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von Sophie Seeberg
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.02.2017
- Aktuelle Ausgabe : 01.02.2017
- Verlag : Knaur Taschenbuch
- ISBN: 9783426788547
- Flexibler Einband 304 Seiten
- Sprache: Deutsch
Leseprobe
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Bücher der Reihe:
Die Schakkeline ist voll hochbegabt, ey!
Die Schanin hat nur schwere Knochen!
Der Maik-Tylor verträgt kein Bio!
Inhalt
Familienpsychologin Sophie Seeberg erlebt tragische, rührende und so
absurde Dinge, dass sie auch nach zwanzig Jahren Berufserfahrung noch
immer nach der versteckten Kamera sucht. Zum Beispiel, wenn eine junge
Mutter auf die Nachricht, dass ihre Tochter nicht bei ihr, sondern in
einer Pflegefamilie leben wird, strahlend erklärt, das sei gar nicht
schlimm, denn sie habe sich ja jetzt schon einen Hund gekauft. Wenn
Maik-Tylors Mutter der festen Überzeugung ist, dass ihr kleiner Sohn
keinerlei Bio-Produkte vertrage und sie ihn daher ausschließlich von
Fast-Food ernährt. Oder wenn sich Lenas Stiefvater vor ihrem leiblichen
Vater durch eine Selbstschussanlage im Vorgarten schützt.
(Quelle: Knaur)
Meine Meinung
„Der Maik-Tylor verträgt kein Bio“ ist
bereits der dritte Band über Sophie Seebergs Erlebnisse als
Gerichtsgutachterin und Familienpsychologin. Die drei Bände können
vollkommen unabhängig voneinander gelesen werden, sie
bauen weder inhaltlich noch chronologisch aufeinander auf. Trotzdem
empfehle ich gerne die Lektüre aller drei Bände, in beliebiger
Reihenfolge. Nicht, weil es zum Verständnis nötig wäre, sondern weil sie
einfach toll sind.
Auch im dritten Band der Reihe plaudert
Sophie Seeberg munter aus dem Nähkästchen ihrer Erfahrungen und erzählt,
was sie bei der Begutachtung von Maik-Tylor, Janis und Jimi und
weiteren Kindern und Jugendlichen erlebt
hat. So nimmt sie den Leser mit in eine Hippie-WG, in Sozialwohnungen
oder eine durch eine Selbstschussanlage geschützte Villa. Dabei zeigt
sie viel Humor, bleibt aber stets respektvoll, ohne auf die teilweise
(aber bei weitem nicht nur) bildungsfernen Familien
hinunterzublicken. Bei der Auswahl der geschilderten Fälle hat die
Autorin bewusst, wie sie auch im Vorwort bestätigt, nur solche
ausgesucht, die für die betroffenen Kinder auf die eine oder andere Art
gut ausgegangen sind und bei denen sich die Situation
durch Frau Seebergs einfühlsames Eingreifen gebessert hat. Sei es, dass
die Eltern eingesehen haben, dass sie Fehler begangen haben (oder
schlicht nicht genügend wussten, um n mit dem Kind richtig umgehen zu
können), oder dass die Kinder in einer liebevollen
Pflegefamilie aufwachsen durften. So wurde ich zwar bei einigen der
Geschichten ziemlich wütend auf die verantwortlichen Erwachsenen, konnte
die Kapitel aber immer mit einem Lächeln (und das eine oder andere Mal
auch mit ein paar Tränen vor Rührung in den
Augen) beenden.
Nicht komplett überzeugen konnten mich die
Anekdoten, die nicht mit konkreten Fällen, sondern Sophie Seebergs
Ausbildung zu tun hatten oder den Lesern allgemeine Anregungen geben
sollten. Sie passten meines Erachtens
von der Stimmung her nicht zu den restlichen Geschichten. Ich fand sie
aber nicht so unpassend, dass ein Punkteabzug gerechtfertigt gewesen
wäre.
Der Schreibstil von Sophie Seeberg hat mich
auch in diesem Band wieder sehr angesprochen, er ist so lebendig, dass
ich bei der Lektüre den Eindruck hatte, zusammen mit der Autorin über
matschige Bauernhöfe zu stapfen,
mit den Kindern zu spielen oder mit Familien und Anwälten im
Gerichtssaal zu sitzen. Da alle Fälle tatsächlich so passiert sind, sind
natürlich alle Namen (inklusive der der Autorin) frei erfunden, um die
Privatsphäre der Betroffenen zu schützen.
Mein Fazit
Zum dritten Mal hat mich Sophie Seeberg voll überzeugt. Ich freue mich schon auf Band vier.
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