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von Anthony Horowitz
übersetzt durch Lutz-W. Wolff
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 28.10.2014
- Aktuelle Ausgabe : 28.10.2014
- Verlag : Insel Verlag
- ISBN: 9783458176121
- Fester Einband 341 Seiten
- Sprache: Deutsch
Ich habe nicht die abgebildete Ausgabe, sondern die englischsprachige Kindle-Version vom Harper Verlag gelesen.
Leseprobe
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Bücher der Reihe:
Das Geheimnis des Weissen Bandes
Die drei Königinnen
Der Fall Moriarty
Inhalt
Die Londoner Unterwelt ist in Aufruhr, die Gerüchteküche brodelt: Der
gefürchtete amerikanische Gangster Clarence Devereux will seine
Geschäfte nach England ausdehnen. Auch Professor Moriarty, einst der
große Gegenspieler Sherlock Holmes‘, soll seine Hände im Spiel haben –
aber ist er nicht tragisch ums Leben gekommen? Und welche Rolle spielt
der undurchsichtige Detektiv Chase? Der Machtkampf der Giganten des
Verbrechens fordert seine Opfer – als in London eine grausam
zugerichtete Leiche gefunden wird, macht sich Inspector Jones von
Scotland Yard daran, die Machenschaften des Amerikaners aufzudecken.
Eine blutige Spur führt von den Docks bis in die Katakomben des
Smithfield Meat Market. Kann es sein, dass Moriarty doch noch lebt?
(Quelle: Insel)
Meine Meinung
Nach dem Sturz in die Reichenbachfälle ist
der berühmte Detektiv Sherlock Holmes verschwunden und sein Gegenspieler
James Moriarty wird tot aufgefunden. Die Leiche trägt eine
geheimnisvolle Botschaft auf sich, mittels
derer der Scotland Yard Inspector Athelney Jones und der amerikanische
Pinkerton-Detektiv Frederick Chase die Londoner Unterwelt aufmischen
wollen.
Ein Sherlock Holmes Krimi, in dem Holmes
nicht vorkommt. Kann das funktionieren? In meinen Augen ja. „Der Fall
Moriarty“ fühlt sich an wie die anderen Holmes-Krimis von Anthony
Horowitz, die das Original-Feeling der Doyle-Romane
in meinen Augen gut rüberbringen. Erzählt wird die Geschichte wie auch
bei Doyle üblich in der Ich-Perspektive, aber dieses Mal nicht von
Holmes‘ Sidekick Dr. Watson, sondern vom Pinkerton-Agenten Chase. Die
Rolle des Holmes‘ übernimmt in der Geschichte klar
Jones, der dem berühmten Detektiven so ähnlich gestaltet wurde, dass
ich das ganze Buch über darauf gewartet habe, dass er sich eine Perücke
oder einen künstlichen Bart vom Kopf reisst und sich als Sherlock Holmes
zu erkennen gibt (kleiner Spoiler: nein, das
passiert nicht).
Die Handlung fand ich etwas verwirrend, da
ich bald den Überblick über die verschiedenen Personen verloren hatte,
die mir grösstenteils ziemlich blass erschienen und daher kein
Wiedererkennungspotential aufwiesen.
Wie auch in seinen früheren
Holmes-Geschichten geizt Anthony Horowitz auch hier nicht mit
Anspielungen auf die originalen Sherlock-Holmes-Romane, wobei ich die
meisten dieser Anspielungen für ziemlich unnötig hielt. Ein
dahingeworfenes „weisst du noch, der Fall XY“ bringt weder die
Geschichte weiter noch kann es den Leser wirklich unterhalten. Ich fand
es auch etwas unnötig, dass der Polizist Jones dem Detektiven aus der
Baker Street so eng nachempfunden wurde. So hatte ich
über lange Strecken das Gefühl, dass der Autor Anthony Horowitz mehr
kopiert als etwas Eigenes erschafft. Das Ende hat mir übrigens, wie auch
so vielen anderen, überhaupt nicht gefallen.
Mein Fazit
Das Holmes-Feeling stimmt, etwas mehr Eigenleistung hätte allerdings sein dürfen.
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