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von Barbara Bierach
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 15.07.2016
- Aktuelle Ausgabe : 15.07.2016
- Verlag : Ullstein Taschenbuch Verlag
- ISBN: 9783548613062
- Flexibler Einband 288 Seiten
- Sprache: Deutsch
Der Ullstein Taschenbuch Verlag und Vorablesen haben mir das Taschenbuch kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!
Leseprobe
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Inhalt
Irland, die grüne Insel. Voller Mythen, Dichter und Musik. Doch Emma
Vaughan, Inspector bei der Mordkommission in Sligo an der verregneten
irischen Nordwestküste, kriegt von diesem Irland der Touristenbüros
nicht viel mit. Als Protestantin und geschiedene, alleinerziehende
Mutter weckt sie in einem zutiefst katholischen, männlichen Polizeicorps
meist nur Misstrauen. Ausgerechnet in dem Mord an einem hochrangigen
Mitglied der Kirche soll Emma ermitteln. Die Spur führt in ein Kloster,
in dem in den Sechzigerjahren junge Mütter ihre unehelichen Kinder zur
Welt brachten. Ein dunkles Kapitel der irischen Geschichte. Was aber
passierte mit den Kindern? Emmas Fragen treffen nur auf eisiges
Schweigen. Um der unglaublichen Wahrheit auf die Spur zu kommen, muss
Emma sich auch den Geistern ihrer eigenen Vergangenheit stellen.
(Quelle: Ullstein)
Meine Meinung
Im irischen Sligo wird ein pensionierter
Militärpfarrer ermordet. Hat der Mord religiöse Gründe, steckt die IRA
dahinter oder ist das Motiv im Privatleben des Ermordeten zu suchen?
Die Handlung ist in drei Stränge aufgeteilt,
die zu verschiedenen Zeiten spielen. Schon bald konnte ich erahnen, wie
die drei Stränge zusammenhängen, was dann auch bestätigt wurde. Der
Hauptstrang wird dabei aus der Sicht
der Polizistin Emma erzählt, die beiden anderen aus der Sicht zwei
anderer auf gewisse Art am Fall beteiligten Frauen. Das Erzähltempo ist
eher geruhsam, wer atemberaubende Spannung sucht wird hier nicht
glücklich.
Mit der Hauptprotagonistin Emma wurde ich
nicht wirklich warm. Sie ist tablettenabhängig, stellt das aber nie in
Frage und sieht auch kein Problem darin. Zudem ist sie immer schlecht
gelaunt und allgemein ziemlich unfreundlich.
Ich glaube nicht, dass ich mit ihr gut auskommen würde. Auch die
anderen Figuren waren mir mit wenigen Ausnahmen nicht wirklich
sympathisch.
Etwas gestört hat mich das ewige Herumgereite
auf der Religion der Beteiligten. Immer wieder wird erwähnt, dass
dieser und jener protestantisch sei, die andere aber Katholikin. Dass
dies Mitte des 20. Jahrhunderts noch
eine grosse Rolle spielte glaube ich gerne, aber das Buch spielt 2005.
Ist Irlands „Normalbevölkerung“ wirklich noch so versessen auf die
Religion?
Während die Eigenheiten der irischen
Bevölkerung eine grosse Rolle im Buch spielen, gerät die wunderschöne
irische Landschaft ziemlich in den Hintergrund. Wer in Gedanken über
satte grüne Wiesen streifen will, sollte
sich anderweitig umsehen. Dafür enthält der Krimi aber sehr viele
interessante Informationen über die neuere irische Geschichte, die die
gesamte Handlung in einen komplexen Kontext setzen.
Die Stimmung ist recht düster gehalten, als
„Feelgood-Lektüre“ eignet sich „Lügenmauer“ daher nicht wirklich. Trotz
der nicht wirklich grossen Spannung hat mich der Krimi aber ordentlich
unterhalten und zum Nachdenken
gebracht.
Mein Fazit
Geruhsamer Krimi mit nicht wirklich sympathischen Figuren.
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