Samstag, 10. September 2016

Der Fall Moriarty


Bildquelle

von Anthony Horowitz
übersetzt durch Lutz-W. Wolff

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 28.10.2014
  • Aktuelle Ausgabe : 28.10.2014
  • Verlag : Insel Verlag
  • ISBN: 9783458176121
  • Fester Einband 341 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

Ich habe nicht die abgebildete Ausgabe, sondern die englischsprachige Kindle-Version vom Harper Verlag gelesen.


Leseprobe
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Bücher der Reihe:
Das Geheimnis des Weissen Bandes 
Die drei Königinnen
Der Fall Moriarty


Inhalt


Die Londoner Unterwelt ist in Aufruhr, die Gerüchteküche brodelt: Der gefürchtete amerikanische Gangster Clarence Devereux will seine Geschäfte nach England ausdehnen. Auch Professor Moriarty, einst der große Gegenspieler Sherlock Holmes‘, soll seine Hände im Spiel haben – aber ist er nicht tragisch ums Leben gekommen? Und welche Rolle spielt der undurchsichtige Detektiv Chase? Der Machtkampf der Giganten des Verbrechens fordert seine Opfer – als in London eine grausam zugerichtete Leiche gefunden wird, macht sich Inspector Jones von Scotland Yard daran, die Machenschaften des Amerikaners aufzudecken. Eine blutige Spur führt von den Docks bis in die Katakomben des Smithfield Meat Market. Kann es sein, dass Moriarty doch noch lebt?
(Quelle: Insel)


Meine Meinung


Nach dem Sturz in die Reichenbachfälle ist der berühmte Detektiv Sherlock Holmes verschwunden und sein Gegenspieler James Moriarty wird tot aufgefunden. Die Leiche trägt eine geheimnisvolle Botschaft auf sich, mittels derer der Scotland Yard Inspector Athelney Jones und der amerikanische Pinkerton-Detektiv Frederick Chase die Londoner Unterwelt aufmischen wollen.

Ein Sherlock Holmes Krimi, in dem Holmes nicht vorkommt. Kann das funktionieren? In meinen Augen ja. „Der Fall Moriarty“ fühlt sich an wie die anderen Holmes-Krimis von Anthony Horowitz, die das Original-Feeling der Doyle-Romane in meinen Augen gut rüberbringen. Erzählt wird die Geschichte wie auch bei Doyle üblich in der Ich-Perspektive, aber dieses Mal nicht von Holmes‘ Sidekick Dr. Watson, sondern vom Pinkerton-Agenten Chase. Die Rolle des Holmes‘ übernimmt in der Geschichte klar Jones, der dem berühmten Detektiven so ähnlich gestaltet wurde, dass ich das ganze Buch über darauf gewartet habe, dass er sich eine Perücke oder einen künstlichen Bart vom Kopf reisst und sich als Sherlock Holmes zu erkennen gibt (kleiner Spoiler: nein, das passiert nicht).

Die Handlung fand ich etwas verwirrend, da ich bald den Überblick über die verschiedenen Personen verloren hatte, die mir grösstenteils ziemlich blass erschienen und daher kein Wiedererkennungspotential aufwiesen.

Wie auch in seinen früheren Holmes-Geschichten geizt Anthony Horowitz auch hier nicht mit Anspielungen auf die originalen Sherlock-Holmes-Romane, wobei ich die meisten dieser Anspielungen für ziemlich unnötig hielt. Ein dahingeworfenes „weisst du noch, der Fall XY“ bringt weder die Geschichte weiter noch kann es den Leser wirklich unterhalten. Ich fand es auch etwas unnötig, dass der Polizist Jones dem Detektiven aus der Baker Street so eng nachempfunden wurde. So hatte ich über lange Strecken das Gefühl, dass der Autor Anthony Horowitz mehr kopiert als etwas Eigenes erschafft. Das Ende hat mir übrigens, wie auch so vielen anderen, überhaupt nicht gefallen.

Mein Fazit

Das Holmes-Feeling stimmt, etwas mehr Eigenleistung hätte allerdings sein dürfen.





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