Bildquelle |
von Leonie Haubrich
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 16.07.2015
- Aktuelle Ausgabe : 16.07.2015
- Verlag : CreateSpace Independent Publishing Platform
- ISBN: 9781515073062
- Flexibler Einband 304 Seiten
- Sprache: Deutsch
Kaufen?
Die Autorin Leonie Haubrich hat mir das eBook im Rahmen einer Lovelybooks-Leserunde kostenlos zugestellt, vielen Dank dafür!
Inhalt
Ihr Sohn Tim sei gestorben, sagt man Britta kurz nach der Geburt. Nie
kommt sie über den Verlust hinweg. Einundzwanzig Jahre später tauchen
Hinweise auf, die Brittas größte Sehnsüchte und zugleich ihre tiefsten
Ängste wahr werden lassen: Was, wenn Tim gar nicht tot ist? Wenn er lebt
und in einer anderen Familie aufgewachsen ist? Britta beginnt zu
recherchieren. Bald ahnt sie, dass es nicht nur um ihren Sohn geht,
sondern um ein größeres Komplott innerhalb der Ärzteschaft. Säuglinge
sind verschwunden, nicht nur ihr eigener Sohn. Nun sieht sie sich
Gegnern gegenüber, die vor nichts zurückschrecken, um sie zum Schweigen
zu bringen …
(Quelle: Amazon)
Meine Meinung
Britta verliert bei der Geburt ihrer
Zwillinge eines der Babys, den Jungen Tim. Doch auch 21 Jahre später ist
sie nicht über den Verlust hinweg. Ist Tim wirklich tot, oder wurde er
ihr weggenommen und ist unter einem
anderen Namen aufgewachsen?
Die Geschichte wird in erster Linie aus der
Sicht von Britta und ihrer Tochter Jennifer erzählt. Unterbrochen wird
die Schilderung durch Briefe, die Britta an ihren (verstorbenen?) Sohn
Tim schreibt. Die Autorin Leonie
Haubrich beschreibt ihre Figuren auf eine Art, die sie zwar weniger
optisch, aber zumindest vom Wesen her sehr plastisch in Erscheinung
treten lassen. Britta ist eine zutiefst traumatisierte Frau, die durch
den Verlust ihres Babys in jungen Jahren (sie war
erst 22) den Anschluss an die „wirkliche Welt“ verloren hat. Sie hat in
ihrer Wohnung ein Zimmer für den verstorbenen Sohn eingerichtet,
schreibt ihm Briefe, kauft ihm Geschenke und ist immer auf der Suche
nach ihm, da sie nicht an seinen Tod glauben will.
In dieses Verhalten zieht sie auch ihre Tochter Jennifer, die
Zwillingsschwester von Tim hinein. Jennifer fühlt natürlich, dass ihre
Mutter immer noch Tim hinterhertrauert, und fühlt sich deswegen
ungeliebt. Ich hatte beim Lesen Mitleid mit Britta, aber wirklich
mögen konnte ich sie zumindest zu Beginn nicht, sie war mir zu
selbstzentriert und merkte nicht, wie sehr sie ihre (lebende) Tochter
durch ihre jahrzehntelange Trauer um den (toten) Sohn verletzt. Im Laufe
des Buches, als mir ihre innere Zerrissenheit immer
deutlicher wurde, habe ich dann aber Frieden mit ihr geschlossen.
Der Schreibstil der Autorin Leonie Haubrich
liest sich flüssig und vermag die unheimliche und bedrückte Stimmung der
Geschichte sehr gut rüberzubringen. Die Handlung ist fesselnd und regt
zum Nachdenken an. Bildet sich
Britta alles nur ein, oder ist da tatsächlich eine Verschwörung im
Gange, werden neugeborene Babys entführt? Im Laufe der Geschichte wusste
ich selbst nicht mehr, was Wahrheit und was Einbildung war, ob mich
Britta in ihrem Wahn „angesteckt“ hatte oder ob
das Beschriebene wirklich geschah. „Der Zweite“ ist dadurch richtig
unheimlich und erschreckend, ohne dass Blut fliesst. So muss ein
Psychothriller sein!
Mein Fazit
Sehr emotional und beklemmend – ein Buch, das
den Namen „Psychothriller“ wirklich verdient hat. Top-Empfehlung für
alle Thriller-Fans, die auch mal ohne Blut zurechtkommen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen