Dienstag, 15. November 2016

Mord in der Provence


Bildquelle

von Sandra Åslund


  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 14.10.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 14.10.2016
  • Verlag : Midnight
  • ISBN: 9783958190924
  • E-Buch Text 352 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

Der Midnight Verlag und Vorablesen haben mir das eBook kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!



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Inhalt


Die junge Kommissarin Hannah Richter wird im Rahmen eines Austauschprogramms nach Vaison-la-Romaine, in ein idyllisches Touristenstädtchen in der Provence, versetzt. Damit geht ein Traum für sie in Erfüllung, denn hier kann Hannah neben der Arbeit ihrer Leidenschaft für die römische Geschichte nachgehen. Als ein Toter im römischen Theater in Orange gefunden wird, ist ihr Fachwissen gefragt. Allem Anschein nach handelt es sich um einen Selbstmord, doch Hannah entdeckt Hinweise, die auf einen Mord hindeuten. Da ihre ortsansässigen Kollegen, allen voran ihr Vorgesetzter Claude-Jean Bernard, ihre Beobachtungen jedoch als Hirngespinste abtun, beginnt Hannah, auf eigene Faust zu ermitteln. Und macht schon bald eine grausige Entdeckung …
(Quelle: Midnight)


Meine Meinung


Die im Rahmen eines Austauschprogramms in die Provence versetzte deutsche Polizistin Hannah rechnet mit ein paar ruhigen Wochen in Vaison-la-Romaine. Nachdem in der Region mehrere ungeklärte Selbstmorde verübt wurden, wird sie auf die Fälle aufmerksam und beginnt zu ermitteln, ob nicht doch etwas anderes dahinter steckt – sehr zum Missfallen ihres Vorgesetzten…

Die Geschichte wird in der dritten Person in der Vergangenheit geschildert, zum Grossteil aus der Sicht von Hannah. Aber auch einige der Nebenfiguren kommen zwischenzeitlich zu Wort. Obschon Hannah so im Mittelpunkt steht, hatte ich am Ende des Buches nicht wirklich das Gefühl, sie zu kennen. Ich kannte zwar ihre Vorliebe für guten Kaffee und attraktive Männer, verstand aber nicht wirklich, was sie beschäftigte und antrieb. Sie blieb für mich etwas blass. Die weiteren Figuren ertrinken fast in Klischees, sei es die quirlige Spanierin, die alle Männer verführt, der französische Liebhaber, der gerne auch mal zweigleisig fährt oder der Polizeichef, der Frauen bei der Polizei komplett unnötig findet. Und natürlich trinken alle Franzosen im Buch tagein, tagaus nur Alkohol, egal ob Wein oder Pastis. 

Die Handlung ist im Grunde in zwei Teile geteilt. Einerseits die Kriminalhandlung, die recht zäh beginnt und erst im letzten Drittel des Buchs, als langsam die Zusammenhänge klar werden, an Fahrt aufnimmt. Dabei ging Hannah als Ermittlerin eher wie eine Privatdetektivin als wie eine Polizistin vor – kein Wunder, wer gegen den Willen des Polizeichefs ermittelt, dem stehen wohl die üblichen Kanäle nicht offen. Andererseits wird ausführlich das Privatleben von Hannah und ihren Freunden beschrieben. So ausführlich, dass ich stellenweise eher das Gefühl hatte, einen Sommer-Liebesroman zu lesen als einen Krimi. Die Auflösung erschien mir etwas überstürzt, innert weniger Seiten war der Fall aufgeklärt und gelöst (wobei mich die Auflösung kaum überrascht hat, sie war recht vorhersehbar). Auch hatte ich den Eindruck, dass die Autorin etwas gar viele Themen in ihr Buch einbauen wollte, so dass die einzelnen kaum mehr Platz fanden, um sich angemessen auszubreiten.

Was mir hingegen sehr gut gefallen hat war die provenzalische Stimmung. Die Autorin schaffe es geschickt, mich gedanklich in Lavendelfelder, Weinberge und Olivenhaine zu versetzen. Als Sommer-Entspannungslektüre mit einem gewissen Krimi-Anteil eignet sich „Mord in der Provence“ daher gut.

Mein Fazit

Schönes Provence-Sommer-Feeling, aber etwas wenig Krimi





Rezensionsexemplar


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