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von Klaus-Jürgen Wrede
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.07.2015
- Aktuelle Ausgabe : 01.07.2015
- Verlag : Acabus
- ISBN: 9783862823673
- Flexibler Einband 428 Seiten
- Sprache: Deutsch
Der Acabus Verlag und Vorablesen haben mir das Taschenbuch kostenlos zur Rezension zugestellt, vielen Dank dafür!
Leseprobe
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Inhalt
Ein toter Freund. – Ein gestohlenes Meisterwerk. – Verschlüsselte
Botschaften im berühmten Genter Altar – Und eine ominöse Organisation …
Als Daniel seinen Freund ermordet in dessen Wohnung findet, wird er
unweigerlich in die rätselhaften Geschehnisse rund um einen
aufsehenerregenden Kunstraub von 1934 hineingezogen.
Mit Hilfe der
undurchschaubaren Mara stößt er auf mysteriöse Botschaften in der bis
heute verschollenen Tafel des Genter Altars und entdeckt ein unfassbares
Geheimnis …
Basierend auf historischen Ereignissen rund um
einen der spektakulärsten Kunstdiebstähle aller Zeiten entwickelt sich
ein spannungsreicher Thriller, der von Köln über Gent quer durch Europa
und tief in das immer noch ungelöste Rätsel des bekannten Genter Altars
der Brüder van Eyck führt …
(Quelle: Acabus)
Meine Meinung
Nachdem Daniels Nachbar und Freund Juri
ermordet wird, findet Daniel Hinweise auf die gestohlene Tafel des
Genter Altars. Was hatte Juri mit diesem Kunstraub zu tun, und musste er
deswegen sterben? Zusammen mit Juris
Adoptivschwester Mara reist er quer durch Europa auf der Suche nach der
Wahrheit.
Wie ich durch Wikipedia erfahren habe, und auch im Nachwort bestätigt wurde,
basiert das Buch zumindest zum Teil auf einer wahren Geschichte: zwei
der Tafeln des Genter Altars wurden tatsächlich 1934 gestohlen. Eine
davon wurde zurückgegeben, die andere ist
bis heute verschollen.
Die Geschichte wird in zwei Zeitsträngen
erzählt, einerseits zur Zeit des Diebstahls 1934, wobei dieser
Handlungsstrang bereits nach wenigen Seiten kommentarlos aufgegeben
wird, andererseits zur heutigen Zeit. Der Haupthandlungsstrang
wird dabei in der dritten Person aus der Sicht von Daniel geschildert,
der zusammen mit Mara den Mord an seinem Freund und Maras Adoptivbruder
Juri aufklären will. Der kurze Handlungsstrang aus dem Jahre 1934 dreht
sich um den Diebstahl der Altartafeln und
wird in wechselnder Perspektive erzählt.
Der Schreibstil des Autors Klaus-Jürgen Wrede
lässt sich flüssig lesen. Die handelnden Figuren blieben währen des
Buches ziemlich konturlos, ich konnte zwar ihre Beweggründe
nachvollziehen, aber ich konnte sie nicht „fühlen“,
sie schienen während des ganzen Abenteuers weder Angst noch Freude zu
empfinden, oder zumindest kamen diese Gefühle nicht bei mir an. So
schien der Tod Juris für die beiden Protagonisten schon nach wenigen
Tagen emotional keine Rolle mehr zu spielen. Auch
die einzelnen Schauplätze der Geschichte, Köln, Gent, Languedoc (der
Autor Klaus-Jürgen Wrede baut hier übrigens geschickt eine Erwähnung
seines Spiele-Hits „Carcassonne“ ein) etc. blieben blass, sodass ich sie
mir nur schlecht vorstellen konnte.
Die Handlung selbst fand ich grundsätzlich
sehr interessant, mit Krimis und Thrillern über verschollene
Kunstschätze kann man mich immer locken. Über lange Zeit hinweg bleibt
unklar, worum es auf der „Schatzsuche“ überhaupt
geht. Während zu Beginn des Romans „nur“ die verschwundene Bildtafel
das Ziel zu sein schien, stellte sich diese Annahme später in Frage. Die
Auflösung fand ich dann aber doch etwas übertrieben, zudem habe ich bis zum Schluss nicht wirklich verstanden, was "der Feind" nun eigentlich genau wollte.
Einzelne kleine Logiklöcher haben mit etwas
den Spass verdorben. So treffen die Protagonisten beispielsweise auf
eine alte, verlassene Hütte (die Maras Vater gehört hat), bei der die
Tür aufgebrochen und die Fenster eingeschlagen
wurden, finden aber perfekte Ordnung in den Bücherregalen und im
Kleiderschrank, sogar die Hemden hängen noch auf den Bügeln. Als die
Protagonisten Maras Mutter zu einer Freundin in die Schweiz bringen
sollen, fahren sie nach Metz, über 250km von der Schweizer
Grenze entfernt. Dies und einigen weitere Textstellen sind zwar nur
kleine Details, mich haben sie aber in der Summe dann doch gestört.
Übrigens: nett von Ihnen, Herr Wrede, dass sie einen Schweizer Akzent als hinterwäldlerisch betrachten (S. 303)…
Mein Fazit
Als grosser Dan-Brown-Fan bin ich immer auf
der Suche nach ähnlichen Büchern. Leider kann „Das Geheimnis des Genter
Altars“ hier nicht mithalten. Sowohl die Figuren wie auch die Umgebung
konnten mich nicht mitreissen
und einige Logiklöcher stachen mir ins Auge, sodass ich von dem Buch
zwar nicht abraten, es aber auch nicht ohne Bedenken empfehlen will.
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