Dienstag, 14. Oktober 2014

Gefallene Engel


Bildquelle


von Seppo Jokinen

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 30.08.2014
  • Aktuelle Ausgabe : 30.08.2014
  • Verlag : ars vivendi
  • ISBN: 9783869134680
  • Fester Einband: 400 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

Ich habe das Hardcover vom ars vivendi Verlag im Rahmen einer Lovelybooks-Leserunde kostenlos zur Verfügung gestellt erhalten, vielen Dank dafür!


Inhalt

 Ein eiskalter Herbsttag: In einem Vorort Tamperes wird die Leiche eines jungen, querschnittsgelähmten Mannes gefunden – von seinem Rollstuhl fehlt jede Spur. Wie ist er dorthin gekommen? Und: Wo ist der eigentliche Tatort? Kommissar Koskinen und sein Team nehmen die Ermittlungen auf und finden heraus, dass das Opfer in einer Einrichtung für betreutes Wohnen gelebt hat und dort
zu den »Engeln von Hukka«, einer Gruppe enthusiastischer Motorradfans, gehörte. Als bald darauf ein Mitglied dieser mysteriösen Vereinigung spurlos verschwindet und ein weiteres einen rätselhaften Unfall erleidet, kommt Koskinen einem mörderischen Geheimnis auf die Spur, das Jahrzehnte zurückreicht ... Ein spannungsgeladener Kriminalroman von Finnlands Bestsellerautor!
 (Quelle: ars vivendi)



Mein Fazit

Ein Tetraplegiker wird ermordet aufgefunden. Kommissar Koskinen und sein Team machen sich im Behindertenwohnheim auf die Suche nach Motiv und Täter.

„Gefallene Engel“ ist bereits der sechste Band der Reihe um den Kriminalkommissar Koskinen, jedoch der erste, der auf Deutsch übersetzt wurde. Dies zeigt sich vor allem im ermittelnden Polizeiteam, das lediglich relativ knapp vorgestellt wird, da der Autor wohl davon ausging, dass der Leser die Akteure bereits kennt. Im Laufe des Buches konnte ich die Ermittler dann gut auseinanderhalten, zu Beginn hatte ich jedoch (wohl durch die mangelnden Vorkenntnisse) etwas Mühe. Nicht vereinfacht wird das Auseinanderhalten dadurch, dass viele Vornamen jeweils doppelt vergeben wurden, und ich jedes Mal etwas innehalten musste, um zu überlegen, welcher Antti, Pirkko oder welche Kaija nun gemeint war.

Wer in Krimis kriminalistische Ermittlungen mag, wird hier nicht auf seine Rechnung kommen: der Fall wird durch einige Befragungen und vor allem Denkarbeit (in Form von spontanen Ideen) gelöst. 

Bei „Gefallene Engel“ handelt es sich um einen ziemlich ruhigen Krimi, Action gibt es kaum, auch das Erzähltempo ist eher gemächlich. Die schroffe, skandinavische Stimmung wird gut rübergebracht, allerdings geizt der Autor mit Landschaftsbeschreibungen. Wer beim Lesen gerne in Gedanken an fremde Orte reist, wird hier wohl die entsprechende Unterstützung vermissen. Dafür wird der Leser inhaltlich in ein für Krimis eher untypisches Millieu geführt, ich habe jedenfalls zuvor noch nie einen Krimi gelesen, in dem in einem Behindertenwohnheim ermittelt wurde (allerdings gab es da mal eine CSI-Folge, die sich um einen Verein von Kleinwüchsigen gedreht hat…). 

Der Krimi hat mir eigentlich ganz gut gefallen, mit einem nicht wirklich überraschenden, aber auch nicht allzu vorhersehbaren Ende. Schlussendlich hat mir dann aber doch die Spannung gefehlt, sowie ein bisschen mehr Finnland (der anscheinend typisch finnische Humor und die für mich unaussprechlichen Strassennamen haben mir für das Skandinavien-Feeling noch nicht ausgereicht). Daher gibt’s von mir eine „doch, ist ganz okay“-Wertung. Weiterempfehlen kann ich „Gefallene Engel“ an die Krimi-Fans, die gerne ganz geruhsam und unaufgeregt lesen und sich gedanklich auch gerne in eigentlich Krimi-untypischen Millieus bewegen. Der durchaus vorhandene Humor wird aber wahrscheinlich nicht jedem gefallen.





Rezensionsexemplar

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