Bildquelle |
von Tad Williams
übersetzt durch Verena C. Harksen
gelesen von Andreas Fröhlich
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 25.02.2013
- Aktuelle Ausgabe : 25.02.2013
- Verlag : Der Hörverlag
- ISBN: B00BJMCLFU
- Audible-Download: 36h 32
- Sprache: Deutsch
Hörprobe
Kaufen?
Bücher der Reihe:
Der Drachenbeinthron
Der Abschiedsstein
Die Nornenkönigin
Der Engelsturm
Inhalt
Der betagte König Johan liegt im Sterben, und um
die Thronfolge entbrennt ein hinterhältiger Kampf unter seinen Söhnen
Elias und Josuah. Der Küchenjunge Simon, wegen seiner Zerstreutheit auch
Mondkalb genannt, gerät mitten in die Auseinandersetzungen um die
Herrschaft über Osten Ard. Welche Ziele aber verfolgen die
geheimnisvollen Elbenvölker der Nornen und Sithi, denen das Land einst
gehörte?
(Quelle: Audible)
Meine Meinung
Der Küchenjunge Simon lebt ein
ziemlich gemütliches Leben auf dem Schloss des Königs, bis ihn die Umstände zur
Flucht zwingen. Quer durch das ganze Land wird er verfolgt und trifft dabei auf
die ungewöhnlichsten Gefährten…
Die Geschichte wird in der dritten
Person in der Vergangenheitsform erzählt, meistens aus der Sicht des
Protagonisten Simon. Mit ihm konnte ich mich nicht vollständig anfreunden. Für
meinen Geschmack jammert er viel zu viel und bemitleidet sich selbst. So findet
er es beispielsweise ganz furchtbar, dass er in dem Schloss, in dem er
aufgenommen wurde und einen Schlafplatz und genügend Essen erhält, auch noch
arbeiten soll. Eigentlich finde ich eine solche Einstellung im
mittelalterlichen Setting, in dem "Der Drachenbeinthron" spielt, sehr
erstaunlich. In solchen mittelalterlichen Gesellschaften gibt es üblicherweise
kein Sozialsystem, da heisst es arbeiten, betteln, stehlen oder verhungern,
eine weitere Möglichkeit ist nicht vorgesehen (ausser man ist adelig geboren,
natürlich). Auch sonst denkt er in erster Linie an sich, wenn er denn überhaupt
mal denkt, so begriffsstutzig, wie er ist…
Inhaltlich hat mich "Der
Drachenbeinthron" an einem Mischung aus "Der Herr der Ringe" und
"Das Lied von Eis und Feuer" (Game of Thrones) erinnert. Allerdings
ist George R. R. Martins Reihe erst einige Jahre später erschienen, daher hat
wohl eher er sich von Tad Williams inspirieren lassen als umgekehrt. Auf jeden
Fall haben wir es hier mit recht klassischer High Fantasy zu tun.
Während ich die Handlung eigentlich
durchaus spannend fand (zumindest nachdem Simon endlich aus dem Schloss
geflohen ist), verdarb mir Tad Williams umständlicher Erzählstil doch recht den
Spass am Hörbuch. Jedes Detail wird von ihm ausführlich beschrieben, bis zum
Gefieder der Vögel, die auf der Burg hausen. Das macht die Welt, in der die
Geschichte spielt, zwar sehr plastisch und lebendig, aber dafür die Erzählung
sehr langatmig. Die Handlung hätte wohl auch in der Hälfte der Zeit erzählt
werden können, ohne inhaltlich etwas wegzulassen. Auch die Längenangaben
erschienen mir unnötig umständlich. So ist des Öfteren von mehreren Achtelmeilen
die Rede (wie wäre es mit einer Viertelmeile, oder einer Halben?), oder der
Länge einer Turnierbahn (wie lange ist die? So lang wie ein Fussballfeld? Ein
Handballfeld? Eine Kegelbahn?).
An der Lesung habe ich allerdings
gar nichts auszusetzen, wie könnte ich auch, wenn doch mein
Lieblingsfragezeichen Bob Andrews das Buch liest (besser gesagt natürlich der
Bob Andrews Sprecher Andreas Fröhlich). Man merkt gut, dass hier ein Vollprofi
am Werk ist. Andrea Fröhlich betont alles richtig, macht an den passenden Orten
Pausen und schafft es, alle Figuren unterschiedlich und gut erkennbar zu
gestalten.
Mein Fazit
Unglaublich detailliert, aber
gerade deswegen sehr langatmig
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen