Dienstag, 13. September 2016

Der Angstmann


Bildquelle

von Frank Goldammer

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 23.09.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 23.09.2016
  • Verlag : dtv Verlagsgesellschaft
  • ISBN: 9783423261203
  • Flexibler Einband 336 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

Der dtv Verlag und Vorablesen haben mir das Taschenbuch kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!


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Inhalt


Dresden, November 1944: Die Bevölkerung leidet unter den anhaltenden Kriegszuständen und den täglichen Entbehrungen. Flüchtlingsströme drängen in die Stadt. Bombenalarme gehören zum Alltag. Da wird Kriminalinspektor Max Heller zu einer grausam zugerichteten Frauenleiche geholt. Schnell geht das Gerücht um: Das war der Angstmann, der nachts durch die Gassen schleicht. Heller gibt nichts auf das Gerede. Inmitten der Wirren des letzten Kriegswinters macht er sich auf die Suche nach einem brutalen Frauenmörder. Nicht nur sein linientreuer Vorgesetzter Rudolf Klepp legt Heller dabei Hindernisse in den Weg. Als im Februar 1945 die Stadt in einem beispiellosen Bombenhagel dem Erdboden gleich gemacht wird, hält man auch den Mörder für tot. Doch der Angstmann kehrt zurück ...
(Quelle: dtv)


Meine Meinung


Ab November 1944 werden in Dresden immer wieder ermordete Krankenschwerstern aufgefunden. Wer ist „Der Angstmann“, wie der Täter von der Bevölkerung bald genannt wird?

„Der Angstmann“ spielt von Herbst 1944 bis Sommer 1945 in Dresden. Wer sich etwas für die europäische Geschichte interessiert, wird nun schon eine ziemlich genaue Vorstellung über die Hintergrundgeschichte haben. Eigentlich müsste ich hier „Hauptgeschichte“ schreiben, den in meinen Augen steht der Krieg respektive die Zeit danach, und was er mit den Leuten anstellt in diesem Buch klar im Vordergrund, der Kriminalfall bildet nur die Rahmengeschichte, die die Erzählung zusammenhält.

Die Geschichte wird in der dritten Person aus der Sicht des Kriminalinspektors Max Heller erzählt, einem verheirateten Mann mittleren Alters mit zwei erwachsenen Söhnen. Geprägt wurde er durch seine Erlebnisse im ersten Weltkrieg, an dem er aktiv als Soldat teilnahm, sowie die Angst um seine beiden Söhne, die beide an der Front kämpfen ohne sich bei ihren Eltern melden zu können. Von den Nazis scheint Heller nicht allzu viel zu halten, ohne dies jedoch explizit zu äussern. Jedoch bleibt Heller eher blass, und alle anderen, weniger ausführlich gezeichneten Figuren erst recht. Über Hellers Frau Karin, die immer wieder erwähnt wird, erfährt der Leser beispielsweise kaum mehr als das sie existiert.

Wie erwähnt läuft der Kriminalfall eher am Rande ab, das Hauptgewicht liegt auf dem Leben während und kurz nach dem Krieg, der allgemeinen Angst und der Not, sodass ich das Buch als ergreifend und mitreissend, aber nicht besonders spannend beschreiben möchte. Die Beschreibung der Bombardierung Dresdens hat mich dabei besonders beeindruckt. Der Schreibstil des Autors Frank Goldammer lässt sich flüssig lesen, ohne auf irgendeine Art besonders auffällig zu sein. Da das Buch im Klappentext als „Hellers erster Fall“ bezeichnet wird, wird Frank Goldammer wohl noch mehr Krimis mit Max Heller geplant haben.

Mein Fazit

Ergreifend, aber mehr Kriegsdrama als Krimi.






Rezensionsexemplar


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