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von Pascal Gut
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 07.10.2014
- Aktuelle Ausgabe : 07.10.2014
- Verlag : Emons Verlag
- ISBN: 9783863585938
- Taschenbuch Text: 272 Seiten
- Sprache: Deutsch
Der Autor Pascal Gut hat mir das Taschenbuch im Rahmen einer Lovelybooks-Leserunde kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!
Inhalt
Zürich, Polizeirevier: Ein junger Mann behauptet, der Entführer der seit
Langem vermissten Tamara zu sein. Kommissar Mario Presko, der den Fall
vor einem halben Jahr unaufgeklärt zu den Akten gelegt hat, lässt sich
zu dem angeblichen Versteck führen – nicht ahnend, auf welches
diabolische Spiel er sich damit einlässt...
(Quelle: Emons-Verlag) Mein Fazit
Ein junger Mann spaziert in eine Polizeistation und gibt an, vor
einem Jahr ein kleines Mädchen entführt zu haben. Mario Presko, der den
Entführungsfall damals bearbeitet hat, wird auch auf den neuen Fall
abgesetzt und entdeckt dabei die Abgründe, die hinter der Tat stecken.
Als Krimi- und Thrillerfan aus der Schweiz habe ich mich natürlich
gleich auf dieses Buch gestürzt, auch wenn Zürich so gar nicht „meine
Stadt“ ist. Mit der Hauptfigur Mario Presko habe ich mich gleich
angefreundet, auch wenn die Sympathie im Laufe des Buches durch einige
Vorkommnisse dann doch ziemlich gelitten hat. Wie gut das Zürich-Feeling
durch die Beschreibungen das Autors Pascal Gut rüberkommt, kann ich
leider nicht beurteilen, da ich mich dort zu wenig auskenne.
Auf dem Cover wird das Buch als Kriminalroman angekündigt, der
Klappentext bezeichnet es als Thriller. Ich finde beide Bezeichnungen
nicht so ganz passend. Natürlich ist es im Grund ein Kriminalroman, da
sich die Handlung um Entführung und Mord dreht. Ebenso ist es eigentlich
auch ein Thriller, da der Autor Pascal Gut den Spannungsbogen über die
gesamte Geschichte hinweg nie absinken lässt und die handelnden Personen
mehr als nur einmal in Gefahr geraten. In meinen Augen ist das wahre
Thema des Romans jedoch nicht die Straftaten, sondern die menschlichen
Abgründe, die dies erst möglich gemacht haben. Müsste ich dieses Buch
mit nur einem Genre benennen, ich würde es als Drama bezeichnen.
Natürlich gab es auch bei „Zürcher Finsternis“ einige Punkte, die mir
nicht so gut gefallen haben, insbesondere die zwar meist nur kurzen
politischen Diskussionen, in denen der Autor die Meinung seiner Figur
Presko (und wahrscheinlich auch seine eigene) kund tut. Pascal Gut
argumentiert hierzu, dass er damit das allgemeine Geschehen und die
damals vorherrschende Meinung (die Geschichte spielt 1999) beschreiben
wollte, um die Geschichte in einen Kontext zu setzen. Ich kann diese
Argumentation durchaus nachvollziehen, gefallen haben mir diese
Einschübe trotzdem nicht, da ich mir in einem Unterhaltungsroman (was
ein Krimi ja grundsätzlich sein sollte) nicht gerne vom Autor sagen
lassen will, welche politischen Ansichten ich haben soll/darf oder
nicht.
Ein weiteres Kuriosum zu „Zürcher Finsternis“: während in den meisten
Büchern/Filmen/Fernsehserien niemand je auf die Toilette muss, werden
in diesem Buch gleich vier (?) ziemlich ausführliche Pinkelszenen
beschrieben, obschon sie eigentlich nichts zur Handlung beitragen.
Die Bewertung fand ich in diesem Fall ziemlich schwierig. Wirklich
überzeugt hat mich die „Zürcher Finsternis“ leider nicht, obschon ich
die Grundidee sehr spannend und auch die Auflösung richtig Überraschend
fand. Ich würde gerne 3.5 Sterne vergeben, da dies nicht geht, runde ich
auf 4 auf.
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