Bildquelle |
von Monika Mansour
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 21.07.2016
- Aktuelle Ausgabe : 21.07.2016
- Verlag : Emons Verlag
- ISBN: 9783954519507
- Flexibler Einband 336 Seiten
- Sprache: Deutsch
Leseprobe
Kaufen?
Bücher der Reihe:
Liebe, Sünde, Tod
Himmel, Hölle, Mensch
Luzerner Todesmelodie
Inhalt
In einer Villa am Vierwaldstättersee machen Cem Cengiz und sein Team von
der Luzerner Polizei eine schreckliche Entdeckung: Im Haus liegen zwei
blutüberströmte Leichen. Unter Verdacht gerät ein ebenso exzentrischer
wie narzisstischer weltbekannter Geiger. Aus Mangel an Beweisen muss ihn
die Polizei laufen lassen, doch als er Intimes aus Cems Leben
preisgibt, beginnt ein perfides Spiel mit der Macht ...
(Quelle: Emons)
Meine Meinung
Ein Raubüberfall bringt den Polizisten Cem Cengiz
in die Nähe einer Villa am Vierwaldstättersee, als dort ein Ehepaar ermordet
wird. Ist der Sohn, ein berühmter Stargeiger, der zusammen mit dem Paar
aufgefunden wird, der Täter, oder steckt etwas Anderes hinter der Tat?
"Luzerner Todesmelodie" ist der
dritte Krimi um den Luzerner Ermittler Cem. Die beiden Vorgängerbände kenne ich
nicht, konnte der Handlung aber dennoch gut folgen. Allerdings werden immer
wieder Anspielungen auf frühere Geschehnisse gemacht, was der späteren Lektüre
der Vorgänger etwas die Spannung nehmen könnte.
Die Geschichte wird aus der Perspektive eines
allwissenden Beobachters erzählt, der je nach Szene mal auf die eine, mal auf
die andere Figur fokussiert und teilweise öfters hin- und herwechselt. Am
Häufigsten wird allerdings aus der Sicht von Cem erzählt, was ihn zum klaren
Protagonisten macht. Im Grunde mochte ich ihn, er hat jedoch einige
Eigenschaften, die mich nicht so begeistert haben. Er scheint sich beispielsweise
Frauen grundsätzlich überlegen zu fühlen (er bezeichnet sich auch ohne Scham
als Macho) und kann wohl nur bedingt nachvollziehen, weshalb ihn seine Freundin
verlassen hat, nachdem er mit einer anderen rumgeknutscht hat. Auch scheint er
sich ausschliesslich als Türke zu betrachten, obschon er als Mitglied der
Luzerner Kantonspolizei eigentlich auch Schweizer Bürger sein müsste (sofern
sich die Praxis nicht geändert hat, nur Schweizer anszustellen). Die anderen
Figuren wurden bis in die kleinen Nebenrollen sorgfältig ausgearbeitet, sodass
jeder individuell erscheint und nicht in der breiten Masse versinkt.
Die Handlung ist interessant aufgebaut, mit
einigen überraschenden Wendungen und falschen Spuren, die mich in die Irre
geführt haben. Im Ganzen erschien mir der Kriminalfall allerdings etwas zu konstruiert,
um mich vollkommen z überzeugen. Etwas mehr Realismus hätte ich hier bevorzugt.
Neben dem Kriminalfall spielen auch Cems und Barbaras (Cems Vorgesetzte)
Privatleben eine Rolle, jedoch ist diese nicht so gross ausgebaut, dass sie den
Krimiteil an den Rand rücken würde. Besonders gut gefallen hat mir natürlich
die Szenerie in "meiner" Stadt Luzern, wo ich die meisten Schauplätze
auch schon besucht habe (Cems Arbeitsweg führt, so wie er beschrieben wird,
sogar an meiner Haustüre vorbei). Mit vielen kleinen Details, wie der Auswahl
tatsächlicher existierender Bars und Restaurants zu Treffen zwischen den
Figuren, wird die Stadt, insbesondere für Kenner, so richtig lebendig.
Der Schreibstil der Autorin Monika Mansour
liess sich flüssig lesen. Eingestreute Dialektwörter könnten Nicht-Schweizer
allerdings etwas verwirren, vor allem, da dieses Buch kein angehängtes Glossar
hat, in dem sie übersetzt werden könnten. "Luzerner Todesmelodie" hat
mir gut gefallen, sodass ich die Lektüre der Vorgänger nun auch nachholen
möchte. Fans von Regiokrimis kann ich das Buch gerne weiterempfehlen, besonders
allen Luzernern, die Krimis mögen.
Mein Fazit
Spannender, jedoch stellenweise recht
unrealistischer Regiokrimi.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen