffen, wie unglaublich grün Daemons Augen sind, da wird es nur noch nervig.

Mein Fazit

Nichts Aussergewöhnliches, aber unterhaltsam. Für Fans von Twilight und Konsorten. 










Dienstag, 27. Dezember 2016

Es beginnt am siebten Tag


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von Alex Lake
übersetzt durch Stefanie Kruschandl

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 05.12.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 05.12.2016
  • Verlag : HarperCollins
  • ISBN: 9783959670555
  • Flexibler Einband 480 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

Der Harper Collins Verlag und    haben mir das Buch kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!


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Inhalt


Der Albtraum einer jeden Mutter: Die fünfjährige Anna ist verschwunden, als Rechtsanwältin Julia sie von der Schule abholen will. Wurde sie entführt? Ist sie tot? Sechs Tage und Nächte voller Angst, sechs Tage voller Selbstvorwürfe. Am siebten Tag taucht das Mädchen wieder auf. Es scheint unverletzt und hat keine Erinnerung an das, was geschah. Julia und ihr Mann Brian sind unendlich erleichtert. Bis Julia merkt, dass das Schlimmste für sie nun erst beginnt. Denn wer auch immer ihre Tochter in der Gewalt hatte und wiedergebracht hat, will nicht das Kind vernichten …
Ein Mädchen verschwindet. Doch der wahre Albtraum beginnt, als sie wieder auftaucht – am siebten Tag.
(Quelle: Harper Collins)


Meine Meinung


Als sich die Anwältin Julia beim Abholen ihrer Tochter verspätet, passiert das Schlimmste: die kleine Anna ist verschwunden und niemand weiss, wo sie ist. Tage voller Sorge beginnen...

Das Buch wird in der dritten Person in der Vergangenheit aus der Sicht von Julia erzählt. Eine kurze Kapitel werden aus der Sicht des Täters geschildert, in der Du-Form, als Selbstgespräche. Leider hat es der Autor Alex Lake schon mit wenigen Zeilen geschafft, mit Julia äussert unsympathisch erscheinen zu lassen. Die Geschichte beginnt damit, dass die Anwältin überlegt, ihren Ehemann zu verlassen. Nicht, weil sie sich in jemand anderen verliebt oder er sie betrogen hätte, sondern weil er ihr zu wenig bietet. Sie jammert, dass er sie nie ausführt und sie den Urlaub immer am selben Ort verbringen. Dass sie sich ja auch selbst um etwas mehr "Action" in ihrer Beziehung kümmern könnte, kommt ihr nicht in den Sinn. Auch findet sie es furchbar stressig,  neben ihrem Beruf Zeit für ihre Tochter Anna zu finden. Wie wäre es mit weniger Arbeiten, dann bleibe auch mehr Zeit für's Kind?! Im Allgemeinen erschien mir Julia als eine Person, die die Fehler nie bei sich selbst, sondern immer bei den anderen sucht, und solche Menschen mag ich nicht besonders. 

Die Handlung selbst ist ziemlich vorhersehbar. Eine grosse Pointe wird bereits durch den Klappentext verraten. Wer das Buch lesen möchte und den Klappentext noch nicht kennt, sollte ihn lieber nicht zu genau anschauen, da durch ihn viel Spannung verlorengeht. Da hat sich der Verlag keinen Gefallen getan. Auch die Hintergründe der Tat sind ziemlich vorhersehbar. Schon in der Buchmitte war mir der Täter und sein Motiv klar. Wer sich detektivische Ermittlungsarbeit erhofft, wird hier enttäuscht. Von der Polizeiarbeit kriegt der Leser kaum etwas mit, sie wird nur in wenigen Nebensätzen erwähnt. Insgesamt erschien mir die Handlung ziemlich langatmig und zäh, vor allem in der ersten Buchhälfte (das Buch wird durch die erwähnte und im Klappentext gespoilerte Pointe in zwei etwa gleich grosse Hälften geteilt, die auch durch Überschriften so gekennzeichnet werden: davor - danach). 

Am Schreibstil des Autors Alex Lake habe ich nichts auszusetzen, das Buch liess sich trotz der zähen Handlung flüssig lesen. 

Mein Fazit

Langatmig, vorhersehbar und mit einer unsympatischen Protagonistin versehen - nichts für mich.






Rezensionsexemplar


Montag, 26. Dezember 2016

[Hörbuch] Eragon - Das Vermächtnis der Drachenreiter



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von Christopher Paolini
übersetzt durch Joannis Stefanidis
gelesen von Andreas Fröhlich

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.07.2005
  • Aktuelle Ausgabe : 16.06.2008
  • Verlag : Random House Audio
  • ISBN: 9783866049031
  • Audio CD: 20 h 
  • Sprache: Deutsch 


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Bücher der Reihe:
Das Vermächtnis der Drachenreiter
Der Auftrag des Ältesten
Die Weisheit des Feuers
Das Erbe der Macht



Inhalt


Als Eragon auf der Jagd einen glänzenden blauen Stein findet, ahnt er nicht, dass dieser Fund sein Leben verändern wird. Doch plötzlich zeichnen sich auf dessen Oberfläche feine Risse. Ein Drachenjunges entschlüpft der Schale und beschert Eragon ein Vermächtnis, das älter ist als die Welt… Über Nacht wird Eragon in eine schicksalhafte Welt voller Magie und Macht geworfen. Elfen, Zwerge und Monster bevölkern Alagaesia, dessen grenzenlos grausamer Herrscher das Volk unterjocht. Mit nichts als einem Schwert und den Ratschlägen seines Lehrmeisters stellt sich Eragon dem Kampf gegen das Böse. An seiner Seite Saphira, der blaue Drache. Wird Eragon das Erbe des legendären Drachenreiters antreten können? Das Schicksal aller liegt in seiner Hand…


Meine Meinung


Der Bauernjunge Eragon findet im Wald einen seltsamen Stein. Als sich herausstellt, dass dieser Stein ein Drachenei ist, scheint plötzlich die halbe Welt hinter ihm her zu sein…

Die Geschichte wird in der dritten Person in der Vergangenheit aus der Sicht des Protagonisten Eragon erzählt. Eragon wird dabei für meinen Geschmack etwas zu perfekt beschrieben, um mir wirklich sympathisch zu sein. Er ist natürlich gutaussehend, freundlich, ehrlich, bescheiden und lernt von Zauberei über Schwertkampf bis zum Lesen alles innerhalb weniger Tage. Ein paar Ecken und Kanten hätten die Figur lebensechter und auch sympathischer gemacht. Die anderen Figuren lernt der Leser genau wie Eragon erst mit der Zeit besser kennen. So bliebt es oft länger im Dunkeln, wer auf welcher Seite steht und wem Eragon vertrauen kann.

Die Handlung ist ziemlich geradelinig aufgebaut und besteht im Wesentlichen aus einer langen Reise, unterbrochen durch einige Kämpfe, so wie man es bei High Fantasy des Öfteren antrifft. Das Buch wird dadurch alles andere als Aussergewöhnlich (viele Punkte wurden auch stark durch bereits bestehende Fantasywerke inspiriert [man könnte es auch geklaut nennen], von Tolkien bis zu Star Wars), einen solchen Handlungsablauf kennt man bereits zu Hauf, bleibt aber dennoch immer unterhaltsam, wenn auch ziemlich anspruchlos.

Der Schreibstil von Christopher Paolini ist eher einfach gehalten, mit kurzen, einfachen Sätzen und wenig abwechslungsreichem Vokabular. Die Sprache erscheint oft zu modern für die mittelalterliche Welt, in der die Geschichte spielt. Das eine oder andere Logikloch ist mir auch aufgefallen (wieso braucht ein Drache, der nur an den Flügeln verwundbar ist, eine Rüstung, die nur den Körper, aber nicht die Flügel schützt?), hat mich aber im Lesefluss nicht weiter gestört.

Gelesen wird das Hörbuch von Andreas Fröhlich, der mir als Fan der drei Fragezeichen natürlich als Bob Andrews bekannt ist. Da ich die Stimme schon seit Jahren kenne, habe ich natürlich auch bei diesem Hörbuch gerne zugehört, und Andreas Fröhlich macht seine Sache auch grundsätzlich gut, spricht mit der richtigen Betonung und gibt jeder Figur ihre eigene Stimme. Allerdings hat mich seine deutlich deutsche Aussprache der Namen doch ziemlich gestört. Klar, er ist Deutscher, aber der Autor Christopher Paolini ist Amerikaner, und der hatte sicher nicht geplant, dass Murtagh „Murrtagg“ ausgesprochen wird oder die Kräuterhexe Angela wie Frau Merkel.

Mein Fazit

Beileibe nicht aussergewöhnlich oder gar einzigartig, aber dennoch durchgehend unterhaltsam







Donnerstag, 22. Dezember 2016

Der eiserne König


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von John Henry Eagle
übersetzt durch

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 09.09.2011
  • Aktuelle Ausgabe : 09.09.2011
  • Verlag : FISCHER FJB
  • ISBN: 9783841421173
  • Fester Einband 656 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


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Inhalt


Dunkle Seelen regieren das Land Pinafor. Noch ruht der Eiserne König in seinem Grab. Wenn er aufersteht, droht der endgültige Untergang des Reiches. Doch es gibt Hoffnung: ein Mädchen mit grünen Augen, honigfarbenem Haar und Sommersprossen, auf ihren Rücken ist ein Labyrinth tätowiert, eine rätselhafte Karte. Dieses geheimnisvolle Mädchen zu finden, ist der Auftrag, der an Hans ergeht. Unter dem Schutz der dreizehn weisen Weiber zieht Hans mit Sneewitt und ihren Gefährten los. Aber der grausame Krieger Grimm und die sieben Raben sind ihnen voraus. Um seine Welt zu retten, dringt Hans immer tiefer ein in das unheimliche und verzauberte Land. Seine große Suche wird zu einem märchenhaften und phantastischen Romanabenteuer.
(Quelle: Fischer)


Meine Meinung


Der eiserne König soll auferweckt werden und die Herrschaft über Pinafor übernehmen, nachdem er vor Jahrhunderten wegen seiner Grausamkeit gebannt wurde. Der ehemalige Räuber Hans und seine Freunde machen sich auf den Weg, den dunklen Herrscher zu stoppen.

Die Geschichte wird aus wechselnder Perspektive erzählt, in jedem Kapitel wird die Sicht einer anderen Person geschildert. Dennoch bleiben die Figuren eher blass und auf wenige Eigenschaften reduziert, und man erfährt kaum etwas über sie. So fiel es mir schwer, wirklich mit ihnen mitzufiebern. Die Figuren selbst sind alles Märchenfiguren, die den meisten bereits bekannt sein dürften, auch wenn sie der Autor noch leicht verändert hat. So ist beispielsweise Sneewitt (die offensichtlich auf Schneewittchen anspielt) eine rothaarige Kampfamazone mit einem Hass auf Männer, insbesondere Prinzen, und panischer Angst vor (vergifteten) Äpfeln.

Die Handlung besteht im Grunde aus vielen einzelnen, einfach aneinandergehängten Geschichten, die ebenfalls an Märchen angelehnt sind. Ein lockerer Handlungsbogen verbindet die einzelnen Geschichten. Mit rund 650 Seiten ist das Buch für diesen Erzählstil aber viel zu lang geraten, sodass ich mich nach einem Drittel nur noch durchkämpfte und auf ein baldiges Ende hoffte. Die Hauptstory hätte man besser mit deutlich weniger Nebengeschichten (und weniger Wiederholungen, wieso braucht es alle 20 Seiten wieder eine neue Schlacht) auf 250-300 Seiten erzählt, da wäre wohl ein spannendes Buch daraus entstanden. So wie das Buch nun steht ist es schlicht überladen mit zu vielen Nebenhandlungen und zu vielen Figuren, die aufgrund ihrer Farblosigkeit zu einem unüberschaubaren Einheitsbrei verschmelzen.

Der Schreibstil des Autors John Henry Eagle ist ziemlich einfach gehalten, wirkt stellenweise etwas abgehackt und insgesamt recht unausgewogen. Die im märchenhaften Stil gehaltenen Beschreibungen werden immer wieder durch sehr umgangssprachliche Dialoge unterbrochen, die einfach nicht hineinpassen wollen. Worte wie Kotzbrocken, Pillepalle oder Selbstverfreilich haben mich immer wieder aus der Märchenwelt hinausgerissen. Zudem strotzt das Buch vor sinnloser Grausamkeit (ok, das tun Grimms Märchen zugegebenermassen auch), die für mich ebenso wenig in die Geschichte hineingepasst hat.

Mein Fazit

Schöne Grundidee, durch endlose Nebengeschichten und den gewöhnungsbedürftigen Schreibstil aber viel zu lang und zäh geraten. 







Dienstag, 20. Dezember 2016

Phase Null: Die Auserwählten


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von James Dashner
übersetzt durch Ilse Rothfuss

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 25.11.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 25.11.2016
  • Verlag : Carlsen
  • ISBN: 9783551520777
  • Fester Einband 440 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


Der Carlsen Verlag und Vorablesen haben mir das Buch kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!



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Bücher der Reihe:
Kill Order - Die Auserwählten
Phase Null - Die Auserwählten
Die Auserwählten - Im Labyrinth
Die Auserwählten - In der Brandwüste
Die Auserwählten - In der Todeszone





Inhalt


Du weißt, was im Labyrinth, in der Brandwüste und der Todeszone passiert ist?
Ganz sicher nicht!
Sie sind die Auserwählten. Dazu erkoren, eine Welt zu retten, die längst verloren scheint. Sie sind die Zukunft der Menschheit und ihre einzige Hoffnung. Das glauben sie zumindest. Denn noch ahnen sie nichts von geheimen Allianzen, schockierenden Geheimnissen und unverzeihlichen Lügen.
Sie wissen nur, dass sie von ANGST auf die erste Phase des Experiments vorbereitet werden.
Das macht die Auserwählten zu Freunden – und damit beginnt der Verrat an Thomas.
(Quelle: Carlsen)


Meine Meinung



Amerika in einer nicht näher benannten Zukunft. Ein Grossteil der Menschheit wurde von einer geheimnisvollen Krankheit ausgelöscht. In einer geheimnisvollen Anlage wird der junge Thomas zusammen mit anderen Kindern untergebracht und soll Forschern helfen, die Krankheit zu besiegen.

„Phase Null“ ist ein Prequel zur Buchtrilogie „Die Auserwählten“. Es ist sicher sinnvoll, die Reihe bereits zu kennen, allerdings sind Vorkenntnisse zum Verständnis meines Erachtens nicht zwingend notwendig.

Ohne grosse Einleitung beginnt die Geschichte gleich mit der Ankunft des Protagonisten Thomas in der Forschungseinrichtung. Wer die Reihe kennt, dem ist Thomas bereits aus den anderen Büchern bekannt (ich nehme zumindest an, dass er auch in den späteren Bänden die Hauptrolle spielt, ich habe zurzeit erst den ersten Band, „Im Labyrinth“ gelesen). Leider bleibt er auch in diesem Band eher blass, was in ihm vorgeht, wird kaum klar, obschon die Geschichte durchgehend aus seiner Sicht erzählt wird.

Da es sich hier um ein Prequel handelt, ist ein grosser Teil der Handlung durch die Nachfolger bereits vorgegeben, sodass ich schon zu Beginn wusste, wie die Geschichte endet und wer alles mehr oder weniger schadlos überlebt. Lediglich einige kleine Handlungsdetails konnten mich noch überraschen. Dadurch hielt sich die Spannung ziemlich in Grenzen, was ich einerseits schade fand, andererseits halt einfach das Los von Prequels ist.

Die Aufgabe eines Prequels wäre es ja eigentlich, mehr Informationen und Hintergründe zur Hauptgeschichte zu liefern. Auch das hat mir hier gefehlt. Obschon ich erst den ersten Band der Hauptgeschichte kenne und daher nur über einen Teil der Informationen über die Reihe verfüge, konnte mich kaum etwas in „Phase Null“ überraschen. Praktisch alles, was ich hier erfahren habe, wusste ich bereits aus „Im Labyrinth“. Vor allem die Hauptfrage, die ich mit bei der Lektüre des ersten Bandes der Reihe gestellt habe, welche Informationen sich die geheimnisvolle Organisation durch das Labyrinth zu gewinnen erhofft, wird auch hier nicht beantwortet (vielleicht kommen diese Antworten ja auch in einem der späteren Bände der Reihe? Dann wäre dieser Kritikpunkt natürlich nur bedingt angebracht). Auch die Figuren gewannen für mich keine zusätzliche Tiefe. Damit bietet „Phase Null“ zwar eine durchaus unterhaltsame Lektüre, aber keinen wirklichen Gewinn zur Reihe.

Mein Fazit

Unterhaltsam, bietet aber leider keine wirklichen zusätzlichen Infos zur Reihe.






Rezensionsexemplar



Montag, 19. Dezember 2016

[Hörbuch] A Game of Thrones


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von George R.R. Martin
gelesen von Roy Dotrice

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 09.12.2003
  • Aktuelle Ausgabe : 09.12.2003
  • Verlag : Random House Audio
  • ISBN: B00NTQBSDU
  • Audio CD: 33h 50
  • Sprache: Englisch


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Bücher der Reihe: 
A Game of Thrones
A Clash of Kings
A Storm of Swords
A Feast for Crows
A Dance with Dragons



Inhalt


In a time long forgotten, a preternatural event threw the seasons off balance. In a land where summers can last decades and winters a lifetime, trouble is brewing. As the cold returns, sinister forces are massing beyond the protective wall of the kingdom of Winterfell. To the south, the king's powers are failing, with his most trusted advisor mysteriously dead and enemies emerging from the throne's shadow. At the center of the conflict, the Starks of Winterfell hold the key: a reluctant Lord Eddard is summoned to serve as the king's new Hand, an appointment that threatens to sunder both family and kingdom. In this land of extremes, plots and counterplots, soldiers and sorcerers, each side fights to win the deadliest of conflicts: the game of thrones.
(Quelle: Amazon)

(Da das Buch/Hörbuch in der deutschen Version auf zwei Bände aufgeteilt wurde, kann ich hier leider keine deutsche Inhaltsangabe liefern...)


Meine Meinung


Westeros ist im Umbruch. Wo bis vor kurzem noch der beliebte König Robert regiert hat, scheint nun alles auseinanderzubrechen…

Die Geschichte wird aus wechselnder Perspektive erzählt, jedes Kapitel wird in der dritten Person aus der Sicht einer einzelnen Person geschildert. Um die Wechsel einfach zu halten, wird jedes Kapitel mit dem Namen des jeweiligen Protagonisten eingeleitet.

Zum Glück habe ich vor diesem Hörbuch bereits einmal das Buch gelesen und die Serie mehrfach geschaut. Ich wäre sonst heillos überfordert gewesen. So viele verschiedene Figuren, mit teilweise sehr ähnlichen Namen, und beim Hörbuch kann man sich weder an der Schreibweise wie beim Buch oder wie bei der Serie an den Gesichtern orientieren, um sie zu unterscheiden. Ohne Vorkenntnisse hätte ich da sofort den Überblick verloren (über die vielen kleinen Nebenfiguren hatte ich den Überblick noch nie). Auch so brauchte das Hörbuch aber viel Konzentration, um allen Handlungssträngen folgen zu können. Über die einzelnen Figuren lasse ich mich hier nicht aus, sonst würde die Rezi endlos, da gibt es schlicht zu viele. Ich möchte aber festhalten, dass die bis zu den kleinen Nebendarstellern gut ausgearbeitet sind und (fast) keine so ist, wie sie auf den ersten Blick erscheint.

Neben der endlosen Anzahl der Figuren gibt es eine etwas geringere, aber immer noch sehr grosse Zahl an Handlungssträngen, die mal hierhin und mal dorthin wabern, sich treffen, zusammenschliessen, trennen (das merkt man hier im ersten Band natürlich noch nicht so stark, aber auch schon hier gibt es Figuren, die mal gemeinsam und dann wieder getrennt handeln, beispielsweise Catelyn und Robb Stark). Die einzelnen Stränge sind teilweise recht zäh und langatmig, die regelmässigen Szenenwechsel sorgen aber dafür, dass es dennoch nicht langweilig wird. Wer hier die atemberaubende Action sucht, wird jedoch enttäuscht. Das Tempo der Erzählung ist ziemlich geruhsam, nur ab und zu wird die Ruhe durch grössere Ereignisse unterbrochen. Aber schon hier, im ersten Band der Reihe, merkt man, dass der Autor George R.R. Martin mit seiner Geschichte sehr grosses vorhat und hier nur die Vorläufer zu merken sind. Dies führ allerdings auch dazu, dass kein einziger Handlungsstrang zu Ende geführt wird (ausser natürlich die der Toten) und das Buch sehr offen endet.

Wie mittlerweile wohl weit bekannt sein wird, ist die „A Song of Ice and Fire“-Reihe nichts für Kinder. Da wird munter geflucht und beleidigt, Frauen werden vergewaltigt und alle paar Seiten spritzen irgendwo wieder Blut und Gedärme umher. Daher würde ich die Reihe nicht für Leser unter 16 Jahren empfehlen, wer sensibel auf solche Szenen reagiert, sollte sich lieber eine andere Lektüre suchen. Auch wer mit dem Tod liebgewonnener Figuren nicht zurechtkommt, sollte sich von dieser Buchreihe fernhalten, denn der Autor killt gerne und ausgiebig. Zum Schreibstil möchte ich noch festhalten, dass George R.R. Martin auffällig oft die selben Worte benutzt, um bestimmte Situationen zu beschreiben. Da hätte ich mir etwas mehr Abwechslung gewünscht.

Der Sprecher Roy Dotrice konnte mich nicht vollständig überzeugen. Er gab sich zwar Mühe, jeder Figur einen eigenen Charakter zu verleihen, liess sie aber oftmals etwas geistig zurückgeblieben klingen (was bei Hodor ja durchaus angebracht sein mag, bei Tyrion aber sicher ganz falsch ist). Auch schienen ihm die Namen nicht so vertraut gewesen zu sein, mehrfach sprach er beispielsweise von „Winterfall“ anstelle „Winterfell“ oder nannte Cerceis ältesten Sohn Jeffrey, wo er doch Joffrey heisst. Besondere Mühe schien ihm Littlefinger bereitet zu haben, dessen Vornamen Petyr spricht er mal „P’tahr“, dann wieder „P’taier“ aus (in der Serie wird er „Pieter“ ausgesprochen).

Mein Fazit

Die einzelnen Handlungsstränge sind zwar oft etwas zäh, die Gesamtheit der Geschichte ist aber sehr einnehmend.





Samstag, 17. Dezember 2016

Sturz in die Zeit


Bildquelle

von Julie Cross
übersetzt durch Birgit Schmitz

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 23.08.2012
  • Aktuelle Ausgabe : 24.11.2016
  • Verlag : FISCHER Taschenbuch
  • ISBN: 9783596192700
  • Flexibler Einband 512 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


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Bücher der Reihe:
Sturz in die Zeit
Feinde der Zeit
Sturm der Zeit



Inhalt


Jackson Meyer, Student in New York, hält sich für einen ganz normalen Neunzehnjährigen, bis er zufällig feststellt: Er kann für ein paar Stunden in der Zeit zurückreisen. Alles ist nur ein harmloser Spaß, bis eines Tages die Katastrophe passiert: Zwei Fremde überfallen ihn und seine Freundin Holly im Studentenwohnheim – und erschießen Holly. In seiner Panik stürzt Jackson in die Vergangenheit und landet plötzlich zwei Jahre vor dem Ereignis. Von da an hat er nur eines im Sinn: zurückzukommen und Holly zu retten. Er wird ALLES dafür tun. ALLES - für seine große Liebe.
(Quelle: Fischer)


Meine Meinung


Der 19-jährige Jackson hat vor einigen Monaten entdeckt, dass er einige Stunden in die Vergangenheit reisen kann. Diese Fähigkeit bringt ihn und seine Freunde überraschend in grosse Gefahr.

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive des Protagonisten Jackson erzählt und beginnt mit einer unterhaltsamen und eher gemütlichen Einführung in die Situation: Der Student Jackson kann durch die Zeit reisen und führt zusammen mit seinem Freund Adam regelmässig Experimente durch, um mehr über seine Fähigkeit zu erfahren. Durch einen überraschenden Angriff stellt er fest, dass diese offenbar deutlich grösser sind, als er selbst wusste. Zusammen mit Jackson erfährt der Leser immer mehr über die Zeitreisefähigkeit, vieles bleibt aber noch im Dunkeln.

Die Handlung ist zunächst ziemlich geradelinig und gut verständlich aufgebaut, verzettelt sich aber im Laufe des Buches immer mehr. Regelmässig tauchen neue Figuren auf, von denen weder Jackson noch der Leser wissen, wer sie eigentlich sind und was sie wollen. Gibt es hier zwei Seiten in einem Konflikt, oder sind es noch mehr? Wer steht auf welcher Seite, wem kann Jackson vertrauen und von wem sollte er sich fernhalten? Im Verlaufe der Zeit wird alles immer unübersichtlicher und am Schluss hatte ich kaum mehr einen Überblick wer jetzt mit wem, wo und was zusammenspannte. Das Ende ist offen gestaltet und praktisch alle Fragen bleiben offen, sodass sich „Sturz in die Zeit“ nicht als Einzelband eignet sondern die Reihe als Ganzes gelesen werden sollte.

Der Schreibstil der Autorin Julie Cross ist eher einfach gehalten und lässt sich flüssig lesen, sodass ich mit den rund 500 Seiten schnell durch war. Allerdings hat sich die Autorin (vielleicht etwas zu) stark auf die Handlung konzentriert, sodass die Figuren und die Umgebung ziemlich blass blieben. Zudem wird das Buch im Verlauf ziemlich repetitiv. Angriff, Rettung durch Zeitsprung, einige neue Infos, Angriff, Rettung, Infos…

Mein Fazit

Die Handlung wird immer verwirrender und das Ende löst gar nichts auf – die Lektüre der Nachfolgebände ist daher zum Verständnis wohl zwingend. 










Donnerstag, 15. Dezember 2016

The Dry



Bildquelle

von Jane Harper
übrsetzt durch Ulrike Wasel und Klaus Timmermann

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 21.10.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 21.10.2016
  • Verlag : ROWOHLT Taschenbuch
  • ISBN: 9783499290268
  • Flexibler Einband 384 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

Der Rowohlt Verlag und     haben mir das Taschenbuch kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!



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Inhalt


Die schlimmste Dürre seit Jahrzehnten lastet wie heißes Blei auf dem ländlichen Städtchen Kiewarra mitten im Nirgendwo. Das Vieh der Farmer stirbt, die Menschen fürchten um ihre Existenz.
Als Luke Hadler, seine Frau und ihr Sohn Billy erschossen aufgefunden werden, glauben alle, dass der Farmer durchgedreht ist und erweiterten Suizid begangen hat. Aber Sergeant Raco hat seine Zweifel.
Aaron Falk kehrt nach zwanzig Jahren zum ersten Mal nach Kiewarra zurück - zur Beerdigung seines Jugendfreundes Luke. Bald brechen alte Wunden wieder auf; das Misstrauen wirft seine langen Schatten auf die Kleinstadt. Und in der Hitze steigt der Druck immer mehr...
(Quelle: Rowohlt)


Meine Meinung


Während einer Dürreperiode erschiesst der australische Farmer Luke augenscheinlich erst seine Frau und seinen Sohn, danach sich selbst. Aaron Falk, ein Polizist und alter Jugendfreund Lukes, wird von dessen Eltern gebeten, die Hintergründe der Tat herauszufinden und ihren Sohn zu entlasten.

Die Geschichte wird in der dritten Person aus der Sicht des Protagonisten Aaron Falk, der durchgehend nur mit dem Nachnamen genannt wird, erzählt. Bei Gesprächen mit Zeugen und Auskunftspersonen wird deren Schilderung oft kursiv in Form der direkten Erinnerung des Erlebten dargestellt. Während der Lektüre fiel es mit schwer, mich in Falk hineinzuversetzen. Nur bruchstückhaft werden seine Erlebnisse und Empfindungen dargelegt, sodass erst gegen Ende des Buches klar wird, was in seiner Vergangenheit passiert ist und wieso er sich heute so verhält und von den Bewohnern seiner alten Heimatstadt so angefeindet wird.

Die Handlung gestaltet sich ebenso zäh wie das Kennenlernen des Protagonisten. Hunderte kleiner Puzzlestückchen gilt es zusammenzusetzen, bis sich am Schluss endlich ein Bild zeigt, dass mich in der Auflösung ziemlich überrascht hat, da es doch stark von dem zu Beginn angenommenen abweicht und irgendwie auch nicht wirklich zur Grundstimmung des Buches passt. „Leider“ ist Falk ziemlich schlau und setzt jeden Hinweis, den er erhält, sofort in den richtigen Zusammenhang, sodass es dem Leser verunmöglicht wird, seine eigenen Schlussfolgerungen anzustellen und den Fall vor Falk zu lösen. Durch das langsame Tempo bleibt die Spannung leider ziemlich niedrig.

Der Schreibstil der Autorin Jane Harper lässt sich flüssig lesen und bringt die gedrückte Stimmung im dürregeplagten Nordaustralien gut rüber. Insgesamt erschien mir „The Dry“ jedoch eher wie eine Charakterstudie einer australischen Kleinstadt und ihrer Bewohner als wie der versprochene Thriller. Die titelgebende Dürre spielt in der Geschichte übrigens entgegen den Erwartungen, die der Klappentext wecken könnte, keine massgebliche Rolle, sondern trägt lediglich zum Gesamtbild bei.

Mein Fazit

Die überraschende Auflösung kann die zähe Handlung leider nicht retten. Als Charakterstudie interessant, aber als Thriller enttäuschend. 






Rezensionsexemplar


Dienstag, 13. Dezember 2016

Percy Jackson - Die letzte Göttin



Bildquelle

von Rick Riordan
übersetzt durch Gabriele Haefs

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 29.09.2011
  • Aktuelle Ausgabe : 23.08.2013
  • Verlag : Carlsen
  • ISBN: 9783551312464
  • Flexibler Einband 512 Seiten
  • Sprache: Deutsch


Leseprobe
Kaufen?


Bücher der Reihe:
Diebe in Olymp
Im Bann des Zyklopen
Der Fluch des Titanen
Die Schlacht um das Labyrinth
Die letzte Göttin



Inhalt


Auf Percy Jackson und seine Freunde wartet ein heißer Tanz: Ihr Todfeind Kronos holt zum letzten Schlag aus und marschiert auf den Olymp zu, mitten ins Herz von New York. Dabei sind die olympischen Götter alle ausgezogen, um gegen das Monster Typhon zu kämpfen! Gemeinsam mit den Jägerinnen der Artemis und den zum Leben erweckten Denkmälern der Stadt versuchen die jungen Halbblute den Sitz der Götter zu verteidigen. Doch sie haben einen Verräter in den eigenen Reihen.
(Quelle: Carlsen)


Meine Meinung


Was sich lange angekündigt hat, wird nun zur Tatsache: der Titan Kronos marschiert mit seinen Heer nach New York, um den Olymp und mit ihm die Götter zu zerstören. Können Percy Jackson und seine Freunde ihn aufhalten?

„Die letzte Göttin“ ist der Abschlussband der „Percy Jackson“-Reihe. Die Bände bauen aufeinander auf, daher empfehle ich, sie in der vorgesehenen Reihenfolge zu lesen, da sonst mangels Vorwissen Verständnisschwierigkeiten entstehen könnten.

Wie bei der Reihe gewohnt wird auch dieser Band aus der Ich-Perspektive von Percy Jackson erzählt. Percy ist mittlerweile knapp sechzehn und hat von seinem Charme glücklicherweise nichts eingebüsst. Allerdings erscheint er mir mittlerweise doch etwas zu Obrigkeitsgläubig. Er geht davon aus, dass er beim Kampf um den Olymp sterben wird und nimmt das einfach so hin. Wo bleibt da die Rebellion, das Aufbegehren gegen das ausausweichlich scheinende Schicksal? Wer gibt (vor allem in dem Alter) einfach so auf, ohne sich gross zu wehren?! Auch wird hier seine Herkunft als Sohn des Poseidon etwas zu stark betont. Alle Probleme werden mit magischen Fähigkeiten gelöst. Wo bleibt das schlaue Kombinieren, dass die Vorgänger so ansprechend gemacht hat?

Wie auch schon der Vorgänger, „Die Schlacht um das Labyrinth“, weicht auch der Abschlussband der Reihe vom zunächst etablierten Erzählschema (kleiner Fall zur Einleitung – Aufenthalt im Camp – verschwundener Freund – Suche nach dem Freund – Kampf mit dem „Boss-Gegner“) ab. Das Camp Half Blood spielt in diesem Band kaum eine Rolle, die gesamte Geschichte dreht sich um die grosse Schlacht um den Olymp, auch wenn diese in kleinere Scharmützel an verschiedenen Orten aufgeteilt wird. Auch hier werden wieder neue Figuren und mythologische Wesen vorgestellt, während einige altbekannte ihren Abschied nehmen. Die Handlung bleibt aber sehr spannend, auch wenn an der Auflösung schon zu Beginn der Reihe keine Zweifel geherrscht haben. Wie es dazu kommt, ist aber dennoch unterhaltsam. Wer mit ausgedehnten Schlachtenszenen nichts anfangen kann, wird sich hier allerdings nicht wohl fühlen, da quasi das ganze Buch sich nur um die Abschlussschlacht um den Olymp dreht.

Wie von den Vorgängern bekannt, lässt sich der Schreibstil des Autors Rick Riordan auch in diesen Band angenehm und flüssig lesen und er spickt die actiongeladenen Szenen grosszügig mit Humor. Bei der Vorstellung, wie eine (lebendig gewordene) Statue von Benjamin Franklin mit einer aufgerollten Zeitung einen Höllenhund vermöbelt, musste wohl nicht nur ich lachen.

Mein Fazit

Ein actionreicher, humorvoller und stellenweise auch rührender Abschluss der Fantasy-Reihe.





Montag, 12. Dezember 2016

[Hörbuch] Lockwood & Co. - Das flammende Phantom



Bildquelle

von Jonathan Stroud
übersetzt durch Katharina Orgaß und Gerald Jung
gelesen von Anna Thalbach

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 28.11.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 28.11.2016
  • Verlag : cbj audio
  • ISBN: 9783837134742
  • MP3-CD: 12h 33
  • Sprache: Deutsch 


Der cbj audio Verlag hat mir das Hörbuch kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!



Hörprobe
Kaufen?


Bücher der Reihe:
Die seufzende Wendeltreppe
Der wispernde Schädel
Die raunende Maske
Das flammende Phantom


Inhalt


Im vierten Abenteuer um die Geisterjägeragentur bekommen Anthony Lockwood und George es mit einem besonders schrecklichen Verbrechen zu tun. Um den Fall meistern zu können, bitten sie die in Geisterdingen hochbegabte Lucy in die Agentur zurückzukehren. Doch die Freunde ahnen nicht, dass sie mit ihren Nachforschungen Kräfte auf den Plan rufen, die selbst sie nicht mehr kontrollieren können ...
(Quelle: cbj audio)


Meine Meinung


Die vier jugendlichen Geisterjäger von Lockwood & Co. werden in ein kleines Dorf gerufen, das von Geistern überschwemmt wird. Doch die Heimsuchung scheint nicht natürlichen Ursprungs zu sein…

„Das flammende Phantom“ ist bereits der vierte Band um die Geisterjägeragentur Lockwood & Co. Ich empfehle, die Bände in der vorgesehenen Reihenfolge zu lesen, da die Geschichten teilweise aufeinander aufbauen (auch wenn die wichtigsten Details jeweils in Rückblicken erwähnt werden und das Buch daher theoretisch auch alleine gelesen werden könnte).

Wie von den drei vorhergehenden Bänden bekannt, wird auch der vierte Band der Reihe in der Ich-Perspektive der Geisterjägerin Lucy erzählt. Auch hier wurde ich meine unterschwellige Antipathie gegen Lucy, die ich im letzten Band aufgebaut habe,  nicht wirklich los, sie erscheint mir immer noch zu arrogant und überheblich, und sie zickt auch immer noch ganz furchtbar gegen alles Weibliche, das in ihre Nähe kommt.

Während die Handlung wie gewohnt mittendrin mit einem kleineren Geisterauftrag beginnt, löst sie sich im Laufe der Geschichte vom gewohnten Schema ab. Anstelle von kleiner Fall – grosser Fall – Ende, wie bei den Vorgängern, bilden hier eine Vielzahl von kleineren bis mittelgrossen Fällen die Handlung, sodass immer etwas los ist und weder die Agenten noch der Leser gross zum Ausruhen kommen. Das Tempo bleibt durchgehend hoch, sodass ich das Buch deutlich spannender fand als den Vorgänger. Vor allem gegen Schluss der Geschichte haut der Autor Jonathan Stroud dem Leser eine grosse Enthüllung nach der anderen um die Ohren, sodass ich am Ende wirklich baff war und die Fortsetzung nun kaum erwarten kann.

Wie bei den Vorgängern ist auch hier der Schreibstil eher schlicht gehalten und an das jugendliche Publikum angepasst, ich würde es ab 10 Jahren empfehlen. Jüngere und ängstliche Leser sollten sich aber vielleicht bei der Lektüre begleiten lassen, die eine oder andere Szene ist recht gruselig geraten. Wie bei der Reihe üblich ist aber auch im vierten Band der Humor grossgeschrieben und lockert die Stimmung immer wieder auf.

Auch im vierten Teil macht die Sprecherin Anna Thalbach ihre Sache wieder gut, ihre Stimme hört sich angenehm an, sie spricht vor allem Lucy sehr überzeugend und verpasst den anderen Figuren jeweils eine individuelle Stimme.

Mein Fazit

Neuer Handlungsaufbau und viele Überraschungen. Jetzt freue ich mich so richtig auf den fünften Band. 






Rezensionsexemplar


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