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von Chris Mooney
übersetzt durch Michael Windgassen
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.01.2009
- Aktuelle Ausgabe : 01.09.2009
- Verlag : Rowohlt Taschenbuch
- ISBN: 9783499247217
- Flexibler Einband 523 Seiten
- Sprache: Deutsch
Dieses Buch ist vergriffen und nur noch gebraucht erhältlich.
Inhalt
Flehe um dein Leben. Es wird dir nicht helfen.
Der Mann ist
gefesselt und geknebelt, die Wand gegenüber blutverschmiert. Er scheint
gelähmt vor Angst, und doch versucht er, die Polizei zu warnen. Sekunden
später explodiert eine Bombe.
Jack Casey, ehemaliger
FBI-Profiler, kennt die Handschrift dieses Täters nur zu genau: Vor
Jahren quälte und tötete der „Sandmann“ Jacks Frau. Er selbst entkam nur
knapp dem Tode. Und sucht seitdem den Killer.
(Quelle: Amazon)
Meine Meinung
Ein Bombenleger scheint es auf Polizisten abgesehen zu haben. Der ehemalige FBI-Profiler Jack Casey ermittelt.
Die Geschichte wird aus wechselnder
Perspektive erzählt, dabei konzentriert sich der Erzähler in erster
Linie auf Jack Casey und den hohen FBI-Agenten Alan Lynch, der früher
Jacks Vorgesetzter war. Jack ist ein Klischee-Bulle,
wie er in den letzten Jahren in gefühlt jedem zweiten Thriller
ermittelt: traumatisiert von früheren Erlebnissen, kann er sich seiner
Freundin gegenüber nicht öffnen und findet Trost im Alkohol. Nicht dass
daran grundsätzlich etwas auszusetzen wäre, aber langsam
ist dieser Typ Ermittler doch ausgelutscht… Über die anderen Figuren –
und das sind verwirrend viele – erfährt der Leser wenig bis nichts. Da
ausser Jack keine der Figuren irgendwelche nennenswerten Eigenschaften
aufzuweisen schien, konnte ich sie meist nicht
unterscheiden und musste mir bei jeder Namensnennung erneut überlegen,
von wem nun hier die Rede ist.
Die Handlung setzte zunächst sehr spannend
ein, sodass ich während der ersten paar Kapitel der Meinung war, ein
4-Sterne-Buch in den Händen zu halten. Wie man an der Bewertung sieht,
hat sich dieser Eindruck allerdings
im Laufe der Lektüre geändert. Zunächst wurden die erwähnten blassen
Personen zum Problem, die blosse Namen blieben, ohne irgendwelche
Konturen anzunehmen. Dann begann mich der doch sehr einfach gehaltene
Schreibstil mit seinen kurzen, abgehackten Sätzen zu
stören. Die Handlung wurde immer wieder durch seitenlange Dialoge
ausgebremst, bei denen ich schnell den Überblick verlor, wer nun genau
mit wem spricht und wann zu Wort kommt. Da die beiden Protagonisten Jack
und Alan getrennt arbeiten, war mir auch bald
nicht mehr klar, wer was tut und welche Gruppe über welche
Informationen verfügt.
Ab etwa Buchmitte wurde die Handlung richtig
wirr. Zu diesem Zeitpunkt findet Jack heraus, wer der Täter ist. Und was
tut er? Nichts. Er versucht weder, den Mann ausfindig zu machen, noch
seine Freundin vor ihm in Sicherheit
zu bringen. Sein ganzes Verhalten wirkt unüberlegt und unlogisch. Auch
die Logiklöcher wurden ab Buchmitte immer grösser. Als schlussendlich
ein Computergenie, das in der Lage ist, Autos zu hacken und per Laptop
fernzusteuern, aus allen Wolken fiel als er
erfuhr, dass sein Anruf auf eine Hotline gespeichert und dabei auch die
Telefonnummer registriert wurde, war ich kurz davor, das Buch an eine
Wand zu werfen.
Wie man merkt, hat mir „Scream“ wirklich
nicht gefallen. Die Figuren sind fad, die Handlung wirr und die
Logiklöcher riesig. Wieso verteile ich dann trotzdem noch 2 Sterne? Weil
mir der Beginn richtig gut gefallen hat.
Wenn der Autor Chris Mooney den Level der ersten rund 100 Seiten
beibehalten hätte, so wäre daraus ein durchaus unterhaltsamer, wenn auch
nicht aussergewöhnlicher oder origineller (ein nicht geringer Teil der
Handlung ist aus „Das Schweigen der Lämmer“ abgekupfert)
Thriller geworden.
Mein Fazit
Unlogisch, wirr, unsympathisch. Kann ich leider nicht weiterempfehlen.
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