Donnerstag, 22. Dezember 2016

Der eiserne König


Bildquelle

von John Henry Eagle
übersetzt durch

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 09.09.2011
  • Aktuelle Ausgabe : 09.09.2011
  • Verlag : FISCHER FJB
  • ISBN: 9783841421173
  • Fester Einband 656 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


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Inhalt


Dunkle Seelen regieren das Land Pinafor. Noch ruht der Eiserne König in seinem Grab. Wenn er aufersteht, droht der endgültige Untergang des Reiches. Doch es gibt Hoffnung: ein Mädchen mit grünen Augen, honigfarbenem Haar und Sommersprossen, auf ihren Rücken ist ein Labyrinth tätowiert, eine rätselhafte Karte. Dieses geheimnisvolle Mädchen zu finden, ist der Auftrag, der an Hans ergeht. Unter dem Schutz der dreizehn weisen Weiber zieht Hans mit Sneewitt und ihren Gefährten los. Aber der grausame Krieger Grimm und die sieben Raben sind ihnen voraus. Um seine Welt zu retten, dringt Hans immer tiefer ein in das unheimliche und verzauberte Land. Seine große Suche wird zu einem märchenhaften und phantastischen Romanabenteuer.
(Quelle: Fischer)


Meine Meinung


Der eiserne König soll auferweckt werden und die Herrschaft über Pinafor übernehmen, nachdem er vor Jahrhunderten wegen seiner Grausamkeit gebannt wurde. Der ehemalige Räuber Hans und seine Freunde machen sich auf den Weg, den dunklen Herrscher zu stoppen.

Die Geschichte wird aus wechselnder Perspektive erzählt, in jedem Kapitel wird die Sicht einer anderen Person geschildert. Dennoch bleiben die Figuren eher blass und auf wenige Eigenschaften reduziert, und man erfährt kaum etwas über sie. So fiel es mir schwer, wirklich mit ihnen mitzufiebern. Die Figuren selbst sind alles Märchenfiguren, die den meisten bereits bekannt sein dürften, auch wenn sie der Autor noch leicht verändert hat. So ist beispielsweise Sneewitt (die offensichtlich auf Schneewittchen anspielt) eine rothaarige Kampfamazone mit einem Hass auf Männer, insbesondere Prinzen, und panischer Angst vor (vergifteten) Äpfeln.

Die Handlung besteht im Grunde aus vielen einzelnen, einfach aneinandergehängten Geschichten, die ebenfalls an Märchen angelehnt sind. Ein lockerer Handlungsbogen verbindet die einzelnen Geschichten. Mit rund 650 Seiten ist das Buch für diesen Erzählstil aber viel zu lang geraten, sodass ich mich nach einem Drittel nur noch durchkämpfte und auf ein baldiges Ende hoffte. Die Hauptstory hätte man besser mit deutlich weniger Nebengeschichten (und weniger Wiederholungen, wieso braucht es alle 20 Seiten wieder eine neue Schlacht) auf 250-300 Seiten erzählt, da wäre wohl ein spannendes Buch daraus entstanden. So wie das Buch nun steht ist es schlicht überladen mit zu vielen Nebenhandlungen und zu vielen Figuren, die aufgrund ihrer Farblosigkeit zu einem unüberschaubaren Einheitsbrei verschmelzen.

Der Schreibstil des Autors John Henry Eagle ist ziemlich einfach gehalten, wirkt stellenweise etwas abgehackt und insgesamt recht unausgewogen. Die im märchenhaften Stil gehaltenen Beschreibungen werden immer wieder durch sehr umgangssprachliche Dialoge unterbrochen, die einfach nicht hineinpassen wollen. Worte wie Kotzbrocken, Pillepalle oder Selbstverfreilich haben mich immer wieder aus der Märchenwelt hinausgerissen. Zudem strotzt das Buch vor sinnloser Grausamkeit (ok, das tun Grimms Märchen zugegebenermassen auch), die für mich ebenso wenig in die Geschichte hineingepasst hat.

Mein Fazit

Schöne Grundidee, durch endlose Nebengeschichten und den gewöhnungsbedürftigen Schreibstil aber viel zu lang und zäh geraten. 







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