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von Christopher Paolini
übersetzt durch Michaela Link
gelesen von Andreas Fröhlich
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 19.11.2011
- Aktuelle Ausgabe : 19.11.2011
- Verlag : Random House Audio, Deutschland
- ISBN: 9783837112597
-
herunterladbare Audio-Datei: 19h 10
- Sprache: Deutsch
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Bücher der Reihe:
Das Vermächtnis der Drachenreiter
Der Auftrag des Ältesten
Die Weisheit des Feuers
Das Erbe der Macht
Inhalt
Ein schrecklicher Krieg wütet in Alagaësia. Alle Völker haben sich
zusammengeschlossen und ziehen in den Kampf gegen Galbatorix, den
grausamen Herrscher des Imperiums. Eragon weiß, dass er und Saphira ihm
irgendwann gegenüberstehen werden. Treue Gefährten kämpfen an seiner
Seite, allen voran die wunderschöne, kluge Elfe Arya. Doch der finstere
König ist nahezu unbesiegbar, denn er besitzt die Macht zahlloser
Drachen, deren Seelenhort, den Eldunarí, er an sich gerissen hat. Ein
neuer Drache und ein neuer Drachenreiter verändern das Kräfteverhältnis.
Wird Eragon Galbatorix besiegen können? Oder muss er sich geschlagen
geben? Eine Prophezeiung besagt, dass Eragon Alagaësia für immer
verlassen wird ...
(Quelle: Random House Audio)
Meine Meinung
"Das Erbe der Macht" ist der vierte und letzte
Band der Reihe um den Drachenreiter Eragon. Die Handlung der Bände baut aufeinander
auf, die Bücher sollten daher in der vorgesehenen Reihenfolge gelesen werden.
Wie schon bei den Vorgängern wird auch "Das Erbe der
Macht" aus wechselnder Perspektive erzählt, in erster Linie aus der Sicht
von Eragon, Roran und Nasuada. Zum besseren Überblick wird die erzählende
Person jeweils bei Kapitelbeginn genannt. Lieder gingen mit die meisten der Figuren
auch im vierten Band ziemlich auf die Nerven. Sie wirkten oft arrogant und
selbstmitleidig. So macht sich die stolze Kriegerin Nasuada, die das grösste
Heer der freien Welt anführt, Gedanken darüber, dass ein paar Narben auf ihren
Armen sie weniger attraktiv für potentiell Heiratswillige machen könnten, und
Eragons Gedanken drehen sich hauptsächlich um die Schmerzen, die er erleiden
muss (was auch angestossene Schienbeine und den Zusammenprall mit Insekten
beinhaltet…). Roran metzelt munter hunderte von Gegnern nieder, macht sich dann
bei einem Einzelnen aber böse Vorwürfe, dass er ihm das Leben genommen hat (um
wenige Zeilen später schon wieder klare Mordpläne zu schmieden).
Die Handlung von "Das Erbe der Macht" wäre
eigentlich interessant, wurde aber wie auch bei den Vorgängern durch unnötig
detaillierte Schilderung von absoluten Nebensächlichkeiten sehr zäh
aufgeblasen. So verfolgt der Leser über mehrere Seiten, wie aus Schlamm eine
schöne runde Kugel geformt wird. Wieso? Na weil es machbar ist! Relevante
Handlungsteile, wie das Vorrücken der Armee auf die Hauptstadt, werden dann
wieder mit einige wenigen Sätzen abgehandelt. Die grösste Enttäuschung
diesbezüglich war der Kampf mit Galbatorix, auf den nun vier Bände
hingearbeitet haben, und der eigentlich gar nicht wirklich stattfand. In einem
Punkt hat mich der vierte Eragon-Band etwas an den "Herrn der Ringe"
von J.R.R. Tolkien erinnert (aber nicht in guter Weise): nach dem eigentlichen
Abschluss der Handlung ist die Geschichte nicht zu Ende, sondern dreht sich
noch ewig darum, wer aus welchen Gründen nach der grossen Schlacht was macht.
Diese Schlussszenen zogen sich ewig in die Länge und liessen die Spannung tief
fallen, und dabei wurden die meisten Handlungsstränge nicht mal zu Ende erzählt
und dutzende von Fragen offen gelassen.
Die Kriegssituation, in der die Handlung grösstenteils
spielt, ist zudem enorm unrealistisch dargestellt (ja, ich erwarte auch in
Fantasyliteratur ein gewisses Mass an Realismus). So nehmen sich offenbar die
Krieger abends jeweils die Zeit, ein Nachthemd anzuziehen, und wenn es dann
einen nächtlichen Angriff gibt, rennen sie im Morgenmantel aus dem Zelt. Kettenhemden
werden übergeworfen, als wenn es sich dabei um dünne Strickjacken handeln
würde, dabei kann so ein Ding gut und gerne 20 Kilo wiegen. Dass manche Figuren
auch mit abgehackten Gliedmassen weiterkämpfen kann ich hingegen verzeihen,
schliesslich sind sie ja so etwas wie Superhelden.
Der Schreibstil des Autors Christopher Paolini ist eher
einfach gehalten, was mich grösstenteils nicht gestört hat. Störender fand ich
die ewige Ausdehnung von Beschreibungen, die den Band auf gefühlt das
vierfachte Volumen dessen ausdehnten, das zur Erzählung der Handlung nötig
gewesen wäre. Formulierungen wie "der imposante Bau war in der Tat
imposant" haben mich allerdings zum Schmunzeln gebracht.
Wie immer hat der Sprecher Andreas Fröhlich seine Arbeit
auch hier souverän erledigt, auch wenn mich die deutsche Aussprache der Namen
(Murr-Tack, Angela wie Frau Merkel, Slo-An) durch alle vier Bände hinweg
gestört hat.
Mein Fazit
Die eigentlich spannenden Szenen sind zu kurz geraten, das
zähe Drumherum dagegen viel zu ausführlich.
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