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von Andreas Gruber
gelesen von Achim Buch
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 12.08.2016
- Aktuelle Ausgabe : 15.08.2016
- Verlag : Der Hörverlag
- ISBN: 9783844521375
- Audio-Download: 14h 28
- Sprache: Deutsch
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Bücher der Reihe:
Todesfrist
Todesurteil
Todesmärchen
Todesreigen (erscheint am 21.08.2017)
Inhalt
In Bern wird die kunstvoll drapierte Leiche einer Frau gefunden, in
deren Haut der Mörder ein geheimnisvolles Zeichen geritzt hat. Sie
bleibt nicht sein einziges Opfer. Der niederländische Profiler Maarten
S. Sneijder und BKA-Kommissarin Sabine Nemez lassen sich auf eine
blutige Schnitzeljagd ein – doch der Killer scheint ihnen immer einen
Schritt voraus. Währenddessen trifft die junge Psychologin Hannah im
norddeutschen Steinfels ein, einem Gefängnis für geistig abnorme
Rechtsbrecher. Sie soll eine Therapiegruppe leiten, ist jedoch nur an
einem einzelnen Häftling interessiert: Piet van Loon. Der wurde einst
von Sneijder hinter Gitter gebracht. Und wird jetzt zur Schlüsselfigur
in einem teuflischen Spiel …
(Quelle: Der Hörverlag)
Meine Meinung
Ein Serienkiller reist quer durch Europa, und
alle Opfer scheinen etwas mit dem LKA-Profiler Maarten S. Sneijder zu
tun zu haben. Können Sneijder und seine Partnerin Sabine Nemez den Täter
aufhalten, bevor er noch mehr
Menschen umbringt?
„Todesmärchen“ ist der dritte Teil der
Buchreihe um die LKA-Beamten Sabine Nemez und Maarten S. Sneijder. Die
Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden, Vorkenntnisse sind
zum Verständnis nicht nötig.
Die Geschichte ist, wie die beiden Vorgänger
auch, aus mehreren Handlungssträngen zusammengesetzt, die sich zunächst
in zwei Hauptstränge, danach in einen einzelnen Strang vereinen. Erzählt
wird dabei aus wechselnder
Perspektive, in der Hauptsache aus der Sicht der Polizistin Sabine und
der Psychologin Hannah. Die Figuren werden dabei nicht tiefer beleuchtet
sondern bleiben eher zweidimensional und klischeehaft.
Die Handlung ist spannend aufgebaut, wenn
auch total überzogen und sehr unrealistisch. Wer einen Thriller sucht,
der sich tatsächlich so zutragen könnte, wird hier nicht glücklich. Auch
einen empfindlichen Magen sollte
der Leser nicht haben, der Autor Andreas Gruber
Spart nicht an unappetitlichen Szenen und
baut diese gerne ausschweifend aus. Häufige und schnelle Szenenwechsel
haben es mir zudem zeitweise schwer gemacht, der Handlung aufmerksam zu
folgen. Ich muss daher zugeben,
dass die Nemez/Sneijder-Reihe alles andere als hohe Literatur ist. Aber
ich finde sie dennoch höchst unterhaltsam, auf klassischem
„Hollywood-Popcorn-Blockbuster“-Niveau: Hirn aus, Unterhaltung ein.
In den bisherigen Bänden wurde dem Autor
Andreas Gruber öfters vorgeworfen, er habe den Handlungsort Wien und
Umgebung schlecht recherchiert und beschrieben. Dieser Kritik kann ich
mich beim dritten Band auch für die
Stadt Bern anschliessen. So beschreibt der Autor beispielsweise, wie
Sabine von einem Balkon in Bern aus auf die Berge blickt, einer davon
sei bereits schneebedeckt. Von Bern aus sind die Berner und Walliser
Alpen je nach Wetterlage gut zu sehen. Ein grosser
Teil dieser Berge sind über 3000m hoch, die klimatische
Schneefallgrenze liegt in den Alpen aber unter 3000müM. Und was bedeutet
das? Dass unmöglich nur wenige oder gar ein einzelner Berggipfel
schneebedeckt sein kann. Die Alpen sind das ganze Jahr hindurch
schneebedeckt (die tieferen Gipfel natürlich ausgenommen), selbst im
Hochsommer. Auch dass der Autor seine Berner Figuren grundsätzlich vom
„Hauptbahnhof“ sprechen lässt, hat mich gestört. In der Schweiz gibt es
genau einen einzigen Hauptbahnhof, den in Zürich
(und der wird von allen nur HB genannt). Alle anderen Städte haben
keinen Hauptbahnhof, zumindest von der Bezeichnung her. Der Bahnhof, der
diese Funktion übernimmt, wird nur Bahnhof genannt, alle kleiner
Bahnhöfe der Stadt mit dem entsprechenden Nebennamen,
in Bern beispielsweise Bern Brünnen oder Bümpliz Nord. Auch nicht sehr
glaubwürdig erschien mir, dass die deutsche Ermittlerin eine
Telefonbeantworteransage auf Schweizerdeutsch ohne Schwierigkeiten aufs
Wort genau versteht. Schweizerdeutsch ist für die meisten
Deutschen nämlich ein ziemlich unverständliches Kauderwelsch, wenn sie
sich den Umgang mit Schweizern nicht gewohnt sind. Dass die Polizei ein
Register über das Aussehen der Bürger führt (sie suchen explizit blonde,
gutaussehende junge Frauen) wäre mir auch
neu. Daneben gibt es weitere Kleinigkeiten wie falsche Bezeichnungen
der Abteilungen der Polizei oder frei erfundene
Verkehrsüberwachungskameras, die so nicht existieren, aber alle Fehler
hier aufzuzählen, würde eindeutig den Rahmen sprengen…
Auch der dritte Band der Reihe wird in der
Hörbuchversion wieder von Achim Buch gelesen, der auch hier wieder
überzeugend arbeitet.
Mein Fazit
Klischeehaft und voller Detailfehler – aber dennoch höchst unterhaltsam.
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