Montag, 25. Februar 2019

[Hörbuch] Grosser Bruder Zorn


Bildquelle

von Johannes Ehrmann
gelesen von David Nathan


  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 11.03.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 11.03.2016
  • Verlag : Lübbe Audio
  • ISBN: B01BYCOJWM
  • Mp3-Download: 9h 13
  • Sprache: Deutsch


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Inhalt


Box-Promoter Aris braucht den Befreiungsschlag gegen die drohende Insolvenz und organisiert einen letzten großen Kampfabend. Jessi vom Netto will ein besseres Leben für ihre kleine Tochter und muss sich ihrer Vergangenheit stellen. Und Serdar aus dem Späti denkt an nichts anderes als an einen Knockout am Freitag.

Eine Woche im Weddinger Kiez, jeder hat seine eigenen Pläne und eine andere Herkunft, aber alle haben dieselbe Heimat. Die Wege der Protagonisten irrlichtern jeden Tag schneller umeinander, bis sie bei der großen Fight Night schließlich aufeinanderprallen.
(Quelle: Lübbe Audio)


Meine Meinung


"Grosser Bruder Zorn" dreht sich um das Leben von fünf Berlinern, dem Boxpromoter Aris, dem jungen Verkäufer Serdar, der Supermarktkassiererin Jessi, dem Juwelier Heinz Hönow und dem Obdachlosen "Flaschenfascho". Der Leser (oder in meinem Fall Hörer) begleitet die fünf eine Woche lang in ihrem Alltag, der in einer grossen Boxveranstaltung am Freitagabend gipfelt. Jeder der fünf ist auf seine eigene Art kaputt, traumatisiert durch frühere Erlebnisse und ohne grosse Aussichten auf eine bessere Zukunft. Allerdings war mir Jessi als einzige sympathisch. Vor allem für Aris konnte ich hingegen kein Mitgefühl aufbringen, weil er in meinen Augen einfach nur selber Schuld ist an allem, was ihm passiert.

A propos was ihm passiert: viel passiert hier nämlich nicht. Die Geschichte plätschert lange einfach vor sich hin, erst gegen Schluss kommt etwas Fahrt auf. Die Handlung ist sehr mager, weshalb mir das eigentlich nicht sehr lange Hörbuch stellenweise unendlich erschien.

Der Schreibstil des Autors Johannes Ehrmann wirkte extrem eintönig auf mich. Ausserhalb von Dialogen (oder den häufigen gedanklichen Monologen in der Du-Form) beginnen gefühlte 80% aller Sätze entweder mit und, er/sie oder dem Namen des jeweiligen Protagonisten. Ich bin mir sicher, dass dies als Stilmittel so gewollt ist, aber mir ging es schon nach kurzer Zeit auf die Nerven und erinnerte mich an einen Schüleraufsatz (den der Deutschlehrer keinesfalls so akzeptiert hätte, zumindest nicht in den höheren Klassen). Auch die ewigen Wiederholungen (im Stil von: Serdar denkt an die drei Worte. Diese drei elenden Worte. Diese drei Worte, die alles verändern) fand ich nicht unterhaltsam, sondern nur langweilig. Die sehr einfach gehaltene Sprache und die teilweise recht primitiven Dialoge passen zwar super zu den Protagonisten, die allesamt ein sehr tiefes Bildungsniveau aufweisen (ich glaube keiner von denen hat auch nur einen Schulabschluss, geschweige denn eine Berufsausbildung), aber anregend wirkte es nicht auf mich. 

An der Lesung von David Nathan habe ich hingegen nichts auszusetzen. Wie gewohnt passt er seine Stimme den jeweiligen Situationen an und vermag die Emotionen der Figuren glaubhaft rüberzubringen.

Mein Fazit

Wenig Handlung und recht unsympathische Figuren









Daggis Buchchallenge

Aufgabe 15, ein Buch rund um die sieben Todsünden im Titel -> Hochmut (auch Stolz, Übermut), Geiz (auch Habgier), Neid (auch Eifersucht), Zorn (auch Wut, Rachsucht), Wollust, Völlerei (auch Maßlosigkeit), Trägheit.

Lovelybooks Themenchallenge

Aufgabe 23, ein Buch, auf dessen Cover Pflanzen, aber keine anderen Lebewesen (Tiere, Menschen) zu sehen sind.

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