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von Andreas Gruber
gelesen von Achim Buch
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 16.02.2015
- Aktuelle Ausgabe : 16.02.2015
- Verlag : Der Hörverlag
- ISBN: 9783844515756
- Audio-Download: 13h 20
- Sprache: Deutsch
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Bücher der Reihe:
Todesfrist
Todesurteil
Todesmärchen
Todesreigen (erscheint am 21.08.2017)
Inhalt
In Wien verschwindet die zehnjährige Clara. Ein Jahr später taucht sie
völlig verstört an einem nahen Waldrand wieder auf. Ihr gesamter Rücken
ist mit Motiven aus Dantes "Inferno" tätowiert – und sie spricht kein
Wort. Indessen nimmt der niederländische Profiler Maarten S. Sneijder an
der Akademie des BKA für hochbegabten Nachwuchs mit seinen Studenten
ungelöste Mordfälle durch. Seine beste Schülerin Sabine Nemez entdeckt
einen Zusammenhang zwischen den Fällen – und das Werk des raffinierten
Killers ist noch lange nicht beendet. Seine Spur führt nach Wien – wo
Clara die einzige ist, die den Mörder je zu Gesicht bekommen hat …
(Quelle: Hörverlag)
Meine Meinung
Sabine Nemez kann sich einen langjährigen Traum erfüllen und
eine Ausbildung beim BKA unter dem Profiler Maarten S. Sneijder beginnen. Zur
gleichen Zeit taucht in Wien die kleine Clara auf, die über ein Jahr
verschwunden war.
„Todesurteil“ ist der zweite Band der Buchreihe um Sabine
Nemez und Maarten S. Sneijder. Die Bücher können auch unabhängig voneinander
gelesen werden, in diesem Band wird alles Wichtige, das man zum Verständnis aus
dem vorherigen Band wissen sollte, noch einmal wiederholt.
Die Geschichte wird aus wechselnder Perspektive erzählt,
hauptsächlich aus der Sicht der BKA-Beamtin Sabine Nemez und der Staatsanwältin
Melanie Dietz. Aber auch andere Personen kommen zwischendurch zu Wort. Über die
Figuren erfährt der Leser nicht allzuviel, man verfolgt in erster Linie ihre
Handlungen, erfährt aber nur selten, was dabei in ihnen vorgeht. Daher bleiben
die Charaktere eher blass (ja, selbst der exzentrische Sneijder).
Die Handlung besteht aus mehreren Strängen, deren Zusammenhang
erst im Laufe der Geschichte klar wird. Zu Beginn begleiten wir Sabine bei
ihrer Ausbildung im BKA sowie Melanie in Wien, die das Verschwinden (und
Wiederauftauchen) eines kleinen Mädchens aufklären will. Die Erzählung wechselt
zwischen den beiden Strängen hin und her, wobei ich öfters etwas Mühe hatte,
den Szenenwechsel mitzubekommen und dann die ersten paar Sätze etwas verwirrt
war. Vielleicht ist das in der geschriebenen Version, wo die Wechsel durch neue
Abschnitte oder gar Kapitel gezeigt werden können, weniger auffällig als in der
Hörbuchversion, wo die Geschichte bei Szenenwechseln ohne erkennbare Pause
weitererzählt wurde.
Grundsätzlich ist die Handlung spannend gehalten, leider
wird sie nach einer Weile ziemlich vorhersehbar. Der Täter und das Motiv werden
dem Leser schon ziemlich früh geradezu aufs Auge gedrückt. Um doch noch etwas
Überraschung hineinzubringen, kommen dann noch eine oder zwei Wendungen
respektive Enthüllungen dazu, die ich aber nur noch konstruiert und „too much“
fand. Kommissar Zufall musste hier offenbar Zusatzschichten schieben… Auch
dieser Band enthält einige Logiklöcher und missachtet grundsätzliche rechtsstaatliche
Regeln wie beispielsweise den zwingenden Ausstand in der Strafverfolgung bei
einer persönlichen Verbindung zu Täter oder Opfer. Der Autor lässt seine
Protagonisten als Vertreter der Strafverfolgung zudem reihenweise Straftaten
begehen, ohne dass dies Folgen für sie selbst oder die Aufklärung des Falles
hätte. Für eine Juristin wie mich besonders schmerzhaft, aber ich konnte glücklicherweise
darüber hinwegsehen und mich trotzdem an der unterhaltsamen Geschichte
erfreuen.
Der Schreibstil des Autors Andreas Gruber ist flüssig
gehalten, enthält aber für meinen Geschmack zu viele Wiederholungen. Ähnliche Situationen
werden mit dem immer gleichen Wortlaut beschrieben (Maarten S. Sneijder wird
sauer, wenn er Maarten Sneijder ohne S, genannt wird, Leichenhallenlächeln
etc.), sodass ich nun nach dem zweiten Band der Reihe direkt hintereinander teilweise
schon fast mitsprechen konnte. Auch dieser Band enthält wieder einige ziemlich
unappetitliche Szenen, sodass ich ihn empfindlichen Lesern nicht empfehlen
kann.
Der Sprecher Achim Buch machte seine Sache auch hier wieder
überzeugend und hat den Text ansprechend vorgelesen. Die Figuren lassen sich in
den Dialogen gut unterscheiden, ohne übertreiben oder verstellt zu klingen.
Mein Fazit
Etwas gar konstruierte Handlung, aber dennoch spannend.
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