von
Cornelia Funke
gelesen von Rainer Strecker
Ich habe mir das Hörbuch über
Audible gekauft.
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Hörbücher der Reihe:
Tintenherz
Tintenblut
Tintentod
Inhalt
Der Zauber von "Tintenherz" lässt Meggie nicht los. Gemeinsam mit Farid
liest sie sich selbst in die Tintenwelt, denn sie will endlich den
Weglosen Wald sehen, den Speckfürsten, den Schwarzen Prinzen und seinen
Bären. Sie möchte die Feen treffen und natürlich den Dichter Fenoglio,
der sie später zurückschreiben soll. Vor allem aber will sie Staubfinger
vor dem grausamen Basta warnen, denn Fenoglio hat sein Ende schon
geschrieben …
Meine Meinung
Staubfinger hat es nach zehn Jahren endlich
geschafft: er hat jemanden gefunden, der ihn in „Tintenherz“
zurückliest. Ihm folgen auch Farid und Meggie, und nicht ganz freiwillig
Mo und Resa, und die Geschichte geht in
der Tintenwelt weiter.
„Tintenblut“ ist der zweite Teil der
„Tintenwelt“-Trilogie und sollte unbedingt auch so gelesen werden. Als
Einzelband eignet sich das Buch nicht, da zum Verständnis ein recht
umfassendes Vorwissen nötig ist, und die
Geschichte auch nicht wirklich in sich abgeschlossen ist. Auch dieser
Band wird wieder von einem Erzähler geschildert, jedoch dieses Mal in
regelmässig wechselnder Perspektive, fast in jedem Kapitel wird eine
andere Sichtweise beleuchtet.
Habe ich in meiner Rezension zum ersten Teil
noch angeführt, dieser sei etwas zu lang geraten, so kann ich zu Teil
zwei nun bestätigen, dass dieser deutlich zu lang geraten ist. Auf über
700 Seiten (in der Hörbuchversion
mehr als 22 Stunden) erstreckt sich die Geschichte, die sich
stellenweise etwas gar stark in die Länge gezogen angefühlt hat. Etwas
Straffung hätte hier wohl gut getan, da die Handlung im Grunde aus einem
sich immer wieder wiederholt.
Leider hat die Autorin Cornelia Funke die
Chance nicht genutzt, mit dem Wechsel des Schauplatzes ihre Leser in
eine wirklich magische Welt zu entführen. Sie hat ihre „Tintenwelt“ zwar
mit einigen magischen Wesen wie Glasmännern,
Feen und weissen Frauen bevölkert, diese spielen jedoch nur am Rande
eine Rolle und haben keinen wirklichen Einfluss auf die Geschichte. In
der Hauptsache ist die „Tintenwelt“ eine brutale, mittelalterliche
Feudalgesellschaft, in der man täglich damit rechnen
muss, misshandelt, verstümmelt oder hingerichtet zu werden. Wieso
Staubfinger, Meggie und Resa unbedingt dort leben möchten, blieb mir
vollkommen unbegreiflich. Für Kinder ist die Geschichte daher in meinen
Augen aufgrund der Brutalität nicht mehr geeignet.
Auch die Figuren hat Cornelia Funke nicht
weiter ausgearbeitet, sie sind immer noch ziemlich eigenschaftslos. Als
einzige zusätzliche Eigenschaft scheint die Autorin Arroganz eingebaut
zu haben. Beinahe jeder Charakter
strotzt vor „ich will, ich bin, ich kann, ich darf“, ganz besonders
Fenoglio, der anscheinend erwartet, von seinen Figuren wie ein Gott
angebetet zu werden. Meggie erschien mir zwar nicht arrogant, konnte
mich aber als 13jährige nicht überzeugen. Sie erschien
mir abwechslungsweise abgeklärt wie eine alte Frau, oder dann ängstlich
und auf ihren Vater fixiert wie ein kleines Mädchen. Auch in ihrer
eigentlich teenagertypischen Verliebtheit konnte sie mich nicht
überzeugen.
Wie auch schon in „Tintenherz“ nutzt Cornelia
Funke eine recht umständliche Sprache, mit vielen Wiederholungen und
seltsamen Metaphern (wieso sollte Bernstein schlau sein?!). Trotz aller
Kritikpunkte hat mich „Tintenblut“
aber durchaus gut unterhalten, und ich werde mir auch gerne den dritten
Teil „Tintentod“ als Hörbuch anhören.
„Tintenblut“ wird, wie auch schon der erste
Teil „Tintenherz“ von Rainer Strecker gelesen. Auch hier gefiel er mir
wieder gut, wenn auch nicht mehr so sehr wie im ersten Teil. Die Anzahl
der Charaktere ist im zweiten
Band merklich angestiegen, sodass Rainer Strecker wohl die
verschiedenen Sprechvarianten ausgingen und einige Figuren ziemlich
ähnlich klangen. Wie ich schon zum ersten Teil bemängelt hatte, erschien
mir auch hier die Zwischenmusik zwischen den einzelnen Kapiteln
zu laut und zu lang. Ausserdem wiederholten sich die Stücke zu oft. Ich
hätte auf diese musikalische „Unterhaltung“ gut verzichten können.
Mein Fazit
Immer noch recht unterhaltsam, kommt aber nicht an den ersten Teil heran.
Daggis Buch-Challenge
Aufgabe 3, ein Buch mit einem
überwiegend grünen oder türkisen
Cover