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von Suzanne Weyn
übersetzt durch Ulla Höfker
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 15.06.2006
- Aktuelle Ausgabe : 08.10.2008
- Verlag : Fischer Taschenbuch
- ISBN: 9783596807765
- Flexibler Einband 228 Seiten
- Sprache: Deutsch
Das Buch ist vergriffen und nur noch gebraucht (oder in der englischen Ausgabe) erhältlich.
Bücher der Reihe:
Bar Code Tattoo
Bar Code Rebellion
Bar Code Prophecy
Inhalt
Im Jahr 2025 tragen immer mehr Menschen ein praktisches
Strichcode-Tattoo auf der Hand, das Versicherungs- und Kreditkarten
ersetzt. Aber ist es wirklich nur ein vereinfachtes Zahlungsmittel?
Kayla bezweifelt das. Seit ihr Vater das Tattoo hat, ist er immer
depressiver geworden. Sie schließt sich »Decode« an, einer Gruppe von
Tattoo-Gegnern, und erfährt Schreckliches: Die Tattoos enthalten weit
mehr als behauptet – den vollständigen Gen-Code jedes einzelnen!
(Quelle: Amazon)
Meine Meinung
In der mittlerweile ziemlich nahen Zukunft
tragen beinahe alle Menschen ein Tattoo in Form eines Strichcodes, der
Ausweis, Kreditkarte und noch vieles mehr in sich vereint. Nur wenigen
ist dieses Tattoo unheimlich, zu
den Skeptikern gehört auch die Jugendliche Kayla.
USA im Jahr 2025. Bargeld wurde abgeschafft,
sämtliche Lebensmittel werden durch ein einzelnes Unternehmen produziert
und genau dieses fördert nun die Verbreitung der eintätowierten
Strichcodes, um jeden Bürger auf Anhieb
identifizieren zu können (was in dessen Akten sonst noch über ihn
steht, erfährt er nicht). Nachdem der „gläserne Bürger“ immer aktueller
wird, passt „Bar Code Tattoo“, das nur noch neun Jahre in unserer
Zukunft spielt, perfekt in die Entwicklung rein. Die
Geschichte wird aus der Perspektive von Kayla erzählt, die den
Strichcodes zunächst nur etwas skeptisch gegenübersteht, im Laufe der
Zeit aber richtig Angst davor kriegt.
Das Thema ist wie gesagt sehr aktuell, und
auch die im Buch erwähnten Argumente der Befürworter („ein Ausweis wird
ja ohnehin ständig vergessen oder gestohlen“, „wer ehrlich ist hat ja
nichts zu verstecken“) kommen mir
erschreckend bekannt vor. Diese realistische und darum umso packendere
Zukunftsvorstellung prägt die Stimmung im Buch; dementsprechend düster
liest es sich. Dennoch kam mir das Buch stellenweise etwas überladen
vor, die Autorin konzentriert sich nicht nur
auf den „gläsernen Menschen“, sondern flicht auch die genetische
Manipulation (inklusive Klonen) des „perfekten Menschen“ sowie die
Euthanasie von „nicht lebenswertem Leben“ in die Geschichte ein, was die
Geschichte ein meinen Augen dann doch ziemlich ins
Reich der Fantasy abgleiten liess (ich erachte es als durchaus
realistisch, dass auf durch Genmanipulationen „verbesserte“ Menschen
hingearbeitet wird. Dass man in naher Zukunft jedoch nicht perfekte
Babies nach der Geburt noch im Krankenhaus ohne Wissen oder
gar Zustimmung der Eltern tötet, kann ich mir nicht vorstellen).
Der Schreibstil der Autorin Suzanne Weyn
lässt sich flüssig lesen, sodass ich für die kurze, nur gut 200 Seiten
umfassende Geschichte nur wenig Zeit benötigte. Der grösste Teil des
Buches umfasst die Beschreibung der
Welt, in der die Geschichte spielt, sodass für die eigentliche Handlung
sowie für die Figuren nicht mehr Platz blieb. So erfährt der Leser nur
wenig über die handelnden Charaktere, sodass sie ziemlich konturlos und
blass bleiben.
„Bar Code Tattoo“ ist der erste Band einer
Trilogie, jedoch wurden die beiden Nachfolger nicht auf Deutsch
übersetzt. Da mich die Welt, in der die Reihe spielt, sehr packte, der
recht offene Schluss aber ziemlich unbefriedigt
zurückliess, werde ich mir die Nachfolger wohl noch im englischen
Original besorgen, um die Geschichte zu einem Abschluss zu bringen. Wer
sich für die Geschichte interessiert und genügend Englisch spricht,
steigt wohl besser auch bei diesem Band direkt im
Original ein.
Mein Fazit
Düster und stellenweise erschreckend realistisch – leider mit einem offenen Schluss ohne deutsche Fortsetzung.
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