Samstag, 22. November 2014

Leichentuch


Bildquelle


von Andreas M. Sturm

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 05.01.2014
  • Aktuelle Ausgabe : 05.01.2014
  • Verlag : fhl Verlag Leipzig
  • ISBN: 9783942829489
  • Buch: 310 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


Inhalt


Am Nachmittag des Weihnachtstages wird ein Mann in seinem Auto ermordet. Der dicht fallende Schnee hüllt das Opfer sanft ein. Erst als Tauwetter einsetzt, wird das Verbrechen entdeckt.
Hauptkommissarin Karin Wolf widmet dem Fall jedoch nicht ihre volle Aufmerksamkeit, da ihrem Todfeind Witkowski die Flucht aus dem Strafvollzug gelungen ist und er sich unverzüglich auf einen Rachefeldzug begibt. Bei der Jagd nach dem Kriminellen muss Karin erschüttert feststellen, dass ein Mitglied ihres Teams für Witkowski arbeitet. Für die Kommissarin beginnt ein Wettlauf ums Überleben, denn sie selbst steht ganz oben auf der Liste des einflussreichen Killers.
(Quelle: fhl Verlag)


Mein Fazit


Kommissarin Karin Wolf soll das Verschwinden des Familienvaters Eicher aufklären. Gleichzeitig bricht der Bandenchef Witowski aus dem Gefängnis aus, der noch eine Rechnung mit Karin offen hat…

Bei „Leichentuch“ handelt es sich um den dritten Band der Krimireihe um Karin Wolf. Ich kenne die beiden vorhergehenden Bände nicht, hatte aber keinerlei Verständnisprobleme. Die Protagonistin Karin ist mir durchaus sympathisch, ich kann ihr Verhalten aber nicht durchwegs gutheissen. In vielen Situationen ist sie mir zu impulsiv und unüberlegt. Auffällig ist bei den geschilderten Dresdner Beamten, dass jeder mit seinem Schicksal zu kämpfen hat, sei es ein behinderter Ehemann, eine verstorbene Partnerin, Alkoholprobleme etc. Eine glückliche Person ohne irgendwelche „Altlasten“ scheint es bei der Dresdner Polizei nicht zu geben. 

Der eigentliche Kriminalfall ist spannend aufgebaut, die Hintergründe bleiben lange im Dunkeln. Der Handlungsstrang um den Ausbrecher Witowski wird dabei geschickt mit der Haupthandlung verwoben, sodass oft erst rückblickend klar wird, welcher Handlungsstrang nun eigentlich verfolgt wird. Wie gut der Lokalkolorit getroffen wurde kann ich nicht beurteilen, da ich noch nie in Dresden (oder allgemein in den neuen Bundesländern) war. 

Besonders eindrücklich für mein Leseerlebnis (wenn auch das Buch nur am Rande dafür verantwortlich war) war die Schilderung der Geschehnisse rund um den Mauerfall, die ich zufällig am 9. November, und damit genau 25 Jahre danach, gelesen habe. 1989 habe ich die Ereignisse, die Gewalt etc. nicht wirklich mitbekommen (was interessiert sich eine Schweizer Grundschülerin schon für Ostdeutsche Politik).

„Leichentuch“ hat mich gut unterhalten, Freunde von Regionalkrimis werden das Buch sicherlich auch mögen, daher empfehle ich es gerne weiter.





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