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Mittwoch, 26. August 2015

Das Geheimnis des Genter Altars



Bildquelle


von Klaus-Jürgen Wrede

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.07.2015
  • Aktuelle Ausgabe : 01.07.2015
  • Verlag : Acabus
  • ISBN: 9783862823673
  • Flexibler Einband 428 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

 Der Acabus Verlag und Vorablesen haben mir das Taschenbuch kostenlos zur Rezension zugestellt, vielen Dank dafür!

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Inhalt


Ein toter Freund. – Ein gestohlenes Meisterwerk. – Verschlüsselte Botschaften im berühmten Genter Altar – Und eine ominöse Organisation …

Als Daniel seinen Freund ermordet in dessen Wohnung findet, wird er unweigerlich in die rätselhaften Geschehnisse rund um einen aufsehenerregenden Kunstraub von 1934 hineingezogen.
Mit Hilfe der undurchschaubaren Mara stößt er auf mysteriöse Botschaften in der bis heute verschollenen Tafel des Genter Altars und entdeckt ein unfassbares Geheimnis …

Basierend auf historischen Ereignissen rund um einen der spektakulärsten Kunstdiebstähle aller Zeiten entwickelt sich ein spannungsreicher Thriller, der von Köln über Gent quer durch Europa und tief in das immer noch ungelöste Rätsel des bekannten Genter Altars der Brüder van Eyck führt …
(Quelle: Acabus)


Meine Meinung


Nachdem Daniels Nachbar und Freund Juri ermordet wird, findet Daniel Hinweise auf die gestohlene Tafel des Genter Altars. Was hatte Juri mit diesem Kunstraub zu tun, und musste er deswegen sterben? Zusammen mit Juris Adoptivschwester Mara reist er quer durch Europa auf der Suche nach der Wahrheit.

Wie ich durch Wikipedia erfahren habe, und auch im Nachwort bestätigt wurde, basiert das Buch zumindest zum Teil auf einer wahren Geschichte: zwei der Tafeln des Genter Altars wurden tatsächlich 1934 gestohlen. Eine davon wurde zurückgegeben, die andere ist bis heute verschollen.

Die Geschichte wird in zwei Zeitsträngen erzählt, einerseits zur Zeit des Diebstahls 1934, wobei dieser Handlungsstrang bereits nach wenigen Seiten kommentarlos aufgegeben wird, andererseits zur heutigen Zeit. Der Haupthandlungsstrang wird dabei in der dritten Person aus der Sicht von Daniel geschildert, der zusammen mit Mara den Mord an seinem Freund und Maras Adoptivbruder Juri aufklären will. Der kurze Handlungsstrang aus dem Jahre 1934 dreht sich um den Diebstahl der Altartafeln und wird in wechselnder Perspektive erzählt.

Der Schreibstil des Autors Klaus-Jürgen Wrede lässt sich flüssig lesen. Die handelnden Figuren blieben währen des Buches ziemlich konturlos, ich konnte zwar ihre Beweggründe nachvollziehen, aber ich konnte sie nicht „fühlen“, sie schienen während des ganzen Abenteuers weder Angst noch Freude zu empfinden, oder zumindest kamen diese Gefühle nicht bei mir an. So schien der Tod Juris für die beiden Protagonisten schon nach wenigen Tagen emotional keine Rolle mehr zu spielen. Auch die einzelnen Schauplätze der Geschichte, Köln, Gent, Languedoc (der Autor Klaus-Jürgen Wrede baut hier übrigens geschickt eine Erwähnung seines Spiele-Hits „Carcassonne“ ein) etc. blieben blass, sodass ich sie mir nur schlecht vorstellen konnte.

Die Handlung selbst fand ich grundsätzlich sehr interessant, mit Krimis und Thrillern über verschollene Kunstschätze kann man mich immer locken. Über lange Zeit hinweg bleibt unklar, worum es auf der „Schatzsuche“ überhaupt geht. Während zu Beginn des Romans „nur“ die verschwundene Bildtafel das Ziel zu sein schien, stellte sich diese Annahme später in Frage. Die Auflösung fand ich dann aber doch etwas übertrieben, zudem habe ich bis zum Schluss nicht wirklich verstanden, was "der Feind" nun eigentlich genau wollte.

Einzelne kleine Logiklöcher haben mit etwas den Spass verdorben. So treffen die Protagonisten beispielsweise auf eine alte, verlassene Hütte (die Maras Vater gehört hat), bei der die Tür aufgebrochen und die Fenster eingeschlagen wurden, finden aber perfekte Ordnung in den Bücherregalen und im Kleiderschrank, sogar die Hemden hängen noch auf den Bügeln. Als die Protagonisten Maras Mutter zu einer Freundin in die Schweiz bringen sollen, fahren sie nach Metz, über 250km von der Schweizer Grenze entfernt. Dies und einigen weitere Textstellen sind zwar nur kleine Details, mich haben sie aber in der Summe dann doch gestört.

Übrigens: nett von Ihnen, Herr Wrede, dass sie einen Schweizer Akzent als hinterwäldlerisch betrachten (S. 303)…

Mein Fazit

Als grosser Dan-Brown-Fan bin ich immer auf der Suche nach ähnlichen Büchern. Leider kann „Das Geheimnis des Genter Altars“ hier nicht mithalten. Sowohl die Figuren wie auch die Umgebung konnten mich nicht mitreissen und einige Logiklöcher stachen mir ins Auge, sodass ich von dem Buch zwar nicht abraten, es aber auch nicht ohne Bedenken empfehlen will.




Rezensionsexemplar


Freitag, 10. Juli 2015

Blackout - Morgen ist es zu spät



Bildquelle


von Marc Elsberg

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 19.03.2012
  • Aktuelle Ausgabe : 17.06.2013
  • Verlag : Blanvalet
  • ISBN: 9783442380299
  • Flexibler Einband 800 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

Das Taschenbuch wurde mir vom Blanvalet Verlag kostenlos zur Rezension zugestellt, vielen Dank dafür!


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Inhalt


An einem kalten Februartag brechen in Europa alle Stromnetze zusammen. Der totale Blackout. Der italienische Informatiker Piero Manzano vermutet einen Hackerangriff und versucht, die Behörden zu warnen – erfolglos. Als Europol-Kommissar Bollard ihm endlich zuhört, tauchen in Manzanos Computer dubiose Emails auf, die den Verdacht auf ihn selbst lenken. Er ist ins Visier eines Gegners geraten, der ebenso raffiniert wie gnadenlos ist. Unterdessen liegt ganz Europa im Dunkeln, und der Kampf ums Überleben beginnt …
(Quelle: Blanvalet)


Meine Meinung


Ohne Warnung fällt der Strom aus. Nicht nur in einem einzelnen Haus oder einem kleinen Dorf, sondern in ganz Europa. Und nicht nur für ein paar Stunden, sondern längerfristig. Wer oder was steckt dahinter, kann das Problem behoben werden, bevor es im kalten Februar zum Massensterben kommt?

Der Anfang ist alles andere als leserfreundlich. Alle paar Seiten werden mit einer neuen Szene neue Personen eingeführt, neue Namen und neue Tätigkeiten. Wen davon man sich als Leser überhaupt merken muss, und wer ohnehin keine grössere Rolle in der Geschichte spielen wird, ist zu Beginn noch unklar. So gesellt sich zur von Beginn weg vorhandenen Spannung erst mal auch noch grosse Verwirrung dazu. Im Laufe der Geschichte werden einige Personen zwar zu alten Bekannten, doch es werden immer noch neue eingeführt. Die schiere Masse an Protagonisten führt leider dazu, dass alle ziemlich konturlos bleiben, da der Raum fehlt, die einzelnen Personen vertieft einzuführen. Der Autor Marc Elsberg nennt übrigens alle seine Charaktere konsequent nach der ersten Erwähnung nur noch beim Nachnamen, was bei selten vorkommenden Personen, die man nicht so gut im Kopf hat, (oder Ehepaaren) zu Verwirrung führen kann.

Der Schreibstil von Marc Elsberg lässt sich flüssig lesen. Beschreibungen setzt der Autor recht sparsam ein. Die einzelnen Kapitel sind eher kurz, teilweise sogar nur rund eine Seite, bei jedem neuen Kapitel werden der Handlungsort und die Perspektive gewechselt. Dies erinnert an einen Film mit schnellen Schnitten und kurzen Szenen. Im Allgemeinen erinnert „Blackout“ stark an einen (Fernseh-)Film, ob der Autor beim Schreiben schon an die Vermarktung der Filmrechte gedacht hat? Die schnellen Wechsel haben mich beim Lesen deutlich gebremst, da ich mich alle paar Seiten wieder auf einen neuen Handlungsort und neue Protagonisten umstellen musste.

„Blackout“ schildert erschreckend realistisch, wie kurz es wohl dauern würde, bis bei einem europaweiten Stromausfall Chaos ausbrechen würde. In mehreren anderen Rezensionen habe ich gelesen, diese Schilderungen seien total unrealistisch, aber das sehe ich anders. Ich denke, dass die meisten Leute heutzutage wirklich nicht länger als einige wenige Tage mit ihren Vorräten auskommen würden, vor allem, wenn fliessend Wasser und Strom zum Kochen (Pasta, Reis etc.) fehlen. Sobald die Leute Hunger haben, entsteht Angst. Und die führt bekanntlich zu Wut (und irgendwann zur dunklen Seite der Macht, aber dies ist eine andere Geschichte und soll ein anderes Mal erzählt werden…) und Aggressionen. Viele der vermeintlichen Logiklöcher wurden auch in kurzen Abschnitten erklärt. So behauptet „Blackout“ nicht, dass die Kühe nach wenigen Tagen verhungern oder erfrieren, sondern dass sie an geplatzten Eutern sterben, weil sie nicht gemolken werden können. Die Leute fliehen auch nicht aus ihren Wohnungen, weil ihr „Bett Strom bräuchte“, sondern weil die Wohnungen nicht geheizt werden können, sie keine Nahrung mehr haben und aufgrund Wassermangels die Hygiene nicht mehr einhaltbar wird. Vor allem in Städten kann oft auch nicht einfach so irgendwo draussen Wasser geholt werden, um damit die Toilette zu spülen. Dass Treibstoffmangel herrscht liegt auch nicht an leeren Lagern, sondern daran, dass der Treibstoff nicht zu den entsprechenden Stellen hingebracht werden kann. Staatliche Getreidevorräte nützen nicht viel, wenn das Getreide weder gemahlen noch weiterverwertet werden kann. Natürlich bleiben dennoch einige ziemlich unlogische Szenen übrig, aber mich haben diese nicht sonderlich gestört, schliesslich ist „Blackout“ ja ein Roman und kein Sachbuch.

Mein Fazit

Die Handlung ist spannend und erschreckend realistisch. Aufgrund der grossen Anzahl der handelnden Personen bleiben jedoch alle ziemlich blass, die häufigen Szenenwechsel bremsen das Lesetempo. Die (Über-)Länge des Buches erfordert Ausdauer. Eine Empfehlung an alle Thrillerfans, die gerne Ausflüge in die „was wäre, wenn…“-Richtung machen und auch mal ohne Serienmörder auskommen können. Ich werde jetzt mal meinen Vorrat an Trinkwasser aufstocken gehen…




Rezensionsexemplar


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