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Donnerstag, 14. Juni 2018

Dem Abgrund so nah


Bildquelle

von Jessica Koch

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 22.07.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 21.09.2016
  • Verlag : ROWOHLT Taschenbuch
  • ISBN: 9783499290879
  • Flexibler Einband 336 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


Leseprobe
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Bücher der Reihe:
Dem Himmel so nah
Dem Abgrund so nah
Dem Ozean so nah



Inhalt


Danny ist gerade zehn Jahre alt, als sein Leben aus den Fugen gerät.
Ein schwerer Schicksalsschlag veranlasst seine Familie, aus den Vereinigten Staaten nach Deutschland zu ziehen. Dannys Vater ertränkt seinen Kummer in Alkohol und fällt zurück in Verhaltensmuster, von denen er glaubte, sie vor der Ehe endgültig abgelegt zu haben. Danny ist seinem Vater schutzlos ausgeliefert. Aber er gibt nicht auf …
Bei einem Sommercamp lernt Danny die Französin Dominique kennen. Ihre Liebe hilft ihm, sich von seiner Familie – und damit aus der Dunkelheit, die sein junges Leben prägt – zu lösen.
Es beginnt ein Kampf um Anerkennung, Freiheit, Gerechtigkeit – und um die Liebe.
(Quelle: Rowohlt)


Meine Meinung


Nachdem seine Mutter ihr zweites Kind verliert, zieht Danny mit seinen Eltern ins ihm unbekannte Deutschland. Doch nicht nur Heimweh macht ihm zu schaffen, sondern auch sein Vater, der immer häufiger zur Flasche greift und dann seine Emotionen nicht mehr unter Kontrolle hat…

"Dem Abrund so nah" ist der zweite Teil der "Danny-Trilogie" und der Nachfolgeband von "Dem Himmel so nah". Im Grunde handelt es sich hier um die Vorgeschichte des ersten Teils, ein Prequel, aber dennoch empfehle ich, die Bücher in der Erscheinungsreihenfolge zu lesen. Inhaltlich wäre "Dem Abgrund so nah" auch ohne Vorkenntnisse problemlos zu verstehen, aber wirklichen Sinn ergibt das Buch nur, wenn man weiss, was mit Danny später passiert ist.

Während der erste Band "Dem Himmel so nah" autobiographisch war, widmet sich die Autorin Jessica Koch hier der Kindheit und Jugend ihres verstorbenen Freundes Danny; das Buch erzählt daher eine wahre Geschichte. Dass diese sehr schlimm war, wusste ich bereits aus dem ersten Band. Leider muss ich zugeben, dass ich das Buch sehr schwierig zu lesen fand. Eine entsetzliche Szene reiht sich an die andere, erst etwa in Buchmitte kommt der erste Moment, in dem Danny auch etwas Positives erleben darf. Hoffnung schöpfen kann Danny, und mit ihm der Leser, erst im Epilog (und wie ich ja weiss und auch im Buch angedeutet wird, nur von kurzer Dauer). Ich zweifle nicht daran, dass Dannys Vergangenheit wirklich so schlimm war. Fraglich bleibt für mich allerdings, ob dies in dieser Ausführlichkeit hätte dargelegt werden müssen. Ich habe mir bei der Lektüre gewünscht, dass Jessica Koch dem Fokus weniger auf die Gräueltaten, die Danny angetan wurden, gelegt hätte, sondern eher auf die leider sehr späte Zeit, in dem ihm wirkliche Hilfe zukam. Ich kannte Danny nicht persönlich, aber so, wie er in "Dem Himmel so nah" beschrieben wird, habe ich meine Zweifel, ob er mit der Veröffentlichung intimster Details aus seiner Kindheit einverstanden gewesen wäre.

Der Schreibstil der Autorin Jessica Koch lässt sich flüssig lesen, allerdings brachte mich der Inhalt immer wieder zum Stocken. Die endlose Aneinanderreihung sexueller und sonstiger Gewalttaten bedrückten mich sehr, sodass ich immer nur 10-15 Minuten am Stück lesen konnte, bevor ich das Buch weglegen musste. Die Bewertung fällt mir sehr schwer. Einerseits hat mich das Buch enorm in seinen Bann gezogen, andererseits liess es mir keinen Raum zum durchatmen. Jede noch so dunkle Wolke soll ja angeblich einen Silberstreifen am Rand haben, hier hat er mir allerdings gefehlt.

Mein Fazit

Kein Hoffnungsschimmer in Sicht.








ABC-Challenge der Protagonisten

Dominique = Q weiblich

Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 6, ein Buch, das dich traurig oder nachdenklich gemacht hat 



Montag, 23. April 2018

[Hörbuch] In eisige Höhen


Bildquelle

von Jon Krakauer
übersetzt durch Stephan Steeger
gelesen von Christian Brückner

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.08.2004
  • Aktuelle Ausgabe : 01.08.2004
  • Verlag : Steinbach sprechende Bücher
  • ISBN: 9783886987122
  • Audio CD: 10h 46
  • Sprache: Deutsch


Das Hörbuch ist vergriffen und nur gebraucht erhältlich (oder über Spotify, wo ich es gehört habe und Audible)



Hörprobe



Inhalt


Von der amerikanischen Zeitschrift "Outside" beantragt, nahm Jon Krakauer an einer Mount Everest Expedition teil, um über die Auswüchse des kommerziellen Bergsteigens zu berichten. Auf dieser Expedition im Frühjahr 1996 ereignete sich die schlimmste Katastrophe, die je auf dem "Dach der Welt" geschah: 12 Menschen aus einer Gruppe von 33, zum Teil "Grenzgänger" auf der Suche nach dem ultimativen Abenteuer und dem absoluten Kick, fanden dabei ihren Tod. 
(Quelle: Sprechende Bücher)


Meine Meinung


Am 10. Mai 1996 wollen mehr als 30 Menschen den Mount Everst besteigen – acht davon kehren nie zurück. Der Journalist Jon Krakauer war einer der wenigen, die an diesem Tag den Gipfel erreicht haben und auch noch davon erzählen können.

Jon Krakauer lässt seine Leser nie vergessen, dass er hier aus eigener Erfahrung berichtet. In Ich-Perspektive erzählend geht es ihm in erster Linie darum darzulegen, wie er die Tragödie empfunden hat.

Jon Krakauers Erzählstil ist nichts für Unaufmerksame. Immer wieder schweift er ab, bei fast jeder Erwähnung einer Person wird erst mal deren ganzes bisheriges Leben geschildert, bevor es mit den Ereignissen weitergeht. Auch einige Zeitsprünge helfen zusätzlich mit, den Leser zu verwirren. Da er zudem immer wieder aus anderen Berichten wortwörtlich zitiert, behält nur der sehr aufmerksame Leser (oder in meinem Fall Zuhörer) den Überblick, wann Krakauer von sich selbst erzählt und wann es um jemand anderen geht (ich habe dies oft erst am Schluss der jeweiligen Passage gemerkt).

Inhaltlich konnte das Buch für mich wenig Neues bieten. Ich bin vor einiger Zeit durch den Film "Everest" auf das Thema gestossen und habe mich dann durch alle möglichen Wikipedia-Artikel gelesen, bevor ich zu diesem Hörbuch gegriffen habe. Doch auch wenn mir die Ereignisse vom 10. Mai 1996 dadurch bis in die Details bekannt waren, wurde Jon Krakauers Erzählung trotzdem nicht langweilig. Natürlich kennt er nicht "die Wahrheit" (auch wenn er gerne so tut), sondern kann nur seine Wahrnehmung und Interpretation der Geschehnisse abliefern. Diese lassen den Leser aber absolut mitfiebern, auch wenn ich mich das ganze Hörbuch hindurch fragte, wie man sich so eine Tortur freiwillig antun kann… Man kann nun darüber diskutieren, ob es wirklich nötig gewesen wäre, so detailliert über die (nach Krakauers Ansicht) "Verfehlungen" anderer Teilnehmer der Exkursion herzuziehen (ob diese nun etwas mit den Geschehnissen zu tun hatten, wie Bukrejews Verzicht auf Flaschensauerstoff, oder nicht, wie Hillman Pitts Zeitschriftenkonsum). Ich hätte es als Beteiligter sicher nicht lustig gefunden, mein Leben so in der Öffentlichkeit ausgebreitet zu sehen. Allerdings versuchte Krakauer wohl mit diesem Buch, das er nur wenige Monate nach den Geschehnissen veröffentlicht hat, sein Trauma und seine eigenen Schuldgefühle zu verarbeiten, was die Schuldzuweisungen zwar nicht rechtfertigt, aber etwas erklären kann (wobei ich als Nicht-Bergsteigerin mir kaum vorstellen kann, wie man nach der Besteigung des Everest-Gipfels als Amateur ohne Höhenerfahrung noch in der Lage sein sollte, andere zu retten…).

Das Hörbuch wird von Christian Brückner gelesen, der den Inhalt gut rübergebracht und auch stimmlich zum Thema gepasst hat. Mir hat es gut gefallen, dem Leser oder Hörer sollte allerdings bewusst sein, dass er hier einen klar subjektiv erzählten Erlebnisbericht erhält und nicht eine neutrale Tatsachenschilderung.

Mein Fazit

Auch wenn man die Geschichte kennt mitreissend






Lovelybooks Literarische Weltreise

Ostasien ohne China


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