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von J.R.R. Tolkien
übersetzt durch Wolfgang Krege
gelesen von Achim Höppner
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 15.09.2006
- Aktuelle Ausgabe : 15.09.2006
- Verlag : Der Hörverlag
- ISBN: 9783899408867
- Audio CD: 22h 54min(auf 2 MP3 CDs)
- Sprache: Deutsch
Der Hörverlag hat mir das Hörbuch kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!
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Bücher der Reihe:
Die Gefährten
Die zwei Türme
Die Rückkehr des Königs
Inhalt
Neun Gefährten machen sich auf eine gefährliche Reise, um die Zukunft
Mittelerdes zu retten. Allen voran der Hobbit Frodo, auserwählt, den
einen Ring ins Land Modor zu tragen und ihn zu vernichten. Doch die
dunklen Mächte wollen die Herrschaft über Mittelerde erlangen, und ein
erbitterter Kampf beginnt.
(Quelle: Der Hörverlag)
Meine Meinung
Mittelerde wird von Sauron bedroht. Um ihn zu
stoppen, macht sich der Hobbit Frodo zusammen mit acht Begleitern auf
den Weg, Saurons Ring der Macht zu zerstören.
„Der Herr der Ringe“ ist seit meiner ersten
Begegnung mit der Geschichte im Jahr 2001 eine meiner allerliebsten
Buchreihen. Auch wenn ich mich durch die Bücher und Filme mittlerweile
schon mindestens 20 Mal nach Mittelerde
begeben habe, bekomme ich einfach nicht genug davon. Daher wollte ich
die Reise nun zum ersten Mal mit dem Hörbuch antreten. Der erste Band
der Trilogie kümmert sich natürlich um die Einleitung. Die Welt, in die
Geschichte spielt, wird vorgestellt, ebenso
wie die Protagonisten. Hier merkt man gut, dass die Leidenschaft des
Autors J.R.R. Tolkien eigentlich eher bei der Erschaffung neuer Welten
und Rassen lag, als bei der Charakterisierung einzelner Individuen.
Obschon die einzelnen Figuren sich genügend unterscheiden,
sind sie in sich doch nicht so fein ausgearbeitet, wie die Landschaft
oder die Rassen der Elben, Hobbits etc. als solche.
So sehr ich die Trilogie liebe, so wenig kann
ich ihre Schwachstellen vergessen, die sich vor allem hier im ersten
Band zeigen. Die Einleitung zieht sich ewig hin, es dauert Stunden, bis
die Geschichte wirklich beginnt.
Und auch dann zieht sie sich an vielen Stellen relativ zäh, weil
Tolkien mehr Zeit mit Landschaftsbeschreibungen verbringt als damit, die
Handlung voranzutreiben. Auch die vielen Lieder und Gedichte machen die
uns fremde Welt Mittelerde zwar plastischer, drücken
aber das Erzähltempo in Schneckengleiche Richtungen. Hier muss ich
ausdrücklich Peter Jacksons Verfilmung loben, die diese zähen Längen
geschickt gestrichen hat, ohne allzu viel von der Handlung aussen vor zu
lassen.
In meinen Rezensionen äussere ich mich nur
selten zur Übersetzung. Dies liegt daran, dass ich mir dazu auch nur
selten wirklich Gedanken mache. Hier ist sie mir aber ins Auge,
respektive ins Ohr gestochen. Obschon ich
mich in den letzten eineinhalb Jahrzehnten wiederholt intensiv mit dem
Herrn der Ringe beschäftigt habe, sowohl in der Buch- wie auch in der
Filmversion, ist das Hörbuch erst mein zweiter Kontakt mit der deutschen
Übersetzung. Sonst kenne ich nur das englischsprachige
Original, als Buch und als Film. Als ich die Trilogie zum ersten Mal
gelesen habe, tat ich dies in der deutschen Version. Ich hatte die
Bücher von meiner Mutter ausgeliehen, die Ausgabe war aus den 1970ern,
und dementsprechend noch die alte Übersetzung von
Margaret Carroux. Mit der neuen Übersetzung von Wolfgang Krege hatte
ich nun erst mit diesem Hörbuch Kontakt, und ich muss direkt festhalten,
dass ich sie nicht mag. Und zwar gar nicht. Wie kann man auf die Idee
kommen, Frodo von Sam als „Chef“ anreden zu
lassen? Auch „tidings“ mit „Post“ zu übersetzen finde ich sehr
unpassend, „Post zu überbringen“ oder „dies ist schlimme Post!“ passt
schon von der Stimmung her überhaupt nicht nach Mittelerde (ich sah vor
meinem inneren Auge einen Elben mit Mütze und einer
gelben Umhängetasche vor mir…). Ebenso fand ich die Wahl der Du- und
Sie-Form nicht immer stimmig.
Der Sprecher Achim Höppner gefiel mir
hingegen ganz gut. Er gab der Geschichte die richtigen Emotionen mit und
versuchte auch, den verschiedenen Charakteren ihre eigenen Stimmen zu
geben, damit sie besser auseinanderzuhalten
sind. Nur die hohe Piepsstimme, mit der er Pippin gesprochen hat, ging
mir sehr auf die Nerven. Dass Höppner als Synchronsprecher von Gandalf
bekannt ist, ist mir nicht negativ aufgefallen. Da ich die Filme immer
nur auf Englisch gesehen habe, fehlte mir die
feste Verknüpfung der Stimme mit Gandalf, die bei anderen Hörern
anscheinend teilweise zu Verwirrung geführt hat.
Mein Fazit
Auch wenn ich die Trilogie liebe, der
Einstiegsband ist etwas gar zäh. Die Hörbuchversion gefällt mir
grundsätzlich ganz gut, die Übersetzung versaut jedoch vieles.
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