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von Karin Slaughter
übersetzt durch Fred Kinzel
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 07.12.2015
- Aktuelle Ausgabe : 07.12.2015
- Verlag : HarperCollins
- ISBN: 9783959670074
- Fester Einband 409 Seiten
- Sprache: Deutsch
Der HarperCollins Verlag hat mir den heute erscheinenden Thriller als eBook kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!
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Inhalt
März 1991. Nach einer Party kehrt die 19-jährige Julia nicht nach Hause
zurück. Die eher halbherzig geführten Ermittlungen laufen ins Leere.
Eine Leiche wird nie gefunden. Weder die Eltern noch die beiden
Schwestern der Vermissten werden je mit dem Verlust fertig.
Vierundzwanzig Jahre später erschüttert eine brutale Mordserie den
amerikanischen Bundesstaat Georgia. Und die frisch verwitwete Claire ist
vollkommen verstört, als sie im Nachlass ihres verstorbenen Mannes
brutales Filmmaterial findet, in dem Menschen ganz offensichtlich vor
der Kamera auf grausame Weise ermordet werden. Eines der Opfer glaubt
sie zu erkennen. Doch was hatte ihr verstorbener Mann damit zu tun? Wer
war der Mensch wirklich, den sie über zwanzig Jahre zu kennen glaubte?
Claire begibt sich auf eine lebensgefährliche Spurensuche, die sie immer
dichter an eine unfassbare Wahrheit führt. Und an den eigenen
Abgrund...
(Quelle: HarperCollins)
Meine Meinung
Claire entdeckt nach dem Tod ihres Mannes
erschreckende Unterlagen. Zusammen mit ihrer Schwester, zu der sie seit
Jahren keinen Kontakt mehr hatte, macht sie sich auf die Suche nach dem
wahren „Ich“ ihres Mannes.
Ich habe schon einige Bücher der bekannten
Thriller-Autorin Karin Slaughter gelesen, bisher aber nur Teile ihrer
Reihen. Bei „Pretty Girls“ handelt es sich um einen alleinstehenden
Band, der nicht Teil einer Reihe ist
und darum auch keine Vorkenntnisse verlangt.
Die Geschichte wird abwechslungsweise aus der
Sicht von Lydia und Claire erzählt, zwei Schwestern, deren andere
Schwester vor über 20 Jahren spurlos verschwunden ist. Unterbrochen wird
die Erzählung immer wieder durch
Tagebucheinträge des Vaters der drei Schwestern, in denen er sich an
die Verschwundene richtet und von der Suche nach ihr berichtet. Für mich
ungewohnt bei einem Karin Slaughter Buch ist die Erzählperspektive der
Privatpersonen, mit der Polizei als eigentliche
Gegenspieler. Die bisherigen Bücher, die ich von Karin Slaughter
gelesen habe, waren alle aus der Sicht der Untersuchungsbeamten erzählt.
Der Schreibstil der Autorin Karin Slaughter
lässt sich gewohnt flüssig lesen. Die beiden Protagonistinnen Lydia und
Claire sind sehr nuanciert gestaltet, haben Ecken und Kanten. Beide
waren mir nicht restlos sympathisch,
ich konnte mich aber gut in sie hineinfühlen und ihre Handlungen
grösstenteils nachvollziehen. Der „Bösewicht“
(ich will zu ihm nicht zu viel sagen, um niemanden zu spoilern)
erscheint
deutlich eindimensionaler, seine Motive konnte ich nicht wirklich
nachvollziehen. Die Erklärung „er war halt ein Psychopath“, die in sehr
vielen Thrillern geliefert wird, finde ich etwas unbefriedigend…
„Pretty Girls“ ist ein ziemlich brutales Buch
mit blutigen und auch erschreckenden Szenen. Während der Anfang der
Geschichte noch durch Spannung und „wer, wie, was, warum“ gezeichnet
ist, enthält die zweite Buchhälfte
mehr Brutalität als Spannung. Überraschungen gibt es keine mehr, die
Enthüllungen wurden durch die Protagonistinnen schon lange vorausgeahnt,
und dadurch waren sie auch dem Leser bekannt. Sensible Gemüter und
Kinder sollten sich aufgrund der Brutalität von
diesem Buch fernhalten.
Bei der Bewertung habe ich lange gezögert.
„Pretty Girls“ hat mich durchaus gut unterhalten. Dennoch finde ich eine
„mittelmässige“ Bewertung angebrachter, da in meinen Augen zu viel Wert
auf Brutalität auf Kosten der
Spannung gelegt wurde.
Mein Fazit
Mehr Brutalität als Spannung, aber dennoch unterhaltsam. Nur für abgebrühte Thriller-Leser zu empfehlen.
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