von Carlo von Ah
- Erscheinungsdatum Erstausgabe :
- Aktuelle Ausgabe :
- Verlag : Pro Libro Luzern
- ISBN: 9783905927139
- Flexibler Einband: 351 Seiten
- Sprache: Deutsch
Kaufen?
(das Buch scheint nur in der Schweiz erhältlich zu sein)
Inhalt
Am 18.Oktober 1940 wurde in Sarnen der Mörder Hans Vollenweider mit der
Guillotine hingerichtet. Diese letzte Hinrichtung in der Schweiz - die
Abschaffung der Todesstrafe stand bevor - erregte die Gemüter weitherum.
Von Ah erzählt auf der Basis eines umfangreichen Quellenmaterials
packend von der aussergewöhnlichen Verbrecherlaufbahn Vollenweiders und
den Zweifeln und Ängsten der damals agierenden Personen.
(Quelle: Pro Libro)
Meine Meinung
"Der letzte Schnitt"
befasst sich mit Hans Vollenweider, dem letzten in der Schweiz nach zivilem
Strafrecht hingerichteten Menschen. Während die Jugendjahre von Vollenweider
und das Gerichtsverfahren relativ knapp geschildert werden, dreht sich ein
Grossteil des Buchs um die drei Tötungsdelikte, die Vollenweider begangen hat
(verurteilt wurde er allerdings nur wegen einem) sowie die Zeit nach seiner
Verhaftung.
Wahre Kriminalfälle haben mich
schon immer fasziniert, und seit ich im Kanton Obwalden arbeite, nimmt Hans
Vollenweider unter diesen eine besondere Stellung ein. Schliesslich wurde das Todesurteil
hier ausgesprochen und das Hotel Engel in Sachseln, in dem die Tat begangen
wurde, ist immer noch in Betrieb. Sogar die Guillotine, mit der Vollenweider
hingerichtet wurde, kann heute noch im historischen Museum in Luzern besichtigt
werden.
Der Autor Carlo von Ah hat für sein
Buch nicht die Form einer nüchternen Darstellung der Fakten gewählt, sondern
die Form eines Romans. So wirken die Geschehnisse zwar sehr lebendig, aber
gleichzeitig auch irgendwie abstrakt, weil zumindest ich bei der Romanform automatisch
in den "ist ja alles nur erfunden"-Modus hineinrutsche und mich
während der Lektüre immer wieder daran erinnern musste, dass (fast) alles genau
so geschehen ist, wie es in dem Buch geschildert wurde. Lediglich einige kleine
Nebensächlichkeiten und Nebenfiguren wurden vom Autor hinzugefügt, um mehr
Leben in die Geschichte zu bringen.
Carlo von Ah schildert das Leben
und vor allem die letzten paar Monate von Hans Vollenweider ohne zu werten. Das
überlässt er den Figuren in der Erzählung. Ob der Leser Vollenweider als bösen
Gewalttäter, als Opfer der Umstände oder irgendwo zwischendrin betrachten will,
bleibt ihm überlassen.
Wer den Fall Vollenweider bereits
kennt, wird durch "Der letzte Schnitt" nichts wirklich Neues
erfahren. Wer sich von dem Buch spannende Ermittlungen und eine atemlose Jagd
auf einen Killer erhofft, wird enttäuscht. Wer aber alle Fakten zum letzten
zivilen Todesurteil der Schweiz in einer leserfreundlichen Version
zusammengestellt haben möchte, sollte sich dieses Buch mal genauer anschauen.
Mein Fazit
Wahre Begebenheiten in Romanform
ABC Challenge
L
Daggis Buch-Challenge
Aufgabe 42, ein Buch, das in Deiner
Region spielt. Das Todesurteil, um das es hier geht, wurde nur ca. 50m von meinem Arbeitsplatz entfernt gefällt.
ABC Cover Challenge
K - Lese ein Buch, auf dessen Cover eine KRAWATTE abgebildet ist. Vollenweider trägt auf dem Coverfoto eine Krawatte.
Lovelyboos literarische Weltreise
1. Deutschsprachiger Raum (Deutschland, Österreich, deutschsprachige Schweiz, Liechtenstein)
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