Freitag, 15. Januar 2016

Du hättest es wissen können


Bildquelle

von Jean Hanff Korelitz
übersetzt durch Elfriede Peschel
  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 15.01.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 15.01.2016
  • Verlag : Ullstein Taschenbuch Verlag
  • ISBN: 9783548287355
  • Flexibler Einband 480 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

 Der Ullstein Taschenbuch Verlag und Vorablesen haben mir das Taschenbuch kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!


Leseprobe
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Inhalt


Grace Reinhardt Sachs lebt auf der Manhattaner Eastside in dem Gefühl, alles richtig gemacht zu haben. Sie ist eine erfolgreiche Paartherapeutin, ihr Mann ein berühmter Kinderarzt, und ihr Sohn besucht eine renommierte Privatschule. Graces Beziehungsratgeber DU HÄTTEST ES WISSEN KÖNNEN steht kurz vor der Veröffentlichung, und das Interesse ist groß. Als die Mutter eines Mitschülers ermordet wird und Graces Mann nicht zu erreichen ist, beginnt Grace zu ahnen, dass es vielleicht auch Dinge gibt, die sie hätte wissen können. Jean Hanff Korelitz erzählt von einer modernen Frau — klug, emotional, erfolgreich, die glaubt, alles im Griff zu haben. Erst eine große Krise hält sie davon ab, die Fassade weiterzupolieren, hinter der sie fast verschwunden war — endlich fängt sie wieder an zu leben.
(Quelle: Ullstein)


Meine Meinung


Das Leben der New Yorker Ehetherapeutin Grace scheint perfekt zu sein, als sie plötzlich feststellen muss, dass sie ihren Ehemann wohl doch nicht so gut kennt, wie sie dachte…

Wenn ein Buch damit beginnt, dass die Protagonistin in einem Interview grossspurig behauptet, jede Frau, die von ihrem Ehemann belogen, betrogen, verlassen oder sonstwie schlecht behandelt worden ist, sei im Grund selbst Schuld, da sie dies bei genügender Beobachtung und Ehrlichkeit zu sich selber eigentlich von Anfang an hätte wissen können, ja dann muss man nicht lange überlegen, wie die Geschichte der verheirateten Protagonistin wohl weitergeht. Das erste Drittel des Romans arbeitet dann auch etwas langezogen auf den Moment hin, in dem in heile Welt der Protagonistin Grace zusammenbricht. Davon hätte ich mir aber mehr versprochen. Weder was tatsächlich passiert ist, noch wie Grace damit umgeht, werden vertieft betrachtet, das Buch bleibt bei oberflächlichen Schilderungen, ohne dabei der Handlung oder den Figuren wirkliche Tiefe zu verleihen. Die Handlung selber ist eigentlich kaum existent und kann in wenigen Sätzen komplett zusammengefasst werden. Im Grunde besteht der Roman schlicht aus dem Vergehen einiger Monate und deren Schilderung, ohne dass mich die Geschehnisse wirklich berührten, oder dass ich Einblick in Graces Gefühlsleben erlangte.

Der Schreibstil von Jean Hanff Korelitz liest sich etwas zäh. Die Autorin verwendet gerne lange, verschachtelte Sätze, die sich teilweise über eine Viertelseite hinwegziehen. Etwas kürzere, einfachere Sätze hätten der Leserlichkeit sicher beigetragen.

Ein weiterer Negativpunkt des Romans war für mich die Protagonistin Grace. Während ich sie zu Beginn als „zu perfekt um sie wirklich mögen zu können“ betrachtete, wurde sie mir im Verlaufe der Lektüre immer unsympathischer. Sie erschien mir überheblich, ziemlich versnobt und nicht bereit, Fehler auch mal bei sich selbst zu suchen. Während sie zu Beginn den betrogenen Frauen die Schuld zuwies (sie hätten ja von Beginn weg wissen müssen, dass er es mit der Treue nicht so genau nimmt), war die Sache plötzlich komplett anders, wenn sie selbst betroffen ist. Dabei hatte ich aber nicht das Gefühl, dass sie ihre komplette Einstellung änderte, sondern einfach ihre Situation ganz anders als die ihrer Patientinnen und mit denen nicht zu vergleichen erachtete. Auch die Beziehung zu ihrem Sohn erschien mir sehr kühl, für Grace schien nur zu zählen, dass er gut aussah, Geige spielte oder auf eine andere Art „repräsentierbar“ war. Nachdem sie dann erwähnte, dass sie Science Fiction begeisterte Jungs nicht ausstehen kann und später für ihren neuen Hund ein Elektroschockhalsband kaufte, war sie bei mir als Sci Fi Fan und Tierfreundin definitiv unten durch.

Mein Fazit

Wenig Handlung und eine mir sehr unsympathische Protagonistin haben mich mehr gelangweilt und genervt als unterhalten. 





Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 33, ein Buch das Du vor dem Erscheinungsdatum lesen durftest. Das Buch ist erst heute erschienen, gelesen habe ich es dank Vorablesen schon vorher.


Rezensionsexemplar


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