Bildquelle |
von Andreas Gruber
gelesen von Achim Buch
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 19.06.2017
- Aktuelle Ausgabe : 19.06.2017
- Verlag : Der Hörverlag
- ISBN: 9783844525397
- Audio-Download: 12h 41
- Sprache: Deutsch
Hörprobe
Kaufen?
Bücher der Reihe:
Todesfrist
Todesurteil
Todesmärchen
Todesreigen (erscheint am 21.08.2017)
Inhalt
"Wenn Sie innerhalb von 48 Stunden herausfinden, warum ich diese Frau
entführt habe, bleibt sie am Leben. Falls nicht – stirbt sie." Mit
dieser Botschaft beginnt das perverse Spiel eines Serienmörders. Er
lässt seine Opfer verhungern, ertränkt sie in Tinte oder umhüllt sie bei
lebendigem Leib mit Beton. Verzweifelt sucht die Münchner Kommissarin
Sabine Nemez nach einer Erklärung, einem Motiv. Erst als sie einen
niederländischen Kollegen, Maarten S. Sneijder, hinzuzieht, entdecken
sie zumindest ein Muster: Ein altes Kinderbuch dient dem Täter als
grausame Inspiration – und das birgt noch viele weitere Ideen.
(Quelle: Hörverlag)
Meine Meinung
Die Mutter der Münchner Polizistin Sabine
Nemez wird ermordet aufgefunden. Nachdem zunächst Sabines Vater der Tat
verdächtigt wird, ergeben sich bald Hinweise auf einen Serientäter.
Zusammen mit dem BKA-Profiler Maarten
S. Sneijder macht sich Sabine auf die Jagd nach dem Täter, bevor er
erneut zuschlägt…
Die Geschichte besteht aus mehreren
Handlungssträngen, die teilweise zu unterschiedlichen Zeiten stattfinden
und erst im Laufe der Zeit zusammenfinden und werden entsprechend aus
wechselnder Perspektive erzählt. Aufgefallen
ist mir dabei, dass der Autor dabei ausschliesslich Frauen auswählte,
deren Sichtweise er schildert. Sabine nimmt als Protagonistin natürlich
eine grosse Rolle ein, aber auch die Psychotherapeutinnen Helen und Rose
erhalten viel Platz.
Obschon die Geschichte nie aus seiner Sicht
erzählt wird, ist der Profiler Maarten S. Sneijder doch omnipräsent. Bis
zum Schluss wusste ich nicht wirklich, was ich von ihm halten soll.
Eigentlich ist er ein richtiges
Ekel. Er kifft immer und überall ohne Rücksicht auf seine Begleiter,
klaut Bücher in Buchhandlungen einer bestimmten Kette und so wie er sich
benimmt, scheint ihm Freundlichkeit oder schon nur Höflichkeit wohl
fast körperliche Schmerzen zuzufügen, so oft wie
er darauf verzichtet. Und doch fand ich ihn irgendwie cool. Ein schwer
einzuschätzender Charakter, der wohl noch die eine oder andere
Überraschung auf Lager hat…
Durch die verschiedenen Handlungsstränge und
mehreren Zeitebenen ist die Handlung teilweise etwas verwirrend und es
dauert eine Weile, bis der Leser den Durchblick hat, was genau wo und
wann passiert ist. Stück für Stück
setzen die verschiedenen Figuren die vorhandenen Informationen
zusammen, um das Gesamtbild zu finden. Sobald die einzelnen Stränge aber
einigermassen gebüschelt werden, verfügt der Leser (oder in meinem Fall
Hörer) über deutlich mehr Informationen als die
Ermittler (da die ja von den anderen Handlungssträngen nichts wissen).
So kommt es, dass der Täter für den Leser schon lange klar ist, während
Sabine und Maarten noch tief im Dunkeln tappen. Das nagt leider etwas an
der Spannung, die bis dahin sehr hoch bleibt.
Die Handlung ist spannend aufgebaut, weist
aber einige Logiklöcher auf. Vor allem bei den
polizeilichen/ermittlungstechnischen Abläufen lässt der Autor Andreas
Gruber die reine Fantasie walten, anstatt sich an die Tatsachen
zu halten. So würde in Wirklichkeit beispielsweise nie eine Polizistin
ein Verbrechen an einem Familienmitglied untersuchen dürfen, da alle
durch diese Polizistin gefundenen Beweise auf Bestreben eines nur
einigermassen guten Anwalts vor Gericht wegen Befangenheit
nicht zugelassen würden. Auch ist der Job eines Profilers üblicherweise
eine reine Schreibtischarbeit, dass der Profiler persönlich auf
Verbrecherjagd geht, wie dies Sneijder tut, ist absolut unrealistisch.
Auch sonst gibt es viele unrealistische (oder einfach
schlecht recherchierte) Stellen, die mich zwar teilweise doch gestört
haben, über die ich aber zugunsten der doch sehr spannenden Handlung
hinwegsehen konnte.
Der Schreibstil des Autors Andreas Gruber
lässt sich flüssig lesen, enthält aber etwas gar viele Wiederholungen.
Etwas mehr Abwechslung in der Wortwahl wäre da wünschenswert gewesen.
Gut gefallen hat mir hingegen der
immer wieder aufblitzende schwarze Humor. Der Thriller enthält einige
doch sehr blutige und brutale Szenen, weshalb ich sensiblen Lesern von
der Lektüre abraten möchte.
Der Sprecher der Hörbuchs, Achim Buch (wie
passend, dass Herr Buch ein Hörbuch liest), macht seine Sache gut und
konnte mich überzeugen. Er spricht die einzelnen Figuren gut voneinander
unterscheidbar, ohne dabei ins
lächerlich-verstellte abzudriften.
Mein Fazit
Trotz einiger stilistischer und inhaltlicher Fehler sehr spannend.
Daggis Buch-Challenge
Aufgabe 27, ein Buch von einem Autoren, der nicht aus Deutschland, Großbritannien oder den USA stammt. Der Autor Andreas Gruber stammt aus Österreich.
Lovelybooks Themenchallenge
Aufgabe 5, ein Buch, dessen Titel mit demselben Buchstaben beginnt und endet
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen