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von Friedrich Dürrenmatt
gelesen von Hans Korte
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 1950, 1951, 1958
- Aktuelle Ausgabe : 23.11.2011
- Verlag : Diogenes
- ISBN: 9783257690996
- Audible-Download: 12h 01
- Sprache: Deutsch
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Inhalt
Drei Kriminalromane, drei Mal Meistersprecher Hans Korte. In ›Der
Verdacht‹ liegt Kommissär Bärlach im Krankenhaus und liest dort in der
Zeitschrift ›Life‹ einen Artikel über den berüchtigten Nazi-Arzt Nehle,
der im KZ Stutthof ohne Narkose operierte. Der Mann auf dem Foto kommt
ihm unheimlich bekannt vor. In ›Der Richter und sein Henker‹ bereits
todkrank, bleibt Kommissär Bärlach nicht viel Zeit, seinen ewigen
Gegenspieler, den Meisterverbrecher Gastmann, zu überführen. Doch ein
Mord (den nicht Gastmann begangen hat) scheint eine Möglichkeit zu
bieten ... ›Das Versprechen‹ behandelt ein ganz anderes Thema von jedoch
trauriger Aktualität: Sexualverbrechen an Kindern. Verbissen ist hier
Kommissär Matthäi auf der Jagd nach einem Kindermörder. Um ihn zur
Strecke zu bringen, scheut er keine Gefahr.
(Quelle: Diogenes)
Meine Meinung
Friedrich Dürrenmatt
werden wohl alle zumindest dem Namen nach kennen. Vor allem für uns
Schweizer ist er, neben Max Frisch, einer der ganz grossen Namen in der
Literatur. Gelesen habe ich aber noch keines seiner
Bücher, da mir immer die Motivation gefehlt hat. Aber zum Glück hat der
Mensch ja das Hörbuch erfunden…
Die Krimi-Sammlung
enthält die drei Krimis "Der Richter und sein Henker", "Der Verdacht"
und "Das Versprechen". Die einzelnen Bände sind ziemlich kurz, womit
alle drei zusammen als Hörbuch nicht länger dauern
als ein sonstiges, einbändiges Hörbuch.
"Der Richter und sein
Henker" und "Der Verdacht" drehen sich beide um den Berner Kommissär
Bärlach, haben aber inhaltlich nichts miteinander zu tun. Während es
sich bei "Der Richter und sein Henker" um einen ziemlich
handelsüblichen Krimi handelt, mit Verdächtigen, Einvernahmen und
Spurensuche, könnte man "Der Verdacht" auch als Kammerspiel bezeichnen,
da die Handlung mehr oder weniger komplett in drei verschiedenen
Krankenhauszimmern spielt.
Während die ersten
beiden Bücher aus der sehr gebräuchlichen Perspektive eines allwissenden
Beobachters erzählt werden, wählte Dürrenmatt in "Das Versprechen" eine Art "Geschichte in
der Geschichte". Er beginnt in der Ich-Perspektive
des Erzählers, der ein Schweizer Krimiautor ist und wohl Dürrenmatt
selber darstellen soll. Diesem wird eine Geschichte erzählt, die vom
Erzähler aber wiederum teilweise in der Ich-Perspektive, teilweise aus
der Sicht eines allwissenden Beobachters geschildert
wird.
Sprachlich ist mir vor
allem aufgefallen, wie toll Dürrenmatt Wiederholungen gefunden haben
muss. Viele Dialoge bestehen aus ein, zwei Worten, die aber wiederholt
werden. "In Chile, in Chile!", "Die Igel, die Igel!".
In der Hörbuchversion fand ich das schon bald ziemlich nervig.
Inhaltlich fand ich
die drei Krimis durchaus unterhaltsam, auch wenn sie aus heutiger Sicht
doch etwas "brav" geraten sind. Als "Cozy Crime" kann man sie nicht
bezeichnen, immerhin geht es um Konzentrationslager
und Kindermord, aber die mitreissende Spannung, die ich aus modernen Krimis gewohnt bin, fand ich hier nicht, was durchaus am Alter von
über 50 Jahren liegen mag. Wer gemütliche, eher behäbige Krimiunterhaltung für
zwischendurch sucht und bezüglich Themen nicht allzu sensibel
ist, der findet hier durchaus lohnenswerte Unterhaltung.
Mit dem Sprecher Hans
Korte konnte ich mich hingegen gar nicht anfreunden. Erstens macht er
nach jedem Satz und Nebensatz elend lange Pausen, sodass die Lesung ohne
diese wohl in zwei Drittel der Zeit erledigt wäre.
Zweitens wäre es in meinen Augen sinnvoll gewesen, einen Schweizer zu
engagieren, da der Deutsche Korte weder die Schweizer Orts- oder
Personennamen noch die lokalen Begriffe richtig aussprechen kann. Einem
deutschen Hörer fällt das sicher nicht auf, aber
wenn Dürrenmatt in "Der Verdacht" einen Dialog darüber schreibt, dass
man einen Berner gleich daran erkennt, ob er "Miuchmäuchterli" (eine Art
Melkkessel) richtig aussprechen kann, und derjenige, der diese Szene
liest, es eben gerade nicht kann, ist es doch
schon ziemlich unpassend. A propos "Der Verdacht": Chile ist ein
spanischer Name, daher mit "Tsch" am Anfang. Korte spricht es allerdings
aus wie China, und das gleich dutzende Male, bis ich kurz davor war,
das Hörbuch abzubrechen (ja, so schlimm finde ich
das…).
Mein Fazit
Unterhaltsame Krimis, mühsame Lesung
Daggis Buchchallenge
Aufgabe 47, ein Buch eines Autors aus deiner Region. Friedrich Dürrenmatt hat lange in der Gegend von Biel gewohnt, der Region, in der ich aufgewachsen bin.
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