Samstag, 6. Dezember 2014

Das Skorpionenhaus


Bildquelle


von Nancy Farmer

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 15.01.2003
  • Aktuelle Ausgabe : 01.03.2005
  • Verlag : Fischer Taschenbuch
  • ISBN: 9783596805426
  • Flexibler Einband: 401 Seiten
  • Sprache: Deutsch

Inhalt


Du sollst mich nicht Mama nennen! fuhr Celia Matt an. "Ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt, vergiss das nie. Aber du bist mir nur ausgeliehen worden, mi vida." Matt hatte Probleme damit, das Wort "ausgeliehen" zu verstehen. Es schien zu bedeuten, dass man für eine Weile etwas weggab. Wer auch immer ihn Celia ausgeliehen hatte, würde also irgendwann kommen und ihn wieder zurückverlangen. Matt versteht Jahre später. Er ist in der Zukunft geboren, hinein in eine Welt, die ihn verabscheut. Denn Matt ist ein Klon. In einer Gesellschaft, die keine Skrupel kennt, gerät er in ein gefährliches Netz aus Intrigen und Enttäuschungen.
(Quelle: Amazon)


Mein Fazit



„Das Skorpionenhaus“ erzählt die Geschichte von Matt bis zu seinem 14. Lebensjahr. Es dauert lange, bis Matt bemerkt, dass er anders ist als alle anderen: er ist ein Klon. Den schrecklichen Grund seiner Existenz erfährt er erst Jahre später.

Die Geschichte wird aus der Sicht des Protagonisten Matt erzählt. Was dieser nicht sieht, hört oder fühlt wird auch dem Leser nicht mitgeteilt. Dieser kann jedoch aufgrund der mitgeteilten Informationen seine Schlüsse wohl schneller ziehen als der oft etwas begriffsstutzige Matt (was aber nicht an seiner Intelligenz, sondern an der nur rudimentären Bildung liegt). Die Autorin verzichtet dabei auf grosse Emotionen, der Erzählstil wirkt eher kühl, fast dokumentarisch. 

Trotz der kühlen Erzählweise hat mich „Das Skorpionenhaus“ emotional sehr berührt. Die Geschichte spielt in der Zukunft, und während des Lesens war ich froh, eine solche wohl nicht mehr erleben zu müssen. Die Menschen sind ja schon heute nicht sehr freundlich im Umgang miteinander, aber was in dem Roman geschildert wird erinnert mehr an das 18. Jahrhundert als an die heutige Zeit (damals war es ja alles andere als besser als heute). 

Eine kleine Detailfrage hat sich mir beim Lesen jedoch gestellt: Matt ist wie erwähnt ein Klon. In der Geschichte teilt er mit seiner „Vorlage“ nicht nur die DNA (ist ja logisch) sondern auch die Fingerabdrücke. Diese sind jedoch nicht genetisch vorgegeben, sondern entstehen während dem Wachstum im Uterus nach Zufallsprinzip (darum haben auch eineiige Zwillinge unterschiedliche Fingerabdrücke). Seine Fingerabdrücke müssten darum ja eigentlich auch einzigartig sein…

Eine Bewertung fällt mir hier sehr schwer. Fand ich das Buch spannend? Eigentlich nicht wirklich. Werde ich es später nochmals lesen? Höchstwahrscheinlich nicht. Dies spricht eigentlich für eine schlechte Wertung. Andererseits hat mich das Buch wie erwähnt sehr berührt und zum Nachdenken angeregt. Aufgrund meiner Unentschlossenheit vergebe ich die Mittelwertung, drei Sterne.







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