Samstag, 29. Dezember 2018

Öland


Bildquelle

von Johan Theorin
übersetzt durch Kerstin Schöps


  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.03.2009
  • Aktuelle Ausgabe : 01.03.2009
  • Verlag : Piper
  • ISBN: 9783492253680
  • Flexibler Einband: 448 Seiten
  • Sprache: Deutsch


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Inhalt


An einem Spätsommertag verschwindet ein kleiner Junge im dichten Nebel der Insel Öland – und wird nie wieder gesehen oder gefunden. 20 Jahre später erhält seine Mutter einen Anruf von ihrem Vater: Es gebe ein neues Beweisstück, und er bittet sie, nach Öland zurückzukehren und die Suche wieder aufzunehmen. Auf Öland geht das Gerücht, der unheilbringende Nils Kant sei der Mörder. Dabei war dieser längst unter der Erde, als der Junge verschwand. Aber ist Kant wirklich tot? Oder geistert er womöglich noch immer über die weite Kalkebene von Öland?
(Quelle: Piper)


Meine Meinung


"Öland" erzählt nicht eine, sondern zwei Geschichten in zwei Handlungssträngen, die allerdings eng zusammenhängen. Einerseits begegnen wir Leser dem kleinen Jens, der 1972 spurlos verschwindet und begleiten Jens' Mutter Julia, die auch über 20 Jahre später noch am Verschwinden ihres Sohnes verzweifelt. Andererseits verfolgen wir den Werdegang von Nils Kant, der 1936 den Tod seines kleinen Bruders miterlebt und mit dem Jahren immer gefährlicher wird. Interessanterweise werden die weit in der Vergangenheit liegenden Kapitel um Nils im Präsens geschildert, während die "aktuellen" Abschnitte (das Buch spielt in den 1990ern) in der Vergangenheitsform erzählt werden und zwischen Julia und ihrem Vater Gerlof hin- und herwechseln. Julia erschien mir als Protagonistin ziemlich blass, und Nils wird ohnehin nicht so dargestellt, dass man ihn liebhaben könnte. Allerdings habe ich Julias Vater Gerlof ins Herz geschlossen, einen teilweise etwas verwirrten alten Mann, der sich zwar jahrzehntelang nicht wirklich um das Schicksal seines Enkels oder seiner Tochter gekümmert hat, nun aber alles nachholen will, was er verpasst hat.

Der Verlag bezeichnet "Öland" als Kriminalroman, was im Grunde nicht falsch ist. Schliesslich geht es um mehrere Verbrechen, die aufgeklärt werden müssen, und die Suche nach Spuren. Das Buch erschien mir aber eher als Drama, als Einblick in die Abgründe der menschlichen Seele. Viel wichtiger als die Frage danach, was genau passiert ist, erschien mir die Frage nach dem Warum. Warum haben die Beteiligten so gehandelt, wie sie es getan haben. Die Aufklärung der Verbrechen erschien mir da eher als netter Zusatz. Dieser Schwerpunkt machte "Öland" aber nicht etwa langweilig, ich fand es sehr spannend, die Schicksale der Beteiligten zu verfolgen und von der Auflösung überrascht zu werden. Allerdings ist der Roman stellenweise etwas zu langatmig geraten, manche Szenen scheinen sich endlos zu ziehen.

Mein Fazit

Mehr Familiendrama als Krimi.









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