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von Sandra Åslund
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 14.10.2016
- Aktuelle Ausgabe : 14.10.2016
- Verlag : Midnight
- ISBN: 9783958190924
- E-Buch Text 352 Seiten
- Sprache: Deutsch
Der Midnight Verlag und Vorablesen haben mir das eBook kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!
Leseprobe
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Inhalt
Die junge Kommissarin Hannah Richter wird im Rahmen eines
Austauschprogramms nach Vaison-la-Romaine, in ein idyllisches
Touristenstädtchen in der Provence, versetzt. Damit geht ein Traum für
sie in Erfüllung, denn hier kann Hannah neben der Arbeit ihrer
Leidenschaft für die römische Geschichte nachgehen. Als ein Toter im
römischen Theater in Orange gefunden wird, ist ihr Fachwissen gefragt.
Allem Anschein nach handelt es sich um einen Selbstmord, doch Hannah
entdeckt Hinweise, die auf einen Mord hindeuten. Da ihre ortsansässigen
Kollegen, allen voran ihr Vorgesetzter Claude-Jean Bernard, ihre
Beobachtungen jedoch als Hirngespinste abtun, beginnt Hannah, auf eigene
Faust zu ermitteln. Und macht schon bald eine grausige Entdeckung …
(Quelle: Midnight)
Meine Meinung
Die im Rahmen eines Austauschprogramms in die
Provence versetzte deutsche Polizistin Hannah rechnet mit ein paar
ruhigen Wochen in Vaison-la-Romaine. Nachdem in der Region mehrere
ungeklärte Selbstmorde verübt wurden,
wird sie auf die Fälle aufmerksam und beginnt zu ermitteln, ob nicht
doch etwas anderes dahinter steckt – sehr zum Missfallen ihres
Vorgesetzten…
Die Geschichte wird in der dritten Person in
der Vergangenheit geschildert, zum Grossteil aus der Sicht von Hannah.
Aber auch einige der Nebenfiguren kommen zwischenzeitlich zu Wort.
Obschon Hannah so im Mittelpunkt steht,
hatte ich am Ende des Buches nicht wirklich das Gefühl, sie zu kennen.
Ich kannte zwar ihre Vorliebe für guten Kaffee und attraktive Männer,
verstand aber nicht wirklich, was sie beschäftigte und antrieb. Sie
blieb für mich etwas blass. Die weiteren Figuren
ertrinken fast in Klischees, sei es die quirlige Spanierin, die alle
Männer verführt, der französische Liebhaber, der gerne auch mal
zweigleisig fährt oder der Polizeichef, der Frauen bei der Polizei
komplett unnötig findet. Und natürlich trinken alle Franzosen
im Buch tagein, tagaus nur Alkohol, egal ob Wein oder Pastis.
Die Handlung ist im Grunde in zwei Teile
geteilt. Einerseits die Kriminalhandlung, die recht zäh beginnt und erst
im letzten Drittel des Buchs, als langsam die Zusammenhänge klar
werden, an Fahrt aufnimmt. Dabei ging
Hannah als Ermittlerin eher wie eine Privatdetektivin als wie eine
Polizistin vor – kein Wunder, wer gegen den Willen des Polizeichefs
ermittelt, dem stehen wohl die üblichen Kanäle nicht offen. Andererseits
wird ausführlich das Privatleben von Hannah und
ihren Freunden beschrieben. So ausführlich, dass ich stellenweise eher
das Gefühl hatte, einen Sommer-Liebesroman zu lesen als einen Krimi. Die
Auflösung erschien mir etwas überstürzt, innert weniger Seiten war der
Fall aufgeklärt und gelöst (wobei mich die
Auflösung kaum überrascht hat, sie war recht vorhersehbar). Auch hatte
ich den Eindruck, dass die Autorin etwas gar viele Themen in ihr Buch
einbauen wollte, so dass die einzelnen kaum mehr Platz fanden, um sich
angemessen auszubreiten.
Was mir hingegen sehr gut gefallen hat war
die provenzalische Stimmung. Die Autorin schaffe es geschickt, mich
gedanklich in Lavendelfelder, Weinberge und Olivenhaine zu versetzen.
Als Sommer-Entspannungslektüre mit einem
gewissen Krimi-Anteil eignet sich „Mord in der Provence“ daher gut.
Mein Fazit
Schönes Provence-Sommer-Feeling, aber etwas wenig Krimi
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