Freitag, 14. Juli 2017

Sieh nichts Böses


Bildquelle

von Inge Löhnig

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 16.06.2017
  • Aktuelle Ausgabe : 16.06.2017
  • Verlag : Ullstein Taschenbuch Verlag
  • ISBN: 9783548613192
  • Flexibler Einband 448 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

Der Ullstein Taschenbuch Verlag und Vorablesen haben mir das Taschenbuch kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!


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Bücher der Reihe:
Der Sünde Sold
In weisser Stille
So unselig schön
Schuld währt ewig
Verflucht seist du
Deiner Seele Grab
Nun ruhet sanft
Sieh nichts Böses 


Inhalt


Sieh nichts Böses. Hör nichts Böses. Tu nichts Böses.

Der Münchner Kommissar Konstantin Dühnfort ist glücklich wie nie zuvor. Gerade ist er mit Gina von der Hochzeitsreise zurückgekehrt, die beiden freuen sich auf ihr erstes Kind. Doch ein überraschender Fund reißt Dühnfort aus seiner privaten Idylle. An einem nebligen Novembertag spüren Leichensuchhunde bei einer Polizeiübung den halbverwesten Körper einer jungen Frau auf. Neben ihr liegt eine kleine Messingskulptur – ein Affe, der seinen Unterleib bedeckt. Seine Bedeutung: Tu nichts Böses. Dühnfort findet heraus, dass es sich um eine seit Jahren vermisste Frau handelt. Er stößt auf einen weiteren ungeklärten Mord und kommt so einem niederträchtigen Rachefeldzug auf die Spur, der noch lange nicht beendet ist. Denn wieder verschwindet eine Frau.
(Quelle: Ullstein)


Meine Meinung


In einem Park wird eine Leiche gefunden, die dort schon länger gelegen hat. Durch den Zeitablauf fällt es Kommissar Tino Dühnfort schwer, die Tat zu rekonstruieren und den Täter zu finden. Gleichzeitig läuft auch bei ihm zu Hause nicht alles so rund, wie es zunächst den Anschein gemacht hat.

"Sieh nichts Böses" ist bereits der 8. Krimi um die Polizisten Gina Angelucci und Tino Dühnfort. Die Bände sind jeweils in sich abgeschlossen und können auch einzeln gelesen werden. Das Privatleben entwickelt sich zwar von Band zu Band weiter, verstehen kann man aber auch die Nebenhandlungen gut ohne Vorkenntnisse.

Die Geschichte wird in der dritten Person in der Vergangenheit aus der Sicht eines allwissenden Beobachters erzählt. Die Handlung ist dabei aus mehreren Strängen aufgebaut. Neben dem Mordfall, den es aufzuklären gibt, spielt auch das Privatleben von Gina und Tino eine grosse Rolle, daneben Ginas eigener Kriminalfall (den der Leser allerdings nicht aktiv, sondern nur durch ihre Erzählungen mitverfolgen kann), der Alltag des Ehepaars Lindental sowie des Schuldenberaters Jasper Seyboth. Wie bei der Buchreihe üblich, zeigt sich im Laufe des Buches, wie die einzelnen Stränge zusammenhängen. Die Autorin Inge Löhnig versteht es dabei geschickt, ihre Leser immer wieder auf falsche Fährten zu locken, sodass die Beweise gegen einen Verdächtigen überwältigend erscheinen, mit der nächsten Spur dann aber alles wieder ganz anders erscheint. Als vorhersehbar würde ich den Krimi daher nicht bezeichnen, obschon ich schon einige (nicht viele) Seiten vor den Ermittlern auf den Täter gekommen bin.

In Inge Löhnigs Büchern spielt nicht nur der Krimi eine Hauptrolle, sondern auch das Privatleben der Ermittler und weiterer beteiligter Figuren. Vor allem in Bezug auf die beiden Protagonisten winkt die Autorin hier für meinen Geschmack allerdings etwas zu heftig mit der Moralkeule. Wer sich nicht vom Kriminalfall und den Ermittlungen ablenken lassen möchte, sollte sich bei der Wahl der Lektüre lieber anderweitig umsehen. In "Sieh nichts Böses" kann der Leser zudem, wie auch in den früheren Bänden der Reihe, die Tat teilweise beobachten. Dabei geht es meist mehr um das "warum" als um das "wer und wie". Die vielen Figuren haben mich teilweise etwas verwirrt, bis ich im Griff hatte, wer wer ist und was er mit der Geschichte zu tun hat.

Mein Fazit

Spannender Krimi mit viel Privatleben






Rezensionsexemplar


Mittwoch, 12. Juli 2017

Was verborgen bleiben sollte


Bildquelle

von Alexander Hartung

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 25.04.2017
  • Aktuelle Ausgabe : 25.04.2017
  • Verlag : Edition M
  • ISBN: 9781477828151
  • E-Buch Text: 284 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


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Bücher der Reihe:
Bis alle Schuld beglichen
Vor deinem Grab
Wenn alle Hoffnung vergangen
Die Erinnerung so kalt
Was verborgen bleiben sollte 



Inhalt


Ausgerechnet Kripochef Bergman gerät in einem Schmuckgeschäft in einen bewaffneten Überfall mit Geiselnahme. Dass es sich um keinen normalen Raub handelt, wird schnell deutlich, denn die Täter ignorieren das Geld in der Kasse und brechen stattdessen die Wände im Keller auf.
Da die Verbrecher Verbindungen zur Polizei zu haben scheinen, kontaktiert Bergman heimlich nur Kommissar Jan Tommen und bringt sich damit selbst in Gefahr. Jan versucht mit seinen Teamkollegen Chandu, Max und Zoe die Geiselnahme zu beenden. Doch der Überfall ist nur der Beginn einer Verbrechensserie, die selbst Kommissar Tommen an seine Grenzen bringen wird.
(Quelle: Amazon)


Meine Meinung


Bergman, der Chef des Polizisten Jan Tommen, läuft überraschend in einen Überfall auf einen Juwelier. Doch die Täter scheinen es weder auf Schmuck noch auf Bargeld abgesehen zu haben, sondern legen im Keller ein Feuer. Um die Täter zu finden, muss Jan erst die Hintergründe verstehen, und das erweist sich als schwieriger als erwartet. Die Spuren führen weit in die Vergangenheit…

"Was verborgen bleiben sollte" ist der fünfte Krimi um den Polizisten Jan Tommen und sein unkonventionelles Team. Die Bücher sind in sich abgeschlossen und können auch alleine gelesen werden. Wer die Figuren etwas besser verstehen möchte, beginnt am besten mit dem ersten Band, "Bis alle Schuld beglichen", in dem sie eingeführt werden, danach ist die Reihenfolge eigentlich egal.

Die Geschichte wird aus der Beobachterperspektive erzählt, wobei der Leser allerdings kaum mehr erfährt als die Ermittler. Wie auch in den vorhergehenden Bänden werden die Figuren nicht besonders vertieft geschildert, eine Weiterentwicklung ist kaum erkennbar.

Was bei den Figuren fehlt, macht der Autor Alexander Hartung dafür mit der Handlung wett. Ziemlich rasant geht es los, danach führen viele Wendungen und Überraschungen den Leser in die Irre. Miträtseln ist aufgrund der mageren Infos schwierig, aber es wird zumindest nie langweilig. Einige Wendungen erscheinen allerdings etwas gar weit hergeholt.

Der Schreibstil von Alexander Hartung ist eher einfach gehalten und lässt sich flüssig lesen. Wie dem Nachwort zu entnehmen ist, legt das Team um Jan Tommen nun eine Pause ein, es sollen aber später noch weitere Bände folgen, die ich sicher auch lesen werde.

Mein Fazit

Rasant und überraschend






Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 59, ein Buch, das Du vorbestellt hast. Das Buch ist zwar schon im April erschienen, aber ich hatte es bereits im Januar vorbestellt und bin erst jetzt dazu gekommen, es zu lesen.


Montag, 10. Juli 2017

[Hörbuch] Eragon 4: Das Erbe der Macht


Bildquelle

von Christopher Paolini
übersetzt durch Michaela Link
gelesen von Andreas Fröhlich

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 19.11.2011
  • Aktuelle Ausgabe : 19.11.2011
  • Verlag : Random House Audio, Deutschland
  • ISBN: 9783837112597
  • herunterladbare Audio-Datei: 19h 10
  • Sprache: Deutsch

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Bücher der Reihe:
Das Vermächtnis der Drachenreiter
Der Auftrag des Ältesten
Die Weisheit des Feuers
Das Erbe der Macht



Inhalt


Ein schrecklicher Krieg wütet in Alagaësia. Alle Völker haben sich zusammengeschlossen und ziehen in den Kampf gegen Galbatorix, den grausamen Herrscher des Imperiums. Eragon weiß, dass er und Saphira ihm irgendwann gegenüberstehen werden. Treue Gefährten kämpfen an seiner Seite, allen voran die wunderschöne, kluge Elfe Arya. Doch der finstere König ist nahezu unbesiegbar, denn er besitzt die Macht zahlloser Drachen, deren Seelenhort, den Eldunarí, er an sich gerissen hat. Ein neuer Drache und ein neuer Drachenreiter verändern das Kräfteverhältnis. Wird Eragon Galbatorix besiegen können? Oder muss er sich geschlagen geben? Eine Prophezeiung besagt, dass Eragon Alagaësia für immer verlassen wird ...


Meine Meinung



"Das Erbe der Macht" ist der vierte und letzte Band der Reihe um den Drachenreiter Eragon. Die Handlung der Bände baut aufeinander auf, die Bücher sollten daher in der vorgesehenen Reihenfolge gelesen werden.

Wie schon bei den Vorgängern wird auch "Das Erbe der Macht" aus wechselnder Perspektive erzählt, in erster Linie aus der Sicht von Eragon, Roran und Nasuada. Zum besseren Überblick wird die erzählende Person jeweils bei Kapitelbeginn genannt. Lieder gingen mit die meisten der Figuren auch im vierten Band ziemlich auf die Nerven. Sie wirkten oft arrogant und selbstmitleidig. So macht sich die stolze Kriegerin Nasuada, die das grösste Heer der freien Welt anführt, Gedanken darüber, dass ein paar Narben auf ihren Armen sie weniger attraktiv für potentiell Heiratswillige machen könnten, und Eragons Gedanken drehen sich hauptsächlich um die Schmerzen, die er erleiden muss (was auch angestossene Schienbeine und den Zusammenprall mit Insekten beinhaltet…). Roran metzelt munter hunderte von Gegnern nieder, macht sich dann bei einem Einzelnen aber böse Vorwürfe, dass er ihm das Leben genommen hat (um wenige Zeilen später schon wieder klare Mordpläne zu schmieden).

Die Handlung von "Das Erbe der Macht" wäre eigentlich interessant, wurde aber wie auch bei den Vorgängern durch unnötig detaillierte Schilderung von absoluten Nebensächlichkeiten sehr zäh aufgeblasen. So verfolgt der Leser über mehrere Seiten, wie aus Schlamm eine schöne runde Kugel geformt wird. Wieso? Na weil es machbar ist! Relevante Handlungsteile, wie das Vorrücken der Armee auf die Hauptstadt, werden dann wieder mit einige wenigen Sätzen abgehandelt. Die grösste Enttäuschung diesbezüglich war der Kampf mit Galbatorix, auf den nun vier Bände hingearbeitet haben, und der eigentlich gar nicht wirklich stattfand. In einem Punkt hat mich der vierte Eragon-Band etwas an den "Herrn der Ringe" von J.R.R. Tolkien erinnert (aber nicht in guter Weise): nach dem eigentlichen Abschluss der Handlung ist die Geschichte nicht zu Ende, sondern dreht sich noch ewig darum, wer aus welchen Gründen nach der grossen Schlacht was macht. Diese Schlussszenen zogen sich ewig in die Länge und liessen die Spannung tief fallen, und dabei wurden die meisten Handlungsstränge nicht mal zu Ende erzählt und dutzende von Fragen offen gelassen.

Die Kriegssituation, in der die Handlung grösstenteils spielt, ist zudem enorm unrealistisch dargestellt (ja, ich erwarte auch in Fantasyliteratur ein gewisses Mass an Realismus). So nehmen sich offenbar die Krieger abends jeweils die Zeit, ein Nachthemd anzuziehen, und wenn es dann einen nächtlichen Angriff gibt, rennen sie im Morgenmantel aus dem Zelt. Kettenhemden werden übergeworfen, als wenn es sich dabei um dünne Strickjacken handeln würde, dabei kann so ein Ding gut und gerne 20 Kilo wiegen. Dass manche Figuren auch mit abgehackten Gliedmassen weiterkämpfen kann ich hingegen verzeihen, schliesslich sind sie ja so etwas wie Superhelden.

Der Schreibstil des Autors Christopher Paolini ist eher einfach gehalten, was mich grösstenteils nicht gestört hat. Störender fand ich die ewige Ausdehnung von Beschreibungen, die den Band auf gefühlt das vierfachte Volumen dessen ausdehnten, das zur Erzählung der Handlung nötig gewesen wäre. Formulierungen wie "der imposante Bau war in der Tat imposant" haben mich allerdings zum Schmunzeln gebracht.

Wie immer hat der Sprecher Andreas Fröhlich seine Arbeit auch hier souverän erledigt, auch wenn mich die deutsche Aussprache der Namen (Murr-Tack, Angela wie Frau Merkel, Slo-An) durch alle vier Bände hinweg gestört hat.

Mein Fazit

Die eigentlich spannenden Szenen sind zu kurz geraten, das zähe Drumherum dagegen viel zu ausführlich.








Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 3, ein Buch mit einem überwiegend grünen oder türkisen Cover


Donnerstag, 6. Juli 2017

Verletzung


Bildquelle

von Manuela Obermeier

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 12.02.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 12.02.2016
  • Verlag : Ullstein Taschenbuch Verlag
  • ISBN: 9783548287478
  • Flexibler Einband 448 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


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Bücher der Reihe:
Verletzung
Tiefe Schuld


Inhalt


Sie will nicht gesehen werden. Sie will nicht gefunden werden. Hauptkommissarin Toni Stieglitz hat sich gerade von ihrem Freund Mike getrennt. Niemand darf wissen, wo sie jetzt wohnt. Denn Mike, selbst Polizist, schlägt sie. Ihre Kollegen sollen nichts davon erfahren. Zu sehr schämt Toni sich. Jetzt aber setzt sie sich endlich zur Wehr. Zur gleichen Zeit beginnt eine Mordserie in München. Mehrere Frauen werden brutal umgebracht. Toni jagt den Mörder, doch bald wird sie von ihrer Vergangenheit eingeholt. Wer ist der Schatten, der nachts immer wieder auftaucht und sie verfolgt? Der Mörder? Oder ihr Exfreund Mike?
(Quelle: Ullstein)


Meine Meinung



In München wird eine ermordete junge Frau im roten Mantel aufgefunden. Für die Hauptkommissarin Toni Stieglitz scheint es zunächst ein Routinefall zu sein, bis eine andere Tote in einer roten Jacke gefunden wird. Zufall, oder besteht da ein Zusammenhang?

Die Geschichte wird in der dritten Person in erster Linie aus der Sicht der Protagonistin Toni erzählt. Ich hatte über grosse Teile des Buchs hinweg Mühe, mich mit Toni anzufreunden. Sie ist seit kurzem Single, weil sie es endlich geschafft hat, sich von ihrem gewalttätigen Freund zu trennen. Sie denkt aber nicht daran, den Typen anzuzeigen oder sich Hilfe zu holen, sei es von Freunden oder einem Psychologen. Und Hilfe braucht sie eindeutig, sie ist ein reines Nervenbündel, sieht ihren Ex in jedem Schatten und kann sich kaum auf ihre Arbeit konzentrieren und erleidet regelmässig Panikattacken. Ich hoffte bei jedem Dialog mit Kollegen, dass sie endlich mit der Sprache rausrückt, um dem Widerling die gerechte Strafe zukommen zu lassen, aber nein, nichts geschah. Zudem erschien sie mir oft gar unnötig zickig gegenüber ihren Arbeitskollegen. Das Ende hat mich dann allerdings wieder etwas mit ihr versöhnt, sodass ich dem nächsten Band mit ihr positiv eingestellt bin.

Die Handlung ist ziemlich linear aufgebaut, ohne grosse Wendungen. Leider gibt es ein Schema, das sich viel zu oft wiederholt: Toni hat eine Idee zur Lösung des Falles, doch keiner hört ihr zu. Sie forscht alleine nach und stellt fest, dass ihre Ahnung richtig war. Dann hat sie die nächste Theorie, und wieder hört ihr niemand zu, und so weiter. Dieses Konzept finde ich zwar durchaus spannend, doch in der Wiederholung verliert es seinen Reiz. Die Haupthandlung, die Suche nach dem Mörder, wird zudem teilweise durch Tonis persönliche Probleme etwas in den Hintergrund gedrängt. Allzuviel Blut fliesst nicht, und die Verletzungen der Opfer werden nicht zu detailliert beschrieben. Allerdings besteht durchgehend eine unterschwellige Bedrohungsstimmung, die sensiblen Lesern an den Nerven zehren könnte.

Der Schreibstil der Autorin Manuela Obermeier liess sich flüssig lesen, blieb ansonsten aber unauffällig. Trotz meiner Kritikpunkte hat mich "Verletzung" gut unterhalten, sodass ich gerne auch den zweiten Band um Toni Stieglitz lesen werde.

Mein Fazit

Etwas repetitiv, und die Protagonistin hätte ich oft schütteln können, aber sehr unterhaltsam.








ABC-Challenge der Protagonisten

Toni = T weiblich

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