Donnerstag, 13. November 2014

Zürcher Finsternis

Bildquelle




von Pascal Gut

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 07.10.2014
  • Aktuelle Ausgabe : 07.10.2014
  • Verlag : Emons Verlag
  • ISBN: 9783863585938
  • Taschenbuch Text: 272 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

Der Autor Pascal Gut hat mir das Taschenbuch im Rahmen einer Lovelybooks-Leserunde kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!



Inhalt


Zürich, Polizeirevier: Ein junger Mann behauptet, der Entführer der seit Langem vermissten Tamara zu sein. Kommissar Mario Presko, der den Fall vor einem halben Jahr unaufgeklärt zu den Akten gelegt hat, lässt sich zu dem angeblichen Versteck führen – nicht ahnend, auf welches diabolische Spiel er sich damit einlässt...
(Quelle: Emons-Verlag)



Mein Fazit


Ein junger Mann spaziert in eine Polizeistation und gibt an, vor einem Jahr ein kleines Mädchen entführt zu haben. Mario Presko, der den Entführungsfall damals bearbeitet hat, wird auch auf den neuen Fall abgesetzt und entdeckt dabei die Abgründe, die hinter der Tat stecken.

Als Krimi- und Thrillerfan aus der Schweiz habe ich mich natürlich gleich auf dieses Buch gestürzt, auch wenn Zürich so gar nicht „meine Stadt“ ist. Mit der Hauptfigur Mario Presko habe ich mich gleich angefreundet, auch wenn die Sympathie im Laufe des Buches durch einige Vorkommnisse dann doch ziemlich gelitten hat. Wie gut das Zürich-Feeling durch die Beschreibungen das Autors Pascal Gut rüberkommt, kann ich leider nicht beurteilen, da ich mich dort zu wenig auskenne. 

Auf dem Cover wird das Buch als Kriminalroman angekündigt, der Klappentext bezeichnet es als Thriller. Ich finde beide Bezeichnungen nicht so ganz passend. Natürlich ist es im Grund ein Kriminalroman, da sich die Handlung um Entführung und Mord dreht. Ebenso ist es eigentlich auch ein Thriller, da der Autor Pascal Gut den Spannungsbogen über die gesamte Geschichte hinweg nie absinken lässt und die handelnden Personen mehr als nur einmal in Gefahr geraten. In meinen Augen ist das wahre Thema des Romans jedoch nicht die Straftaten, sondern die menschlichen Abgründe, die dies erst möglich gemacht haben. Müsste ich dieses Buch mit nur einem Genre benennen, ich würde es als Drama bezeichnen. 

Natürlich gab es auch bei „Zürcher Finsternis“ einige Punkte, die mir nicht so gut gefallen haben, insbesondere die zwar meist nur kurzen politischen Diskussionen, in denen der Autor die Meinung seiner Figur Presko (und wahrscheinlich auch seine eigene) kund tut. Pascal Gut argumentiert hierzu, dass er damit das allgemeine Geschehen und die damals vorherrschende Meinung (die Geschichte spielt 1999) beschreiben wollte, um die Geschichte in einen Kontext zu setzen. Ich kann diese Argumentation durchaus nachvollziehen, gefallen haben mir diese Einschübe trotzdem nicht, da ich mir in einem Unterhaltungsroman (was ein Krimi ja grundsätzlich sein sollte) nicht gerne vom Autor sagen lassen will, welche politischen Ansichten ich haben soll/darf oder nicht. 

Ein weiteres Kuriosum zu „Zürcher Finsternis“: während in den meisten Büchern/Filmen/Fernsehserien niemand je auf die Toilette muss, werden in diesem Buch gleich vier (?) ziemlich ausführliche Pinkelszenen beschrieben, obschon sie eigentlich nichts zur Handlung beitragen. 

Die Bewertung fand ich in diesem Fall ziemlich schwierig. Wirklich überzeugt hat mich die „Zürcher Finsternis“ leider nicht, obschon ich die Grundidee sehr spannend und auch die Auflösung richtig Überraschend fand. Ich würde gerne 3.5 Sterne vergeben, da dies nicht geht, runde ich auf 4 auf.






Rezensionsexemplar

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