Montag, 27. Januar 2020

Der letzte Schnitt




von Carlo von Ah


  • Erscheinungsdatum Erstausgabe :
  • Aktuelle Ausgabe :
  • Verlag :  Pro Libro Luzern
  • ISBN:  9783905927139
  • Flexibler Einband: 351 Seiten
  • Sprache: Deutsch


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(das Buch scheint nur in der Schweiz erhältlich zu sein)


Inhalt


Am 18.Oktober 1940 wurde in Sarnen der Mörder Hans Vollenweider mit der Guillotine hingerichtet. Diese letzte Hinrichtung in der Schweiz - die Abschaffung der Todesstrafe stand bevor - erregte die Gemüter weitherum. Von Ah erzählt auf der Basis eines umfangreichen Quellenmaterials packend von der aussergewöhnlichen Verbrecherlaufbahn Vollenweiders und den Zweifeln und Ängsten der damals agierenden Personen.
(Quelle: Pro Libro)


Meine Meinung

 
"Der letzte Schnitt" befasst sich mit Hans Vollenweider, dem letzten in der Schweiz nach zivilem Strafrecht hingerichteten Menschen. Während die Jugendjahre von Vollenweider und das Gerichtsverfahren relativ knapp geschildert werden, dreht sich ein Grossteil des Buchs um die drei Tötungsdelikte, die Vollenweider begangen hat (verurteilt wurde er allerdings nur wegen einem) sowie die Zeit nach seiner Verhaftung.

Wahre Kriminalfälle haben mich schon immer fasziniert, und seit ich im Kanton Obwalden arbeite, nimmt Hans Vollenweider unter diesen eine besondere Stellung ein. Schliesslich wurde das Todesurteil hier ausgesprochen und das Hotel Engel in Sachseln, in dem die Tat begangen wurde, ist immer noch in Betrieb. Sogar die Guillotine, mit der Vollenweider hingerichtet wurde, kann heute noch im historischen Museum in Luzern besichtigt werden.

Der Autor Carlo von Ah hat für sein Buch nicht die Form einer nüchternen Darstellung der Fakten gewählt, sondern die Form eines Romans. So wirken die Geschehnisse zwar sehr lebendig, aber gleichzeitig auch irgendwie abstrakt, weil zumindest ich bei der Romanform automatisch in den "ist ja alles nur erfunden"-Modus hineinrutsche und mich während der Lektüre immer wieder daran erinnern musste, dass (fast) alles genau so geschehen ist, wie es in dem Buch geschildert wurde. Lediglich einige kleine Nebensächlichkeiten und Nebenfiguren wurden vom Autor hinzugefügt, um mehr Leben in die Geschichte zu bringen.

Carlo von Ah schildert das Leben und vor allem die letzten paar Monate von Hans Vollenweider ohne zu werten. Das überlässt er den Figuren in der Erzählung. Ob der Leser Vollenweider als bösen Gewalttäter, als Opfer der Umstände oder irgendwo zwischendrin betrachten will, bleibt ihm überlassen.

Wer den Fall Vollenweider bereits kennt, wird durch "Der letzte Schnitt" nichts wirklich Neues erfahren. Wer sich von dem Buch spannende Ermittlungen und eine atemlose Jagd auf einen Killer erhofft, wird enttäuscht. Wer aber alle Fakten zum letzten zivilen Todesurteil der Schweiz in einer leserfreundlichen Version zusammengestellt haben möchte, sollte sich dieses Buch mal genauer anschauen.

Mein Fazit

Wahre Begebenheiten in Romanform








ABC Challenge

L

Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 42, ein Buch, das in Deiner Region spielt. Das Todesurteil, um das es hier geht, wurde nur ca. 50m von meinem Arbeitsplatz entfernt gefällt.

ABC Cover Challenge

K - Lese ein Buch, auf dessen Cover eine KRAWATTE abgebildet ist. Vollenweider trägt auf dem Coverfoto eine Krawatte.

Lovelyboos literarische Weltreise

1. Deutschsprachiger Raum (Deutschland, Österreich, deutschsprachige Schweiz, Liechtenstein)

Lovelybooks Themenchallenge

Aufgabe 33,  Sachbücher: Lies ein Sachbuch / einen Ratgeber / eine Biografie, zu dem bisher auf LovelyBooks noch keine Kurzmeinung oder Rezension veröffentlicht wurde (es zählt der Zeitpunkt, zu dem ihr mit dem Lesen beginnt)!







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